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Ich, männlich, 23, aus Ba-Wü, bin nach Jahren schleichend in der Einsamkeitsfalle und fast kompletten Isolation gelandet. Ich mache zurzeit ein Pflichtpraktikum für mein Studium und nähere mich dem Ende meines Studiums. In den letzten Monaten habe ich mich nun leider auch mit den letzten meiner ehemaligen Freunden auseinandergelebt.

Es ist für mich gerade sehr schwer zu ertragen, da ich den halben Tag unterwegs bin, und mich innerlich die Einsamkeit schon auf dem Weg zur Arbeit zerfrisst. Abends komme ich dann nach einem ablenkungsreichen Arbeitstag mit dem selben Gefühl in mein einsames Zimmer zurück, wo ich mich in letzter Zeit wieder in Arbeit stürze oder auf meinem Boxsack einschlage, bis ich vor Erschöpfung fast zusammenbreche; ich kann es irgendwie nicht richtig glauben, dass es andere Menschen gibt, die sich auch einsam fühlen oder meine Gefühle nachvollziehen können, in meinem Alltag wirken alle Menschen so sorglos; ich glaube sie wissen, dass jemand auf sie wartet.

Ich suche Leute, die Lust haben abends oder am Wochenende mit mir zu schreiben, oder sich auszutauschen, das Alter oder Geschlecht ist mir vollkommen egal. Ich bin momentan nicht aktiv auf Partnersuche, da ich in der Vergangenheit schweren Liebeskummer wegen einer langjährigen Beziehung hatte und ich mich langsam an den Gedanken gewöhne für den Rest meines Lebens single zu bleiben, weil es wohl einfach nicht sein soll, bzw. in meinem Umfeld sehr lange keine liebevolle, warmherzige oder tiefgründige junge Frau mehr kennengelernt habe; aber das ist eine andere Geschichte.

Vom Charakter her bin ich wohl ein nachdenklicher, lieber, entschlossener, introvertierter und melancholischer junger Mann. Ich habe ein offenes Ohr für viele Probleme und habe in der Vergangenheit, wie es das Mensch-sein so hergibt, einige enttäuschende, aber auch schöne Erfahrungen im Leben gemacht und versuche nach vorne zu sehen, anstatt mich von der Vergangenheit leiten zu lassen.

Ich stehe gerne zur Verfügung, wenn mir jemand seinen Kummer anvertrauen möchte. Gemeinsam ist man weniger alleine.

17.08.2014 23:09 • 28.09.2014 #1


13 Antworten ↓


Hi,
was studierst du denn?
VG

A


Suche einsame oder traurige Schreibkontakte

x 3


Ich hab dir mal ne Pn geschrieben! Wenn magst kannst dich gern melden

Hallo Verworren,

ich habe mir in den letzten Schuljahren gut einen Job vorstellen könnte, der die Themen Mathematik, Technik, Physik, Programmieren und Fremdsprachen beinhaltet.
Aus dem Grund habe ich vor knapp 3 Jahren angefangen Elektrotechnik zu studieren. Momentan bin ich im 7. von geplanten 8 Semestern eingeschrieben und programmiere auf der Arbeit sehr viel, was mir sehr viel Spaß macht, da man schnell greifbare Ergebnisse sieht und abstrakt denken muss. Ich möchte nach diesem Bachelor-Studium gerne noch ein Master-Studium dranhängen, bin mir aber unsicher, ob ich das Zeug dazu habe. Ich möchte ehrlich gesagt einfach noch nicht die Freiheit, die ich momentan habe, gegen eine 40h/Arbeitswoche eintauschen; vor allem geht es mir aber darum mir selber etwas zu beweisen.

Mfg
frozen

Hallo!

