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Ich schwitze seit der Grundschule stark unter den Armen, habe jetzt von meiner Hautärtin ein Deo verschrieben bekommen (AlCl7,5-Methylcell.1,0-Aqua dest ad 50,0), das in der ersten Zeit das Schwitzen gebessert hat, mittlerweile ist es jedoch wieder schlimmer geworden. Außerdem bekomme ich von dem Deo juckende Stellen unter den Armen (das lässt sich mit Lotion aber wieder einigermaßen gut wegbekommen). Bei mir ist es nicht so, dass ich den ganzen Tag schwitze- es ist aber doch so schlimm, dass ich nichts engeres anziehen kann. Auch Unterzieh-Tshirts sind nachmittags ganz durchgeschwitzt.
Kann mir irgendwer sagen, was man noch machen kann? Gibt es noch ein stärkeres Deo oder sonstige
Möglichkeiten? Das Schwitzen an den Händen habe ich mit Sweatosan einigermaßen in den Griff bekommen,
für die Achselhöhlen helfen die Tabletten jedoch nicht.
Würde mich freuen, wenn mir irgendwer anworten könnte! Ich halte das nicht mehr aus! Ich will endlich
auch einmal einkaufen gehen und nicht an mein Schwitzen denken müssen!
Kathrin, 16,5

02.02.2002 19:52 • 09.04.2008 #1


1 Antwort ↓

Mimikry
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hyperhidrose#Therapie

* Endoskopische transthorakale Sympathektomie (ETS): Diese minimal invasive Operation, die unter Vollnarkose durchgeführt wird, bessert die Symptome wohl signifikant, sollte allerdings aufgrund der möglichen Komplikationen (Pneumothorax, Horner-Syndrom, kompensatorisches Schwitzen anderer Hautareale, Rücken, Bauch, Schritt teilweise halbseitig) nur in ansonsten therapieresistenten Fällen durchgeführt werden. Insbesondere das kompensatorische Schwitzen ist eine sehr ernst zu nehmende Erscheinung. Diese ist, einmal aufgetreten, fast nicht behandelbar und tritt laut Literatur nach 6-15 Jahren in bis zu 85% aller Fälle auf. Bei der Sympathektomie werden Nervenganglien des sympathischen Grenzstrangs nahe der Brustwirbelsäule mittels Hochfrequenzstrom zerstört bzw. der Grenzstrang durchtrennt oder abgeklemmt (Clipping). Damit lässt sich in der Großzahl der Patienten eine Hyperhidrose der Hände und des Gesichts, oft auch der Achselhöhlen, erfolgreich behandeln. Eine Behandlung der Füße erfordert eine Nervenblockade nahe der Lendenwirbel. Diese aufwändigere Operation erfordert eine Öffnung der Bauchhöhle und birgt hohe Risiken wie z.B. Impot..

* Subkutane Schweißdrüsensaugkürettage (operativer Eingriff unter örtlicher Betäubung): Im Achselbereich kann durch Absaugen der Schweißdrüsen die Hyperhidrose beseitigt werden. Die Wirkung kann nach einigen Jahren nachlassen, da die Nervenenden teilweise wieder die verbliebenen Schweißdrüsen erreichen und die Schweißdrüsen wieder mit der Schweißabsonderung beginnen. Die Erfolgsquote liegt bei 70 bis 80%.

* Lokale Schweißdrüsenexzision (operativer Eingriff): Das betroffene Hautareal wird mitsamt den Schweißdrüsen entfernt. Es treten häufig Wundheilungsstörungen auf, die Narbenbildung kann die Beweglichkeit der betroffenen Körperstellen beeinträchtigen, und es entstehen große sichtbare Narben. Hinzu ist das Ausschneiden des kompletten schwitzenden Areals oft nicht möglich. Diese Behandlungsmethode wird heutzutage nicht mehr verwendet.

