Pfeil rechts
8

S
Momentan plagt mich ein wenig das Gewissen weil ich nicht sagen was richtig ist und was falsch ist. Ich habe im letzten Jahr vier Kaninchen geerbt da die Besitzerin verstarb. Die Tiere haben bei mir ein sehr schönes Leben, viel Platz, gutes Futter, etc. Seit drei Wochen jetzt ist eins der Tiere recht krank. Ich war auch schon zweimal mit ihr beim Tierarzt, aber der findet nichts. Er vermutet dass es eine Krebserkrankung hat, irgendwo im Verdauungstrakt. Deswegen frisst es auch nichts. Er sagt dass wenn man 100%ig sagen kann was genau das Tier hat wäre eine OP ein Risiko und keine Garantie dass es gesund wird. Ich habe mich daher entschlossen nichts weiter in diese Richtung machen zu lassen da die Tiere schon alle recht betagt sind und ich eigentlich auch nicht viel davon halte so kleine Körper zu quälen.
Seit ein paar Tagen ist das Kaninchen jetzt noch schlechter drauf. Erst kam es immer noch an wenn ich die Tiere gefüttert habe, jetzt interessiert es sich weder für mich noch für die anderen Kaninchen. Ich ernähre es auch nur noch indem ich ihm ein paar Mal am Tag Herbie Care und Fencheltee mit einer nadellosen Spritze in den Mund gebe. Erst ging das auch recht gut aber jetzt hat es darauf auch so gar keine Lust mehr. Ich hab das Gefühl dass es aufgegeben hat.
Einschläfern lassen möchte ich nicht da ich nicht glaube dass es Schmerzen hat. Mich plagt jetzt die Frage ob ich diese Art der Zwangsernährung einstellen soll damit es in Frieden einschlafen kann oder ob ich weitermachen soll in der Hoffnung dass doch noch irgendwo eine Besserung her kommt. Unnötig Leben verlängern oder absetzen und die Chance auf Genesung damit abblocken?

Mittlerweile hab ich mich so sehr an die Tiere gewöhnt dass ich tottraurig bin weil die Kleine so krank ist. Die Tiere gehören mittlerweile zur Familie und ich käm mir vor wie ein Verräter wenn ich die Zwangsernährung absetze. Gleichzeitig käm ich mir aber auch vor wie ein Tierquäler wenn ich das Leben weiter künstlich erhalte.

25.12.2013 11:31 • 28.12.2013 #1


45 Antworten ↓


G
Ich würde die Verantwortung dem Tierarzt überlassen. Er hat einen besseren Blick als ich dafür, was das Tier braucht und was nicht. Auch wenn es sterben muss - du kannst bei dem Kaninchen nicht sehen, wie die Schmerzen sind. Wenn es austrocknet, weil es keine Flüssigkeit mehr bekommt, leidet es sicher.

25.12.2013 12:55 • #2


A


Gewissensfrage - krankes Kaninchen

x 3


Schlaflose
Zitat von Shakespeare:
Mich plagt jetzt die Frage ob ich diese Art der Zwangsernährung einstellen soll damit es in Frieden einschlafen kann oder ob ich weitermachen soll in der Hoffnung dass doch noch irgendwo eine Besserung her kommt. Unnötig Leben verlängern oder absetzen und die Chance auf Genesung damit abblocken?


Diese Frage hatten wir vor 12 Jahren auch, als meine Oma im Sterben lag. Sie war 3-4 Wochen zuvor aus dem Krankenhaus entlassen worden, da war sie ganz schwach, aber noch bei sich. Ein Pflegedienst kam 2-3 die Woche und sie konnte noch ein wenig essen und trinken. Dann wurde sie immer wirrer und schließlich konnte man sie nicht mehr ernähren. Wie haben den Arzt gerufen, der uns dann gesagt hat, dass es mit ihr zu Ende geht. Wir könnten uns entscheiden, ob wir sie wieder ins Krankenhaus einliefern lassen wollten, wo sie mit Infusionen noch ein paar Tage künstlich am Leben gehalten würde oder sie zu Hause behalten und der Natur ihren Lauf lassen. Wir haben uns für das zweite entschieden und drei Tage später war sie tot.

25.12.2013 14:59 • #3


kyra96
Hallo,
die Ernährung einzustellen und das Tier dann mehr oder weniger verhungern und verdursten zu lassen ist für mich nicht akzeptabel.
Eher Quälerei. Das macht man mit Menschen auch nicht.
Ich würde auch den Tierarzt zu Rate ziehen ob man das Tier nicht lieber erlösen sollte.
Ich hatte mal eine Katze und die hatte Wasser in der Lunge.
Ich hätte alle 4 Wochen in Klinik gemusst um das Wasser entziehen zu lassen.... Hab sie dann lieber erlöst. Wollte sie nicht weiter quälen.
Sie wurde 18 Jahre alt.

