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Wenn ich mich ganz verstellen muss ( oder es versuche ) , dann werden aus Bekannten eben niemals Freunde.
Allerdings habe ich nur eine depressive Grundstimmung und diverse Probleme im zwischenmenschlichen Bereich ( Nähe !). Das ist die Folge von Kindheitstraumen.

Bei mir sind es immer nur depressive Phasen aber in solchen Phasen erzähle ich es (inzwischen) jedem der es wissen möchte. Nicht alle reagieren dann verständnisvoll bzw. gut aber ich sehe das mittlerweile als eine Art „natürlicher Auslese“ Auch wenn es nicht schön ist Kontakte zu verlieren so finde ich es gut dann nur noch ehrliche Kontakte zu haben.

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Fassade aufgebaut wer noch?

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Ich gehe mit dem Thema relativ offen um.

Also meine Freunde wissen es alle. Das konnte ich auch nicht verheimlichen. Ich hatte ja Klinikaufenthalte usw. Hat ja jeder mitgekriegt. 2 Freundinnen haben mich auch in der Klinik besucht, ...
In der Familie wissen es die, mit denen ich engeren Kontakt habe. Und auf Arbeit wissen es einige langjährige Kolleginnen, die das ja damals auch mitbekommen haben, dass ich in Kliniken war wegen psychischer Probleme.

Wo ich das Thema nicht ansprechen möchte, sind z. B. meine Schwiegereltern. Die haben sicher mitgekriegt, dass ich mich vielleicht mal komisch verhalte oder es mir öfter nicht gut geht, aber so einen guten Draht habe ich da nicht und da ist mir das unangenehm.

Bei mir weiß es auch jeder. Ich habe einen Freund der kennt sowas auch nicht, er ist aber empathisch und möchte das gerne verstehen. Ich mache da in der Regel kein Geheimnis draus wenn es irgendwie Thema ist und ich denke eig. Überhaupt nicht über deren Reaktion dann nach. Ich weiß nicht, aber damit kann man mich irgendwie nicht verletzen, ich habe in meinem Leben da wohl auch mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen erfahren als Andere. Heutzutage ist das ja generell alles kein Tabu Thema mehr, auch Einsamkeit nicht, habe mich dazu mal interviewen lassen, aber mit dem Thema Einsamkeit bin ich nicht ganz so komfortabel.

@Vhaena
Zitat von Vhaena:
Motto: Ja, kein Wunder, dass du keine Freunde hast.

Bei mir kamen solche Sprüche von der eigenen Mutter und stehen mir heute immer noch im Weg. Das ist schon brutalst hart!

@Monolog

Kenne ich.
Meine Mama kommentiert leider auch immer alles.
Letztens erst wieder Also an Weihnachten , ne, da hab ich gedacht, du bist im 8. Monat schwanger.
Dankeschön. Kommt bei einer Essgestörten, die durch Psychopharmaka über 20 Kilo zugenommen hat, sehr gut an.

Und leider auch kein Einzelfall.

Ich kann das in vollem Umfang nachempfinden, da auch ich oft hinter einer sorgfältig konstruierten Fassade agiere, die es mir gestattet, den Eindruck zu erwecken, dass ich weiterhin funktioniere und in dem, was ich tue, erfolgreich bin. Es fällt mir ausgesprochen schwer, mir selbst gegenüber die Realität meiner eigenen Verletzlichkeit einzugestehen, was halt dazu führt, dass nur wenige Menschen in meinem familiären und sozialen Umfeld tatsächlich wissen, wie es mir wirklich geht und mit welchen inneren Kämpfen ich mich überahupt auseinandersetze. Für mich stellt sich dieses Verhalten übrigens als ein tief verwurzelter Schutzmechanismus dar - wie so ne Art Rüstung, welche mich davor bewahren soll, als schwach oder instabil wahrgenommen zu werden, und zugleich auch der Versuch, nicht in die Falle zu geraten, Mitleid oder Pseudo-Sympathie von anderen zu erhalten. Dazu spielt für mich auch ein Stück weit die Angst eine Rolle, in stigmatisierende Schubladen gesteckt zu werden - z.B. dass jemand hinter vorgehaltener Hand sagen könnte, es überrasche sie oder ihn nicht, dass jemand wie ich psychisch so am Ende ist.

@Vhaena Ich hab den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen. Seitdem geht es mir besser UND ich brauch' nicht mehr drauf hoffen, daß sie sich nochmal ändert, denn das ist vergebens. Das macht Energie für andere Dinge frei.

@Ja02
Zitat von Ja02:
Es fällt mir ausgesprochen schwer, mir selbst gegenüber die Realität meiner eigenen Verletzlichkeit einzugestehen, was halt dazu führt, dass nur wenige Menschen in meinem familiären und sozialen Umfeld tatsächlich wissen, wie es mir wirklich geht und mit welchen inneren Kämpfen ich mich überahupt auseinandersetze.

Das hatte ich auch lange Zeit. Erst jetzt mit 48! Jahren beginnt es langsam, daß ich mich anderen gegenüber öffnen und mitteilen kann und das auch nur, weil gerade so Vieles aufeinmal auf mich einstürmt, daß ich allein völlig damit überfordert bin und deshalb gar nicht anders kann, als mit Jemand anderem darüber zu reden.
Im Prinzip darf ich also fast dankbar für die momentane Situation sein.

