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Menandera
hallo Ihr,

ich finde das dies hier eine sehr interessante Thematik ist ,die auf unterschiedlichste und auch auf nachvollziehbaren Gedanken basierend, angesprochen wurde.
Ich denke, das Wichtigste für mich ist, meinem Grundproblem auf die Spur gekommen zu sein. Dadurch erst verstehe ich viele emotionale Zusammenhänge und kann mental an meinem Denken arbeiten. Gerade die Neuroplastizität unseres Gehirnes gibt uns da ungeahnte Möglichkeiten...Trotzdem spüre ich tief in mir: ich bin ein sensibler, etwas ängstlicher Mensch( aus Gründen, die ich nun kenne). Ich habe mich durch mein Wissen um Panik und deren Gründe in meinem denken UND Verhalten geändert- ob ich aber so ganz meine eher ängstliche Grundstruktur verlieren werde, das weiß ich momentan nicht...glaube eher nicht so ganz daran Trotzdem geht es mir sooo viel besser: Keine Angst mehr vor der Angst! ICH bin diejenige-und nur ich bin es, die mir helfen kann, Ängste anders zu bewerten und dadurch anders empfinden. Das befreit ungemein. Geht bei mir in kleinen Schritten: über Achtsamkeit, Nein sagen, erhöhtes Selbstbewusstsein und :dran bleiben! Sich der tieferliegenden Panik nähern, ihr ins Auge schauen, sie mit gewissim Abstand betrachten. Ohne meine Panikattacken damals währe ich jetzt nicht da, wo ich bin: näher an mir , lerne mich in manchen Bereichen neu kennen...(Oh, so geht es ja auch

Danke für eure Gedanken!LG,Menandera

24.11.2014 20:35 • #21


Black-Sheep
Guten Abend Hotin,

Ja, scheinbar darfst du gerne einfügen, solange es sich um Menschen mit Panikstörung handelt,(bin mir bei dir nicht sicher, meinte gelesen zu haben, du hast es hinter dir), ansonsten bin ich der Meinung das es schon ausweglose Situationen gibt.

Also , und da kann ich nur von mir persönlich sprechen, da schließen sich Panik und Logik voneinander aus, Panik ist die Stimme in meinem Hinterkopf die alles logische in Frage stellt, und alles positive ins negative umkehrt, Panik lügt, und das wirklich gut.

Zitat:
Hier verstehe ich nicht was Du meinst. Kannst Du das bitte mal näher erläutern.


Ich versuche es mal mit einem Beispiel,

Ein Mann der immer solo war, und viel Spaß dabei hatte verliebt sich, seine Frau möchte gerne Heiraten, und er Heiratet sie, nicht weil er immer heiraten wollte, sondern um sie glücklich zu machen, seine Frau wünscht sich ein Kind, und er erfüllt ihr den Wunsch, nicht weil es sein Wunsch ist, sondern um sie glücklich zu machen, dann kauft er noch ein Haus, und das Glück ist perfekt, nach außen, in Wirklichkeit hat er die Kreise um sich selbst immer enger gezogen, aber er kann es nicht sehen, es wirkt einfach nur perfekt.

Nun fährt der Mann eines Tages Fahrstuhl, und bekommt eine Panikattacke mit allem drum und dran, und fortan bei jedem mal Fahrstuhlfahren, als er nach Jahren feststellt das er sich seinen Ängsten stellen muss um sie loszuwerden, lässt er keinen Fahrstuhl mehr aus, er zwingt sich, steht Höllenqualen durch, aber weil er ein harter Hund ist schafft er es, und verliert seine Angst vorm Fahrstuhlfahren, er ist stolz wie Oskar, eine ganze Woche, den da steigt er in den Bus, und bekommt eine Panikattacke.....

Und so stellt er sich über Jahre immer verschiedenen Symptomen, verschwendet seine Zeit, und kann weil alles so perfekt wirkt das eigentliche Problem für seine Platzangst, gar nicht sehen.

Ich hoffe man versteht jetzt was ich meine

Grüße

24.11.2014 20:48 • #22


A


Stress, Angst, Panik wer seid ihr?

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Black-Sheep
Zitat von Lumia:
du hast das schon so lange, weigerst dich aber das als Krankheit zu sehen, warum?

Fakt ist doch es ist eine psychische Krankheit. Vielleicht wäre es ein Gedanke da anzusetzen?

Du machst dir sicher viele Gedanken, beleuchtest es von allen Seiten aber man kann ein Thema auch zum
Lebensmittelpunkt machen, also ihm mehr Raum geben als nötig. Warum? Würde mich echt interessieren.

Ach ja, hast du schon mal was an Therapie gemacht früher?


