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F
Welcher Mensch wünscht sich nicht,so angenommen und geliebt zu werden,wie er/sie ist?
Mit den guten Seiten aber eben auch den Schwächen...

So auch ich.

Ich habe eine Menge Schwächen Alk.,Esstörung,Depressionen,Panikstörung.

Und das nicht erst seit gestern.
o.K. die Panikstörung kam im April dazu.Diese Panik kannte ich vorher nicht.

Nun ist es so,dass ich in einer Beziehung lebe.
Ich liebe meinen Mann und er mich glaub ich auch.
Wir sind über 7 Jahre zusammen.

Ich kann aber nicht normal sein.Es funktioniert einfach nicht.

12.12.2016 10:54 • 09.10.2017 x 2 #1


200 Antworten ↓


Icefalki
Flame, ich steh auf dem Schlauch.

Warum kannst du nicht du selbst Sein? Bist eben unnormal, normal.

12.12.2016 18:01 • x 1 #2


A


Ich möchte ich sein dürfen mit Problemen

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X
Normal ist das, was jeder für sich als normal definiert. Der Eine ist mit der Erziehung aufgewachsen, immer fünf Minuten vor einer Verabredung da zu sein. Der Andere hat gelernt, dass auch zehn Minuten Verspätung kein Drama darstellen. Für jeden von Beiden ist das jeweilige Verhalten absolut normal.
Definierst du dich also als unnormal, oder kannst du dich selbst so annehmen, wie du bist?

12.12.2016 22:22 • x 1 #3


EcoDan
Zitat von Flame:
Nun ist es so,dass ich in einer Beziehung lebe.
Ich liebe meinen Mann und er mich glaub ich auch.
Wir sind über 7 Jahre zusammen.

nach 7 Jahren wäre es aber besser, wenn man es WEISS und SPÜRT und sich SICHER ist

Woran scheitert's?

12.12.2016 22:46 • x 1 #4


Dignitas
Hallo. Ich denke, wenn er seit sieben Jahren mit Dir zusammen ist, weiß er wer Du bist und worauf er sich einlässt. Sind es seine Zweifel an der Beziehung, oder Deine eigene Unsicherheit? Und ja, jeder Mensch sollte so angenommen werden wie er ist. Wenn das nicht möglich ist, ist es keine Partnerschaft auf Augenhöhe. Vieles kann man aber auch durch miteinander reden klären, das Schwere daran ist es nur sich zu zeigen wie man ist und empfindet. Und Normalität, nun ja, das ist der kleinstmögliche Konsenz der Masse...

12.12.2016 23:12 • x 2 #5


F
Guten Morgen,

@ Icefalki: unnormal,normal,das klingt gut...

Ich schäme mich einfach dafür,dass ich nicht wie jeder andere Mensch auch ein normales Essverhalten an den Tag legen kann und dass ich immer zuviel trinke.
Dass ich es nichtmal hinbekomme,Vollzeit zu arbeiten und mein Partner unter meiner Angststörung auch noch zu leiden hat.
Auch meinen Eltern gegenüber schäme ich mich,weil aus mir nichts geworden ist.
Ich bin weder Mutter,noch hab ich Karriere gemacht.Nichts vorzuweisen.

Bei meinem Mann bin ich mir sicher,dass er zu mir hält und mich liebt aber manchmal kommen trotzdem die Verlustängste wieder hoch,weil ich mir schlecht vorstellen kann,was ihn bei mir hält...

Ich möchte irgendetwas gutes haben im Leben,worauf ich stolz sein kann und nicht so ein Versager sein und allen nur zur Last fallen.Das macht keinen Spass.

Eure Worte geben mir Mut,ich glaub,das ist wieder der Selbsthass der bei mir durchkommt und das Gefühl,wertlos zu sein und alles verkehrt gemacht zu haben im Leben.
Wahrscheinlich auch noch die Depressionen.
Muss da unbedingt mit Verhaltenstherapie dran arbeiten.
Hoffe,ich kann im Januar in die Klinik...

13.12.2016 07:31 • #6


R
Hallo,
Verhaltenstherapie finde ich eine gute Idee. Zum Thema Alk. und Essverhalten möchte ich dir sagen, daß man mit beidem einen normalen Umgang auch durch Verhaltenstherapie erreichen kann. Von der Erkenntnis etwas ändern zu möchten bis zur tatsächlichen Veränderung ist es ein langer Weg.
Bei deiner Schilderung fällt mir dieses du mußt auf. Das ist so ziehmlich das Schlimmste, was Eltern einem Kind antun können und was lebenslang haften bleibt und als 'Selbsthass' mitgeschleppt wird. Das wäre auch ein Thema für eine Verhaltenstherapie, dieses zwanghafte du mußt abzustreifen und in ein ich will zu ändern.

