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F
Hallo ihr lieben,
ich habe keine Probleme wenn man so will, sondern ich habe ein großes Problem: Das Leben an sich…
Ich bin irgendwie gestört und daher zum Leben in der gegenwärtigen Welt schlichtweg unfähig.
Ich bin im Prinzip hin und hergerissen zwischen Lebens- und Todestrieb.
Irgendwas in mir sagt dauernd: Das Leben ist schei., die Menschheit ebenfalls, der Tod und was danach kommt die bessere Lösung.
Aber dann kommt der Lebenstrieb, eine starke Stimme die dagegen ankämpft und sagt: Ich will leben!
Ich finde die Bedingungen, zu denen man aktuell „lebt“, einfach nicht hinnehmbar.
Das mit den bedingungen des lebens ist für mich wie für ein Vertrag, den ich einfach nicht eingehen will.
Ich frage mich, was soll am Leben ein geschenk sein?
Ich empfinde es einfach nur als eine Last.
Es ist unmöglich alles in einen Beitrag zu packen, ich nenne einfach mal ein paar Punkte.
Ich kann mich nicht in die Arbeitswelt integrieren.
Ich bin jemand, der ständig alles dekonstruiert, der immer einen Blickwinkel findet, der für andere sowas von abwegig oder gar irre ist. Für Menschen, die sehr an Strukturen hängen, bin ich ein Graus. Ich finde immer eine Argumentation, warum dieses und jenes anders laufen sollte, und dadurch mache ich andere manchmal wahnsinnig. Die meisten lassen sich auf Diskussionen mit mir gar nicht ein. Ich hab manchmal das Gefühl, andere Leute haben Angst davor, mit mir zu diskutieren.
Das Problem ist, ich leide an Dingen, die für andere völlig normal sind...

- Ich finde es nicht richtig, dass ich 8 Stunden am Tag arbeiten soll. Jeder Mensch hat nur 24 Stunden zur Verfügung, und mit Vor- und Nachbereitung gehen 10 Stunden am Tag für Arbeit drauf. Und wozu? Um Raffzähnen, die den Hals nicht voll kriegen, noch mehr Profit zu erwirtschaften

- Genauso ist es mit der Produktivität: Es ist eigentlich egal ob ich 8 oder 4 Stunden arbeite, wenn ich ausgepresst werde wie eine Zitrone. Von den 8 Stunden hat man gerade mal eine halbe Stunde Pause, und ansonsten soll man immer mehr leisten in der vorgegebenen Zeit. Die Sucht nach Produktivitätssteigerung ist perv.

- Ebenso der Pünktlichkeitsfetisch: In Europa dreht jeder durch, wenn man eine halbe Stunde zu spät kommt. In Lateinamerika ist das völlig normal. Und wenn jemand sagt, hier ist das anders, dann sage ich warum. Und derjenige sagt dann weils einfach so ist. Und das sind antworten, mit denen kann ich nicht leben. Es ist kein Argument, Dinge weiterhin so zu machen, nur weil man das schon immer so gemacht hat. Warum brauchen Menschen so lange, alte Strukturen zu erneuern?
Und was passiert, wenn ich mich dem allem nicht unterwerfen will? Richtig, ich darf mit 400 Euro am Rande der Gesellschaft leben. Das ist unmenschliche Repression.

Es ist unmenschlich, wenn für alle Menschen die gleichen Regeln gelten, weil jeder ein Individuum ist.
Der eine ist Frühaufsteher, der andere Nachteule. Und darauf sollte die Arbeitswelt rücksicht nehmen. Die Menschen sollten vorrang haben!

Ich habe einen starken Glauben und eine starke Liebe zu Jesus. Ich glaube, dass Jesus die Wahrheit gesagt hat. Und deswegen lehne ich jegliche Knechtschaft ab. Menschen sollen frei sein. Und wichtig sind auch nicht Form oder Struktur, sondern die Liebe, die jemand im Herzen trägt. All das zählt in unserer Welt leider recht wenig. (Und deshalb lehne ich sie eigentlich ab.)
Aber ich habe irgendwie doch noch einen Traum, der mich am Leben hängen lässt: Das die Menschen irgendwann aufstehen und sagen, wir wollen das so alles nicht mehr, es muss sich grundlegend etwas ändern an der Art, wie wir Leben.