* Aluminiumchlorid-Behandlung: Aluminiumchlorid wird in den meisten Antitranspirantien verwendet, aber Menschen, die an Hyperhidrose leiden, brauchen eine viel höhere Konzentration. Die Aluminiumsalze dringen in die Schweißkanäle, verbinden sich mit dem dortigen Keratin und verstopfen damit die Drüsenausführungsgänge. Je nach Anwendungsgebiet existieren Rezepturen mit unterschiedlichen Konzentrationen des Aluminiumchlorids in der Lösung (üblicherweise 10 bis 20%), die in der Apotheke erhältlich sind. Die Lösung wird vor dem Schlafen auf die schwitzenden Körperstellen aufgetragen, da es nachts zu einer geringeren Schweißbildung kommt und die Lösung nicht ausgeschwitzt wird. Nach einer Woche täglichen Gebrauchs ist es ausreichend die Behandlung 1-2 Mal pro Woche zu wiederholen. Ziel ist die dauerhafte Rückbildung der Schweißdrüsen, so dass die Therapie schließlich eingestellt werden kann. Nebenwirkungen sind Juckreiz bei sensibler Haut und Hautirritationen. Außerdem kann sich die Kleidung verfärben. Die Erfolgsquote der Therapie mit Aluminiumchlorid liegt bei 95%.[2]

* Hexamethylentetramin (Methenamin): Die Hexamethylentetramin-haltige Salbe wird ein- bis zweimal täglich auf die betroffenen Hautareale aufgetragen. Das durch Hexamethylentetramin in Verbindung mit dem sauren Schweiß produzierte Formaldehyd denaturiert die Proteine im Schweiß und verschließt dadurch die Schweißdrüsen.

* Glycopyrroniumbromid: In 0,5- bis 3-prozentiger Konzentration zum Auftragen auf die Haut, als Creme oder Roll-on in Apotheken erhältlich.

* Botulinumtoxin (Botox): Das Gift von Clostridium botulinum, eines der stärksten bekannten Toxine, wird in extremer Verdünnung intracutan (in die Haut) gespritzt und scheint bei der lokalisierten (axillären und palmaren) Hyperhidrose wirksam zu sein. Es hemmt die Freisetzung von Acetylcholin und damit die Schweißproduktion der cholinerg innervierten Schweißdrüsen. Die Wirkungsdauer ist von Mensch zu Mensch verschieden. Die Wirkung kann bereits nach einem halben Jahr spürbar nachlassen. Es kann nur bei lokalisierten Formen der Hyperhidrose angewendet werden.

* Iontophorese: Die Hände oder Füße werden in zwei Wannen mit Wasser gelegt. In jeder Wanne ist ein elektrischer Leiter. Die Hände bzw. Füße sind der elektrische Leiter, der den Stromkreis schließt. Wenn dann ein Schwachstrom angelegt wird, lagern sich Minerale aus dem Wasser in die Schweißdrüsen ein, blockieren die Kanäle und begrenzen so das Maß an freigegebenem Schweiß. Einige Patienten haben gute Ergebnisse erzielt, während andere keine Wirkung bemerkten. Die Prozedur ist bei einigen Patienten schmerzhaft, so dass man bei diesen dann mit niedrigeren Spannungen beginnt, um die Patienten daran zu gewöhnen. Zur Unterstützung kann auch Glycopyrroniumbromid 0,05- oder 0,1-prozentig in der Iontophoresebehandlung genutzt werden.

* Tabletten: Es gibt mehrere Medikamente mit unterschiedlichem Erfolg. Die Klasse der Anticholinergika hat gezeigt, dass sie die Hyperhidrose reduziert. Nebenwirkungen können hierbei Schläfrigkeit und Mundtrockenheit sein.

* Ernährungsumstellung: Hyperhidrosis kann sich durch Fettleibigkeit verschlimmern, so dass Gewichtsverlust helfen kann. Jedoch schwitzen die meisten Leute mit Hyperhidrose aufgrund Fettleibigkeit nicht übertrieben.

* Meditation und Entspannung: Entspannungstechniken sind mit beschränktem Erfolg versucht worden.

* Hypnose: Hypnose ist mit beschränktem Erfolg verwendet worden.

Hoffe es kann dir vielleicht ein wenig helfen.

LG Jenny

09.04.2008 12:48 • #2





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