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Guten Abend euch,

Ich bin 22 Jahre alt und schreibe hier, weil eigendlich niemanden habe mit dem ich wirklich darüber reden kann oder möchte.

Was meine Familie angeht, hat es mich eigendlich gut erwischt: meine Eltern sind nicht getrennt, haben sich immer fürsorglich um mich gekümmert und mir vieles durchgehen lassen. Mein Freundeskreis ist momentan auch ziemlich groß und auch hier mögen mich alle und sind freundlich zu mir und von meiner Seite gilt das Gleiche.

Warum schreibe ich also in dieses Forum? Hierfür muss ich weit ausholen:
Seit der ersten Klasse in meiner Grundschule, war ich stendig Henseleien/Mobbing ausgesetzt, was sich bis in die Berufsschule fortgesetzt hat. Was der Grund dafür war ist mir bis heute unklar. Ich war stehts freundlich versuchte zu helfen wo ich konnte (trotzdem man mich nicht mochte), habe nie bei Lehrern geschleimt oder gar andere beschimpft. Hässlich bin und war ich bis heute nie. Viele Leute meinen sogar ich sähe sehr gut aus, was ich meist eher bezweifelt habe.
Mit der Zeit habe ich mich immer mehr verstellt und versucht es den Anderen recht zu machen, aber zunächst ohne Erfolg. Damals hatte ich meist nur einen bis maximal zwei Freunde. Nur einer ist mir bis heute erhalten geblieben. Durch ihn kenne ich meinen jetzigen Freundeskreis. Aber auch er hat viel an sich und seiner Persönlichkeit geändert und kommt mir heute ziemlich fremd vor, wie imgrunde alle meine Freunde. Manchmal glaube ich, dass ich nur etwas mit ihnen unternehme, weil ich nicht vereinsamen will, worauf es aber dennoch hinausläuft.

Zum Ende meiner Berufsschulzeit konnte ich mich endlich aus der Tyrranei der Mobber befreien und einen halbwegs normalen Schulalltag leben. Wie genau ich das geschafft habe weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur, dass ich seiddem mich eher extrovertiert gebe und mir einen Extrem harten Panzer zugelegt habe.
(Also mich eher als harten Kerl gebe, dennoch meine freundlichkeit immer beibehalten habe)
Was mir aber leider erst vor kurzem aufgefallen ist: Dadurch, dass ich meine Gefühle stehts überspielt unterdrückt oder verdrängt habe, habe ich fast schon verlernt wie es ist seine Gefühle offen zu zeigen.
Zum Beispiel würde ich gerade am liebsten in Tränen ausbrechen, aber ich kann es nicht. Und ich weiß jetzt nicht ob sich das komisch anhört, aber ich habe schon seid gut 7 Jahren nicht mehr geweint, obwohl mir in dieser Zeit sehr oft danach gewesen wäre.

Mit meinen Eltern kann ich über meine Gefühle eh nicht Sprechen (oft genug probiert) mein Vater hört mir entweder nicht zu oder betont seinen Lieblingssatz in diesem Thema: Spinn nicht rum! Bei meiner Mutter verhält es sich hingegen etwas anders: Sie hört mir zwar zu aber sie versteht mich nicht, wie auch sie hat sich nie einsam gefühlt. In ihrer Kindheit hatte sie 2 geschwister und später viele beziehungen bis sie meinen Vater kennenlernte und bis heute mit ihm zusammen ist. Und daher kommen von ihr die üblichen, mir schon zu den Ohren raushängenden Floskeln: Für jeden Topf gibt es einen Deckel, Wie der Zufall will oder der Klassiker: Irgendwann findest du schon die Richtige. Mit dem letzteren Satz werde ich mich nie anfreunden. Zunächst das Irgendwann, muss ich glaube ich nicht viel zu sagen die meisten hier verstehen mich da wahrscheinlich.

Und dann wäre das noch mit dem die Richtige. Mir ist es eigendlich egal ob der oder die Richtige. Ich suche nur jemanden der mich versteht, mit dem ich lachen und über alles reden kann, mit dem ich Gefühle und interessen teilen kann oder mich einfach nur mal ankuscheln kann. Diese ganze Hetero und Homo Geschichte ist für mich immer dieses Schubladen denken. Ich finde Liebe sollte keine Grenzen haben. Warum auch? Wenn man jemanden liebt sollte man sich nicht fragen müssen: Was denken die Anderen von mir?