Und was das Leben eigentlich doch lebenswert macht, ist die Zeit, die ich mit meinen lieben Freunden verbringen darf. Ich habe viele tolle Menschen kennenlernen dürfen.

Ihr merkt…ich bin irgendwie Schizophren hin- und hergerissen. Ich will die guten Seiten des Lebens, aber aktuell muss man dafür so einen hohen Preis zahlen, dass ich jeden Tag sage….nee, dann kauf ich das nicht, ists nicht wert….

Viele von euch halten mich jetzt für nen verwöhnten Typ mit Wohlstandsproblemen, aber erstens leide ich wirklich und zweitens hatte ich auch so mein Päkchen zu tragen. Vater Heroinjunkie, gestorben als ich 4 war, Mutter mit Alk., überhaupt eine zerrüttete Familie mit Alk.. Trotzdem war meine Kindheit nicht schlecht, das will ich nicht sagen.
Nunja, sorry, alles sehr unzusammenhängend, aber es ist irgendwie ironisch…ein Freund meinte mal, ich sei der Meister der Worte, aber ausgerechnet für die Beschreibung meines eigenen Lebens fehlen sie mir irgendwie…

28.11.2016 15:58 • 04.12.2016 #1


3 Antworten ↓


E
Ich kann dich gut verstehen. Arbeit ist für mich auch nur Mittel zum Zweck (Geld), eine zeitraubende Sache (Ich schlafe daher auch wenig), aber was ist die Alternative? Hartzen o.ä. möchte Ich nicht, denn Ich bin materialistisch und mich k*tzt dieser sich-nackig-Machen- + Schikanen-Kram seitens AA/JoCenter an. Reich sind wir leider nicht, das ist das Problem, dann könnte man sich nämlich etwas freikaufen. Richtig frei ist man natürlich nicht, in einem irrigen System voller irriger Gesetze ohnehin nicht.

Kommunen gründen? Ich weiß nicht. Ohne Moos nix los und Leute sind oft viel zu verschieden, auch wenn sie gewisse Gemeinsamkeiten teilen.

28.11.2016 22:05 • #2


A


Das Leben und ich

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Frankyz
@flyhigh589

Da sind wir uns irgendwie sehr ähnlich. Bei mir ist es irgendwie das Gefühl auf dem Falschen Planeten gelandet zu sein. Kann mich mit dem ständigen Konkurrenzkampf nicht abfinden, finde das widerwärtig. Komme mit der Arbeitsgesellschaft auch nicht so recht klar, 50% der Arbeit oder mehr dient ja ohnehin nur der Selbstbeschäftigung ohne jeden tiefen Sinn. z.B. Ableisten Bürrokratischer Vorschriften im Bürro, unproduktiver Papierkrieg von dem die Menschheit nix hat.
Wenn für die Mehrheit der Leute die Arbeit als Statussymbol nicht so wichtig wäre, wir könnten viel entspannter Leben. Manchmal komme ich zu der Ansicht das Arbeit irgendwie die Religion des 20/21 Jahrhunderts ist. Wir produzieren immer mehr Müll mit dem wir uns dann den Frust den wir während der Arbeit ansammeln weg konsumieren.
Wir Arbeiten um uns von dem Geld dann Statussymbole zu kaufen um damit Leute zu beeindrucken die wir ohnehin nicht mögen. Weitgehend Sinnlos, aber willkommen im Kapitalismus. Arbeit ist Heilig und wer an der Heiligen Arbeit einen Frevel begeht der wird mit Hartz4 bestraft.

01.12.2016 22:06 • #3


Hotin
Hallo flyhigh589,
Zitat:
Ich bin irgendwie gestört und daher zum Leben in der gegenwärtigen Welt schlichtweg unfähig.


