Auf dem Weg der Besserung

Hallo zusammen,

Ich wollte mal ein paar Erfolgserlebnisse loswerden. Ich habe / hatte eine Panikstörung mit einer Überreflektiertheit. Dazu teilweise heftige körperliche Symptome wie Unruhe, Angstzustände, Panikattacken, visuelle Veränderungen (Dinge fühlen sich weit weg an sind aber nah dran), Verspannungen im ganzen Körper, Zittern, Stimmungsschwankungen und und und. Die Symptome habe ich schon seit ca. 4 - 5 Jahren doch ausgebrochen ist das alles vor 2 Jahren. Ich war
insgesamt deshalb vielleicht 3 Wochen krank geschrieben, sonst immer arbeiten und habe so gut es geht alles mitgemacht. Ich habe eine wunderbare Freundin an meiner Seite, die mich immer unterstützt hat und immer für mich da war.

Heute habe ich das Gefühl, die Farben sind wieder intensiver, meine Verspannungen sind fast verschwunden, die Arbeit fällt mir leichter und meine Kopfschmerzen sind sehr selten. Mein Zeitgefühl ist weitestgehend wieder da und der Samstag fühlt sich, zumindest oft, wieder an wie ein Samstag.

Ich plane jetzt wieder selber Unternehmungen mit Freunden und entwickel langsam wieder ein Gefühl dafür, was mir Spaß macht und wann es für mich zuviel ist und ich lieber Pause machen sollte.

Ich verbringe viel Zeit in meinem Elternhaus, helfe meiner Mutter bei Reparaturen am Haus und bin insgesamt mehr für meine Familie da. Ich hänge weniger am Handy oder am Computer und verbringe mehr Zeit draußen. Ich lege mein Firmenhandy am Wochenende weg und mache mir weniger Gedanken um mögliche Fehler, die ich bei der Arbeit gemacht habe.

Ich versuche oft im Hier und Jetzt zu Leben und das gelingt mir doch oft sehr gut.

Allerdings habe ich oft noch Gefühle wie:

- ich fühle mich durchsichtig und nicht richtig in der Welt angekommen
- etwas ziellos durch Die Welt irrend als hätte ich noch nicht so richtig meinen Platz gefunden
- manchmal kommen mir Menschen noch surreal vor und ich bin irgendwie nicht so richtig der Protagonist meines Lebens
- die visuellen Veränderungen sind noch manchmal da, wenn ich viel arbeite und wenig Erholung habe

Ich bin aktuell immer noch in ambulanter Therapie und es geht mir sehr gut damit. Ich habe damit jemanden, dem ich auch meine wirrsten Gedanken erzählen kann und der mich ernst nimmt. Das macht mir Luft, wenn sich über die Zeit Ärger, Angst und sonstige Gefühle aufstauen.

Alles in allem war und ist es ein anstrengender Weg sich jeden Tag wieder neu zu motivieren aber es lohnt sich. Viele Dinge wie beispielsweise Windsurfen oder wieder Motorboot fahren oder segeln gehen hätte ich ohne diese schwere Zeit nicht erneut angefangen. Auch die schöne Zeit mit meiner Familie hätte ich so nicht erlebt, da ich mich sehr distanziert hatte.

Ich weiß einfach viele Dinge mehr zu schätzen und lebe nicht mehr so sehr an meinem Leben vorbei.

Falls es jemandem genau so geht, möchte ich einfach Mut machen. Man sagt ja immer Die Zeit heilt alle Wunden und ich bin mir sicher, auch unsere Seele. Allerdings sollte man nicht erwarten, dass sie es von alleine tut. Es gehört ein großes Stück Eigeninitiative dazu sowie Veränderungsbereitschaft.

Teilt gerne eure Erfolgserlebnisse mit mir. Es hilft sehr auch positive Erlebnisse von anderen zu lesen um selbst weiterzumachen!

Euer Tiffey