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Monya
Hallo ihr Lieben,

ich bin ganz neu hier, habe mich gerade erst angemeldet weil ich jemanden brauche der mir vielleicht etwas gut zureden kann.
Ich bin 37 Jahre alt, beziehe seit 2 Jahren EM Rente und leide 17 Jahren an psychischen Problemen.

Da mein aktueller Kummer sich um meine Rente dreht will ich den Rest versuchen in Kurzfassung zu schreiben.
Ich habe seit meinem 20 Lebensjahr mit Depressionen, Ängsten und Zwängen zu tun, in meinen 30ern kam auch noch eine Sozialphobie dazu , ich war schon über die Jahre hinweg bei mehreren Therapeuten, nichts hat mir geholfen.
Niemand weiß woher diese Probleme kommen. Die Therapeuten haben erfolglos alles mögliche versucht um einen Auslöser zu finden, sie scheinen aus dem Nichts zu kommen.
Ich war niemals fähig richtig zu arbeiten, direkt nach meiner Ausbildung fingen die Probleme an, ich war niemals mehr fähig an die Ausbildung anzuknüpfen und mir etwas aufzubauen. Ich kenne ein normales soziales Leben und auch ein normales Arbeitsleben leider überhaupt gar nicht, mein Leben ist einfach mal ganz gewaltig schief gelaufen.

Aufgrund der daraus resultierenden fehlenden Lebenserfahrung in allen Bereichen bitte ich euch auch um etwas Nachsicht. Ich bin von der mentalen Reife wegen der fehlenden Lebenserfahrungen nicht auf dem Stand von normalen Menschen in den 30ern. Ich bin reifemäßig eher auf dem Stand einer Jugendlichen, die nicht weiß wohin.

Ich war auf Hartz 4 angewiesen bis meine Sachbearbeiterin von sich aus vor 5 Jahren gesagt hat ich soll bitte Rente beantragen. Der wurde damals abgelehnt , vor 2 ,5 Jahren sagte mein neuer Sachbearbeiter dasselbe nochmal. Dieser Antrag wurde nach einem Besuch bei einer Psychologin der Rentenkasse dann genehmigt.

Nun läuft die Rente im Februar 2022 aus und ich habe einen Verlängerungsantrag angefordert. Bzw mein Vater hat das getan, so wie er seit Jahren alles behördliche für mich regelt , weil ich Panikanfälle bekomme wenn ich eine Behörde nur von außen sehe. Er hat eine Betreuungsbefugnis für mich, die ihm erlaubt Behördenangelegenheiten für mich zu erledigen.

Ich habe panische Angst dass mir die Rente nicht mehr verlängert wird. Mein allgemeiner Zustand hat sich nicht gebessert, im Gegenteil, er hat sich verschlimmert durch die Corona Pandemie.

Ich hatte ja schon vorher eine Sozialphobie und Ängste, durch die Pandemie, der Maskenpflicht wo ich nicht mal mehr in Gesichtern lesen konnte ob der Mensch freundlich oder grimmig schaut und durch die Abstandsregeln sind mir Menschen noch fremder geworden und lösen in mir noch stärkere Beklemmung auf. Dass viele Menschen in den letzten 1,5 Jahren von der Grundstimmung her auch wesentlich gereizter und misslauniger sind hat es alles auch nicht besser gemacht. Nun kriege ich vollkommene Panik wenn ich alleine mit fremden Menschen zusammen sein müsste, was kaum passiert da ich fast nie die Wohnung verlasse. Nur wenn meine Eltern bei mir sind kann ich das für kurze Zeit aushalten.

Nun bin ich seit Stunden in Foren am lesen, wie das mit der Verlängerung bei anderen Menschen ausgesehen hat und wie die allgemeinen Erfolgschancen so sind. Aber das Problem ist dass da immer gesagt wird, dass man sich keine Sorgen machen muss solange man regelmäßig bei Fachärzten gewesen ist und immer aktuelle Befunde vorlegen kann.
Ich habe das alles aber nicht.

Kurz nachdem meine Rente bewilligt wurde, ging die Pandemie los.
Ich habe mich die ersten Monate nicht mal raus getraut , aus Angst davor.
Daher bin ich auch zu keinen Ärzten/Psychologen gegangen weil ich dazu das Haus hätte verlassen müssen.