25.12.2013 15:10 • #4


S
Danke für die Antworten.
Am Montag war ich das letzte Mal beim Tierarzt weil ich gemerkt hatte dass das Tier in den letzten Tagen so sehr abgebaut hat. Da hat sie sich benommen als wär sie nicht krank. Sich kräftig gewehrt und den Tierarzt hat sie auch gebissen. Der sagte, die wird wieder, einschläfern wäre nicht notwendig. Jetzt baut sie immer weiter ab, isst nichts und trinkt auch nichts.

So übelst brutal wie das klingt aber ich glaub für sie wäre es das Beste wenn sie einfach einschläft. Das wird mir das Herz brechen, aber sie so zu sehen tut mir noch viel mehr weh. Sie hat sich selber aufgegeben, und ich will das Leben/Leiden nicht unnötig verlängern. Tee werde ich versuchen ihr weiter zu geben, auch mit Herbie Care drin. Also absichtlich verhungern/dursten zu lassen ist das Letzte was ich möchte!
Ich hoffe dass sie einschläft im Kreise ihrer Mitkaninchen um dann über die Regenbogenbrücke zu gehen und dort von ihrem ersten Frauchen freudig empfangen zu werden.

So liebe Tiere haben es einfach nicht verdient zu leiden.

25.12.2013 15:15 • #5


C
Solange es nicht klar ist was das nichen hat mach weiter
Liebe und Fürsorge macht viel meinem Nichen ging es im Sommer auch mal ganz schlecht nur noch im Kreis gelaufen nix gefressen habe es von den anderen erstmal weggenommen und es wie du mit Tee gefuettert und Basilikum das mochte es und hab ihr damit auf gut Glück Aconitum Globuli D12 gegeben.
Nach halben Tag konnte sie schon etwas besser laufen und begann zu fressen nach 3 Tagen hatte sie es geschaft und ist seit dem gesund.

Da ich schon vorher ein Ninchen mit gleichen Symptomen verloren hatte dachte ich es geht auch um so glücklicher war ich als es gesund wurde.
Viel Glück dir und deinem Ninchen

25.12.2013 15:16 • x 1 #6


D
Zitat von kyra96:
Ich hatte mal eine Katze und die hatte Wasser in der Lunge.
Ich hätte alle 4 Wochen in Klinik gemusst um das Wasser entziehen zu lassen.... Hab sie dann lieber erlöst. Wollte sie nicht weiter quälen.
Sie wurde 18 Jahre alt.


Du hast sie erlöst -, schreibst Du.
Und dann: Sie wurde 18 Jahre alt. --- Wie das?

25.12.2013 15:18 • #7


S
Zitat von cooky45:
Solange es nicht klar ist was das nichen hat mach weiter
Liebe und Fürsorge macht viel


Ja ich gebe nicht auf, ich gebe ihr weiter Tee und Herbie Care. Liebe und Fürsorge haben die Schlappohren hier sehr viel. Nur geht es ihr jetzt seit drei Wochen schlecht, und sie baut jeden Tag weiter ab.

25.12.2013 15:21 • #8


S
Zitat von Schlaflose:
Wir könnten uns entscheiden, ob wir sie wieder ins Krankenhaus einliefern lassen wollten, wo sie mit Infusionen noch ein paar Tage künstlich am Leben gehalten würde oder sie zu Hause behalten und der Natur ihren Lauf lassen. Wir haben uns für das zweite entschieden und drei Tage später war sie tot.


Ich denke dass Ihr Euch richtig entschieden habt. Wir Menschen haben einen Luxus der sich Patientenverfügung nennt. Tiere haben sowas leider nicht, und die Gewissensfrage bleibt beim Halter.

Meine Mutter hat vor kurzer Zeit ihren Hund einschläfern lassen müssen. Der wurde auch sehr alt, war aber auch die letzten Monate sehr krank. Sie hat auch sehr lange mit der Entscheidung gerungen, aber am Ende sich dafür entschieden. Ich denke dass es richtig war!

25.12.2013 15:26 • #9


D
Tierärzte sind nicht immer die richtige Stelle, wenn es um die Entscheidung geht: einschläfern oder nicht.
Viele Tierärzte befürchten, daß ihnen die Approbation entzogen werden könnte.

Man sollte sich nach dem Tierschutzgesetz (http://de.wikipedia.org/wiki/Tierschutz ... eutschland) richten.
Dort steht eindeutig: wenn man ein Tier leiden läßt, verstößt das gegen das TierSchG.

Notfalls muß man einen Tierarzt suchen, der sich mit dem Gesetz auskennt.

25.12.2013 15:56 • #10


Schlaflose
Zitat von Shakespeare:
Ich denke dass Ihr Euch richtig entschieden habt. Wir Menschen haben einen Luxus der sich Patientenverfügung nennt. Tiere haben sowas leider nicht, und die Gewissensfrage bleibt beim Halter.


