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Hi Forum!

Habe mal ein paar Fachbeiträge zum Thema Botox eingestellt.

Zitat
[B]Toxin-Therapie bei Hyperhidrosis kommt gut an

Wirkung hält halbes Jahr an[/B]
KASSEL (eb). Patienten, die wegen ausgeprägter fokaler Hyperhidrosis Botulinum-Toxin-A injiziert bekommen, sind mit der Therapie zunächst sehr zufrieden. Die Zufriedenheit ist je nach Injektionsort unterschiedlich groß und nimmt mit dem Nachlassen der Wirkung ab.

Wie Dermatologen aus Kassel und Marburg in ihrer Untersuchung festgestellt haben, hält die Wirkung von 20 bis 30 intrakutanen Einzelinjektionen axillär, palmar und plantar im Schnitt etwa ein halbes Jahr an. An der Studie nahmen 28 Patienten teil, die mit Botox® oder Dysport® behandelt worden sind. Die Wirkdauer war mit fast sieben Monaten bei axillärer Therapie deutlich länger als nach palmarer oder plantarer Behandlung. Fast 40 Prozent beurteilten am Ende der Untersuchung die axilläre Therapie als sehr gut, etwa 22 Prozent als gut. 30 Prozent waren mit dem Ergebnis der Behandlung nicht zufrieden, wie die Dermatologen berichten (Z Hautkr 76, 2001, 154).

Die Unzufriedenheit der Patienten lag an den Schmerzen während der Therapie, die nachlassende Wirksamkeit und die hohen Therapiekosten. Allerdings gaben mehr als zwei Drittel der Patienten auch an, die Therapie nochmals vornehmen zu lassen. Und fast alle würden die Methode anderen Hyperhidrose-Patienten empfehlen. Die Toxin-Therapie ist eine wirksame Alternative, wenn die Lokaltherapie oder Leitungswasser-Iontophorese nicht erfolgreich ist oder Patienten keine Operation wünschen.


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Gegen glitschige Gespensterhände und exzessiven Achselschweiß helfen Injektionen von Botulinumtoxin

Von Wolfgang Geissel

Exzessives Schwitzen, auch Hyperhidrose genannt, macht Patienten das Leben zur Hölle. Wie sich Mitmenschen vor den Symptomen Betroffener ekeln, hat Charles Dickens bereits 1859 in seinem Roman David Copperfield beschrieben:

Ich gab Ihm (Uriah Heep) beim Abschied die Hand. Aber ach, was für eine glitschig-kalte Hand das war! Wie die Berührung eines Gespenstes. Ich mußte hinterher sofort meine Hand reiben, um sie zu wärmen und zugleich die Spuren der seinigen abzuwischen. Dieser unangenehme Eindruck klebte immer noch wässrig und kalt in meiner Erinnerung als ich längst schon wieder in mein Zimmer zurückgekehrt war.

Betroffene leiden natürlich sehr unter dem Stigma. Nach Ergebnissen von Studien mit dem Dermatology Life Quality Score ist die Lebensqualität bei Hyperhidrose stärker verringert als bei Akne oder Psoriasis, wie Professor Marc Heckmann von der Praxisklinik für Dermatologie in Starnberg berichtet hat.

An Hyperhidrose leiden bis zu zwei Prozent der Bevölkerung
Nach seinen Angaben werden bei den Patienten bei geringfügigen Temperaturerhöhungen oder Gefühlsregungen exzessive sympathische Impulse an Schweißdrüsen abgegeben. Das Resultat ist dann exzessives Schwitzen etwa an den Hand- oder Fußflächen oder auch in den Achselhöhlen. Zwischen 0,5 bis zwei Prozent der Bevölkerung seien betroffen, so Heckmann beim Interdisziplinären Forum der Bundesärztekammer in Köln.

Mit Botulinumtoxin ist es nun möglich, selektiv die cholinergen Synapsen an den Schweißdrüsen zu blockieren und dadurch die Impulse in der Haut auszuschalten. Die exzessive Schweißproduktion wird so unterbunden. Sprechen Hyperhidrose-Patienten nicht zufriedenstellend auf die Standardtherapien - etwa Auftragen von Aluminiumchlorid in der Axillarregion oder Leitungswasser-Iontophorese bei palmoplantarer Hyperhidrose - an, dann ist Botulinumtoxin eine wirksame Option.

Bei der Therapie wird das Toxin flächig in die betroffenen Hautareale in etwa sechs bis zehn Injektionspunkte gespritzt. An den Handflächen ist meist eine Analgesie nötig, etwa durch Blockade der Nervenbahnen in der Handwurzel oder mit Lokalanästhetika plus Kälteanalgesie. Als unerwünschte Wirkung kann Botulinumtoxin vorübergehend die Handmuskeln schwächen, was jedoch die Patienten nicht wesentlich beeinträchtigt und binnen weniger Wochen wieder abklingt, sagte der Dermatologe. Etwa sechs Monate lang werden so die Symptome gestoppt, bis die Therapie wiederholt werden muß.

Und nicht nur exzessives Schwitzen, sondern offenbar auch unangenehmer Körpergeruch wird günstig beeinflußt. So haben Heckmann und seine Kollegen bei 16 Probanden (ohne Hyperhidrose) in einer kontrollierten Studie je eine Achselhöhle mit Botulinumtoxin und eine mit Placebo behandelt und dann 24 Stunden ein T-Shirt tragen lassen. Die Achselregionen der T-Shirts wurden ausgeschnitten und Freiwilligen für einen Geruchstest gegeben. Dabei wurden mit Skalenwerten sowohl die Intensität als auch die unangenehme Qualität des Geruchs bewertet.