Aber der Punkt auf den ich eigendlich hinaus möchte ist mir fehlt einfach jemand der mich auffängt, dem ich alles sagen kann ohne mir Gedanken zu machen er könnte mich verspotten oder nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Doch ich kann nicht auf Menschen zugehen. Sie nicht Ansprechen. Solange aber der Andere den Anfang macht oder ich denjenigen schon kenne, kann ich auch (im wahrsten Sinne) jemanden zu tode Quatschen, was ich natürlich nicht mache, aber ich sage es halt als Beispiel.

Mein größtes Problem ist aber, dass meine Interessen, Hobbies, Weltansichten, sexuelle Ausrichtung, mein Verhalten so gar nicht zu meinen Freunden passt. Was ich zu sagen versuche ist ich fühle mich in meinem Leben wie ein Fremdkörper oder ein Außerirdischer, den jemand auf der Erde vergessen hat. Es gebt einfach viel zu viele Dinge über die ich mit meinen Freunden nicht sprechen kann. Und erst recht nicht mit meinen Eltern. Und das zerreißt mich Tag für Tag, Nacht für Nacht. Es ist fast so wie ein Parasit, der sich immer tiefer in mich hinein frisst, bis nichts mehr von mir selbst übrig bleibt und ich nur noch eine leere Hülle bin.

Es gibt so zusagen einfach niemanden für mich dem ich wirklich vertrauen kann und der auch für mich da ist. Und jetzt ist da auch noch ein bekannter im Internet von dem ich leider nicht weiß wo er wohnt, noch wie alt er ist, aber wir teilen die selben Interessen, er ist auch eher schüchtern und sensibel, ist gleichgeschlechtlich, doch ich traue mich einfach nicht ihn überhaupt etwas privates zu fragen, obwohl wir jetzt schon länger an einem kleinen Projekt arbeiten. Und obwohl ich ihn kaum kenne, habe ich durch einige seiner Bekannten und durch seinen sanften Schreibstil (Wir beide schreiben Geschichten) den Eindruck, das er mgenau derjenige ist nach dem ich gesucht habe. Nur bin ich dadurch noch tiefer in mein Loch gefallen, da mir klar ist, dass ich ihn niemals näher kennenlernen kann, geschweige denn, mich irgendwann mal mit ihm verabreden kann (sei es Kino oder Kaffee oder nur ein bloßes Treffen).

Ich hoffe ich habe euch durch mein Durcheinanderschreiben nicht zu sehr verwirrt, aber ich bin Momentan kurz vor einem völligen Zusammenbruch. Es tut dennoch gut mir das zumindest einmal von der Seele zu schreiben. Wenn jemand einen Rat für mich hat nehme ich diesen dankend an, denn ich selbst habe keinen mehr.

Ich bedanke mich schonmal herzlichst bei denen, die sich die Zeit fürs Lesen genommen haben.

Corrin

21.07.2015 22:27 • 03.11.2015 x 1 #1


7 Antworten ↓


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Hallo Corrin, Du hast Dir alles von der Seele geschrieben und ich glaube Du bist eine so gute Seele, die es allen immer Recht machen möchte, um geliebt zu werden. Das mußt Du nicht, wenn Dich einer mag dann um Deinetwillen. Und warum darf ein Mann nicht weinen? ich finde es schön wenn Männer weinen und Gefühle zeigen, das berührt mich sehr. Jemanden zu finden, der Dir zuhört und an den Du Dich ankuscheln kannst, nun, das kann keiner erzwingen und wird bestimmt bald auf Dich zukommen, nur Geduld.
Aber hast Du schon einmal versucht, Dich selber in den Arm zu nehmen und Dir zu sagen, wie lieb Du Dich hast? Das tut gut und konnte ich Früher auch nie, weil ich immer an mir was zu meckern hatte, lächel.
Sei nicht so streng mit Dir, ich glaube es ist alles in Ordnung mit Dir. Das Andere kommt von Alleine.
Warum schreibst Du Deinem Bekannten nicht einfach? Vielleicht wartet er auch darauf? Den ersten Schritt zu machen fällt oft schwer, aber es geht. Nimm doch Deinen Mut zusammen und probiere es einfach mal. Ist gar nicht so schlimm. Und schau was dann passiert. Vielleicht tun sich Welten auf.

Und warum solltest Du ihn denn nie kennenlernen?

