Pfeil rechts

W
Vor ca. 8 Wochen hatte ich einen Nervenzusammenbruch und konnte Aufgrund meiner Panikstörung mit Agoraphobie das Haus nicht mehr verlassen um zur Arbeit zu gelangen. Einen Tag davor hab ich mich mit einer
für mich eigentlich schon aufgegebenen Freundin unterhalten. Ein an sich mehr als klärendes Gespräch, da wir alle Karten offengelegt haben.
Sie hat mir geraten Hilfe zu suchen und das habe ich nach dem Zusammenbruch getan. Ich bin sofort zu meine Hausärztin gegangen und alles nahm sehr schnells einen lauf. Erst das Gespräch beim Psychologen, wobei ich Glück hatte noch am selben tag einen Termin zu bekommen und gleich 3 Wochen später der Termin zur Einweisung in eine psychosomatische Klinik. Hätte ich die starke Unterstützung der beiden Ärzte und den eigenen starken Willen nicht gehabt würde ich warscheinlich immernoch nicht in der Lage sein wieder den alltag zu bestreiten.

Am 13.10.2009 erfolgte die Einweisung in die Klinik auf meinen eigenen Wunsch. Die mehr als 6 Stündige fahrt habe ich mir in 2 Teile aufgeteilt und in der hälfte bei meinem Bruder übernachtet. Die fahrt war sehr anstrengend und ohne kleine Hilfsmittel für mich nur schwer zu bestreiten.
Aber ich habe sie überstanden und das Obwohl sich meine Ängste gerade auf solche Situationen beziehen. Mein erstes Erfolgserlebnis war also schon die Ankunft bei der Klinik. Ab da ging es Steil aufwärts.
In die Bewohnergruppe wurde ich zwangsintegriert. Ich nenne es so, weil mein übliches Verhalten einw eiter Schritt zurück war. Ausgrenzung, Isolation usw. so hätte ich normalerweise reagiert. Aber das war nicht möglich, weil ich so herzlich empfangen wurde. Es fühlte sich seit langem wieder gut an unter Menschen zu sein. Wir gaben uns gegenseitig Kraft und Unterstützung.

In der Therapie wurde zuersteinmal der große Problemrucksack ausgelehrt, den ich schon viel zu lange herumgetragen hatte.
Dadurch wurden die Depressionen schneller abgebaut, als ich es erwartet habe. Sicher, gab es auch viele Brennpunkte und Unsicherheiten im Therapiealltag weil doch viele Situationen sehr neu und für die bereits bestehende ausgeprägte Angst als gefährlich empfunden wurde. Aber ich habe durchgehalten und an allem teilgenommen. Am wichtigsten waren die Einzel- und Gruppentherapien sowie die sogennnanten Expo's.
Sich vor fremde Leute zu stellen und von seinen Problemen zu erzählen kostet eine Menge Mut... danach geht es einem allerdings bombig.
man bekommt Mut und wagt sich weiter nach vorne. Ganz nach dem Prinzip immer der Angst entgegen.
Nach ca. 4 Wochen Klinikaufenthalt ging es dann mit den Expo's los.
Expo's = Expositionstherapie = Verhaltenstherapie = Rein in die Situation und stell dich der Angst!
Meine erste Expo fand zusammen mit meiner Bezugstherapeutin statt und war alles andere als einfach.
Allein der Weg zur S-Bahn und das verlassen der Klinik fand unter großer Anspannung statt, sodass es viel Überwindung kostete in die Bahn einzusteigen. Ausgehalten habe ich 2 Stationen und die fahrt lief ca. 15 minuten bis ich einfach nicht mehr anders konnte als auszusteigen. Aber das war in Ordnung. Es ging nicht darum die Angst gleich beim ersten mal zu bewältigen sondern zu schauen wie ich mich und mein Verhalten verändern kann... eine sogennante diagnostische Expo.
Während wir dann auf den Zug zur Rückfahrt gewartet haben, gabs eine analyse der Situation und noch ein paar wichtige Übungen um die Angst zu akzeptieren und Aufmerksamkeit von den Angstsymptomen abzulenken. Auf der Rückfahrt folgte dann etwas merkwürdiges.
Ich war froh es geschafft zu haben und konnte mich mit dem Gedanken anfreuden wieder einzusteigen und es immer weiter zu probieren.
Die nächsten Expos habe ich dann alleine durchgeführt. Zuerst einmal ging es nur ums einsteigen und ich wurde mit jedem Tag sicherer.
Ich habe es soweit geschafft, das ich ohne jegliche Anspannung den Weg zur Klinik und ein paar Stationen ohne jegliche Anspannung, Befürchtungen oder Panikattacken bestreiten konnte. Wichtig war bei diesen Erfahrungen und Expos, sich auch bei einer Enttäuschung oder einen Schritt zurück zu belohnen. Das war sehr wichtig um aus jedem Erlebnis einen Erfolg zu machen, egal wieviel Angst und Unsicherheit man selbst gespürt hat.

