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H
Hallo ihr Lieben,
ich bin noch ganz neu hier, aber das, was ich hier gelesen habe, hat einen total positiven Eindruck auf mich gemacht und deswegen hoffe ich, dass ihr vielleicht auch mir ein bisschen helfen könnt, denn auch ich kämpfe momentan mit der Einsamkeit.

Nachdem mein eigentlicher Freundeskreis im letzten Jahr zerbrochen ist, habe ich eigentlich viele Hoffnungen in den Studiumsbeginn gesteckt, um neue Kontakte zu knüpfen. Allerdings ist das irgendwie reichlich schief gegangen. Da ich nicht am Studienort wohne, kann ich nicht mal eben abends mit um die Häuser ziehen und auch sonst finde ich da nicht so rechten Anschluss. Ich habe nette Leute kennengelernt, aber es sind eher oberflächliche Bekanntschaften als Freundschaften.
Die wenigen Kontakte zu meinen alten Freunden hier im Ort werden auch immer weniger, die meisten sind weggezogen oder haben neue Freundeskreise gefunden, in denen für mich auch nur bedingt Platz ist.
In meinem neuen Job habe ich zwar auch neue Bekannte gefunden, aber da existiert auch bereits ein fester Clan, in den man nicht so einfach eindringen kann.

Langsam zermürbt es mich, dass ich immer nur außenvor bin. Ich bemühe mich wirklich, spreche die Leute an, schreibe sie im Internet an, das klappt auch alles, aber ich kann einfach keine tiefere Bindung zu ihnen aufbauen. Ich weiß, dass sowas nicht von jetzt auf gleich geht, aber es steht halt vollkommen auf dieser oberflächlichen Bekanntschaftsebene still.

Es nagt langsam wirklich an mir, dass ich vielleicht alle 2 Monate mal etwas unternehme. Ich bin 20 Jahre alt, das ist doch eigentlich die Zeit in der Freunde und rausgehen das normalste der Welt sind, aber ich finde einfach keinen Anschluss.
Klar, ich könnte allein rausgehen, aber das ist auch blöd auf Dauer. Und jegliche Versuche, woanders Leute kennenzulernen, sind mit der Arbeit und einem Sprachkurs auch schon gescheitert. Ich fange langsam wirklich an, an mir selbst zu zweifeln, aber ich finde den Fehler an mir nicht. Sicherlich gibt es interessantere, hübschere, schlauere Menschen als mich, aber soll das wirklich der Grund sein?!

Jetzt in den Semesterferien, wo ich nicht lernen muss und noch weniger Kontakt nach außen habe, ist alles noch schlimmer. Gestern war wieder so ein Abend, an dem ich einfach nur weinen musste, weil das alles so an mir nagt. Mir fehlt einfach mal eine Umarmung oder jemand der zuhört oder sich wenigstens irgendwie mit mir beschäftigt.

Langsam weiß ich echt nicht mehr weiter. Und da ich merke, dass diese Einsamkeit und dadurch aufkommende Frustration eine Resignation wird, wende ich mich jetzt an euch. Hier haben ja einige Menschen mit ähnlichen, teilweise natürlich auch viel schlimmerenernsteren Problemen zu tun, aber vielleicht habt ihr ja Tipps oder Meinungen, wie ich mir helfen kann. Wahrscheinlich hab ich momentan einfach ein Brett vorm Kopf und schaff deswegen den Absprung nicht.

LG,
Heavenly

27.02.2009 00:29 • 01.03.2009 #1


2 Antworten ↓


F
hallo!Wohnst Du auch noch alleine oder bei der Familie?Wie wäre es mit Musikveranstaltungen oder mal ein Tanzkurs?Manchmal denke ich auch ich bin alleine,aber das können auch nur Momente sein.Vielleicht triffst jemanden beim Studium.Also immer Kopf hoch,dann sieht man mehr.Liebe Grüße

27.02.2009 15:09 • #2


A
hallo Heavenly!

deine situation ist meine. nur mit dem unterschied dass ich eher als einzelgänger veranlagt bin (bzw. zu sein scheine) und keinen wert darauf lege, kontakte zu menschen zu knüpfen, mit denen ich kaum was anfangen kann.

bei mir ergeben sich auch nie tiefere bindungen, es herrscht oberflächlichkeitet. ich würde an deiner stelle nicht so an sich selbst zweifeln. ich meine, frag dich mal: findest du menschen, zu denen du kontakt anstrebst, wirklich interessant ? kannst du mit ihnen viel anfangen ? denn wenn das so wäre, müsste sich doch eigenltich eine innigere beziehung ergeben.

es gibt noch einen grund, warum sich keine innigere beziehung ergibt: man kann einem menschen einfach nichts bieten, was er nicht bereits hat. diese erfahrung habe ich zumindest gemacht. wenn irgendein kollege von dir genug freunde hat, warum soll er eine innigere beziehung zu einem seiner kollegen anstreben ? das ist ja mit aufwand verbunden.

die menschen sind so veranlagt, dass sie ihr arch so lange nicht bewegen, so lange das leben oder die umstände ihnen nicht in den Ar. tretten. in so einem fall bist du gerade. aber hättest du genug freunde und auch noch eine freundin, ich glaube nicht, dass du innigere beziehungen zu deinen kollegen anstreben würdest.

ich bin z.b. nach hamburg gekommen, kannte hier niemanden. und ich konnte kontakt nur zu den kollegen aufbauen, die auch einsam waren.

01.03.2009 11:24 • #3





Dr. Reinhard Pichler