Ich finde es sehr mutig, daß du über deine Schwierigkeiten schreibst und ich wünsche dir, daß im kommenden Januar ein Platz in der Klinik für dich frei wird.

13.12.2016 07:53 • #7


F
Liebes Reenchen,

danke
ja tatsächlich,mit dem ich muss setz ich mich selbst ganz schön unter Druck.
War mir noch gar nicht aufgefallen...ich will klingt viel besser und stimmt ja auch.
Ich will in die Klinik,das auf jeden Fall.

13.12.2016 08:01 • #8


Tines-Dana
Hallo Flame,
Lerne dich selbst zu lieben. Wenn du nicht vollzeit arbeiten kannst ist doch egal. Ich kann garnicht arbeiten.
Ob Mutter oder Karrierefrau ist das wirklich wichtig? Du musst zufrieden sein. Du hast einen Partner der dich liebt. Mit unangemessenen Essverhalten oder zu viel Alk. er steht dir zur Seite und dass schon 7 Jahre.
Villeicht brauchst du ein neues Projekt in dem du aufgehst. Ob Stricken für den guten Zweck, der alten Nachbarin Gesellschaft leisten oder dich um ein Tier kümmerst. Denke an deine Stärken und arbeite daran.
Einige arbeiten als Halbzeitkraft besser als jede Vollzeitkraft. Jeder kann etwas und jeder hat seinen Wert.
Du bist nicht so wie alle anderen. Denk daran die haben auch alle ihre Probleme aber du bist stark genug dir teilweise schwäche einzugestehen dass zeigt von Größe.

13.12.2016 13:44 • x 3 #9


F
ich versuche das mit der Selbstliebe.
Meistens hasse ich mich ehrlichgesagt.Aus den Puschen komme ich aber auch nicht.
Selbsthass ist auch irgendwie bequem für mich,tut zwar weh aber ist wenigstens bekannt.
In meinem Kopf sind diese Erkenntnisse aber ich trau mich nicht mehr raus aus meinem Schneckenhaus.

15.12.2016 11:07 • #10


F
Ich bin ja jetzt wieder arbeitslos sozusagen.
Ich habe als Haushaltshilfe gearbeitet in verschiedenen Privathaushalten.

Die waren alle sehr nett zu mir.Und haben mich auch gut bezahlt.
Und mir zum Ausdruck gebracht,dass sie mich schätzen,auch menschlich.
Das ist es ja gerade,ich betrüge sie irgendwie.

Ich habe bei der Arbeit aber immer die Ich bin nett und fröhlich Maske auf.
Aber nur aus Angst vor Ablehnung.
Nicht,weil ich wirklich nett bin.
Das beschämt mich.

Ich bin nicht wirklich nett.Das ist nur ein Bild,das ich forme aus Selbstschutz.
Also aus Eigennutz.

Ich habe hier mal einen Buchtip gelesen,der lautet: Ich bleib so schei.,wie ich bin.
Motto des Buches : Schluss mit der Selbstoptimierung.
Das werd ich mir glaube ich bestellen.
Aus mir wird nie im Leben ein guter Mensch.

15.12.2016 11:27 • #11


R
Die meisten Menschen sind nicht wirklich nett. Im Job gehört ein gewisses Maß an Sachlichkeit und Freundlichkeit dazu - egal wie man wirklich denkt. Ich glaube, eine Menge Leute wollen auch gar nicht wirklich anders behandelt werden. Bloß keine Probleme und Diskussionen - das wäre in vielen Jobs auch sehr hinderlich.
Also, erhobenen Hauptes lächelnd die Arbeit machen und gut. Wer seinen Job behalten will, kennt diese Regel. Das ist nichs, wofür du dich schämen mußt @ Flame. Erfolgreiche Menschen machen das so.

15.12.2016 14:03 • x 1 #12


hereingeschneit
Zitat:
Welcher Mensch wünscht sich nicht,so angenommen und geliebt zu werden,wie er/sie ist?
Mit den guten Seiten aber eben auch den Schwächen...

So auch ich.

Zitat von Flame:
Ich bin nicht wirklich nett.Das ist nur ein Bild,das ich forme aus Selbstschutz.
Also aus Eigennutz.


