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G
von Deborah Mears

Da draußen
wirst du alles erkennen.
Die offenen Enden
treffen zusammen,
werden wieder heil:
Und du bist du selbst -
dein ganz und gar geformtes ,
doch ständig sich
verwandelndes,
tiefstes Selbst.
Jeder Blick zurück,
noch so unbeholfen,
wird sich lohnen.
Mit jeder Träne,
die du weintest,
- weinen wolltest -,
werden deine Knochen,
die zerbrachen, wieder ganz.
Die Risse deines Herzens -
du brauchst sie
nicht mehr zu verstecken
hinter stählernen Trägern,
mächtigen Feigenbäumen -
oder gar unter Reispapier.

Du benötigst nicht soviel
wie den Flügel einer Libelle,
um diese schwergeprüfte Stelle
zu bedecken, dein
Geheimstes zu schützen,
das du so sehr liebst
und durch all die Jahre
scheinbar schonungsloser
Drangsal
unversehrt zu bewahren
hoffst.

Geh nun, lebe und liebe
in Frieden, mein Freund,
denn gewiss gibt es die Liebe,
um dich einzuhüllen,
und das Leben
auf dass du es genießt:
Dein Anteil daran ist
unermesslich.
Die Liebe wird das -Mehr- sein,
das du ersehntest.
Wenn es soweit ist,
wirst du es verstehen.
Du wirst dich selbst so lieben,
wie kein Liebender
je das Herz hatte,
dich zu lieben.
Und die Wärme,
die du dir wünschtest,
wird dein Kopfkissen füllen,
auf dem Fenstersims tanzen
und sich verbergen
vorne in deinen Strümpfen,
um deine Zehen zu erwarten.

18.08.2007 15:29 • 18.08.2007 #1




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