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M
Hallo zusammen,
ich möchte nochmal hier wegen meiner Tochter schreiben. Ich hab schon hier ein paarmal von ihr geschrieben.
Sie macht in ein paar Wochen Abitur. Seit ca. März 2013 hat sie Panikattacken. Sie hat Angst an einer Herzerkrankung zu sterben.
Inzwischen haben wir eine Vermutung wo das herkommt. Damals ist einiges schief gelaufen. Es fing mit einer Erkältung an. Manche Ärzte machten Panik, sprachen von Herzmuskelentzündung und es wurde sogar mit einer Herztransplantation gedroht, falls man Herzmuskelentzündungen übergehen würde.
Gleichzeitig hatte unsere Tochter einen Artikel in einer Zeitschrift gelesen, in dem ein Jugendlicher plötzlich im Sportunterricht tot umgefallen ist. Auch dieser Artikel hat sie damals sehr beunruhigt.
Seitdem hat unsere Tochter Angst um ihr Herz. Sobald ihr das Herz etwas schneller schlug (Treppensteigen, Aufregung, etc.) machte sie sich Sorgen.
Es folgten viele Untersuchungen, die zeigten, dass ihr Herz völlig gesund ist. Auch eine Herzmuskelentzündung hatte sie damals bei der Erkältung nicht und war eine absolute Fehldiagnose des Arztes.

Dazu kommt, dass unsere Tochter generell ein sehr ängstlicher Typ ist. Sie macht sich viele Sorgen und jetzt vor dem Abi dreht sie eh ein bisschen am Rad. Schon immer setzte sie sich in der Schule sehr unter Druck, gönnte sich kaum Auszeiten beim Lernen.

Nun ist es leider so, dass die Panikattacken in den letzten 3 Wochen sehr häufig kommen. Unsere Tochter hat einen permanenten Dauerschmerz im Brustkorb hinter dem Brustbein. Dieser Schmerz ist dann manchmal so stark, dass sie sich auf nichts konzentrieren kann und sie anfängt in sich hinein zu horchen. Irgendwann kippt die Situation. Die anfänglich noch lokalisierbaren Schmerzen breiten sich dann im ganzen Brustkorb aus, ziehen bis zum Hals und in die Arme. Dann kommen die Panikattacken und die Angst doch was am Herzen zu haben und zu sterben. Ist so eine Panikattacke vorüber, hat sie zwar keine Angst mehr zu sterben, aber die Schmerzen bleiben.

Heute haben wir einen Ärztemarathon hinter uns. Erst waren wir im Krankenhaus, da unsere Tochter irgendwann die Schmerzen total satt hatte. EKG und Blutwerte natürlich wieder völlig in Ordnung. Man riet ihr nun mal eine Magenspieglung machen zu lassen und auch ein Mittel gegen Magenschmerzen zu nehmen, da sie auch ständig aufstoßen muss.
Danach hatte sie Therapiestunde bei ihrer Psychologin. Diese meinte, dass die permaneten Schmerzen jetzt wohl daher kommen, weil sich zwar unsere Tochter auf der einen Seite zwischen der Lernerei für's Abi vermehrt und ganz bewusst Auszeiten gönnt, aber ihr Unterbewusstsein ihr ein schlechtes Gewissen einreden will. Sie sei hin und her gerissen und steht in einem inneren Konflikt mit sich selbst. Dazu dann eben noch die Sache mit der Herzphobie.

Unsere Tochter fing damals die Therapie nicht wegen Panikattacken an, sondern wegen krankhaftem Ergeiz in der Schule und der Vorstellung es allen und jedem recht zu machen. Sie hatte schon immer sehr gute Noten, hatte aber immer Versagensängste. Lernte den ganzen Tag ohne Pausen, aus Angst eine schlechte Note zu bekommen.
Die Therapie hat schon sehr viel bewegt.
Dann kam aber die Geschichte mit der Erkältung und der Fehldiagnose mit der Herzmuskelentündung, die ich oben beschrieben habe. Seidem hat sie diese Panikattacken, die jetzt vor dem Abitur zunehmen.

Wie ist das bei euch, wenn ihr Panikattacken habt. Habt ihr nur dann die Beschwerden wie Herzrasen, Herzschmerzen, Brennen und Krämpfe im Brustkorb? Oder habt ihr diese Beschwerden permanent wie meine Tochter? Wie geht es euch, wenn ihr keine Panikattacken habt?