Denke, wir haben einige (charakterliche) Gemeinsamkeiten.
Als ich ca. 18 oder 19 Jahre alt war, hatte ich auch das Gefühl, am Leben vorbei zu leben. Ich stand kurz vor dem Abitur, ging jeden Tag motivationslos in die Schule und wusste nicht, weshalb ich das alles mache.
War damals auch sehr einsam - trotz der Klassenkameraden um mich herum - und hatte Gedanken wie wenn ich mit 20 keine Freundin habe, bringe ich mich um. Ich muss dazu sagen, dass ich seit meinem 10.Lebensjahr im Internat war und in meiner Familie immer nur jedes 2.oder 3. Wochenende und in den Ferien Gast war. Im Nachhinein weiß ich, was mir damals gefehlt hat: Nestwärme und echte zwischenmenschliche Beziehungen. Das hat mich bis heute geprägt und wirkt immer noch nach.
Ich (Mann) bin mittlerweile 54 Jahre alt und kämpfe (trotz Partnerschaft) wie du immer wieder mit dem Gefühl der Einsamkeit und der (gefühlten) sozialen Ausgrenzung. Gerade jetzt (meine Partnerin ist 2 Wochen in Afrika) ist dieses Gefühl wieder voll auf mich eingestürzt. Deswegen bin ich jetzt hier.
Was ich dir (nach der langen Einleitung) rüberbringen will, ist das, dass es kein Alter und keinen Zeitpunkt im Leben gibt, ab dem es sich nicht mehr lohnt, seinen Bedürfnissen nach Wärme und Nähe die nötige Beachtung zu schenken.
Auch ich tue mir sehr schwer, Kontakte zu knüpfen, bin auch nachdenklich und introvertiert, und habe trotzdem nach einer gescheiterten Ehe und mehreren Beziehungsversuchen vor 4,5 Jahren eine tiefgründige und gefühlvolle Partnerin gefunden. Es gibt sie, diese Frauen, und sie wären froh, wenn sie gefunden würden, denn sie haben die gleichen Probleme. Nur hat niemand von ihnen ein Schild umhängen ... .
Ich habe übrigens meine Partnerin über eine Kontaktbörse gefunden, nachdem ich mich (ähnlich wie du) auch schon auf´s Alleinbleiben eingestellt hatte und dementsprechend keine Erwartungen mehr hatte.
Vielleicht macht´s dir ja ein wenig Mut.

E.

Wo kommt ihr denn alle her, wenn ihr aus BaWü seid?! Gibt ja nicht so viele davon hier, oder?!

@Seele in Not

Aus dem Ortenaukreis

@edgei

vielen Dank, du hast eine sehr bewegende und zugleich motivierende Geschichte, die mich sehr angesprochen hat. Das Ganze von einem älteren und erfahreneren Menschen zu hören weckt in mir den Eindruck, dass es sich immer lohnt zu kämpfen, und das werde ich auch. Ich bin der Meinung, dass man einem sinnlosen Leben immer einen Sinn geben kann. Zum Beispiel dadurch, dass man anderen Menschen hilft, die dringender Hilfe benötigen. Ich war vor einigen Jahren tatsächlich noch in einer mehrjährigen Beziehung, aber habe nach dieser ein großes Stück weit mein Vertrauen in andere Menschen verloren und von meinem heutigen Bekanntenkreis distanziere ich mich auch zunehmend weil man sich bei mir nur noch meldet, wenn es irgendein Problem gibt.
Meine Einstellung zum Alleinsein hat sich in letzter Zeit leider eher gefestigt, fast so als ob man einen bindenden Vertrag unterschrieben hat. Es macht mir dennoch Mut, dass fremde Menschen im Internet es schaffen mich mehr zu berühren, als mein direktes Umfeld.

Freundliche Grüße
frozen

Hallo, hätte auch manchmal gerne solche Schreibkontakte und möchte dich herzlich grüßen. Was du schreibst, kenne ich auch. Es ist oft schwer damit. Ich freue mich, wenn wir mal schreiben. Kenne mich noch nicht so aus, bin erst seit gestern registriert. Einen schönen Abend noch. Melde mich gerne nochmal. Wenn Du magst, schreib auch etwas. Wie geht es dir zur Zeit? Jinjer

@frozen

Schön, wenn´s dir ein bisschen geholfen hat. Habe hinterher gedacht, ob´s überhaupt jemanden interessiert, was ich da geschrieben habe. Muss immer aufpassen, dass ich nicht zu sehr im Selbstmitleid bade.
Man darf sich aber keine Illusionen machen. Auch wenn man hier Gleichgesinnte findet, wirklich helfen gegen Einsamkeit tun nur reale Kontakte und Beziehungen. Um diese zu finden, ist das Internet schon eine gute Sache. Aber rein virtuelle Kontakte - auch wenn sie zu (virtuellen) Freundschaften werden - werden dir die Einsamkeit nicht nehmen.

Soweit für heute.
Bin z.Z. auch nicht so gut drauf, von daher hat´s mir gut getan, dass du etwas damit anfangen konntest.

E.

Hab' Dir auch mal eine PN geschrieben

Kann nich mehr schlafen. Gedanken laufen amok. Habe angst, und bin total aufgedreht.

