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S
Ein trauriges Mädchen

Ein kleines Mädchen saß am Meer
und weinte bitterlich,
wo nur, krieg' ich ein bißchen Liebe her?
warum nur liebt denn keiner mich?
Ich ward gerade erst geboren,
als meine liebe Mutter starb,
mein Vater hat sie auserkoren,
die Neue, die mir Hiebe gab,
mich quälte, und mich schlug,
mich hungern und auch dursten ließ,
ich wäre gestern fast erfroren,
weil sie mich in die Kälte jagt'.
Könnt' ich doch in der Mutter Grab,
selbst wenn's dort kalt und dunkel wär',
so spürt ich doch der Mutter Liebe,
die Stiefmutter, sie wäre froh,
wenn es mich endlich nicht mehr gäbe.

So saß das arme kleine Wesen,
ganze drei Tage und drei Nächte,
es sollte nun nie mehr genesen,
es träumt' davon, was es gern möchte,
und schlief in bitt'rer Kälte ein.
Das Mädchen tot, die Neue fort
für immer, der Vater, der ist
nun allein, weint bitterlich
der Tränen viel,
weil ihm die Neue so gefiel,
dass er verleugnete sein Kind.
Sein Flehen hört der kalte Wind,
er trägt die heißen Tränen fort,
an einen unbekannten Ort

25.11.2007 00:40 • 24.11.2007 #1




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