Schweiß behandelter Achseln riecht weniger unangenehm
In beiden Skalen hätten sich für die behandelten Achselhöhlen im Vergleich zu den unbehandelten statistisch signifikant bessere Werte ergeben (Arch Dermatol 139, 2003, 57).

Bei Hyperhidrose sind Sicherheit und Wirksamkeit von Botulinumtoxin in vielen Studien belegt, sagte Heckmann. So wurden in einer doppelblinden Studie bei 145 Patienten mit axillärer Hyperhidrosis je eine Achselhöhle mit Botulinumtoxin A (Dysport®) und eine mit Placebo behandelt. Bei 92 Prozent habe sich auf der mit dem Botulinumtoxin behandelten Seite eine zufriedenstellende Schweißreduktion ergeben, auf der Placebo-Seite jedoch nur bei 15 Prozent. Mehr als 98 Prozent der Patienten seien mit der Therapie zufrieden gewesen (NEJM 344, 2001, 488).

Botulinumtoxin ist bei Hyperhidrose inzwischen in Großbritannien und Kanada zugelassen. In Deutschland ist die Zulassung für Botox® bei dieser Indikation beantragt.


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Botulinum-Toxin-A mindert Schweißbildung langfristig

Patienten mit schwerer palmarer Hyperhidrosis untersucht

NEW YORK (ikr). Botulinum-Toxin-A hilft Patienten, die exzessiv an den Handflächen schwitzen. Eine solche Behandlung ist langfristig effektiv, und zwar auch in niedriger Dosierung, wie eine US-Studie belegt.

Daß intrakutane Injektionen von Botulinum-Toxin-A bei palmarer Hyperhidrosis etwas nützen, ist bereits in mehreren Studien nachgewiesen worden. Dr. Horacio Kaufmann von der Mount Sinai School of Medicine in New York und seine Mitarbeiter haben nun bei 24 Patienten mit schwerer Hyperhidrosis an den Handflächen zwei verschiedene Dosierungen einer solchen Medikation (Botox®) getestet (Neurology 57, 2001, 2095). Den Patienten wurden insgesamt 50 U oder 100 U des Medikaments an 20 Stellen an jeder Handfläche intrakutan injiziert.

Wie die Wissenschaftler berichten, hatte sich die Schweißproduktion bereits innerhalb der ersten vier Wochen in beiden Behandlungsgruppen deutlich verringert. Der Effekt hielt bei allen Patienten für mindestens zwei Monate an. Auch sechs Monate nach der Injektion des Toxins war der therapeutische Effekt bei zwei Drittel der Patienten - unabhängig von der Dosierung - noch deutlich sichtbar.

Es traten keine wesentlichen unerwünschten Wirkungen auf. Die Patienten gaben lediglich Schmerzen während der Injektionen und Heiserkeit für ein bis zwei Tage an. Ein Teil der Patienten berichtete über eine passagere, leichte Schwäche der Handmuskulatur.


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Botulinumtoxin hält die Achseln trocken

Mit zehn Injektionen wird nach zwei Wochen der maximale Effekt erreicht / Wirkung hält bis zu acht Monate an
MÜNCHEN (sto). Übermäßiges Schwitzen ist nach Angaben von Professor Markus Naumann ein stark unterschätztes Problem: Immerhin zwei Prozent der Menschen schwitzen so exzessiv, daß dadurch ihre soziale und berufliche Situation massiv beeinträchtigt ist, so der Würzburger Neurologe. 30 bis 50 Prozent der Betroffenen sind erblich vorbelastet.

Die bisherigen Behandlungsverfahren bei einer Hyperhidrose der Handflächen, Fußsohlen und der Achseln mit Salben oder Cremes werden nach Naumanns Erfahrung oftmals wegen unerwünschter Wirkungen nicht toleriert. Bei einzelnen Patienten seien sogar chirurgische Maßnahmen indiziert.


Ultima Ratio für einige Patienten ist die Schweißdrüsen-Op.

Weniger invasiv sei die intradermale Injektion von Botulinumtoxin A, besonders bei der primären axillären Hyperhidrose, berichtete Naumann bei einer Veranstaltung des Unternehmens Allergan in München. Mit etwa zehn Injektionen werde nach ein bis zwei Wochen der maximale Effekt erreicht. Die Wirkung der Behandlung halte im Durchschnitt fünf bis acht Monate an. Nach sechs Monaten liege die Schweißaktivität bei etwa 50 Prozent des Ausgangswertes. Patienten mit axillären Hyperhidrosen sprechen nach Naumanns Angaben zu über 90 Prozent auf die Behandlung an.

Zur exakten Lokalisation der Areale mit vermehrter Schweißsekretion wird der Jod-Stärke-Test verwendet, erläuterte Naumann. Dabei wird eine Iod-Lösung auf die Haut aufgetragen und nach dem Eintrocknen mit Stärke bestreut. Zonen mit starker Schweißbildung sind durch eine intensive Blaufärbung zu erkennen. Botulinumtoxin A wird gleichmäßig verteilt über die gesamte schwitzende Fläche unter die Haut gespritzt.

Das Botulinumtoxin-Präparat Botox® hat seit August vergangenen Jahres die Zulassung für die Behandlung bei starker, fortbestehender primärer axillärer Hyperhidrose, die störende Auswirkungen auf die Aktivitäten des täglichen Lebens hat und mit einer topischen Behandlung nicht ausreichend kontrolliert werden kann, teilte das Unternehmen, das seit Juli auch für den Vertrieb des Produkts verantwortlich ist, mit. Bei der Anwendung innerhalb der zugelassenen Indikation übernehmen die Krankenkassen die Kosten der Behandlung, hieß es.


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27.02.2006 02:22 • 27.02.2006 #1




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