Die Zeit in der Klinik ging rasend schnell vorbei und ich habe eine Menge neuer Leute kennengelernt und sogar Freunde gefunden.
Dazu kommt, das ich mit freude wieder nach draussen gehe und sich mein Aktionsradius stetig vergrößert. Meine Depression ist aufgelöst, aber meine Angst bleibt noch bestehen... doch ich bin zuversichtlich weiterzumachen, denn ich weiß das ich mich der Angst stellen kann.
Es gibt soviel schönes, was ich noch ausserhalb meiner Wohnung erleben kann... keine Angst der Welt ist es Wert das alles zu verpassen.

28.11.2009 00:50 • 16.06.2010 #1


33 Antworten ↓


S
hallo
das ist ja ein mutmachender beitrag - danke!

suche auch derzeit eine klinik.. In welcher klinik warst du denn und wie konnte alles so schnell klappen?

Mir sagte man, es gäbe wartezeiten bis juni....

lg

28.11.2009 07:35 • #2


A


6 Wochen: der Antrieb ganz weit nach vorn

x 3


S
ps:

wie äußerte sich dein nervenzusammenbruch?

Warst du voher schon länger krank geschrieben?

28.11.2009 07:36 • #3


S
Liebe within


Deine Geschichte ( Erlebnis) Leidens und Erfolgsweg Hat mich sehr berührt und total beeindruckt,,, super toll wie du das alles gemeistert und geschafft hast..,, Auch ich habe es mit meiner Therapeuten allerdings Ambukanter Therapie schon soweit hinbekommen das ich wieder Freude am Leben habe am Leben wieder teilnehmen kann und vieles wieder schaffe,bin dabei mein Aktionsradiuns zu erweitern es gelingt mir täglich Schritt für Schritt immer mehr,, Dein Erlebnis macht mir Mut weiter zu machen nicht aufzugeben und das bestärkt auch.. und mutiviert mich.,, Ich wünsche dir auch weiterhin viel Erfolg Mut Kraft und vielllllll Energie,, und sage YES WE CAN!

Alles Gute wünscht dir liebe Within mit

herzlichen liebe Grüße an dich

Suma

28.11.2009 09:26 • #4


S
Sollte ambulanter und Aktionsradius heißen

LG suma

28.11.2009 09:28 • #5


W
@salome: Ich war in der schön-klinik Bad Bramstedt, wirklich sehr empfehlenswert. Zu der kurzen warte Zeit gehörte sehr viel Glück, Geduld und kontinuierliches Nachfragen. Wie schon beschrieben hab ich beim psychologen noch am selben Tag einen Termin bekommen, weil jemand abgesprungen ist und ich die Dringlichkeit betont habe. Die normale Wartezeit dort wären 2 Monate gewesen. Bei der Klinik war das nicht ganz so leicht. Die Wartezeit wäre ebenfalls mehrere Monate gewesen. Auf dem Einweisungsschein steht oft die Frage ob man innerhalb von 24 Stunden anreisen könnte. Das war warscheinlich ebenfalls ein sehr wichtiger Punkt. Viel wichtiger waren aber die Dringlichkeitsbetonten Anrufe bei der Klinik von meinem Therapeuten, meiner Ärztin und mir selbst.

Der Nervenzusammenbruch äußerte sich in Form eines Heulkrampfes, der mehrere Stunden andauerte und den ganzen Tag immer mal wieder kam.
Zu der Zeit fiel es mir sonst sehr schwer zu Weinen. Eigentlich ging es nie ohne Hilfsmittel und an dem Tag ist es einfach aufgebrochen.

@Suma: Danke für die lieben Worte. YES WE CAN... for sure!
Sicher gibt es ab und zu ein paar Rückfälle, aber das ist normal.
Man darf einfach nicht aufgeben und sich von der Angst überrennen lassen.

28.11.2009 10:11 • #6


W
Wohoo, wieder ein paar Erfolgserlebnisse... Am Dienstag war ich mehr als 2 Stunden ausserhalb der Wohnung unterwegs ohne das es arbeit oder irgendwelche Verpflichtungen waren und Heute sogar fast 7 Stunden.
Das ist so ein tolles Gefühl sich wieder etwas freier bewegen zu können.
Sicher gabs ein paar probleme dabei, aber die hab ich total toll gemeistert.
Weiter gehts!!