Es kann schon sein, dass Du etwas verstört bist. Mit nachdenken und verändern
lässt sich so etwas aber meistens deutlich abschwächen.
Dass Du in der aktuellen Gesellschaft lebensunfähig bist glaube ich kaum.
Wer so verständlich schreibt wie Du hier wird nicht unfähig sein.
Zitat:
Irgendwas in mir sagt dauernd: Das Leben ist schei., die Menschheit ebenfalls, der Tod und was danach kommt die bessere Lösung.


Dies ist einfach zu beantworten. Aus irgendwelchen Gründen, die vermutlich in Deiner Kindheit liegen, hast Du Dir
eine eigene Weltanschauung gebaut. In Deiner eigenen Sichtweise wirst Du zu vielleicht 80% alles so sehen, wie
andere Menschen auch. Nur den Rest, hast Du Dir vermutlich verdreht.
Das ist etwa so, als wenn Du sagst, Ich bin unfähig zu rechnen. Aber jeder erkennt, Du kannst wunderbar rechnen.
Da Du aber die Werte der Zahlen 8 und 9 am Anfang vertauscht hast, sind fast alle Deine Rechenergebnisse falsch,
in denen diese Zahlen vorkommen. Nur wenn Du sie addierst, oder wenn Du beide Zahlen in einer Aufgabe abziehst, passt es.
Bestimmt haben schon einige versucht Dich davon zu überzeugen, das Du an einigen Stellen falsch rechnest. Dagegen,
dies einzusehen, hast Du Dich aber bis jetzt immer erfolgreich gewehrt.
Unsere Gesellschaft ist so reich und human, das sie auch Falschrechner mitzieht.

Zitat:
Aber dann kommt der Lebenstrieb, eine starke Stimme die dagegen ankämpft und sagt: Ich will leben!


Wie Du siehst: Du bist völlig gesund.
Zitat:
Ich finde die Bedingungen, zu denen man aktuell „lebt“, einfach nicht hinnehmbar.
Das mit den bedingungen des lebens ist für mich wie für ein Vertrag, den ich einfach nicht eingehen will.


So darfst Du denken.
Dann lass Dir den Strom abklemmen, warmes Wasser gibt es ab morgen nicht mehr
und anstatt zur Toilette, gehst Du jetzt immer in den Wald.
Zitat:
Ich frage mich, was soll am Leben ein geschenk sein?


Wer hat Dir das mit dem Geschenk erklärt?
Zitat:
Ich kann mich nicht in die Arbeitswelt integrieren.


Vermutlich willst Du Dich nirgendwo integrieren.

Zitat:
Ich finde immer eine Argumentation, warum dieses und jenes anders laufen sollte, und dadurch mache ich andere
manchmal wahnsinnig.


Ich sagte es vorher schon. Du willst, dass andere so rechnen wie Du. Warum soll ich Deine Art zu rechnen übernehmen.
Ich komme mit meinen Rechenfähigkeiten in dieser Gesellschaft einigermaßen klar. Sehr vieles finde ich auch falsch, aber
ich arbeite als Mitglied dieser Gesellschaft schon ein Leben lang daran mit, dass es besser werden kann.
Was hast Du bisher gemacht, damit wir Menschen besser miteinander leben können?

Zitat:
Die meisten lassen sich auf Diskussionen mit mir gar nicht ein.


Warum sollen sie diskutieren, Du machst es ihnen zu schwierig. Schon nach vier bis fünf Sätzen erkennen sie, Du
verwendest Deine eigene Logik. Das ist so etwa, als wenn Du in einer Fremdsprache zu ihnen sprichst.
Sie können Dich kaum verstehen.
Zitat:
Ich hab manchmal das Gefühl, andere Leute haben Angst davor, mit mir zu diskutieren.


Das fühlst Du zu 100 % richtig. Sie haben Angst davor. Du versuchst sie zu zwingen anders zu denken. Das wollen sie
nicht. Sie wollen selbst entscheiden. Sagtes Du nicht irgendwo, Du findest es inhuman, andere zu pressen?
Warum versuchst Du das?
Zitat:
Ich finde es nicht richtig, dass ich 8 Stunden am Tag arbeiten soll. Jeder Mensch hat nur 24 Stunden zur Verfügung,
und mit Vor- und Nachbereitung gehen 10 Stunden am Tag für Arbeit drauf.