Liebe Grüße
der Abendschein

21.07.2015 23:05 • x 1 #2


A


Habe eigendlich niemanden trotz Freunde und Familie

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C
Zunächst möchte ich dir danken Abendschein, für deine nette Antwort. Ich hatte heute wider einen starken einknicker. Dieser enstand eigendlich aus einer unbeantworteten E-mail. Nun um das genauer zu erklären: Ich habe mich bereit erklährt, da ich sehr gerne Zeichne, die beiden Hauptfiguren der Geschichte meines Bekannten für ihn zu zeichnen. Die erste Skizze hatte ich ihm bereits geschickt und er hat sich wahnsinnig gefreut. Daraufhin habe ich ihm noch gesagt, dass ich vorhabe beide Charaktere zusammen zu zeichnen. Jeweils für ein Visual Novel (Interaktive Geschichte mit bildern), was wir zusammen angehen wollten. Und ich habe ihm noch geschrieben, dass ich mich auch auf die Fortsetztung seiner Geschichte freue, nur kam danach nichts mehr von ihm zurück fast 2 Tage lang, was eigentlich ungewöhnlich war, da er sonst immer direkt nach feierabend oder noch vom Handy aus geantwortet hatte. Also habe ich mir in meiner Sorge wie es mir schon so oft mit anderen menschen die ich kennengelernt habe passiert ist, gedacht, dass es diesmal wider so sein wird, dass er sich nicht mehr für mich interessiert.

Aber dann habe ich gerade noch durch zufall meine E-mails aktualisiert und er hatte gerade eben doch zurück geschrieben.
Und ich war total überrascht was er geschrieben hat, und dann geschah es, mir lief wirklich eine Träne über die Wange. Er hat nämlich geschrieben: Er wollte sich nochmal bei mir bedanken, dass ich mir die Mühe gemacht habe die beiden charaktere für ihn zu zeichnen und er hat gesagt, dass er findet, das wir beiden ein gutes Team für ein Visual Novel abgeben würrden. Und er hat noch hinzugefügt:Und so nett bist du auch noch
Dieses Zitat musste ich einfach einfügen. :')

Meinst du ich kann ihm auch schreiben das ich das gerne für ihn mache und das ich ihn auch nett finde? :3
Ich bin nämlich gerade so am zittern, das ich nicht mehr so gut denken kann.

22.07.2015 00:13 • x 1 #3


A
Lieber corrin, mach doch das wonach Dir ist, laß Dein Gefühl und Dein Herz sprechen, da machst Du nie etwas falsch ...Und wenn es einmal nicht so ankommt beim Anderen dann ist das auch nicht Dein Problem, sondern das des Anderen. Du machst das richtig finde ich. Bist höflich, nett, lieb. Und sag ihm das Du ihn nett findest. Daran ist niemals etwas falsch, im Gegenteil.

22.07.2015 13:17 • x 1 #4


C
Ich weiß nicht so recht wieso, aber das Gestern hat mir irgendwie Kraft gegeben und ich weiß nicht weshalb, aber ich habe Gestern anscheinend ohne es zu wissen, deinen Rat von heute umgesetzt, ohne dass ich ihn kannte. Ab dem heutigen Tag, so in etwa 0:45-1:00 Uhr schien es mir irgendwie immer leichter zu fallen ihm zu schreiben.
Ich habe ihm gestern einfach geschrieben, dass ich mir gerne die Mühe mache und es mich freut, das es ihn glücklich macht. Er hat direkt geantwortet, und hat gefragt, ob er sich bei mir denn irgendwie dafür revanchieren könne, weil ich so spät noch on bin und mir extra die Zeit nehme. Ich mein ich mache das schließlich gerne und so habe ich von mir aus gefragt ob ich mich nicht eher revanchieren könne, da er mir einen Grund gegeben hat nich mit dem Schreiben und Zeichnen aufzuhören.

Ich fühle mich momentan zwar immer noch nicht ganz wohl in meinem Leben, aber zumindest habe ich jetzt wider Hoffnung und kann am Tag wenigstens Abends wider ich selbst sein.
Und vorallem kann ich jetzt wider ein kleines Bisschen entspannter meinem Hobby nachgehen.

Danke auf jeden Fall AbendSchein

22.07.2015 13:54 • x 1 #5


C
So, ich habe mal wider zu spüren bekommen, dass ich mir keine Hoffnung machen brauche, jemals Glücklich zu werden. Habe mich mit meinem Bekannten sofort gut verstanden und gemerkt, wie gut wir zueinander passen, es war so ein tolles Gefühl, verliebt zu sein, und so wie es zunächst schien und wie er es sagte, galt dies auch von seiner Seite. Aber natürlich, wie sollte es anders auch kommen, nach 2 Monaten im siebten Himmel, eröffnete er mir, dass er doch nichts für mich empfindet und dass es nur eine rosarote Brille gewesen sei und das es bei mir auch so wäre.