Ist es normal, dass meine Tochter auch Schmerzen in panikfreien Phasen hat? Oder steckt da eventl. doch was anderes dahinter (Magenschleimhautentzündung? Sodbrennen? Eingeklemmter Nerv?)

Und dann noch eine Frage. Könnt ihr Schüssler Salze empfehlen? Man sagte uns das die Heiße 7 wahre Wunder vollbringen kann und vor allem bei den Brustkorbschmerzen hefen würde. Auch die Nr.5 wurde uns empfohlen als Ergänzung zur Heißen 7. Hier würde mich eure Meinung und Erfahrungen interessieren. Ich kenne mich mit Schüssler Salze überhaupt nicht aus.

Liebe Grüße und schon einmal im Voraus lieben Dank!

Munic

04.02.2014 21:34 • 06.02.2014 #1


5 Antworten ↓


S
Hallo Munic,
ich habe ständig Schmerzen im Rücken und Brustkorb. Dadurch habe ich vor ca. 8 Jahren die Panikattacken bekommen. Bei mir kommen die Schmerzen vom Rücken und strahlen in den Brustkorb aus. Während der Panik wird es natürlich schlimmer, weil man sich dann total verkrampft. Die Schmerzen in der Brust können verschiedene Ursachen haben, Rücken, Magen... Und wenn man nicht wirklich weis wo sie herkommen, bekommt man natürlich Angst. Warst du mit deiner Tochter schon mal bei einem Orthopäden? Vieleicht hat sie nur einen Schiefstand von Wirbeln oder einen eingeklemmten Nerv. Ich würde mal versuchen, alles abzuklären, was die Ursache solcher Schmerzen sein kann.

Könnte deine Tochter ihr Abi nicht um ein Jahr verschieben und sich erstmal etwas Ruhe gönnen? Bei meinem Neffen ging das. Der war im Abi-Jahr auch sehr viel krank und hat dann einfach noch ein Jahr dran gehangen. So könnte sie sich erstmal etwas Zeit verschaffen, sich um sich selbst zu kümmern und gesund werden.

Wünsche euch alles Gute
Suse

04.02.2014 21:44 • #2


A


Die Lage spitzt sich zu

x 3


G
Hallo munic,

wie würdest DU denn reagieren, wenn deine Tochter

- ein schlechtes Abitur machen würde?

- durchs Abi fallen würde?

05.02.2014 02:36 • #3


M
Lieben Dank euch beiden für eure Antworten und Denkanstöße.

@suse
Bei einem Orthopäden war meine Tochter bisher noch nicht, aber schon ab und an bei einem Pysiotherapeuten.
Mit ihrem Rücken und den Rippen war schon öfters mal was nicht in Ordnung. Jetzt nicht sehr schlimm, aber unsere Tochter wurde auch schon eingeränkt.
Ende des Monats hat sie einen Termin bei einem Osteopathen. Das geht dann auch ein bisschejn länger wie die üblichen 15-20 Minuten beim Pysiotherapeuten.
Unser Hausarzt meinte, dass sie lieber Sport machen soll. Am besten Handball
Unsere Tochter hasst Ballsport und außerdem steht ihr danach wegen den bevorstehenden Abipfrüfungen momentan überhaupt nicht der Kopf. Nach dem Abi will sie aber mit einer Freundin ins Bauch-Beine-Po-Training. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass der Tipp mit dem Handball eher daher kommt, dass es ein Mannschaftssport ist und sie nicht wieder alleine für ein Ziel kämpfen würde.
Wie auch immer, der Termin für den Osteopathen steht und ich habe große Hoffnung dass er ihr ein bisschen helfen kann. Er ist auch gleichzeitig Heilpraktiker und kennt sich gut mit homeopathischer Medizin aus.

Ein Jahr Pause? Das würde unsere Tochter so nah am Ziel niemals akzeptieren. Wenn sie jetzt nicht völlig in Panikattacken an den Prüfungstagen fällt, ist das keine Alternative.
An unserer Schule würde das auch bedeuten, dass nicht 1 Jahr wiederholt werden würde, sondern gleich 2 Jahre, da die Leistungskurse die meine Tochter gewählt hat, zum Teil im Jahrgang unter ihr nicht angeboten werde und manche Fächerkombinationen nicht möglich sind, weil diese in den Stundenplanleisten parallel liegen. Sie müsste also ihre ganzen Leistungskurse und Fächerkombinationen neu wählen.