Gedanken, die mir jetzt dazu gekommen sind, hoffentlich nicht wirr.

Wie soll mich jemand annehmen, lieben wie ich bin, wenn ich mein wahres Ich nicht zeige?
Warum zeige ich es nicht? Aus Angst vor Ablehnung? Weil, wenn man nicht nett ist......
Wenn ich mein wahres Ich zeige, dann werde ich anders behandelt, weil ich ja die anderen auch anders behandel. Was ziehe ich dann an, welche Menschen? Tun mir die dann weh? Wenden sich liebe Menschen ab? Habe ich das dann verdient? Oder will ich das vielleicht sogar? Will ich unterbewusst bestraft werden, weil ich mich selbst nicht annehmen kann? Will ich das erfahren, was ich der Ansicht bin, dass ich verdient habe? Oder bin ich vielleicht doch nett und sollte nur versuchen, bei schlechter Laune dies auch zu erwähnen, damit ich keine Maske aufsetzen muss?

Äh ja, jetzt sind das irgendwie alles Fragen geworden. Waren halt so mal meine Gedanken dazu. Beantworten kann ich sie natürlich nicht, weil es ja auch nicht um mich geht. Aber vielleicht regen sie zum Nachdenken an.

15.12.2016 15:03 • x 1 #13


Dignitas
In meiner Erfahrung sind wir alle Kinder dessen was wir früh erlebt haben und unserer anerzogenen Werte. Wenn mir also schon sehr früh beigebracht wird, ich bin falsch mit dem wie ich mich verhalte, ich ständig für mein sein kritisiert und damit als ich entwertet werde, wird es als normal angenommen. Das führt, glaube ich, oft zu einer Selbstentwertungsspirale.. Man sucht sich immer wieder Situationen oder auch Partner die genau diesem Klischee von sich selbst entsprechen. Es ist sehr schwer gegen die Bilder, die man von sich selber im Kopf hat, zu agieren. Zumal viel von diesem Prozess ja nicht auf einer bewußten Ebene abläuft. Auf jeden Fall ist die von Dir angestrebte Verhaltenstherapie ein Schritt in die richtige Richtung. Ich wünsche Dir Kraft und Mut..

15.12.2016 18:57 • x 2 #14


Luna70
Zitat von Flame:
Ich bin ja jetzt wieder arbeitslos sozusagen.
Ich habe als Haushaltshilfe gearbeitet in verschiedenen Privathaushalten.

Die waren alle sehr nett zu mir.Und haben mich auch gut bezahlt.
Und mir zum Ausdruck gebracht,dass sie mich schätzen,auch menschlich.
Das ist es ja gerade,ich betrüge sie irgendwie.

Ich habe bei der Arbeit aber immer die Ich bin nett und fröhlich Maske auf.
Aber nur aus Angst vor Ablehnung.
Nicht,weil ich wirklich nett bin.
Das beschämt mich.


Ich bin nicht sicher, ob ich das richtig verstehe. Ich glaube, im beruflichen Bereich hat man doch meistens eine gewisse Maske auf. Ich würde das nicht Betrug sondern Professionalität nennen. Zu Kunden, Geschäftspartner usw. muss man einfach freundlich sein, auch wenn nicht jeder einem sympathisch ist. Und sogar Fröhlichkeit oder vielleicht besser eine positive Einstellung gehört irgendwie dazu. Du bist nett, weil diese Leute deine Arbeitgeber sind, dich ordentlich behandeln und gut bezahlen. Du musst sie dazu nicht unbedingt mögen, keiner mag alle mit denen er beruflich zu tun hat.

Das mit deinen Eltern hatten wir ja schon mal ganz am Anfang. Ich bin ganz sicher, deinen Eltern lieben dich genauso wie du bist. Sie machen sich vielleicht Sorgen, aber das mit dem Versagen ist sicher nur in deinem Kopf so. Die meisten Eltern wollen einfach nur, dass es ihren Kindern gut geht. Ob Karriere oder nicht ist doch nicht so wichtig.

Also ich finde dich nett. Bin sicher, dass bist du auch tatsächlich.

15.12.2016 19:11 • x 2 #15


F
Zunächst einmal vielen dank,dass ihr euch die Mühe gemacht habt,so ausführlich zu antworten!

@ Reenchen:

danke,das beruhigt
Kann sein,dass das ganz normal ist und einfach dazugehört im Job.
Ich werd mal versuchen,das so zu betrachten,wenn ich wieder arbeite.Dass das freudlich sein ganz einfach ein Teil der Dienstleistung ist.