Eigentlich bin ich immer ein sehr gutgemeinter und lustiger Mensch, Verständnis über meine Psyche/Ängste usw. hat da aber niemand. Ich erzähle da nichts groß

@Denden ich bin da auch der gleichen Meinung. Hier im Forum ist das was anderes , da tauscht man sich aus und redet darüber aber für aussenstehende ist es einfach oft schwierig Verständnis zu bekommen bzw manche wissen nicht wie sie damit umgehen soll und verstellen sich dann vielleicht sogar das will ich nicht.

@Jalea oder können einfach nicht damit umgehen, ist aber auch nicht nachvollziehbar für jemanden der das nicht hat. Man bekommt auch schnell unterstellt sich vor Verantwortung zu drücken, ist ja zu sehr mit sich selber beschäftigt. Irgendwo stimmt das sogar. Würde jemand Verständnis oder Mitleid für mich aufbringen würde ich da bestimmt gar nicht mehr raus kommen.

@Denden Ja das kann dann wirklich ein Nachteil sein. Aber am Ende muss jeder für sich die eigen Entscheidung treffen wie und mit wem er darüber redet.

@Jalea Eben. Man weiß wahrscheinlich manchmal gar nicht wie jemand einen wahrnimmt und ist unsicher. Darum direkt die Maske aufsetzen, dementsprechend reagiert man auf uns.

Nachdem ich Jahrzehnte eine Maske getragen und sie nie abgesetzt habe, musste ich leider feststellen, dass man sie nicht einfach abnehmen kann, selbst wenn man es möchte. Einerseits arbeite ich seit Jahren daran sie abnehmen zu können, andererseits gibt es noch Menschen denen ich nicht zeigen möchte wie es mir geht.

@Donnie_Darko ich hoff es geht dir trotzdem soweit gut damit. Ich selbst komme eben damit besser klar es nicht nach außen zu zeigen. Es hat ja leider auch manchmal Nachteile mit sich mit. Ich kann es gut verstehen das es Menschen gibt denen man es nicht zeigen will. Kannst du trotzdem mit jemanden drüber reden wenn es dir nicht gut geht oder machst du alles mit dir selbst aus.

Zitat von Arya_:
Als es mir die Zeit so schlecht ging, wollte sie sich zum Frühstück treffen mit einer anderen gemeinsam Freundin noch dazu. Ich hab halt dann vormittags abgesagt, und hab zu ihr nur gesagt das ich Kopfweh habe und dann hat sie nur „ah komm“ geschrieben und sonst Nix mehr.

Ich persönlich fahre zweigleisig: ich versuche persönliche Schwächen eher allgemein zu formulieren und aus der Situation heraus zu begründen:
Bin müde, haben zur Zeit viel zu tun, Ich will aufpassen, dass ich mich nicht überfordere

Darüber hinaus interpretiere ich Aussagen anderer aber auch nicht zu negativ. Ein Ah komm hätte ich vermutlich mit ein anderes mal gerne wieder beantwortet und mich nicht weiter erklärt.

Da ich zur Zeit wieder starke depressive Verstimmungen habe, wird der Umgang mit der Kommunikation nach aussen wieder mehr in den Vordergrund rücken.
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Zitat von Jalea:
@Donnie_Darko ich hoff es geht dir trotzdem soweit gut damit. Ich selbst komme eben damit besser klar es nicht nach außen zu zeigen. Es hat ja leider auch manchmal Nachteile mit sich mit. Ich kann es gut verstehen das es Menschen gibt denen man es nicht zeigen will. Kannst du trotzdem mit jemanden drüber reden wenn ...

Den meisten Menschen will ich auch nicht alles von mir zeigen, aber ich habe Probleme mich Menschen zu zeigen, selbst wenn ich mich zeigen möchte. Das hat sich in den letzten Jahren schon verbessert, aber es ist noch ein weiter Weg. Zumindest gibt es heutzutage einige Menschen in meinem Leben denen ich genug vertraue, dass ich ihnen mehr von mir zeigen möchte. Gegenüber fremden Menschen zeige aber ich aufgrund von Misstrauen meist so wenig, dass es schwierig wird Kontakt aufzubauen, sei es beruflich oder privat. Zu viel Zeit hinter der Fassade verbracht zu haben, hat mir geschadet, da ich mich nicht entwickeln kann, wenn ich mich nicht zeige. Ich wollte mich schützen und habe mir durch den übertriebenen Schutz geschadet. Die größte Hilfe sind Gespräche mit Menschen die ähnliche Probleme haben, z.B. in Selbsthilfegruppen.

Eine Maske ist normal, nennt sich in der Psychologie die Persona, hinter der sich der Wesenskern verbirgt.

Zitat von Windy:
Eine Maske ist normal, nennt sich in der Psychologie die Persona, hinter der sich der Wesenskern verbirgt.

Ja, aber nur wenn man sie auch ab und zu absetzt. Ich habe meine über Jahrzehnte durchweg getragen.

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Dr. Reinhard Pichler
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