04.12.2009 21:49 • #7


S
herzlichen glückwunsch Super!!

7 stunden ist doch superlange! Wahnsinn!!

Konntest du es etwas genießen?

glg

04.12.2009 21:53 • #8


S
Zitat von Within:
Wohoo, wieder ein paar Erfolgserlebnisse... Am Dienstag war ich mehr als 2 Stunden ausserhalb der Wohnung unterwegs ohne das es arbeit oder irgendwelche Verpflichtungen waren und Heute sogar fast 7 Stunden.
Das ist so ein tolles Gefühl sich wieder etwas freier bewegen zu können.
Sicher gabs ein paar probleme dabei, aber die hab ich total toll gemeistert.
Weiter gehts!!
###Hallo Within ich freue mich riesig für dich mit....

Yes you can Bleib am Ball weiteso


Alles erdenklich herzlich Gute


Suma

04.12.2009 21:54 • #9


W
Zitat von salome:
herzlichen glückwunsch Super!!

7 stunden ist doch superlange! Wahnsinn!!

Konntest du es etwas genießen?

glg


Danke an dich und Suma..
Genießen konnte ich es auf alle Fälle in bestimmten Phasen. Das war das gute.. es war nicht nur durchquälen sondern auch mal schön.

04.12.2009 22:39 • #10


S
[quote=Within
Danke an dich und Suma..
Genießen konnte ich es auf alle Fälle in bestimmten Phasen. Das war das gute.. es war nicht nur durchquälen sondern auch mal schön.[/quote]
Zitat:
Das freut mich sehr für dich ,, das du es geniessen konntest,,, Hach das ist doch ein super Gefühl,,,sich nicht so quälen zu müssen...

Haste toll gemacht
Alles Gute weiterhin

Herzliche Grü0e an dich

LG Suma

05.12.2009 00:28 • #11


W
Nochmal danke Suma für die vielen zusprüche, das zeigt das man sich auf dem richtigen Weg befindet. Feedback von außen ist eben wichtig, weil man viele Sachen nicht immer nur selbst einschätzen kann.

Und weiter geht es auf der Erfolgsleiter. Mittlerweile kann ich mit minimaler Symptomatik Zug fahren und ich habe es sogar geschafft für eine 20 minütige fahrt als Beifahrer in ein Auto zu steigen. Bei den Zugfahrten fühl ich mich jeden Tag etwas mehr in alte Zeiten zurückversetzt.. die Symptomatik bildet sich zurück. Jeder Tag eine neue spannende Expo.
Am 18. Dezember gibts dann die größte Expo überhaupt. Eine 30-minütige Busfahrt! Ich schaue dem noch etwas skeptisch entgegen, aber wenn ich es nicht wenigstens versuche weiss ich ja nie wie es weitergeht
Wenn ich dann noch ein bisschen weiter in die Zukunft schaue, sehe ich mich auch endlich bei Auslandsreisen und in Vergnügungsparks.
Früher war der Gedanke an weit entfernte, lange, anstrengende Reisen ein Tabu für meinen Kopf und jetzt könnte man es schon sowas wie einen Traum nennen. Ich will leben und spass haben.. dafür lohnt es sich weiter zu machen!

09.12.2009 20:59 • #12


S
ich find deinen bericht so schön!

ER freu mich ganz arg und ich wünsch dir einfach weiterhin alles gute auf deinem weg!

super, wie du das machst

lg

09.12.2009 21:59 • #13


P
Herzlichen Glückwunsch wie toll du das gemacht hast, das macht Mut, danke.

Glückauf

Thomas

11.12.2009 13:20 • #14


S
Zitat von Within:
Nochmal danke Suma für die vielen zusprüche, das zeigt das man sich auf dem richtigen Weg befindet. Feedback von außen ist eben wichtig, weil man viele Sachen nicht immer nur selbst einschätzen kann.

Und weiter geht es auf der Erfolgsleiter. Mittlerweile kann ich mit minimaler Symptomatik Zug fahren und ich habe es sogar geschafft für eine 20 minütige fahrt als Beifahrer in ein Auto zu steigen. Bei den Zugfahrten fühl ich mich jeden Tag etwas mehr in alte Zeiten zurückversetzt.. die Symptomatik bildet sich zurück. Jeder Tag eine neue spannende Expo.
Am 18. Dezember gibts dann die größte Expo überhaupt. Eine 30-minütige Busfahrt! Ich schaue dem noch etwas skeptisch entgegen, aber wenn ich es nicht wenigstens versuche weiss ich ja nie wie es weitergeht
Wenn ich dann noch ein bisschen weiter in die Zukunft schaue, sehe ich mich auch endlich bei Auslandsreisen und in Vergnügungsparks.
Früher war der Gedanke an weit entfernte, lange, anstrengende Reisen ein Tabu für meinen Kopf und jetzt könnte man es schon sowas wie einen Traum nennen. Ich will leben und spass haben.. dafür lohnt es sich weiter zu machen!