@hereingeschneit:

Das trifft auf jeden Fall zu,dass ich denke,dass alle mich hassen würden,wenn ich mein wahres Gesicht zeigen würde.
Gerade vor Ausbruch der Depression und Panikstörung war ich oftmals nur müde oder genervt.

Das Komische an dieser Maske ist,dass ich dachte,das sei ICH.Hab mich damit selbst betrogen.
Erst als die Maske fiel (Panikattacken/Depressionen) brachen alle möglichen schlimmen Gefühle (Trauer,Panik,Leere,Verzweiflung) über mich hinein und da wusste ich,ich kann meinem Bild von der lieben Flame nicht entsprechen.Da war mein Kartenhaus zusammengebrochen.

Was Du schreibst,dass man das erwähnen sollte bei der Arbeit mit der schlechten Laune finde ich super.
Dabei fällt mir ein,dass uns das ein Pfleger in der Morgendrunde in der Klinik auch mal erklärt hat.
Dass man es ruhig sagen darf,wenn man mit dem falschen Fuss aufgestanden ist und dass man nicht jeden Tag hundert Prozent liefern kann und muss.

Ich habe IMMER gelächelt,egal,wie besch... es mir ging,ich hab mich damit auch selbst betrogen,weil ich erst durch die Panikattacken gemerkt habe,wie es wirklich in mir aussieht.Das war schon erschreckend.

Früher in der Schule wurde ich jahrelang gemobbt,da hab ich auch aus Selbstschutz nach aussen so getan,als könne niemand mir was anhaben.Damit sie nicht merken,wie sehr sie mich verletzen und dann noch mehr Gas geben...
Denke,zum Teil kommt es noch daher.
Und auch,weil ich für meine Eltern immer stark sein wollte,manchmal ging es ihnen nicht gut und da hab ich auch oft die Fröhliche gespielt,damit sie sich um mich nicht auch noch sorgen müssen.

So langsam durch das Schreiben hier wird mir jetzt einiges klarer.

Es ist auf jeden Fall mein Wunsch ,mehr von mir zu zeigen,authentischer zu werden.
Denn wenn man immer nur eine Rolle spielt und sich nie zeigt,hat ja auch niemand die Chance,einem näherzukommen.
Und dann fühlt man sich einsam.

@dignitas:

Das kommt auch noch dazu.Dass ich so erzogen wurde.Wut oder Ärger zum Ausdruck bringen war und ist z.B. bei uns ein NO GO was nun auch dazu geführt hat,dass ich mich immer stark anpasse und Ärger runterschlucke.
Und mich null durchsetzen kann.

Da ist wirklich eine Menge Stoff für meine Verhaltenstherapie.Kann die Gedanken jetzt schonmal besser ordnen.

Danke euch!

16.12.2016 09:46 • x 1 #16


D
Auch wenn man schlecht ist, kann man sich mögen und annehmen. Und man muss auch nicht alles rauslassen und kann trotzdem authentisch sein. Ich wundere mich auch immer, wie gut die meisten Menschen nach aussen hin sind. Aber irgendwelche abstrusen und schlechten Phantasien hat sicherlich jeder. Genauso wie auch gute Eigenschaften. Es fällt leichter, diese zu leben, wenn man mit Menschen umgeben ist, die einem wohlwollend entgegentreten. Hast du niemanden?

16.12.2016 10:01 • x 1 #17

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F
doch ,ich habe meinen Mann und meine Eltern und eine Freundin und unsere Katze.

Die unangenehmen Gefühle wie Trauer und Verzweiflung kann ich eigentlich immer erst rauslassen,wenn sie mich schon überschwemmen.
Meistens bemerke ich sie auch dann erst ,deswegen haben sie mir in der Klinik auch gesagt,ich soll regelmässig in mich hineinfühlen.Das versuche ich auch.

Im Moment geht es aber,ich komme zurecht,die Depressionen waren schon viel schlimmer und ich verspreche mir viel von der Verhaltenstherape.

16.12.2016 10:07 • #18


alfred
Ich kann dir nur raten das du deine Gedanken und Gefühle vor Kunden für dich behälst.
Es ist eine reine Privatsache und geht Fremde nichts an.
Aber in der Familie und bei Freunden sieht das anders aus ..denen must du nicht immer etwas vorspielen was du eigenlich nicht möchtest.
Es kann dir ja sonst keiner ansehen wie es dir geht.


16.12.2016 10:46 • x 1 #19


D
Da hat er recht

16.12.2016 10:54 • x 1 #20


A


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