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D
Hallo ihr Lieben,

Ich muss mich mal auskotzen. Ich bin seit dem 1. Oktober offiziell arbeitslos, hatte davor einen Zeitarbeitsvertrag und schon über ein halbes Jahr vorher Bewerbungen geschrieben, hatte auch ein paar Vorstellungsgespräche aber bis jetzt nur Absagen. Und es kommt mir vor, wie als ob es regelrecht Absagen hagelt.

Ich weiß, die Zeitspanne die ich gerade Leerlauf habe ist noch nicht lang und ich dachte eigentlich, dass es nach dem ganzen Arbeitsstress den ich in dem Betrieb hatte, endlich mal ausspannen kann aber Fehlanzeige. Ich habe viele Zwangsgedanken und Ängste bekommen (Kontaminationsangst, Angst vor verschiendenen Krankheiten, vor allem HIV, Waschzwänge, Kontrollzwänge) ich Ekel mich schrecklich vor Blut und Müll auf der Straße, selbst vor Kaugummis ekel ich mich die auf der Straße liegen. (Manchmal stelle ich mir vor, was man alles kriegen könnte, wenn man diese Dinge anfasst, dabei weiß ich, dass ich sowas niemals machen würde aber schon der Gedanke daran ekelt mich an).

Noch dazu kommt, dass mein geliebter Kater verstorben ist der mich fast mein ganzes Leben begleitet hat, das beschäftigt mich immer noch und hat eine tiefe Narbe hinterlassen auf meiner Seele.

Ich weiß nicht wie es weitergeht und habe manchmal Angst davor, verrückt zu werden wegen diesen ganzen Zwangsgedanken. :,(

Manchmal gibt es Tage da mache ich mir nicht so viele Sorgen und dann gibt es Tage da denke ich ich kriege einen Anfall oder so...

Hat jemand einen Tipp für mich, wie ich wieder positiv in die berufliche Zukunft schauen kann und wie ich diese Angst loswerde? Vielleicht gibt es ja hier jemanden, der auch so eine ähnliche Angst hat und sie besiegt hat?

Ich danke euch fürs Lesen und für Antworten,

Darky37.

19.10.2018 15:21 • 30.10.2018 #1


10 Antworten ↓


Keyo
Also meine Ängste habe ich mit meiner Verhaltenstherapeutin meinem Neurologen und 2 Langzeitpsychotherapien in den Griff bekommen. Dro. oder aufgeben sind keine Optionen!
Wenn ich jetzt daran denke wie schlecht es mir damals ging und ich auch nicht wusste wie es weitergehen soll, muss ich ehrlich gesagt ein bischen grinsen! Ich hätte niemals gedacht dass ich wieder Freude am Leben haben werde!
Ich denke du solltest dir auch Hilfe holen.

19.10.2018 19:10 • x 1 #2


A


Arbeitslosigkeit macht mich fertig

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FeuerWasser
Du schreibst, deine Arbeitlosigkeit mache dich fertig. Dabei lese ich von Themen die dich scheinbar auch fertig machen aber mit deiner Arbeitssituation gar nichts zu tun haben. Du würfelst da viel durcheinander. Je mehr Priorität du diesen Ängsten einräumst umso schlimmer wird es.
Vermutlich wäre es besser du würdest dich an einen Psychotherapeuten wenden und dort deine Themen bearbeiten.

