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Ich würde nicht sagen, dass ich vollständig gesund bin, aber mir geht es definitiv viel besser.
Im Forum wurde mir empfohlen mich an einen Psychologen zu widmen, was ich dann auch getan habe. Ich habe online einen Termin vereinbart und habe niemanden davon erzählt. Jedenfalls war ich dann dort und es war wirklich furchtbar. Ich habe die ganze Zeit geheult und ich wusste nicht wirklich was ich sagen sollte, also habe ich nur irgendeinen schei. von mir gegeben. Die Psychologin erstellte mir die Diagnose, dass ich depressive Symptome habe, mehr könne sie aber nicht sagen. Außerdem riet sie mir mindestens irgendeinem Familienmitglied davon zu erzählen. Ansonsten konnte sie mir nicht viel sagen. Ich versuchte der Psychologin deutlich zu machen wie sehr ich niemanden davon erzählen konnte, aber so wirklich schien sie es nicht begriffen zu haben. Als ich schließlich beschämt und enttäuscht nach Hause ging (das Gespräch war ziemlich peinlich), stand ich wieder bei null. Doch während dem Weg nach Hause wurde mir irgendwie klar, dass ich nicht mehr so sein wollte. Ich habe der Psychologin erzählt, dass ich irgendwie oft das Gefühl in Gegenwart anderer Leute hatte, nicht ich selbst zu sein. Als sie mich darauf fragte wieso, sagte ich ihr, dass ich einfach immer angespannt und nervös war und da einfach nicht viel mehr Platz für etwas anderes war. Erst später wurde mir klar, weshalb ich wirklich so empfand. Es war nicht die Schuld der anderern Leute weshalb ich so empfand, nein die Depressionen waren der Teil von mir, der sich nicht wirklich richtig anfühlte. Ich beschloss also mir selbst zu erlauben glücklich zu sein. Und irgendwie ging es mir mit der Zeit ein wenig besser. Es gibt immer noch Momente wo ich ohne Grund plötzlich das Bedürfnis habe mir die Haut vom Körper zu reißen, aber im allgemeinen bin ich viel glücklicher.
Ich habe außerdem beschlossen wenn das Schuljahr wieder anfängt eine meiner Freundinnen los zu werden. Ich muss immer noch Zeit mit ihr verbringen, da sie ein Teil meines engen Freundeskreises ist, aber ich habe einfach keine Lust mehr zu heucheln. Das ist mir auch in letzter Zeit bewusst geworden, was für eine Heuchlerin ich bin. Es ist echt schrecklich. Aber trotz allem finde ich Stück für Stück ein bisschen mehr zu mir selbst. Ich versuche einfach nett zu mir sein und mir nicht viel Stress zu machen. Denn ganz ehrlich wofür? Irgendwann werde ich sterben und irgendwann wird jeder meine peinliche Schulzeit vergessen haben. Höchstwahrscheinlich wird jeder mein ganzes Leben vergessen haben. Also wieso mache ich dann Dinge die mich unglücklich machen, wenn es sowieso egal ist? Genauso gut könnte ich glücklich sein. Und wenn es sogar nicht egal ist, es hat keinen Sinn unglücklich zu sein.
Was ich damit sagen will, ich schei. drauf. Ich schei. auf alles. Jedenfalls versuche ich das.
Ich bin immer noch unsicher und sensibel, aber ich habe das Gefühl, dass es langsam bergauf geht mit mir. Wenn ich mir alte Texte von damals (paar Monaten) durchlese, merke ich, dass ich wirklich Fortschritte gemacht habe.
Dieser Text ergibt eigentlich nicht viel Sinn und bringt glaube ich auch niemanden etwas. Ich glaube ich will nur irgendwie mit diesem Kapitel in meinem Leben abschließen. Schließlich habe ich nur dieses eine Leben und ich sollte es nicht damit verschwenden mir selbst leid zu tun.

07.08.2016 02:55 • 07.08.2016 x 1 #1




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