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E
Hallo an Alle,

Ich leider seit gerumer Zeit unter Angststörungen, explizit unter der Angst, nicht schlafen zu können und innerer Unruhe. Die meiste Zeit war / bin ich stabil, aber vor kurzem ging es mir wieder schlecht und ich musste mich krankschreiben lassen.

Nun gehe ich zu einem Therapeuten, den ich aus eigener Kasse zahle, bis ich einen guten Therapeuten gefunden habe, den die Kasse finanziert.

Im Moment gehe ich 2mal pro Woche zur Therapie.

Soweit geht es mir jetzt wieder besser und nun hätte ich die Möglichkeit, stationär nochmal in Behandlung zu kommen.

Allerdings wollte ich einen neuen Job anfangen, der aufgrund der Möglichkeit der Heimarbeit, sehr gut zu mir passen würde und den ich auch nicht verstreichen lassen möchte.

Da die Wartezeit allerdings 2 Monate beträgt plus die Dauer, die man dort ist, wären das insgesamt um die 3 Monate und ob ich dann noch die Möglichkeit habe, ist eine andere Frage.

Nun ist mir meine Gesundheit natürlich wichtig und ich schwanke im Moment hin und her.

Zum einen bin ich nicht wirklich für eine stationäre Behandlung, aus den folgenden Gründen:

Ich habe vor allem in Stresssituationen vermehrt Angst, heisst, ich würde dort in der Klinik wahrscheinlich wunderbar schlafen und zu Hause hätte ich dann die gleichen Probleme.

Weiterhin möchte ich mich einem neuen Job ansich sobald wie möglich stellen, um mich eben auch meinen Ängsten zu konfrontieren.

Nun weiss ich aber nicht, ob so eine Klinikbehandlung über mehrere Woche nicht doch sehr vorteilhaft ist.

Wenn dort allerdings nur 1-2 mal / Woche Therapie ist, sehe ich keinen Unterschied zu jetzt.

Würde mich daher sehr über Erfahrungswerte freuen!

Liebe Grüße,

Elena

13.02.2013 20:41 • 06.07.2016 #1


6 Antworten ↓


HeikoEN
Ich würde IMMER WIEDER vollstationär gehen.

Es geht ja NICHT darum dort wunderbar zu schlafen oder vorher zu meinen, dort habe ich gar keine Angst.

Denn warum gehst Du in die Klinik?

Meine Erfahrung ist, um dort mit vollen körperlichen und geistigen Kräften der kognitiven Verhaltenstherapie folgen zu können.

Und meine Erfahrung war auch, dass dann konzentrierte 3-4 Wochen gut ausreichen dafür.

Dort hast Du ja neben einer Gruppentherapie auch noch Einzeltherapie, um das Erlernte alles richtig zu festigen und sozusagen im Kopf zu verankern dauerhaft. Vielleicht auch Dinge mitzunehmen, die Du noch nicht so kennengelernt hast, z.B. eine Entspannungstechnik (die man immer zu Hause auch anwenden kann) oder Meditation.

Die Leerlaufzeiten, neben den Angeboten dort, habe ich damals intensiv genutzt, um Literatur zu lesen über Angst Co. und ich wusste viele Dinge schon vorher und brauchte nur noch wenige Fragen zu stellen, was im Nachhinein extrem hilfreich war, da es so, sehr präsent in meinem Kopf blieb.

Außerdem besteht ja auch während einer Vollzeit-Therape die Möglichkeit, die Klinik zu verlassen und zu erproben! Je nachdem woran Du genau leidest oder wie Dein Problem(e) ist, in ein Kaufhaus zu fahren, im vollen Bus oder schlichtweg mal zu Hause mit normalem Alltag.

Was ich aus verschiedenen Selbsthilfegruppen sagen kann, dass die Tagesklinik NICHT den erhofften Erfolg brachte. Das berichten eigentlich durchweg alle, die das gemacht haben, z.T. auch über einen längeren Zeitraum von 2-3 Monaten! Zum einen ist in der Tagesklinik NICHT das Programm, was vollstationär läuft, sondern Auszüge daraus und zum anderen sind da Faktoren wie An- und Abfahrt morgens/abend, Familienalltag, Haushalt Co. ja immer noch Themen, die nicht verschwinden während der Zeit.