Mein Vater hatte das 40 Jahre, und andere Familienmitglieder auch, ich verachte das einfach, dieses Gejammer, dieses ständige rumsitzen bei Ärzten, und sich gegenseitig in den Symptomen übertreffen, vielleicht hätte mein Vater sich gewünscht das ich das auch mal bekomme, damit ich ihn verstehen kann, leider kann ich ihm mein Verständnis, nicht mehr ausdrücken.

Es ist doch noch lange nichts ein Fakt, bloß weil alle es sagen, sieh dich doch im Forum mal um, Symptombeschreibungen so weit das Auge reicht, immer die Suche nach Hilfe von außen, nach der Tablette die das Leiden beendet, nach dem Therapeut der die richtige Zauberformel spricht, und die drei, vier Leute die es geschafft haben, schaffen es durch Achtsamkeit, Entspannungsübungen, Feldenkrais, und Musiktherapie, bestimmt der richtige Weg, aber leider nicht für mich, bei solchen Sachen komme ich mir vor wie auf der Waldorfschule, als ob ich meinen Namen tanzen müsste, da schütte ich lieber solange Benzin ins Feuer bis ich tot umfalle, oder es mir wieder gut geht.

Ja, ich hatte 2 Therapien, nette Gespräche am Nachmittag, mit Floskeln die jeder von uns schon mal gehört hat, und die keinem weh tun, und einen auch nicht weiter bringen, sobald ich erzählte, das mein Vater das auch hatte, und dazu noch getrunken hat, war sowieso schon alles klar, was für eine s*cheiß Welt in der Therapeuten viel Geld verdienen in dem sie jedem den selben Mist erzählen, das ich mal Sport treiben müsste wusste ich schon bevor ich denen meine Geschichte erzählt habe, und außerdem komme ich mir da immer vor wie ein Betrüger, wie einer der da nichts zu suchen hat und sich aufspielt.

Lebensmittelpunkt......das trifft mich bis ins Mark, wahrscheinlich weil was dran ist, kommt auch durch meinen Vater, ich war immer der Meinung, er hat diesen Mist zu seinem Hobby gemacht, und ich wollte nie so werden wie er, ich habe da auch schon oft drüber nachgedacht, war hier schon 2 mal abgemeldet, um mir eine Pause von mir zu gönnen, ich würde sagen, wenn ich Probleme habe, und keine Lösung sehen kann, ist es schon eine Weile ein Lebensmittelpunkt, Zwangsläufig, sehe ich Licht am Horizont, wird es wieder besser, und ich kann loslassen, aber du hast schon recht, im Moment beschäftigt es mich sehr.

Doch genug von mir persönlich, danke für den Gedankenanstoß.

24.11.2014 21:44 • #23


L
Danke für das ausführliche erklären.
Du hast recht,hier liest man viel Gejammer und viele warten auf eine Hilfe von aussen .
Ich meine es liegt ganz einfach am Leben das wir führen. Bei einigen ist es gleich zu sehen wenn sie darüber schreiben - bei anderen nicht.

Deine Erklärung vom Mann im Fahrstuhl trifft es gut. Nach aussen ist doch alles gut.
Die Frage ist doch : Lebst du das Leben welches du wirklich leben willst?
Oder hast du dich irgendwann eingeordnet, bist erwachsen geworden, hast Frau, Kind und Haus bekommen weil es langsam mal Zeit wird?
Bist du der Mann aus dem Fahrstuhl? Sicher du magst deine Familie sehr, hast Verantwortung und tust was ein Mann tun muss.
Aber bei deinen Texten habe ich immer das Gefühl du hast so eine Sehnsucht nach einem anderen Leben in dir.
Und auch eine Traurigkeit.

Ich hatte einen Vater der war genau so. Aber gejammert hat er nie, geredet darüber auch nicht. Er hat einfach weiter gemacht, mal gings gut- mal besser-mal schlechter.
Mein Fazit: Sicher können wir Namen tanzen und uns zu Tode therapieren, grübeln und die Welt verfluchen,
Schuldige suchen und finden, die Angst lieb haben oder bekämpfen - jeder wie es passt.
Aber keine hat eine Lösung, oder jeder nur seine eigene?

Gebrochene Beine heilen ganz gut- gebrochene Seelen auch?
Vielleicht machen wir einfach weiter, mit der Erkenntnis etwas sensibler und anders zu sein als der Normale.

P.s. Ich kenne Leute die haben sich getraut. Sind ausgestiegen aus ihrem alten Leben. Haben kein Verständnis dafür bekommen. Alles etwas unüblich. Sind jetzt glücklich.
Aber das muss man sich erst mal trauen. Also weiterleben im Spagat und weiter leiden.