Es gab keine Patientenverfügung. Das war unsere eigene Entscheidung. Der Arzt hat uns versichert, dass wie deswegen nicht juristisch belangt werden können.

Bei Tieren, die in freier Wildbahn leben, gibt es auch niemanden, der sie füttert, wenn sie es selbst nicht mehr können oder wollen. Das ist der Lauf der Natur.

25.12.2013 16:29 • #11


kyra96
Ich habe meine Katze einschläfern lassen. Das meinte ich mit erlöst. Sie wurde 18. Für ne Katze ein sehr hohes Alter.
Deswegen auch mein Nickname. Meine Katze hieß Kyra.

25.12.2013 16:43 • #12


S
Aktuell ist es so dass ich dem Tier alle 2 - 3 Std Fencheltee gebe, mit etwas Herbie Care drin. Es will das natürlich nicht, lässt das meiste aus dem Mund wieder raus laufen. Verdursten soll es natürlich auch nicht. Und ehrlich gesagt möchte ich auch nicht dass das letzte, was das Tier in seinem Leben fühlt, der Gang zum Tierarzt ist (und eingeschläfert werden).

Wenn ich schreibe dass es mr am liebsten wäre wenn es friedlich einschläft, im Kreis seiner Mitkaninchen, dann klingt das so als würd ich hier hocken und drauf warten dass es endlich stirbt. So ist das aber nicht. Wenn es nach mir ging könnten die Schlappohren noch 20 Jahre bei mir bleiben. Aber leider werden unsere Plüschpopos nicht so alt wie wir.
Da es von sich aus nichts mehr macht (fressen, trinken, rumlaufen) sondern nur noch in seinem Tunnel sitzt und kaum reagiert (auch nicht auf die Mitkaninchen) habe ich eigentlich jede Hoffnung verloren dass noch ein Wunder geschieht.

25.12.2013 18:57 • x 1 #13


B
Huhu liebe Shakespeare

Erst einmal mein Verständnis und Mitgefühl für deine Situation.

Ich wäre auch am Zweifeln, welcher Weg nun der richtige für
das Kaninchen ist.

Als Mensch würde ich mir in solch einer Situation aber wünschen,
von meinem Leiden befreit zu werden, und friedlich gehen zu dür-
fen.

25.12.2013 19:08 • #14


kyra96
Ich muss Beo da leider auch zustimmen.
Aber ich weiß auch wie Du Dich fühlst.
Sei stark. Du wirst Dich für das Richtige entscheiden.

25.12.2013 19:10 • #15


S
Zitat von Beobachter:
Als Mensch würde ich mir in solch einer Situation aber wünschen,
von meinem Leiden befreit zu werden, und friedlich gehen zu dür-
fen.


Als Mensch habe ich für solche Fälle eine Patientenverfügung
(kann ich nur jedem anderen Menschen auch zu raten),
denn ich möchte weder ewig künstlich am Leben gehalten zu werden noch möchte ich meinen Angehörigen zumuten dass diese entscheiden müssen wann der Stecker gezogen werden soll.

Danke für Dein Mitgefühl!
Eben weil ich so zweifel hoffe ich dass es im Kreise seiner Mitkaninchen friedlich einschläft. Den letzten Gang zum Tierarzt mag ich der Kleinen so gern ersparen, und die zwanghafte Ernährung ist in meinen Augen mehr Qual als Recht. Deswegen bekommt es immer ein wenig Tee, auch nachts, damit es nicht durstet und hungert.

25.12.2013 19:15 • #16


S
Zitat von kyra96:
Ich muss Beo da leider auch zustimmen.
Aber ich weiß auch wie Du Dich fühlst.
Sei stark. Du wirst Dich für das Richtige entscheiden.


Auch Dir danke!

25.12.2013 19:16 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

B
Es heisst, wenn ein Lebewesen keine Nahrung und kein Wasser
mehr annehmen will, dann hat es sein kommendes Ende inner-
lich akzeptiert.

Bei einem guten Tierarzt wirst du dein Kaninchen bis zuletzt
begleiten können, und es wird spüren, dass es auf seinem le-
tzten Weg nicht alleine ist.

25.12.2013 19:30 • #18


kyra96
Und wenn Du nicht zum Tierarzt magst, dann geh in eine Tierklinik.
Das hab ich auch gemacht. Da fühlte ich mich besser aufgehoben weil die auch mehr Möglichkeiten haben.

25.12.2013 19:32 • #19


S
Gute Tierärzte sind selten, und an Feiertagen sowieso! Das Tier hat ein schlechtes Timing , ansonsten wäre ich heute zu einam anderen Tierezt gegangen. Die lange Fahrt und die Behandlung in der Tierklinik (da geht es zu wie am Fließband) möchte ich dem Kleinen auch ersparen ....

25.12.2013 19:33 • #20


A


x 4


Pfeil rechts