19.10.2018 20:44 • x 1 #3


T
Das Problem an der Sache ist,dass man keinen Therapeuten bekommt.
Telefoniere seit Tagen im kompletten Umkreis alle Therapeuten durch,vor Juni nächstes Jahr (!) bekommt man nix!
Außer man geht stationär,aber so verzweifelt ist man denke ich nur,wenn nichts anderes mehr geht.
Jeder schimpft auf Psychologen/Psychiater....aber der Großteil rennt dort hin.
Versteht mich nicht falsch,es ist immer besser wenn man sich Hilfe sucht,finde aber das man bei diesem Thema allein gelassen wird.
Darky37 ,ich habe im März meinen Hund einschläfern lassen müssen,total plötzlich.
Er war 14 u super fit....danach ging es mir richtig dreckig.
Nachdem mein Schwiegervater (wohnt im selben Haus) einen Schlaganfall erlitten hat,nachdem seine Frau gegen den Krebs verloren hat u wir ihn fanden,war ich schon an meiner Grenze.
Habe zwei Kinder,gehe 8-10 Stunden täglich arbeiten u habe meinen Schwiegervater gepflegt,bin ich zusammengebrochen.
Plötzliche Panikattacken,Angstzustände ohne Ende.
Konnte nicht essen,nicht schlafen,war innerlich soo unruhig.
Denke durch den Tod u die Krankheiten in letzter Zeit wurde mir erstmal bewusst wie sterblich wir alle sind.
Es kann jeden jederzeit treffen u damit komme ich nicht klar.
Mein Körper hat auch sehr heftig reagiert,weswegen ich viel meditiert habe (Neuland) und Yoga und Entspannungsübungen,aber auch wieder viel Sport und das hat mir schon sehr geholfen.
Bin wieder ruhiger,warte auf einen Therapieplatz,wie gesagt Juni 2019!
Gib nicht auf! Schreibe weiterhin deine Bewerbungen und gib dir Mühe.
Solange du Zuhause bist,würde ich trotzdem schauen,dass du morgens früh aufstehst,einen festen Tagesablauf hast und deine Zeit mit lieben Menschen zusammen bist.
Bewege dich,gehe raus und ernähre dich gesund.
Hast du diese Ekel jetzt erst plötzlich bekommen oder sind sie schon eine Weile Teil von dir?
Es ist schwierig positiv zu denken,wenn gerade alles mies läuft.
Aber schlimmer geht immer!
Du bist gesund oder?
Ohne Gesundheit bringt dir alles nix!
Kein Geld,keine Arbeit, ect.
Denk an dich und glaube an dich!
Wenn du es willst,dann findet sich immer ein Weg
Wünsche dir alles Liebe

19.10.2018 21:27 • x 1 #4


FeuerWasser
Wartezeiten sind bei Psychotherapeuten immer einzuplanen und 6 Monate ist eine übliche Wartezeit. Wenn man sich auf keine Warteliste setzen lässt kann sich natürlich auch nichts ändern, weder in 6 Monaten noch in 5 Jahren. Wäre man selbst in der Lage die persönliche Situation zu verändern hätte man es sicher längst erfolgreich getan. Da dieser Weg aber offensichtlich nicht funktioniert würde ich immer zum Therapeuten raten.

19.10.2018 23:58 • x 2 #5


D
Zitat von Keyo:
Also meine Ängste habe ich mit meiner Verhaltenstherapeutin meinem Neurologen und 2 Langzeitpsychotherapien in den Griff bekommen. Dro. oder aufgeben sind keine Optionen!
Wenn ich jetzt daran denke wie schlecht es mir damals ging und ich auch nicht wusste wie es weitergehen soll, muss ich ehrlich gesagt ein bischen grinsen! Ich hätte niemals gedacht dass ich wieder Freude am Leben haben werde!
Ich denke du solltest dir auch Hilfe holen.



Aufgeben ist auch keine Option! Habe ja einen Termin zum Erstespräch beim Therapeuten, zum Glück. Aber manchmal mache ich mir um so viele Sachen Sorge oder Ängste das ist nicht mehr schön. Heute habe ich mich gefragt ob ich meine Haustür auch wirklich abgeschlossen hatte, obwohl ich zuhause war und das jawohl gemerkt hätte wenn ich nicht abgeschlossen hätte und jemand fremdes in meine Wohnung spaziert wäre xD.

Manchmal ist echt schon witzig, wie übertrieben man sich wegen allem möglichen Kram Gedanken machen kann. Aber ich glaube ich habe einfach zu viel Zeit momentan zum nachdenken... es freut mich, dass du wieder dein Leben genießen kannst! Ich kann es ja auch genießen, aber manchmal schränken einen die Zwänge ein

21.10.2018 00:33 • #6


D
Zitat von FeuerWasser:
Du schreibst, deine Arbeitlosigkeit mache dich fertig. Dabei lese ich von Themen die dich scheinbar auch fertig machen aber mit deiner Arbeitssituation gar nichts zu tun haben. Du würfelst da viel durcheinander. Je mehr Priorität du diesen Ängsten einräumst umso schlimmer wird es.
Vermutlich wäre es besser du würdest dich an einen Psychotherapeuten wenden und dort deine Themen bearbeiten.