Klasse das freut mich riesig für dich,,,behalte deine Ziele im Auge und arbeite dich weiter langsam Step bye Step voran... Träume nicht dein Leben lebe deinen Traum und manchmal werden Träume wahr und du bist auf den Besten Wegedir diese Träume zu verwirklichen / erfüllen,, Bravoooo,, Du bist ein Beispiel für uns,,,

Alles Gute auf deeinen Weg

Herzlichst,,,,, Suma

11.12.2009 13:35 • #15


W
Ich kann mich garnicht genug für eure zusprüche bedanken und hab auch gleich wieder ein paar Erfolgsberichte mitgebracht.
Mein letzter Beitrag ist ungefähr eine Woche her und in der Zeit ist viel passiert. Die Symptomatik ist bei normalen alltag und Bahnfahrten mittlerweile soweit abgeschwollen, das die Angstanstiege nurnoch im minimalen Raum kursieren.

Das hat natürlich einen grund... mein Therapeut und ich sind in der Therapie ein großes Stück vorran gekommenw eil jetzt die Ursache komplett freiliegt und ich diese auch nach aufenthalt in der Klinik angegangen bin.

Nach dem aufenthalt hatte ich mein coming out vor so gut wie jedem in meiner Nähe, aber vor allem vertrauten Personen und hab gleich wieder mit dem daten begonnen. Schon nach dem Coming out war ein klarer angstabfall zu bemerken und die mittelgradige Depression hat sich im nichts aufgelöst.

Zielstrebig wie ich bin, befinde ich mich jetzt sogar in den Anfängen einer Beziehung. Mein stärkster und Angstdurchbrechenster Gedanke ist im moment mein Freund und Partner. Das beste ist, er ist sehr Rücksichtsvoll und weiss über meine Panikstörung bescheid... Er lässt mich immer den ersten Schritt machen, welche für mich gleichzeitig irgendwie auch Expos sind.. aber viel besser, denn die Belohnung gibts sofort
Meine Panikstörung enstand im zusammenhang mit meiner sexualität. In der vergangenheit eine pure Fassade um in das Bild einer äußerlichen Gesellschafft zu passen. Jetzt bin ich aber an der Reihe auf mich zu achten.. Nähe zuzulassen und meiner Angst, ich hab sie Edna getauft, zu zeigen das sie keinen Grund mehr hat zu existieren.

Mein nächster und letzter Schritt werden die Busfahrten sein, die auf meiner Angsthierachi ganz oben stehen.

Alles liebe an euch alle und bleibt stark! Ihr habt eine Chance wieder glücklich zu werden.

17.12.2009 00:28 • #16


S
Hallo Within

Das liest sich ja alles super ,, ich freue mich für deine Erfolge....

und du hast vieles geschafft, Das baut mich auch mit auf und macht mir Mut. Ich drücke dir ganz feste die Daumen für deine Busfahrt,, die wirst du auch mit bravour meistern.. bin mit da gaaaaaaaanz sicher,,, Du willst es und schaffst es auch,,,!!

Der Wille ist entscheidend und du hast die richtige innere Einstellung gewonnen...


Weiter So!


Alles erdenklich Gute viel Kraft ´Mut , willen und Ausdauer und Erfolg.. weiterhin auf deinen Wege.. Glaub an dich hab vertrauen in deinem Körper,,, allles wird Gut..


Herzliche Grüße an dich


Suma

17.12.2009 08:35 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

T
Hallo
Mann hört sich das alles Super an, ich habe heute erst mit der Therapie begonnen und hab eigendlich nur bestätigt bekommen woran es bei mit liegt. Auch ich habe die Motivation aus dem Teufelskreis heraus zu steigen, bewege mich aber noch ganz am anfang. Mit der Zeit wirds hoffentlich werden.
Weiter so.

Gruß Tatjana

17.12.2009 11:43 • #18


A
Hallo Within,

ich möchte dir Hoffnung spenden. Ich kenn die Angst Buß oder Bahn fahren zu müssen.

Ich habe es Jahre lang vermieden. Während des Klinkaufenthalts musste ich eine realitätsprüfung machen und das beinhaltete Bahn Fahren.
Ich stieg nach mehr als 10 Jahren in die Bahn und war motiviert. Es klappte, auch wenn ich mich nicht wohl dabei gefühlt habe und ich dachte toll es ist vorbei, ich kann es wieder.

