P
Philas
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Hallöchen!
Also, ich möchte euch nun mein Herz ausschütten, weil es langsam überquillt vor Freude und dieser Enthusiasmus muss ja irgendwo hin. Das wird allerdings ein langer Text. =)
Ich habe nämlich endlich meine extreme Panik vor Vorträgen besiegt.
Dieser Tag war der reinste Horror und die Monate davor vor allem... Ich habe damals die ganze Zeit an diesen Vortrag gedacht und die Tage gezählt, bis ich ihn endlich habe. Dann kam der grosse Tag, ...aber meine Partnerin kam nicht. Ich war am Boden zerstört, habe alles vorbereitet, habe Albträume gehabt und dann alles umsonst, kein Vortrag. An diesem Tag habe ich dann auch eine Bio-Prüfung gehabt, konnte aber nicht lernen, weil ich in Gedanken beim Vortrag war. Und dann zu hören, dass sie nicht kommen kann und ich eigentlich doch entspannt Bio hätte lernen können... meine Güte, ich war so wütend! Man muss aber sagen, meine Partnerin hatte ihre guten Gründe, nicht zu kommen.
Ja und jetzt habe ich diese Woche zwei Vorträge hintereinander gehabt(!). Der erste war eben jener, den wir nachholen mussten. Er dauerte 15-20 Minuten, diese kurzen Minütchen, wo der ganze Druck verflog. Hach, war das schön!
Deshalb möchte ich nun unbedingt zeigen, was man machen sollte, wenn man eine richtige Panik vor Vorträgen habt. Also, was ich gemacht habe:
- das hat am meisten geholfen: ALLEN SAGEN, DASS MAN ANGST HAT VOR DEM VORTRAG! Das ist wirklich ein Wundermittel. Meine Klasse fand es sogar süss, dass ich so Angst hatte und eine sagte sogar Das schaffst du schon! Ich glaube an dich! Wow. Da war der ganze Druck weg. Das Problem ist, dass es dann halt alle wissen, doch wenn sie wissen, dass man Angst hat, was für Erwartungen können sie dann haben? Ich habe mir dann immer das folgende Bild gemacht: ich falle in der Luft auf den Boden und habe Panik vor dem Aufprall, doch was ich vergass, war, dass da unten Leute waren, die mich auffangen können und auch wollen. Sie müssen nur wissen, dass ich falle.
vor dem Vortrag, oder einfach in Gedanken mit sich reden. Ich habe mir immer gesagt: Es ist ALLES, aber wirklich alles in Ordnung. Alles ist so, wie es sein soll und wenn du das überstanden hast, wirst du wertvolle Erfahrungen haben, die dich weise machen. Es ist ja überhaupt bemerkenswert, dass du den Vortrag halten wirst und so mutig bist! Du bist jetzt zwar schwach, aber du wirst wissen, wie man stark werden kann. Und wie viele Menschen würden dich um diese Erfahrung beneiden! Leute, die Angst vor Hunden haben, werden nie den Genuss eines Spazierganges haben. Du weisst aber, wie man sich ändern kann, während die anderen immer gleich bleiben, sich aber eigentlich ändern wollen. Ja, das ist ein kleiner Auszug.
- vor dem Vortrag mit Leuten sprechen, das hat sehr geholfen, wenn man merkt, dass die Leute nichts Böses wollen, sie wollen einem einfach nur zuhören, wie kleine Kinder einem Märchen
- eine Gefühlskombination von Humor, Stärke und Ruhe bewusst hervorrufen (tönt komisch, hat aber sehr geholfen. Habe mir dafür immer Zitate von weisen Personen durchgelesen, doch den weisesten aller Sprüche gab mir mein Bruder: Jedes Mal, wenn du deine Grenze berührst, flüchtet sie vor dir und macht dir Platz. Und am Schluss hast du die ganze Welt. Diesen Satz sage ich mir immer wieder und sofort kommt diese bewusste Stärke, Unbesiegbarkeit, was auch immer...) - während dem Vortrag lächeln und freundlich sein (sehr wichtig, denn die Leute lächeln zurück und das ist Gold wert, vor allem in einem so schwachen Moment)
- Text früh genug vorbereitet haben
- Text üben, und immer dann üben, wenn man Angst hat. Wenn ich merkte, dass ich wieder Horrorszenarien im Kopf durchspiele, nahm ich sofort meine Kärtchen und tat so, als hätte ich den Vortrag. So lernt man, dass man den Text immernoch vortragen kann, auch wenn der Hals sich gerade zuschnürt, die Beine zittern, der Schweiss kommt, usw.