Ja, die letzten Monate hat sich einiges angestaut. Ich habe auch im November ein erstgespräch. Hat leider viel zu lange gedauert, überhaupt einen Termin zu bekommen ich musste schon drum betteln

21.10.2018 00:34 • #7


D
Zitat von Tanja123:
Das Problem an der Sache ist,dass man keinen Therapeuten bekommt.
Telefoniere seit Tagen im kompletten Umkreis alle Therapeuten durch,vor Juni nächstes Jahr (!) bekommt man nix!
Außer man geht stationär,aber so verzweifelt ist man denke ich nur,wenn nichts anderes mehr geht.
Jeder schimpft auf Psychologen/Psychiater....aber der Großteil rennt dort hin.
Versteht mich nicht falsch,es ist immer besser wenn man sich Hilfe sucht,finde aber das man bei diesem Thema allein gelassen wird.
Darky37 ,ich habe im März meinen Hund einschläfern lassen müssen,total plötzlich.
Er war 14 u super fit....danach ging es mir richtig dreckig.
Nachdem mein Schwiegervater (wohnt im selben Haus) einen Schlaganfall erlitten hat,nachdem seine Frau gegen den Krebs verloren hat u wir ihn fanden,war ich schon an meiner Grenze.
Habe zwei Kinder,gehe 8-10 Stunden täglich arbeiten u habe meinen Schwiegervater gepflegt,bin ich zusammengebrochen.
Plötzliche Panikattacken,Angstzustände ohne Ende.
Konnte nicht essen,nicht schlafen,war innerlich soo unruhig.
Denke durch den Tod u die Krankheiten in letzter Zeit wurde mir erstmal bewusst wie sterblich wir alle sind.
Es kann jeden jederzeit treffen u damit komme ich nicht klar.
Mein Körper hat auch sehr heftig reagiert,weswegen ich viel meditiert habe (Neuland) und Yoga und Entspannungsübungen,aber auch wieder viel Sport und das hat mir schon sehr geholfen.
Bin wieder ruhiger,warte auf einen Therapieplatz,wie gesagt Juni 2019!
Gib nicht auf! Schreibe weiterhin deine Bewerbungen und gib dir Mühe.
Solange du Zuhause bist,würde ich trotzdem schauen,dass du morgens früh aufstehst,einen festen Tagesablauf hast und deine Zeit mit lieben Menschen zusammen bist.
Bewege dich,gehe raus und ernähre dich gesund.
Hast du diese Ekel jetzt erst plötzlich bekommen oder sind sie schon eine Weile Teil von dir?
Es ist schwierig positiv zu denken,wenn gerade alles mies läuft.
Aber schlimmer geht immer!
Du bist gesund oder?
Ohne Gesundheit bringt dir alles nix!
Kein Geld,keine Arbeit, ect.
Denk an dich und glaube an dich!
Wenn du es willst,dann findet sich immer ein Weg
Wünsche dir alles Liebe


Liebe Tanja, ich danke dir für deine ausführliche Antwort! Das klingt schrecklich! Wer hätte da keinen Nervenzusammenbruch bekommen? Das mit meinem Kater war so unerwartet und hat mich schockiert, da er fast mein ganzes Leben an meiner Seite war und immer für mich da war. Ich habe schon vor einigen Monaten einige Therapeuten abtelefoniert aber kam nur auf die Warteliste, nicht mal ein erstgespräch kam zustande. Die Woche ging es mir nicht gut deswegen habe ich noch mal rumtelefoniert und endlich einen Termin in einer anderen Praxis bekommen, ich hoffe, dass mir das schon mal weiterhilft. Ich habe heute auch ein sehr interessantes Buch gelesen von Heiko vandeven (Zwangsstörung wirklich heilen) das war echt inspirierend und hat meine Ängste besänftigt, aber ich merke wie ich mir manchmal noch wegen Kleinigkeiten Gedanken mache aber im Buch steht auch dass der eigene Kopf Bzw. Das Gehirn nicht zulässt, das man sich selbst etwas schlechtes tut. Das sage ich mir wenn ich manchmal diesen kontroll oder waschzwang habe und das klappt ganz gut. Wie äußern sich bei dir den die panikattacken und Angstzustände wenn ich fragen darf? Bei mir kreisen die Gedanken immer um ein Thema dann und ich kriege herzrasen und Kopfschmerzen. Wie lange suchst du den schon nach einem therapieplatz? Und was für Entspannungsübungen machst du? Vielleicht sollte ich auch wieder etwas Sport anfangen oder mir ein neues Hobby suchen. Ich werde mich sonst auch weiterbilden falls ich zeitnah nichts finde also jobmässig. Ja, ich bin gesund fühle mich aber wenn ich diese Zwangsgedanken habe erschöpft und bin genervt von mir selber. Das Ekelgefühl habe ich eigentlich erst seit ein paar Wochen, da hatte ich auch ziemlich Stress auf der Arbeit (Ärger mit kollegen, viel zu viele Überstunden, doofe vertretungsarbeit, etc). Du hast recht, anderen geht es oftmals noch schlechter! Ich wünsche dir auch alles gute! Und danke noch mal für die lieben Worte!