Wie o.g., sind das meine Erfahrungen bzw. Einschätzungen...

Deine Erfahrungen danach würden mich sehr interessieren!

14.02.2013 10:25 • #2


A


Tagesklinik - Ja oder Nein?

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N
Hallo Elena...
Ich finde mich sehr gut in deinem Text wieder....
War vor 3 Jahren erst in einer stationären Behandlung (4 Wochen) und gleich danach in einer Tagesklinik (6Wochen)
In der Klinik habe ich mich natürlich total wohl und sicher gefühlt.. da war ja immer wer der mir sofort helfen kann... das war wirklich so und die Besuche dann übers Wochenende zu Haus waren die Hölle für mich und ich wollte nur zurück in die Sicherheit.........
Die Tagesklinik hat mir allerdings sehr geholfen, habe auch Probleme dinge allein zu erledigen... auto fahren, einkaufen, allgemein allein zu haus zu sein...... habe mich zuerst zur klinik fahren lassen, aber schon nach 2 wochen konnte ich jeden tag allein hin und zurück... war eine strecke von 30 minuten (für mich sehr sehr viel) und es war auch noch tiefster winter. Man muß sich in der zeit den Ängsten stellen und es geht immer besser... Tag für Tag, auch der Ablauf in der Tagesklinik und die Gespräche mit Gleichgesinnten haben mir persönlich geholfen. War jetzt 3 Jahre so gut wie angstfrei, hatte leider einen Rückfall. Jetzt kämpfe ich mich wieder zurück.
Wer nicht wagt der nicht gewinnt... Ich würde es an deiner Stelle versuchen........... Hast ja nichts zu verlieren

14.02.2013 10:43 • #3


HeikoEN
Hallo Nicky!

Zitat von nicky76:
auch der Ablauf in der Tagesklinik und die Gespräche mit Gleichgesinnten haben mir persönlich geholfen.

Finde ich ganz interessant. Darf ich fragen, WIE der Ablauf so aussah und WAS dort gemacht wurde konkret?

14.02.2013 10:56 • #4


N
klar Heiko... kann ich mal versuchen..
also du fährst wie jeden Tag zur Arbeit... bei mir gings immer von 8-16 Uhr..... trinkst erstmal kaffee mit den anderen... redest... bla bla... dann hast du jeden tag was anderes... gruppengespräche...2x in der woche kam ein professor und hat uns erklärt wie die ängste entstehen usw.. du machst sport, dann hast du den tag wo du dinge gestalten mußt.. einen tag wird eingekauft und selbst gekocht... die anderen tage bekommst du da mittagessen.... man muß selbst den tisch decken, kaffee kochen.. alles wie zu hause halt.. dann hast du zwischendurch zeiten wo du dich mit dir selbst beschäftigen mußt...... ohne fernseher, internet oder so.... einfach ausruhen... und 2-3 einzeltherapiestunden in der woche hast du.. jeden tag enstspannungtherapie in der gruppe.... mmmmm.. ich glaub das war es erstmal soweit... natürlich die medizinischen kontrollen.. wiegen.. blutdruck, blutabnahme... medikamentengabe.. passiert auch alles da... ich fands guuuut

14.02.2013 15:57 • #5


E
Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten. Klingt mir beides wirklich sehr interessant, werde die Tage mal bei einigen Kliniken anrufen.

Vielen Dank euch beiden!

15.02.2013 00:41 • #6


Veriksn
Zitat von nicky76:
Die Tagesklinik hat mir allerdings sehr geholfen


Hallo,

ich habe gesehen, dass Sie aus Raum Goslar sind, deswegen möchte ich gerne nachfragen, in welcher Klinik Sie waren? Ich muss in einer Woche in die Tagesklinik. Die Meinungen über solche Kliniken sind verschiden: mal ist es gut, mal sind die Ärzte inkompetent. Ich habe einfach Hoffnung, dass Sie vielleicht in der selben Klinik waren, wo ich hin muss. Denn was Sie beschreiben, macht mir Mut.

06.07.2016 14:34 • #7





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