24.11.2014 23:04 • x 1 #24


Black-Sheep
Hallo Lumia

Nein, ich bin nicht der Mann aus dem Fahrstuhl, aber es gibt parallelen, nur das es bei mir nicht so einfach ist, die Panik oft nicht so deutlich spricht, und es manchmal schwer ist herauszufinden was oder wem ich mich da jetzt eigentlich gerade stellen muss.

Die Traurigkeit von der du schreibst habe ich schon mein ganzes Leben, aber sie hat mich nie gestört, eher im Gegenteil, sie brachte mich immer dazu mich selbst zu verstehen, was ich allerdings nicht gedacht hätte ist das man das in meinen Texten
erkennen kann.

Sehnsucht, ja, nach Freiheit, ich weiß allerdings nicht wirklich was ich mir darunter vorstelle.

Zitat:
Lebst du das Leben welches du wirklich leben willst?


Die Antwort darauf ist das Problem, und die Lösung, denn sie ist, ja und nein, auf der einen Seite vermisse ich mein früheres leben, auf der anderen liebe ich mein jetziges, und will, es behalten, ich will das beste aus zwei Welten die unterschiedlicher nicht sein könnten, und da kommt dann auch das erwachsenwerden ins Spiel, einerseits denke ich , du bist ein alter Hund, du solltest jetzt langsam mal erwachsen werden, auf der andern Seite frage ich mich warum eigentlich, wenn du bis jetzt nicht erwachsen bist kannst du auch für immer 22 bleiben.

Auch wenn der Weg zurück, durchaus möglich ist, will ich ihn nicht gehen, ich denke das ich eigentlich nur lernen muss mir ohne schlechtes Gewissen, das zu nehmen was ich brauche, und etwas zu finden wobei ich Wut, und Frust abbauen kann, und gleichzeitig mein Selbstwertgefühl stärken kann, bevor dieser Mist anfing gab es so etwas, allerdings führt da leider kein Weg mehr hin, es sei denn ich kehre meinem jetzigen Leben den Rücken, die Lösung ist eigentlich so leicht, und doch für mich fast unmöglich zu erreichen.

schön wenn man merkt das sich andere für die eigenen Probleme interessieren, Danke

25.11.2014 13:32 • #25


Black-Sheep
Zitat von Menandera:
hallo Ihr,

ich finde das dies hier eine sehr interessante Thematik ist ,die auf unterschiedlichste und auch auf nachvollziehbaren Gedanken basierend, angesprochen wurde.
Ich denke, das Wichtigste für mich ist, meinem Grundproblem auf die Spur gekommen zu sein. Dadurch erst verstehe ich viele emotionale Zusammenhänge und kann mental an meinem Denken arbeiten. Gerade die Neuroplastizität unseres Gehirnes gibt uns da ungeahnte Möglichkeiten...Trotzdem spüre ich tief in mir: ich bin ein sensibler, etwas ängstlicher Mensch( aus Gründen, die ich nun kenne). Ich habe mich durch mein Wissen um Panik und deren Gründe in meinem denken UND Verhalten geändert- ob ich aber so ganz meine eher ängstliche Grundstruktur verlieren werde, das weiß ich momentan nicht...glaube eher nicht so ganz daran Trotzdem geht es mir sooo viel besser: Keine Angst mehr vor der Angst! ICH bin diejenige-und nur ich bin es, die mir helfen kann, Ängste anders zu bewerten und dadurch anders empfinden. Das befreit ungemein. Geht bei mir in kleinen Schritten: über Achtsamkeit, Nein sagen, erhöhtes Selbstbewusstsein und :dran bleiben! Sich der tieferliegenden Panik nähern, ihr ins Auge schauen, sie mit gewissim Abstand betrachten. Ohne meine Panikattacken damals währe ich jetzt nicht da, wo ich bin: näher an mir , lerne mich in manchen Bereichen neu kennen...(Oh, so geht es ja auch

Danke für eure Gedanken!LG,Menandera


Hallo Menandera

Schön das es dir gefällt,

Ich freue mich immer sehr über Erfolgsberichte, ich denke auch es ist wichtig sich besser kennenzulernen, meist kann man erst dann das Grundproblem eigentlich sehen, und in Angriff nehmen, es freut mich das du schon soviel geschafft hast, und uns daran teilhaben lässt, ich denke das viele Menschen hier große Erfolge erleben, aber man es nie erfährt, weil sie nichts mehr zu sagen haben wenn es ihnen wieder gut geht, schön das du einen anderen Weg gehst, Danke