Ich war am Boden zerstört, es schien alles wie ein schlechter Traum, doch es war die Wirklichkeit. Ich meine, ich habe ihm mein Vertrauen geschenkt und er tritt es mit Füßen. Aber jetzt erkenne ich, dass es alles nichts mehr hilft, ich werde ewig allein bleiben und ich hasse mein Leben einfach nur noch. Aber eines muss ich ihm zu Gute halten, er ist trotzdem der wundervollste Mensch, dem ich je begegnet bin, und ich verdanke ihm die aller schönsten 2 Monate meines ganzen Lebens.

Jedenfalls, bin ich jetzt vollkommen allein, selbst meine Freunde habe ich nicht mehr. Ich weiß nicht mehr was ich noch tun soll und habe auch einfach keine Kraft mehr es herauszufinden.

Ich bin 22 Jahre alt und fühle mich, als wäre mein Leben vorbei.

30.10.2015 20:50 • #6


A
Zitat von Corrin:



Jedenfalls, bin ich jetzt vollkommen allein, selbst meine Freunde habe ich nicht mehr. Ich weiß nicht mehr was ich noch tun soll und habe auch einfach keine Kraft mehr es herauszufinden.

Ich bin 22 Jahre alt und fühle mich, als wäre mein Leben vorbei.

Lieber Corrin, Du bist 22 Jahre jung und wirst noch viele Enttäuschungen erleben. Aber Du hattest zwei Monate die so schön waren.
Verliere nicht gleich den Mut, es hat nicht gepaßt und die Welt wird davon nicht untergehen. Du hast es erlebt wie schön es sein kann.
Warum hast Du jetzt Deine Freunde nicht mehr? Freunde bleiben, wenn alle anderen gehen.

Lieber Corrin, denke doch mal ein bißchen positiv. Fange Deine Sätze nicht immer mit
jetzt bin ich allein, habe keine Freunde mehr, keine Kraft mehr, mein Leben ist vorbei.
Deine Gedanken das bist Du!

Freu Dich oder versuche Dich zu freuen, sei Du. Und vor allen Dingen, ändere Deine Glaubenssätze.

Liebe Grüße

Abendschein

01.11.2015 08:29 • #7


C
Zitat:
Freunde bleiben, wenn alle anderen gehen.


Liebe Abendschein, wenn es danach geht, hatte ich nie richtige Freunde. Und warum ich keine mehr habe ist einfach, einige haben einfach den Kontakt abgebrochen, andere sind weggezogen und melden sich nicht mehr, bzw. gehen nicht ans telefon, wenn ich anrufe. Und mein eigendlich bester Freund ist verlobt, und hat seid dem verständlicher Weise gar keine Zeit mehr.

Um neue Leute kennen zu lernen, bin ich viel zu schüchtern. Als Beispiel, wollte mich Heute bei einem Speeddating in meiner Nähe anmelden, habe es aber nicht geschafft, weil ich sofort so ein tierisch unangenehmen kribbeln in mir hatte. Ich hatte einfach Angst schätze ich. Mein Problem ist nur immer ich will, aber ich kann einfach nicht und dass belastet mich sehr.

Aber am schlimmsten ist einfach, ich wohne auf dem Land. Und hier gibt es weit und breit keine lockeren, offenen und netten Menschen in meinem Alter. Ich erfahre hier eigendlich nur Ablehnung, doch sobald ich in einer größeren Stadt bin, wie z.B. Essen oder Koblenz, finde ich auf Anhieb Freunde, und Leute mit denen ich mich gut verstehe, was mich einfach noch mehr frustet, da diese Kontakte ja wider nur aus der Ferne geführt sind.

Durch meine Ausbildung bin ich auch ziemlich fertig momentan, muss sie aber unbedingt fertig bekommen, damit ich zumindest beruflich nicht absacke.

Ich würde gerne öfters einfach mal nur jemanden hier haben, der mich versteht, mit dem ich lachen kann, der mich auffängt und für den ich auch da sein kann.

Aber was mich am meisten belastet, ist einfach, dass ich den für mich perfekten Partner nicht halten konnte.

Um es kurz in einer Frage zu formulieren: Ist es wirklich zu viel verlangt, wenn ich nach 16 Jahren Trauer, Angst und Verzweiflung einfach mal sein Glück finden möchte?.

03.11.2015 22:46 • #8





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