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G
hallo zusammen!

ich habe bemerkt, dass ich viel zu viel aufmerksam auf das negative in meinem leben richte, und es damit nähre und ihm energie gebe.
wenn das mit der angst so gut klappt (also sie durch aufmerksamkeit mit energie zu versorgen), dann geht das vielleicht auch mit positiven gedanken !

ich hatte gestern eine sehr anstrengende therapiestunde, die heute stark in mir arbeitet (schwindel, durchfall). aber trotzdem war es gut und ich habe das gefühl, immer näher an mein ursprungsproblem zu kommen...

meine angst kommt aus kindheit und jugend (beides war stark von ablehnung geprägt) und durch immer neue schlechte erfahrungen hat sich in meinem kopf ein gedanke entwickelt und ist zum muster geworden. quasi eine fehlerhafte gleichung. eine, die mein ganzes leben bestimmt.

die rechnung lautet: ich hab diesen riesengroßen makel den ich total an mir ablehne (also die angststörung). deswegen muss ich von haus aus viel besser sein als andere menschen. denn wenn ich gut genug bin und die leute dann den makel entdecken, bleibt vielleicht noch genug übrig damit sie bei mir bleiben.
so simpel und so falsch. und gefährlich.
perfekt minus makel ist gleich gut genug, um noch geliebt zu werden.

und natürlich baut das einen unaushaltbaren druck auf. ich muss immer gut aussehen, gut drauf und witzig sein, intelligent und verständnisvoll und für alles zu haben. damit ich dann meine ängste haben darf. und man mich trotzdem noch für liebenswert genug befindet, um bei mir zu bleiben.

vielen mag das lächerlich einfach vorkommen, aber diesen denkfehler zu entdecken hat glaube ich mein leben verändert!

05.04.2011 09:31 • 17.05.2011 #1


5 Antworten ↓


S
Huhu Gänseblümchen,

super ! Das ist eine ganz wichtige Erkenntnis !
Jetzt liegt es noch an dir daran zu arbeiten. Aber so, wie du das alles bei dir erklärst und wiedergibst, wirst du das auf jeden Fall schaffen.

Ganz liebe Grüße

05.04.2011 09:36 • #2


A


Erste therapieerfolge

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M
Hallo Gänseblümchen...

oooohhh, das kenne ich zur Genüge, diesen Perfektionismus und immer gut drauf sein für andere...

Nur mal soviel dazu:

Es gibt ihn nicht, den perfekten Menschen. Da können wir uns anstrengen, wie wir wollen. Außerdem raubt uns das viel zu viel Kraft, die wir doch gar nicht haben.

Nachdem ich meine Angst verstanden habe, verstand ich auch endlich, dass ich meine Schwächen habe und konnte dieses zulassen. Das war sehr schwierig anzunehmen. Ich musste mir eingestehen, dass ich eben nicht perfekt bin.. Für wen muss man das denn sein? Sind andere perfekt? Nein.. also... Lerne Dich so zu akzeptieren, wie Du wirklich bist und Du wirst sehen, dass Du Dich auch mit Deinen schwachen Seiten magst. Genau DAS bist Du... EIN MENSCH... keine Maschine und kein Clown. Schwächen zuzugeben können auch liebenswürdig machen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Erfolg.

Liebe Grüße

Marie

05.04.2011 09:47 • #3


G
jaaaa das problem ist immer, die erkenntnis (verstand) dann zu verinnerlichen (unbewusstsein) !

da liegt meine große schwäche. ich begreife diese dinge sehr schnell und sehr gut, meine therapeutin ist immer ganz baff *g*. aber ich schaffs nicht, mein verhalten dann anzupassen.

aber ich glaube wirklich, das entschlüsseln von diesem denkfehler bringt mich dauerhaft weiter! ich hatte diesen übertriebnen perfektionismus schon immer und er hat mich immer gestresst.
aber jetzt erst hab ich verstanden, dass ich versuche eine art polster zu schaffen für den fall, dass mir jemand nahe genug kommt um hinter die fassade zu schauen . ist besonders in der partnerschaft nicht einfach, weil ich oft das gefühl hab, eine art mogelpackung zu sein.

daran werd ich arbeiten! ich muss nicht perfekt sein, ist sonst auch keiner!

05.04.2011 10:06 • #4


M
Das braucht ja alles seine Zeit, aber ... man kann es lernen, wirklich...

Also, lasse ruhig mal Deine Schwächen heraus, dann wirst Du sehen, dass es Dir damit auch wieder besser geht...

05.04.2011 10:26 • #5


H
Zitat von Gänseblümchen85:
aber ich glaube wirklich, das entschlüsseln von diesem denkfehler bringt mich dauerhaft weiter! ich hatte diesen übertriebnen perfektionismus schon immer und er hat mich immer gestresst.
aber jetzt erst hab ich verstanden, dass ich versuche eine art polster zu schaffen für den fall, dass mir jemand nahe genug kommt um hinter die fassade zu schauen . ist besonders in der partnerschaft nicht einfach, weil ich oft das gefühl hab, eine art mogelpackung zu sein.


ich kann mich in deiner beschreibung wunderbar wiederfinden. mir geht es ganz ähnlich. fühl mich auch des öfteren als mogelpackung. nicht nur in der partnerschaft, sondern speziell auch freunden gegenüber. ich gerate recht leicht in die clownsrolle, bin gut gelaunt obwohl ich mich innendrinn irgendwie schmutzig und auch minderwertig fühle. möchte nach außen auch perfekt auftreten. gut gelaunt, der mann mit dem durchblick, sozial kompetent, stark und so weiter...

17.05.2011 15:45 • #6





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