- KEINE MEDIKAMENTE Wenn ich dachte, ich schaffe es nicht, den Vortrag zu überstehen, dachte ich immer an irgendwelche Beta-Blocker, die mich betäuben. Zum Glück habe ich nie welche genommen, sonst könnte ich jetzt nicht stolz auf mich sein. Man muss sich voll und ganz der Angst hingeben, das wirkt besser als jede Pille auf dieser Welt.
- NIE VERGESSEN, DASS MAN SICH ÄNDERN KANN. Wenn man eine Angst entwickeln konnte, kann man sie auch verschwinden lassen.
- Bücher lesen, mir hat das Buch von Doris Wolf Ängste verstehen und überwinden sehr geholfen. In diesem Buch konnte ich mich richtig tief mit der Angst befassen. Ich habe irgendwie fast sogar Freundschaft mit der Angst geschlossen, weil ich sie nach diesem Buch richtig kenne. Sehr gutes Buch, danke!
So, ich hoffe, ich konnte jemandem helfen und habe hoffentlich niemanden genervt mit meinen grossspurigen Weisheiten von einer 18-Jährigen. Zum Schluss vielleicht eine Weisheit, die von einer grösseren Person stammt: If you are going through hell, keep going. - Winston Churchill
Also, ich möchte euch nun mein Herz ausschütten, weil es langsam überquillt vor Freude und dieser Enthusiasmus muss ja irgendwo hin. Das wird allerdings ein langer Text. =)
Ich habe nämlich endlich meine extreme Panik vor Vorträgen besiegt.
Dieser Tag war der reinste Horror und die Monate davor vor allem... Ich habe damals die ganze Zeit an diesen Vortrag gedacht und die Tage gezählt, bis ich ihn endlich habe. Dann kam der grosse Tag, ...aber meine Partnerin kam nicht. Ich war am Boden zerstört, habe alles vorbereitet, habe Albträume gehabt und dann alles umsonst, kein Vortrag. An diesem Tag habe ich dann auch eine Bio-Prüfung gehabt, konnte aber nicht lernen, weil ich in Gedanken beim Vortrag war. Und dann zu hören, dass sie nicht kommen kann und ich eigentlich doch entspannt Bio hätte lernen können... meine Güte, ich war so wütend! Man muss aber sagen, meine Partnerin hatte ihre guten Gründe, nicht zu kommen.
Ja und jetzt habe ich diese Woche zwei Vorträge hintereinander gehabt(!). Der erste war eben jener, den wir nachholen mussten. Er dauerte 15-20 Minuten, diese kurzen Minütchen, wo der ganze Druck verflog. Hach, war das schön!
Deshalb möchte ich nun unbedingt zeigen, was man machen sollte, wenn man eine richtige Panik vor Vorträgen habt. Also, was ich gemacht habe:
- das hat am meisten geholfen: ALLEN SAGEN, DASS MAN ANGST HAT VOR DEM VORTRAG! Das ist wirklich ein Wundermittel. Meine Klasse fand es sogar süss, dass ich so Angst hatte und eine sagte sogar Das schaffst du schon! Ich glaube an dich! Wow. Da war der ganze Druck weg. Das Problem ist, dass es dann halt alle wissen, doch wenn sie wissen, dass man Angst hat, was für Erwartungen können sie dann haben? Ich habe mir dann immer das folgende Bild gemacht: ich falle in der Luft auf den Boden und habe Panik vor dem Aufprall, doch was ich vergass, war, dass da unten Leute waren, die mich auffangen können und auch wollen. Sie müssen nur wissen, dass ich falle.