Dann konnte meine Familie mich Anfang 2021 doch dazu überzeugen dass sich um eine neue Therapie gekümmert werden muss, und mein Vater hat versucht Psychologen zu kontaktieren, aber zu der Zeit waren/sind aufgrund von Corona viele Menschen psychisch angeschlagen und die Praxen hier schon komplett überlaufen und keiner konnte neue Patienten mehr annehmen, selbst die Wartelisten waren überfüllt. Man solle in ein paar Monaten nochmal anfragen.

Jetzt aber sieht es immer noch nicht besser aus. Jetzt kriegt man zwar keine direkte Absage mehr aber mehr als Ich kann sie auf die Warteliste setzen aber vor Mitte 2022 ist nicht mit dem Beginn einer Therapie zur rechnen kommt nicht dabei herum.
Da ich nur eine Sozialphobie habe und nicht Suizid gefährdet bin solange ich in einer für mich sicheren Umgebung bin ziehen die Psychologen erst die anderen Patienten , bei denen der allgemeine Zustand kritischer ist vor.

Jetzt hab ich deswegen das Dilemma, dass ich zum Antrag auf Verlängerung nichts nachweisen kann über aktuelle Behandlungen. Ich war nicht in irgendeiner Behandlung seit der Genehmigung der Rente. Aus genannten Gründen. Jetzt schiebe ich (auch wenn es noch ein paar Monate hin sind, bis sie ausläuft) täglich Panik, aus Angst dass mir wegen der fehlenden Behandlungen es nicht mehr neu verlängert wird und ich in meinem Zustand wieder auf Hartz 4 gesetzt werde, mit all dem Druck und Schikanen. Das verkrafte ich nicht noch einmal, daran würde ich endgültig zusammen brechen. Die Jahre auf Hartz 4 waren ein Höllenritt.

Ich weiß dass mir hier keiner helfen kann, aber ich weiß nicht wohin mit mir. Durch diese Panik in mir habe ich ständig Druck im Bauch und fühle mich rastlos und nervös. Und ich weiß nicht wie ich diese Angstzustände der Ungewissheit nun noch Monate lang aushalten soll. Das setzt einem ja schon nach ein paar Tagen zu.

Sorry für den langen Text, ist nun doch länger geworden als gewollt. Aber in mir ist so viel Anspannung, ich musste es einfach mal irgendwie abladen.

LG

17.09.2021 23:37 • 18.09.2021 #1


1 Antwort ↓

silverleaf
Hallo Monya,

erstmal: Herzlich Willkommen hier im Forum!

Was Deine Situation angeht:
Zitat von Monya:
Dieser Antrag wurde nach einem Besuch bei einer Psychologin der Rentenkasse dann genehmigt.

Wenn Du keine eigenen Fachärzte hast, halte ich es für wahrscheinlich, dass Du dann erneut zu einer/einem Psychologen/in der Rentenkasse geschickt wirst, die dann Deinen Zustand begutachtet.

Zitat von Monya:
Jetzt kriegt man zwar keine direkte Absage mehr aber mehr als Ich kann sie auf die Warteliste setzen aber vor Mitte 2022 ist nicht mit dem Beginn einer Therapie zur rechnen kommt nicht dabei herum.

Nun, dann lass' Dich doch auf Wartelisten setzen, auf so viele wie möglich.
Dadurch kannst Du nachweisen, dass Du Dich zumindest bemühst, an Deiner Situation etwas zu ändern. Dass man nicht von heute auf morgen einen Therapieplatz bekommt, weiß die Rentenkasse ja auch, und wenn Du eine Liste von Psychologen präsentieren kannst, bei denen Du auf der Warteliste stehst, würde das Dein Bemühen dokumentieren.
Auch die Absagen, die Dein Vater schon bekommen hat, würde ich dokumentieren, mit den Namen (und am besten auch dem Datum der Anfrage) der kontaktierten Psychologen.

Zitat von Monya:
Daher bin ich auch zu keinen Ärzten/Psychologen gegangen weil ich dazu das Haus hätte verlassen müssen.

Es gibt inzwischen ja recht viele Angebote für Online-Therapie, da kannst Du bei Deiner Krankenkasse nachfragen, viele Krankenkassen unterstützen diese Angebote und können Dir vielleicht sogar direkt jemanden vermitteln.

LG Silver

18.09.2021 00:22 • x 7 #2





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