21.10.2018 00:51 • #8


YesItsMe0
Zitat von Darky37:
Hat jemand einen Tipp für mich, wie ich wieder positiv in die berufliche Zukunft schauen kann und wie ich diese Angst loswerde? Vielleicht gibt es ja hier jemanden, der auch so eine ähnliche Angst hat und sie besiegt hat?


Ich habe die Angst auch, allerdings nicht besiegt sondern unter Kontrolle. Insofern weiß ich nicht ob dieser Post für dich hilfreich ist.

Ich denke das haben viele Menschen heutzutage. Meine Gedanken mit Musik, Sport, Videos etc. abzulenken klappt recht gut. Vielleicht hilft es dir auch. Mit Freunden oder Verwandten kann auch helfen.

Ich muss leider noch ein paar Jahre mit dieser Angst leben da ich sie erst los bin wenn ich meine berufliche Neuorientierung abgeschlossen habe. Ich kann aber damit leben.

24.10.2018 01:58 • x 1 #9


D
Zitat von YesItsMe0:

Ich habe die Angst auch, allerdings nicht besiegt sondern unter Kontrolle. Insofern weiß ich nicht ob dieser Post für dich hilfreich ist.

Ich denke das haben viele Menschen heutzutage. Meine Gedanken mit Musik, Sport, Videos etc. abzulenken klappt recht gut. Vielleicht hilft es dir auch. Mit Freunden oder Verwandten kann auch helfen.

Ich muss leider noch ein paar Jahre mit dieser Angst leben da ich sie erst los bin wenn ich meine berufliche Neuorientierung abgeschlossen habe. Ich kann aber damit leben.


Ich sage ja nicht, dass ich nicht damit leben kann. Es ist nur so doof diese Situation zu haben und es ist total ungewohnt da ich bis jetzt immer nach Schule, Studium, Ausbildung und Job keinen Leerlauf dazwischen hatte und immer gleich was gefunden habe. Das ist momentan nicht so und das verunsichert mich. Ich habe zwar Vorstellungsgespräche aber bis jetzt leider keine Zusage. Ich versuche mich schon immer durch Hausarbeit und etwas unternehmen abzulenken, aber ständig putzen würde auch meine Zwänge die ich habe nur fördern.

Aber ich hab schon überlegt, ob ich mir ein neues Hobby suche vielleicht sollte ich das mal in die Tat umsetzen, danke für den Tipp!


Aber Jahre mit der Angst noch leben und das zu wissen wie bei dir dass sich das noch zieht würde mich ja total stressen, nicht böse gemeint!

24.10.2018 02:12 • x 1 #10


fusselbuerste
Und wie wäre es wenn Du Dein Herz für einen neuen Schnurrer öffnest?
Das lengt vom Kummer ab und Du bist nicht alleine.
Meinen Mann konnten die Schnurrer helfen, mir hingegen helfen meine Hunde.
Natürlich sollte man ein Kätzchen nicht alleine halten, denn wenn Du wieder einen Job hast wäre das Mietzel ja alleine.
Deine Trauer verstehe ich absolut, das dann noch Arbeitslosigkeit dazu kommt verstärkt das ganze noch.
Gib nicht auf und schreibe immer wieder Bewerbungen!

Ich weiß wovon ich rede, war ja 18 Jahre ohne festen Job.
Erst waren die Kids zu klein, dann zu Krank, ich Berufsunfähig und dann zu lange aus dem Berufsleben raus.
Umschulungen und Maßnahmen hatte ich bekommen, solange wir Hartz IV Aufstocker waren und meine Kids noch zu Hause lebten. Nach 18 Jahren bekam ich dann bei einer Zeitarbeitsfirma eine ordentliche Anstellung und bin bis zum jetzigen Zeitpunkt noch immer Leiharbeiter. Wenn ich meine Tiere nicht gehabt hätte hätte ich sicher irgendwann am Rad gedreht.

30.10.2018 12:10 • #11


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