Und dann schreiben wir bin genauso alt wie du und habe niemanden mitdem man wirklich darüber reden kann.
Würde mich freuen wenn du mich addest

lg

Hallo an Euch alle (in deinem thread frozen Ich fühle mich auch sehr einsam. Anfang des Jahres hat mir meine Ex per sms geschrieben dass sie sich trennen möchte... nach 17 Jahren - und das nur wenige (schlimmste) Wochen nach dem Tod meiner Mutter. Ich habe Angst dass mich das alles so richtig einholt... auch weil ich mich schon in der Beziehung einsam gefühlt habe, unverstanden, verachtet... Ich habe über all das mit niemandem gesprochen.... versuche mir selber ein guter zuhörer zu sein. Denn ich weiss auch sobald sichnder Wunsch sich mitzuteilen aufdrängt, und ich es zulasse, kann ich nur noch enttäuscht werden. Und auch wenn der Beitrag von Edgei noch Hoffnung in mir weckt, möchte ich trotzden vorsichtig sein und mir genügsam zuflüstern bleib bei Dir... so wenig du auch bist.... Ich bin wirklich sehr wenig... sehr bescheiden... zwar freundlich, hilfsbereit, nett, liebend, mitfühlend damit kann ich mich aber nicht identifizieren. Ich finde nichts stabiles womit ich mich identifizieren kann... Euch alles Gute

Hallo zusammen,

ich möchte mich gerne bei den vielen Menschen bedanken, die mir in den letzten Wochen Nachrichten geschickt haben und mir dabei stets angeboten haben, dass sie mir zum Reden zur Verfügung stehen.
Ich habe in dieser Zeit sehr interessante Lebensgeschichten gelesen und sowohl Kritik, als auch Zuspruch bezüglich meiner Motivationen und Einstellung zum Leben erhalten. Mit eurem Feedback habe ich mich wieder einmal persönlich ein Stückchen weiterentwickelt und mir ist vor allem klarer geworden, was mich ausmacht und wie ich mir meine best case Zukunft vorstelle; was ich in meinem Leben ändern kann und was nicht. Auch dass ich die rote, und nicht die blaue Pille nehmen möchte (Matrix ) und Verantwortung dafür übernehme, warum ich in meinem Leben ständig am Grübeln bin und aufhöre mir Vorwürfe zu machen, dass ich anders bin und mir selbst verzeihe und in Frieden mit mir selbst lebe; auch wenn Andere mit dem Kopf schütteln und mir sagen, dass ich mein Schicksal nicht akzeptieren muss.

Von meiner Seite aus halte ich es für notwendig, euch eine Erklärung und Entschuldigung zu schreiben. Ich fühle mich schuldig, weil ich nicht immer auf eure Kontaktanfragen reagiert habe manchmal sehr spät geantwortet habe. Es tut mir WIRKLICH leid, dass ich manchmal eure lieb gemeinten Hoffnungen auf einen netten Austausch mit Füßen getreten habe, und das nachdem ich selbst angeboten habe, mir eure Sorgen anzuhören. Ich bin auch nicht viel besser als Menschen, die nur an sich selbst denken und leere Versprechungen machen, nur um einen bei Gelegenheit von hinten niederzuknüppeln.

Ich möchte euch bitten, mir vorerst keine Anfragen mehr zu schreiben. Ich bin schwer depressiv und habe nach 4-monatiger Einnahme von Antidepressiva manie-ähnliche Zustände, starke Aggressivität und passiv-selbstverletzende Verhaltensweisen entwickelt. Ich habe aber nicht deshalb, sondern aus Gewichts- und Wohlfühlgründen vor 2 Wochen beschlossen, die Medikamente abzusetzen, weil ich glaube, dass durch den vielen Sport den ich mache, und ein zurzeit stabiles, nettes Umfeld auch ohne diese Mittel auskommen kann. Ich habe leider sehr schlimme Absetzerscheinungen (Übelkeit, Schwäche, Müdigkeit, Kopfschmerzen...) und halte mich für euch lieben Leute, die nur das Beste verdient haben, für nicht zumutbar . Ich brauche ein wenig Zeit, damit sich mein Zustand wieder einpendelt und möchte gerne allein sein. Ich hoffe auf euer Verständnis.

Ich wünsche euch allen alles Gute.

Euer Frozen

A


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Dr. Reinhard Pichler
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