vor dem Vortrag, oder einfach in Gedanken mit sich reden. Ich habe mir immer gesagt: Es ist ALLES, aber wirklich alles in Ordnung. Alles ist so, wie es sein soll und wenn du das überstanden hast, wirst du wertvolle Erfahrungen haben, die dich weise machen. Es ist ja überhaupt bemerkenswert, dass du den Vortrag halten wirst und so mutig bist! Du bist jetzt zwar schwach, aber du wirst wissen, wie man stark werden kann. Und wie viele Menschen würden dich um diese Erfahrung beneiden! Leute, die Angst vor Hunden haben, werden nie den Genuss eines Spazierganges haben. Du weisst aber, wie man sich ändern kann, während die anderen immer gleich bleiben, sich aber eigentlich ändern wollen. Ja, das ist ein kleiner Auszug.
- vor dem Vortrag mit Leuten sprechen, das hat sehr geholfen, wenn man merkt, dass die Leute nichts Böses wollen, sie wollen einem einfach nur zuhören, wie kleine Kinder einem Märchen
- eine Gefühlskombination von Humor, Stärke und Ruhe bewusst hervorrufen (tönt komisch, hat aber sehr geholfen. Habe mir dafür immer Zitate von weisen Personen durchgelesen, doch den weisesten aller Sprüche gab mir mein Bruder: Jedes Mal, wenn du deine Grenze berührst, flüchtet sie vor dir und macht dir Platz. Und am Schluss hast du die ganze Welt. Diesen Satz sage ich mir immer wieder und sofort kommt diese bewusste Stärke, Unbesiegbarkeit, was auch immer...) - während dem Vortrag lächeln und freundlich sein (sehr wichtig, denn die Leute lächeln zurück und das ist Gold wert, vor allem in einem so schwachen Moment)
- Text früh genug vorbereitet haben
- Text üben, und immer dann üben, wenn man Angst hat. Wenn ich merkte, dass ich wieder Horrorszenarien im Kopf durchspiele, nahm ich sofort meine Kärtchen und tat so, als hätte ich den Vortrag. So lernt man, dass man den Text immernoch vortragen kann, auch wenn der Hals sich gerade zuschnürt, die Beine zittern, der Schweiss kommt, usw.
- KEINE MEDIKAMENTE Wenn ich dachte, ich schaffe es nicht, den Vortrag zu überstehen, dachte ich immer an irgendwelche Beta-Blocker, die mich betäuben. Zum Glück habe ich nie welche genommen, sonst könnte ich jetzt nicht stolz auf mich sein. Man muss sich voll und ganz der Angst hingeben, das wirkt besser als jede Pille auf dieser Welt.
- NIE VERGESSEN, DASS MAN SICH ÄNDERN KANN. Wenn man eine Angst entwickeln konnte, kann man sie auch verschwinden lassen.
- Bücher lesen, mir hat das Buch von Doris Wolf Ängste verstehen und überwinden sehr geholfen. In diesem Buch konnte ich mich richtig tief mit der Angst befassen. Ich habe irgendwie fast sogar Freundschaft mit der Angst geschlossen, weil ich sie nach diesem Buch richtig kenne. Sehr gutes Buch, danke!
So, ich hoffe, ich konnte jemandem helfen und habe hoffentlich niemanden genervt mit meinen grossspurigen Weisheiten von einer 18-Jährigen. Zum Schluss vielleicht eine Weisheit, die von einer grösseren Person stammt: If you are going through hell, keep going. - Winston Churchill
15.01.2011 23:03 • • 09.05.2013 #1
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