25.11.2014 13:45 • #26


Menandera
Hallo Black Sheep,

danke für deine Antwort.
ja, es ist wichtig, auch über Erfolge zu berichten. Hätte ich dieses Forum früher gefunden, hättet ihr auch meine harten Zeiten mit erlebt .So stehen sie deshalb im Tagebuch, handgeschrieben.....ist meine Art von Verarbeitung...(wer sonst sollte dich verstehen..?!)
Wirklich, es geht mir sehr gut, ich arbeite wieder...ABER: ich musste arbeitsmäßig alles ändern, kann meine alte Arbeit nicht mehr machen, will es auch nicht mehr...auch das will verkraftet sein.
Und der Punkt Beziehung ist nochmal ein anderer Punkt ....Fakt ist: meine Veränderung tut mir, meiner Seele gut- nur für den Partner ist das nicht einfach. Und schon bin ich in einem anderen Problem.....Leben ist Fluss, ist Veränderung...ich weiß es und doch.......ist alles auf neue Art schwierig geworden, was früher nicht schwierig war.
Es liegt sicher an mir, meine Sichtweise, mein Denken hat sich verändert.Und da ich schon immer ein sensibler, melancholischer Typ bin, denke ich auch viel darüber nach...ist spannend, anstrengend- und oft fühle ich mich unverstanden.
Aber vielleicht kennst du das...oder der eine oder andere.
was ich sagen wollte: ich bin ein großes Stück weiter gekommen, weiter weg von Angst/Panik...aber es gibt noch sehr viel zu tun....

Inmitten von Problemen liegt die Möglichkeit-A.Einstein
Auch ich werde für mich eine Möglichkeit finden- eine, die mich glücklich machen wird.
Das wünsche ich dir auch...und uns.

LG,Menandera

25.11.2014 21:52 • #27


R
Als ich über dieses Thema nachgedacht habe, kam mir folgender Gedanke:

Angst basiert auf Glaubenssätze und bezieht sich auf die Zukunft. Viele Glaubenssätze entstehen durch Erfahrung.
Verändere deine Glaubenssätze und deine Angst wird verschwinden. Nicht umsonst heißt es Glaube versetzt Berge.

Panik ist für mich eine Ansammlung von verschiedenen Ängsten. Je mehr Ängste, desto intensiver die Panik.

27.11.2014 12:51 • x 1 #28


Black-Sheep
Zitat von Menandera:
ich arbeite wieder...ABER: ich musste arbeitsmäßig alles ändern, kann meine alte Arbeit nicht mehr machen, will es auch nicht mehr...auch das will verkraftet sein.


Arbeit, und das daraus resultierende Selbstvertrauen sind ein ganz wichtiger Punkt, allerdings lief es bei mir genau umgedreht wie bei dir, ich habe alle Möglichen neuen Sachen ausprobiert, und bemerkt das die mich alle unglücklich machten, und mich dann auf das zurückbesonnen was mir wirklich immer Freude gemacht hat und was ich sehr gut kann, jetzt arbeite ich wieder in einem Job den ich schon in meiner Jugend gemacht habe, und es fühlt sich richtig an.

Zitat von Menandera:
Und der Punkt Beziehung ist nochmal ein anderer Punkt ....Fakt ist: meine Veränderung tut mir, meiner Seele gut- nur für den Partner ist das nicht einfach.


Wie du so schön geschrieben hast ist das Leben Fluss und Veränderung, wenn wir das akzeptieren, müssen um uns gut zu fühlen, müssen unsere Partner das wohl auch, klar sie müssen ihre Wohlfühlzone verlassen, und neue Schwierigkeiten entstehen, aber in solchen Momenten zeigt sich erst ob man überhaupt eine Partnerschaft hat.

Zitat:
Inmitten von Problemen liegt die Möglichkeit-A.Einstein


Albert Einstein war echt ein kluges Kerlchen, ich habe z.B. festgestellt das jede einzelne Panikattacke, mir die Möglichkeit bietet mich meiner Panik zu stellen, und ihr die Stirn zu bieten.

Wünsche dir alles Gute

01.12.2014 09:52 • #29


M
Zitat von Rohdiamant:
Als ich über dieses Thema nachgedacht habe, kam mir folgender Gedanke:

Angst basiert auf Glaubenssätze und bezieht sich auf die Zukunft. Viele Glaubenssätze entstehen durch Erfahrung.
Verändere deine Glaubenssätze und deine Angst wird verschwinden. Nicht umsonst heißt es Glaube versetzt Berge.

Panik ist für mich eine Ansammlung von verschiedenen Ängsten. Je mehr Ängste, desto intensiver die Panik.

Deswegen heißt es auch lebe diesen Tag und dann erst den nächsten. Du minimierst deine Angst drastisch.

15.01.2015 21:11 • x 1 #30


A


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