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N
Wähne bangend vielerlei im Werden und im Wachsen, wenn
im Hiobskleid nächst deinem Fluch schon wieder neu entsteht:
Babylon, das Leben selbst, zu zeigen den Gefallenen,
die nach dir kommen, Staubeskind, dass sie bald von dir geht.

Sieh, ihr zeitlos siecher Leib erbebt vor deiner Sterblichkeit
und ihre Münder geifern Blut und Brand auf dünne Haut;
niemand war dir je so nah in Freude und in andrem Leid
wie Babylon, ein Leben lang Vertraute, Mutter, Braut.

Einst indes - nie weiß man, wann - wird diese Braut zum Bräutigam
und sucht dich heim ein letztes Mal, mit tausendfacher Gier;
ist sie satt, die Pflicht getan, dann windet sich im Urzeitschlamm
dein Kind, das mit dir sterben muss, und immer gleicht es ihr.

15.02.2011 04:38 • 15.02.2011 #1




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