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Hallo,

ich leider seit mittlwerweile 9 Jahren an Agoraphobie mit Panikattacken,welches wiederum zu Depressionen dann auch führt und seit kurzem an einer Essstörung aufgrund der panischen Angst vor einer Nahrungsmittelallergie.

Nun ja,...ich hatte mal was die Agoraphobie und die Panikattacken angeht das komplette Programm in einem sehr massiven ausgeprägten Ausmaß und bin froh inzwischen dies wieder weitestgehend geregelt zu haben also halbwegs normal wieder zu leben.

Meine Frage hier an euch die ich stellen wollt....

Gibt es irgendjemanden der eine Agoraphobie von euch besiegt hat also vollständig und wenn ja wie mit welcher Methode ...?

Ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben irgendwann vielleicht mich doch wiedermal ganz davon befreien zu können auch wenn hinter diesen Ketten in die ich gelegt bin nicht mehr die Person stecken wird die ich mal war aber ich wäre gern einfach wieder frei und unbeschwert und will einfach leben ohne Angst.

Bitte schreibt mir....

26.01.2013 01:06 • 09.02.2013 #1


1 Antwort ↓

Hallo Lia86,

ich denke je länger sich diese angstmuster etabliert haben, desto schwerer ist es, wieder aus ihnen raus zu kommen. Was aber nicht heißen soll, das dies nicht möglich ist.

Wenn bestimmte reize bewirken, dass in dir ein muster abgespult wird - also zum beispiel die entwicklung von angstzuständen -, dann liegt der weg wohl darin, sich dieser muster bewusst zu werden - und dich für ein anderes muster zu entscheiden. Mit fortschreitender bewusstheit dieser muster wirst du irgendwann in der lage sein, durch innere achtsamkeit wahrzunehmen, wann diese muster automatisch abgespult werden - und in der lage sein, dich für ein anderes muster zu entscheiden.

Eine gewisse vulnerabilität für pathologische ängste wird nach 9 jahren angststörung wohl nur schwer wegzubekommen sein. Aber du kannst lernen, dein verhalten zu verändern:
Ah, jetzt würde normalerweise automatisch angst abgespult werden, aber jetzt entscheide ich mich bewusst dafür, einem anderen gefühl zu folgen. Da ist die angst, du darfst da sein aber ich brauche dich nicht zu beachten. Ich führe mein leben trotzdem so, wie ich es möchte.

Vielleicht ist es viel wichtiger, dich darauf zu konzentrieren, dir ein leben zu basteln, in dem du keine angst haben musst. Ich nehme an, du hast schon viel konfrontationstraining betrieben und dich mit dem arsenal, was die verhaltenstherapie her gibt, befasst.

Vielleicht kannst du dich mal fragen: was für leitsätze / lebensregeln liegen meinen ängsten zu grunde?
Angst und depressions fördernde leitsätze sind beispielsweise:
Ich muss immer funktionieren
Ich muss perfekt sein
Gefühl x ist gefährlich für mein Leben
usw.

Was gibt es für alternativen für derartige leitsätze, die ängste am leben erhalten?

Aus eigener erfahrung kann ich sagen, dass der kampf gegen ängste weitaus energiezährender ist, als die ängste an sich. Vielleicht ist die konfrontation / exposition nicht dein weg. Vielleicht ist der ansatz vollständiger radikaler akzeptanz dein weg. Vielleicht kannst du dich mehr damit beschäftigen, ein leben zu führen, was du führen möchtest, TROTZ angst. Das, was du zu bekämpfen versuchst, ist ja nichts abstraktes, was von außen kommt. Das bist du selbst, das sind facetten von deiner persönlichkeit. Es lebt sich weit aus friedvoller, wenn man anfängt, sich nicht mehr selbst zu bekämpfen. Das ist allerdings nicht einfach. Ich glaube fest daran, dass ein leben ohne pathologische ängste für dich möglich ist, wenn du anfängt, liebevoll mit dir umzugehen.

Gruß
ohn




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