Du versuchst hier nur abzulenken. Was hast Du bis jetzt in Deiner vielen freien Zeit
bewegt, damit unser Leben besser wird?
Zitat:
Ebenso der Pünktlichkeitsfetisch: In Europa dreht jeder durch, wenn man eine halbe Stunde zu spät kommt.


Warum ärgert Dich das? Es ist ganz einfach. Die Pünktlichkeit ist ein gegenseitiges Versprechen. Wenn Du kommen
und gehen möchtest, wann immer es Dir passt, bist Du bei vielen Sachen nicht dabei.
Zitat:
Und derjenige sagt dann weils einfach so ist. Und das sind antworten, mit denen kann ich nicht leben.


Dann lass es bleiben. Sagte ich vorher schon. Lass Dir den Strom einfach abstellen.
Und PC oder Handy, womit Du den Text hier geschrieben hast, brauchst Du dann auch nicht mehr.
Zitat:
Es ist kein Argument, Dinge weiterhin so zu machen, nur weil man das schon immer so gemacht hat. Warum brauchen
Menschen so lange, alte Strukturen zu erneuern?


Weil viel zu viele genau so denken, wie Du.
Zitat:
Und was passiert, wenn ich mich dem allem nicht unterwerfen will? Richtig, ich darf mit 400 Euro am Rande der
Gesellschaft leben. Das ist unmenschliche Repression.


Das kann nicht Dein Ernst sein. Kannst Du mir das bitte mal logisch erklären?
Zitat:
Es ist unmenschlich, wenn für alle Menschen die gleichen Regeln gelten, weil jeder ein Individuum ist.


Es ist doch gar nicht so. Du lebst doch schon mit eigenen Ansichten und Sonderregelungen.

Zitat:
Ich habe einen starken Glauben und eine starke Liebe zu Jesus. Ich glaube, dass Jesus die Wahrheit gesagt hat.
Und deswegen lehne ich jegliche Knechtschaft ab. Menschen sollen frei sein.


So frei, wie Du hier bist, obwohl Du so vieles ablehnst, kannst Du kaum irgendwo auf dieser Welt sein. Wenn Du Knechtschaft ablehnst, dann vermeide in Zukunft, Dinge zu nutzen, die andere für Dich erwirtschaften.
Selbst ist der Mann.
Zitat:
Und was das Leben eigentlich doch lebenswert macht, ist die Zeit, die ich mit meinen lieben Freunden verbringen darf.
Ich habe viele tolle Menschen kennenlernen dürfen.


Das sagte ich gerade. Das Gute pickst Du Dir heraus. Die Arbeit dürfen die anderen, die Dummen, machen.
Zitat:
Viele von euch halten mich jetzt für nen verwöhnten Typ mit Wohlstandsproblemen, aber erstens leide ich wirklich
und zweitens hatte ich auch so mein Päkchen zu tragen.


Verwöhnt ist bestimmt falsch. An dieser Stelle ist unser Leben sehr gerecht.
Wenn Du eine falsche Sichtweise aufgebaut hast, diese dann noch verteidigst und nicht bereit bist, lernen zu sehen,
was wirklich abläuft, dann gibt es so eine Angststörung, wie Du sie pflegst und aufrecht erhältst.
Zitat:
Nunja, sorry, alles sehr unzusammenhängend, aber es ist irgendwie ironisch…ein Freund meinte mal, ich sei der
Meister der Worte, aber ausgerechnet für die Beschreibung meines eigenen Lebens fehlen sie mir irgendwie…


Was Du schreibst, passt hervorragend zusammen. Nichts ist daran ironisch.
Dein Freund hat Recht. Du redest Dir fast ein Leben lang Deine Probleme weg.
Und den größten Schaden dabei hast Du selbst. Sonst eigentlich keiner, oder wer sonst noch.

Viele Grüße

Bernhard

04.12.2016 11:53 • #4