@GastB
Wie ICH reagieren würde, wenn unsere Tochter ein schlechtes Abi bzw. durchs Abi fallen würde?
Hmmm, also ein schlechtes Abi wäre jetzt wirklich nicht schlimm. Ich würde mir für meine Tochter natürlich wünschen, dass es zumindest so gut wird, dass sie auch damit dann das Fach studieren kann, was sie gerne möchte. Ob es dann ein 1er Abi ist oder ein Abi wo sie gerade so ins Wunschstudium rutscht ist mir persönlich egal. Nach der Note fragt niemand mehr.
Sie muss auch nicht gleich studieren. Im Gegenteil. Wir haben ihr sogar geraten erstmal eine Pause zu machen und nicht gleich mit dem Lernstress im Studium weiter zu machen. Ein FSJ oder diverse Praktikas wo sie mal in ihren Wunschberuf reinschnuppern kann, wäre auch eine gute Alternative.
Wir haben ihr sogar gesagt, dass sie auch gerne über eine Ausbildung nachdenken kann. Nicht jeder muss studieren und es gibt auch tolle Ausbildungsberufe. Aber das will sie nicht. Mit dem Jahr Pause freundet sie sich dagegen immer mehr an.
Unsere Tochter wird auch kein schlechtes Abi haben. Die Note setzt sich ja nicht nur durch die Prüfungen zusammen, sondern auch die Noten der letzten 4 Halbjahre fließen mit hinein. Da sie schon immer eine sehr gute Schülerin war (auch wenn sie nie an sich geglaubt hat), hat sie da bereits sehr gut vorgelgt. Auch wenn die Abiprüfungen gerade so bestanden werden würden, hätte sie die 1 vor dem Komma.

Wenn sie nun komplett durchfallen würde, gut, das wäre natürlich schon blöd. Ich würde es sehr schade finden. Wer will das auch schon für sein Kind? Ich glaube kaum, dass es Eltern gibt, denen das völlig egal wäre. Mir würde es natürlich auch für unsere Tochter sehr leid tun. All die Jahre mit dem Schulstress, der Lernerei und dann kein Abi in der Tasche? Alle schaffen es, auch die, die sich nie was aus Schule gemacht haben und man selbst fällt durch? Für meine Tochter würde eine Welt zusammenbrechen, ihr schon jetzt nicht so stark ausgeprägtes Selbstbewusstsein würde wahrscheinlich einen riesen Knacks bekommen, all die Selbstzweifel wären wieder da. Wenn so was passieren würde, wäre ich natürlich sehr traurig. Nicht wegen dem Abi an sich, sondern wegen meiner Tochter und weil mir bewusst ist, was das für sie bedeuten würde.

Liebe Grüße,
munic

05.02.2014 12:50 • #4


nostromo
In der Vorbereitung aufs Abi sind Erholungsphasen wichtig. Toujours Lernen ist kontraproduktiv. Sorge dich um einen erholsamen Ausgleich. Veranstaltet zum Beispiel Abende mit Gesellschaftsspielen oder macht am Wochenende einen gemeinsamen Ausflug. Idealerweise Sachen, wo die Gedanken total von der Schule weggehen. Den Klettergarten habe ich bereits in einem früheren Beitrag erwähnt. Was die Tochter von sich aus gut findet ... ein wenig Animation schadet nicht.

In dem letzten Absatz deines vorherigen Beitrages kommt deutlich deine eigene Angst zum Ausdruck. Du würdest deiner Tochter wahrscheinlich sehr helfen, wenn du es selbst schaffst, deine Angst in Zuversicht und Vertrauen zu wandeln und dies auszustrahlen.

06.02.2014 17:52 • #5


A
Ich finde Sport gerade während stressigen Lernphasen total wichtig. Irgendwie müssen die ganzen Stresshormone doch abgebaut werden und dazu ist nichts besser wie Sport.
Wenn man mal wirklich meint gleich durchzudrehen, raus und ne Stunde um den Block joggen. Mir hilft das immer. oder am Wochenende ne ausgiebige Wanderung machen. Finde ich auch super zum Abschalten.

06.02.2014 18:15 • #6





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