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Lokalrunde
Ich muss hier mal was loswerden und erfragen. Ich habe einen schwerstbehinderten Bruder mit Epilepsie durch einen Geburtsschaden (Zangengeburt). Er ist 70 Jahre vom Jahrgang 1949, damals in den ersten frühkindlichen Jahren (ungefähr bis zum 10 Lebensjahr) war seine Welt in Ordnung, danach ging es los mit epileptischen Anfällen teilweise bis zu 30 schweren Anfällen pro Tag. Meiner Mutter wurde damals gesagt das er damit nicht älter als 20 werden würde, durch den Fortschritt der Pharmakologie und Medizin bewahrheitete es sich aber gottlob nicht, dennoch war er nicht in der Lage ein einigermaßen normales Leben zu führen, kann auch nicht Lesen/Schreiben weil Schule ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr möglich war. Es ist wohl so das er meiner Ansicht nach auf dem Stand eines 10 jährigen gestoppt wurde, dennoch besitzt er eine Klarheit und kann auch schwierige Gesprächen folgen und ist auf seine Art und Weise ziemlich durchtrieben und fix im Kopf. Er lebt in eine Wohngruppe der Lebenshilfe ziemlich selbstständig aber eingeschränkt.

Jetzt ist es so das mein Bruder seit Jahren unter starken Schwindelanfällen mit Fallsucht leidet meist in den Abendstunden, durch sein Alter bedingt nichts ungewöhnliches mit Epilepsie, die Anfälle sind meist schlagartig und mit etwas Glück nur wenige Sekunden bis hin zu 15/20 Minuten. Er fällt und krampft. Medikamente muss er viele nehmen von Antiepileptika über Tavor und Betablocker/ASS100/Omeprazol aber auch schon etwas gegen Herzschwäche, alles in allem zusammen in etwa 9 Tabletten täglich.

Er hatte vor 3 Wochen eine Grippeschutzimpfung erhalten wie jedes Jahr und bekam ein paar Tage später eine Erkältung, danach ging es ihm immer schlechter und am vergangenen Mittwoch musste er am frühen Morgen mit dem Notarzt ins Krankenhaus, eine Lungenentzündung wurde diagnostiziert, aber seine Symptome (extrem starker Drehschwindel, Fieber, taube Zunge und nicht schlucken können, Sprachstörungen, wildes umherwirbeln mit den Händen) deuten auf einen Schlaganfall. Alles an Untersuchungen gemacht worden auch MRT etc.

Er kann nicht aufstehen und nicht einmal selber sein Essen einnehmen weil alles wegen diesem Schwindel durch die Gegend fliegt, und durch den Pflegenotstand im Krankenhaus ist er sehr vernachlässigt, gestern (Sonntag) bei unserem Besuch lag er in einem nassen und verdrecktem Bett, sein Mittagessen was wieder mal durch die Gegend flog weil er selber nicht einmal in der Lage ist seine Gabel zu halten wurde notdürftig aufgesammelt und er bekam auch nichts neues, die Schnabeltasse kann er nicht eigens zum Mund führen und deswegen war er total durstig, der Boden um sein Bett klebrig vom Essen. Wir haben auf der Station (Innere) eine ganze Stunde versucht eine Schwester/Arzt zu erreichen, Schwesternzimmer abgeschlossen, kein Personal. Sein Zimmer Nachbar äußerte sich darüber ebenfalls und konnte alles bestätigen, mein Bruder kann nicht aufstehen und trägt deswegen Windeln die vom Personal während des Mittagessen anreichen entsorgt wurden. Es ist keine da der auch nur ansatzweise meinem Bruder seine Mahlzeiten anreichen könnte und er selber sagt nichts und schämt sich weil er es nicht selber kann.

Heute Nachmittag werden wir einen Arzt sprechen und die Missstände bekunden nachdem wir vielleicht mal endlich erfahren haben was mein Bruder nun wirklich hat. Ich werde auch danach die Lebenshilfe informieren und einen guten alten Freund der Leiter beim Hauptgesundheitsamt in unserer Stadt ist. Ich möchte einfach nur das mein Bruder nicht wie der letzte Dreck behandelt wird und wollte hier im Forum mal herein hören ob es jemanden gibt der ähnliche Vorfälle erlebt hat und wie man damit am besten umgeht? Ich hoffe nicht das mein Bruder zum Pflegefall wird und das man eine Lösung für sein derzeitiges Problem gefunden hat, dennoch ist es gut für uns zu wissen das er in solch einem Fall ein Recht hat in sein Umfeld zurück zu kehren in die Wohngruppe und dort gepflegt werden kann und nicht in irgendein Pflegeheim abgeschoben werden kann.

Ich weiß das dies ein Extremfall mit meinem Bruder ist aber vielleicht ist jemand im Forum mit Erfahrungen zu Epilepsie in diesen schweren Fällen, Auswirkungen im Alter und vor allem Medikamentenunverträglichkeit, ich selber glaube nämlich nicht so ganz an einen Schlaganfall eher an eine notwendige Tabletten Umstellung. . . Dank im voraus.

09.12.2019 11:30 • 09.12.2019 #1


1 Antwort ↓

Zephyr
Hallo, ich würde mich mal mit einem für solche Dinge offenen Arzt in Verbindung setzen und die medikamentöse Behandlung umstellen. Als guten Tipp empfehle ich CBD (Cann-abidiol), da es sehr verträglich ist und laut diversen Studien die Anfälle deutlich reduziert. Zudem wirkt es beruhigend, schmerzlösend und stimmungsaufhellend.
https://www.medmeister.de/Canna./

09.12.2019 20:13 • x 1 #2





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