Danach war ich in der Tagesklinik und musste jeden Tag Bahn fahren, die ersten Tage klappte es toll. Nach ca. eine Woche hat mich meine Angst eingeholt. Ich saß in der Bahn es war voll. Ich fing an schwer zu Atmen ich merke, jetzt ist es soweit meine PA kommt.

Panisch schaute ich mich um und dachte ok alle werden mich so sehn, alle werden sehen dass ich mich nicht unter Kontrolle habe, dass ich Angst habe.
Der Mann der vor mir saß starrte mich immer wieder an, neben mir saß ne Frau.

Ich fühlte mich in der Falle und wußte meine Fahrt dauert noch ca 20 Minuten.

Der Gedanke, sofort aussteigen die Bahn verlassen. Ich war schon fast beim aufstehen. Unglaublich, ich sagte mir egal, Du bleibst jetzt schön sitzen. Ich kämpfte mit mir selbst. Gewonnen, ich blieb.

Meine Gedanken, na und dann soll der Mann mich anstarren, dann soll die Frau neben mir es merken.

Ich machte die Augen zu und begann zu atmen so wie ich es gelernt habe.
Die Fahrt schien mir unendlich. Ich machte zwischen durch die Augen auf der Mann starrte mich ununterbrochen an. Und jetzt kommts, die Frau die neben mir saß merkte wie ich atme sie merkt wie es mir geht, sie schaute den Mann an keine Ahnung was er in ihren Blick sah aber er schaute verschämt weg. Ich war in meine Atmung vertieft und war ihr nur dankbar.
Sie fuhr bis zu der letzten Haltestation wie ich, der Zug hielt ich stand auf sie auch sie ließ mich vor zu Tür ich ging raus. Sie lächelte mir zu und sagte toll haben sie das gemacht. Ich fühlte mich glücklich, ich lächelte zurück und sagte danke.

Seit diesen Tag kann ich Bahn Buß fahren. Die Menschen vor deren Ablehnung , wir Angst haben, die helfen uns . Die helfen uns an uns selbst zu glauben.

Ab dem Tag denke ich immer na und sollen sie mich alle sehen, sollen sie alles sich keine Ahnung was denken ist mir doch egal. Alle wie sie da in der Bahn in dem Buss sitzen , haben Ängste und Schwächen und machen sich keine Sorgen dafür verurteilt zu werden. Also auch ich habe das Recht auf Ängste und Schwächen, deswegen bin ich nicht schlechter.

Du schaffst das mit dem Buß Fahren auch wenn es nicht sofort klappen sollte, nicht aufgeben es geht.

Alles Liebe Angsthasse

17.12.2009 12:41 • #19


W
Wieder gabs ganz viele Expos in den letzten Wochen und es geht auch wieder normal arbeiten. Angefangen habe ich die ersten zwei Tage mit Zug fahren zur arbeit und zurück hab ich mich abholen lassen. Den dritten Tag ging es mit dem Zug hin und mit Bus zurück.. total gut! Nach 10 minuten war die Anspannung total verschwunden und ich hab nurnoch gegrinst.

Am nächsten Tag sollte es eigentlich mit dem zug zur arbeit gehen.. aber in der hälfte hab ich die fahrt abgebrochen und bin zum Bus ausgewichen. Das hatte einen Grund mit shr hoher Anspannung.. der Weg zur Arbeit mit dem Zug ist in zwei teilstrecken eingeteilt, wobei man in der hälfte ziemlich lange warten muss. Die Zugbegleiterin hat mir erzählt das Heute dieser Zug nur alle zwei Stunden fährt und ich am Wartepunkt 2 Stundne hätte warten müssen. Angst vorprogrammiert... völiig verunsichert raus aus dem Zug und zur nächsten Bushaltestelle.. dort noch 15 minuten warten...
Und anstelle eines Anspannungsanstieges gab es einen drastischen Abfall.
Im Bus hab ich mich dann sogar wohl gefühlt, nichtmal das einsteigen war problematisch. Meine stärksten Sätze sind im moment Mir geht es gut und ich kann das aushalten.. weil beide Sätze mittlerweile pure Fakten sind und stark mit Beweisen aus vergangenen Erfahrung belegt.

Das wird natürlich alles noch weiter gefestigt und bald gibt es die letzte Expo.. das fahren früh morgens mit dem Bus.. für mich die Tageszeit mit der ausgeprägtesten Angstanfälligkeit... Angst.. ich komme und du hast keien Chance!

27.12.2009 00:48 • #20


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