Zitat von bockenheimer28:Wie man an meiner Frage lesen kann, fühle ich mich jetzt schon vor Studienbeginn (1. Semester) total unwohl in der neuen Stadt, in der ich jetzt lebe(n) (muss). Ich bin seit ein paar Tagen im Studentenwohnheim und bin total unzufrieden. Das Zimmer kommt mir wie eine Gefängniszelle vor und ich fühle mich total alleine. Ich hatte mir vorher gedacht: Ach, das schaffst du schon. Doch jetzt bereue ich es irgendwie, dass ich überhaupt weggezogen bin von meinem Zuhause. Ich vermisse meine Eltern und mir wird erst jetzt bewusst, wie wichtig mir meine Eltern sind und wie sehr ich meine Eltern liebe. Ich weiß gerade wirklich nicht, was ich tun soll. Mir kommt nämlich gerade alles wie ein Fehler vor.
Auf der einen Seite möchte ich etwas für meine Zukunft tun und auf der anderen Seite bekomme ich Versagensängste und mache mir Gedanken, wie ich überhaupt das Studium schaffen soll, wenn ich einfach nicht glücklich bin. Ich merke jetzt einfach, wie wohl ich mich in meiner Stadt gefühlt habe, weil ich dort aufgewachsen bin und dort zur Schule gegangen bin. Ich habe noch vor ein paar Tagen dort gewohnt und jetzt bin ich über 100 km von meinem Zuhause entfernt. Ich bin nun irgendwo, wo ich mich überhaupt nicht auskenne, wo ich außerdem niemanden kenne außer mich selbst. Ohne meine Familie und ohne meine Freunde, lebe ich nun in irgendeiner Stadt und fühle mich wie im Gefängnis. Ich weiß wirklich nicht, wie ich diese Zeit überstehen soll, wenn ich schon jetzt so viel Angst vor dem Alleinsein und vor dem Versagen habe.
Ich weiß zwar, dass ich vielleicht bei der Einführungswoche des Studiums einige Leute kennenlernen könnte, aber ich bin mir auch sicher, dass ich in der neuen Stadt trotzdem nicht glücklich werden kann. Meine Familie bedeutet mir einfach zu viel. Das merke ich gerade und bin nur noch am Weinen. Auch wenn man sagt, dass Männer nicht weinen sollten. Ich versuche als Mann stark zu sein, aber ich weiß einfach nicht, wie ich stark bleiben soll.
Ich bin einfach nur noch verzweifelt und denke schon jetzt daran, nach dem ersten Semester mit dem Studium aufzuhören, weil ich das Gefühl habe, dass ich in der neuen Stadt nicht glücklich werden kann. Aber dann denke ich mir, dass wenn ich abbreche, dass meine Eltern dann von mir enttäuscht wären. Ich befinde mich einfach (scheinbar) in einer ausweglosen Situation.
Erst einmal herzlich willkommen im Forum.
Bedingt kann ich dich verstehen, weil es mir zu meiner Ausbildungszeit ähnlich ging.
Du bist damit nicht alleine und ich glaube jedem Menschen fällt es erst mal schwer sich aus seiner gewohnten Heimat und Umgebung zu lösen, das dauert seine Zeit.
Du bist jetzt gerade mal ein paar Tage fort.
Wenn ich jetzt noch mal hunderte von Km weg ziehen müsste würde es mir auch so gehen.
Zudem fängt für dich ein neuer Lebensabschnitt an, du stehst auf deinen eigenen Beinen und wirst wohl nun auch vieles selber regeln müssen.
Du schreibst, du hast dich bei deinen Eltern sehr wohl gefühlt, freut mich für dich, haben dich wohl auch gut umsorgt und viel getan. sie werden ganz bestimmt auch in Zukunft weiterhin für dich da sein.
Du schreibst du bist etwas über 100 km weg gezogen, besteht denn nicht die Möglichkeit, dass du an den Wochenenden erst mal öfter nach Hause fahren kannst.
Zitat:Ich bin seit ein paar Tagen im Studentenwohnheim und bin total unzufrieden. Das Zimmer kommt mir wie eine Gefängniszelle vor und ich fühle mich total alleine.
Was dein Zimmer betrifft, richte es dir doch so her das es gemütlich wird.
Paar Blumen, Bilder, etwas was du von zuhause dort mit hin nehmen kannst, dann sieht es doch nicht mehr wie eine Gefängniszelle aus.
Wenn es dort gar nicht geht, könntest du es doch auch mit einer WG versuchen.
Falls du nicht nach Hause fahren kannst, würde ich mir meine neue Umgebung trotzdem ein wenig genauer angucken.
Als ich damals ein Praktikum in Süddeutschland gemacht hab, habe ich an den Wochenenden oder wenn ich Tag frei hatte, ich die ganze Umgebung mit einem vergünstigen Zugticket abgeklappert.
Zitat:Ohne meine Familie und ohne meine Freunde,
Deine Freunde werden wahrscheinlich auch irgend wann in alle Himmelsrichtungen ein neues leben anfangen und müssen , denen wird es wohl nicht anders ergehen wie dir.
Zitat:
Ich bin einfach nur noch verzweifelt und denke schon jetzt daran, nach dem ersten Semester mit dem Studium aufzuhören, weil ich das Gefühl habe, dass ich in der neuen Stadt nicht glücklich werden kann. Aber dann denke ich mir, dass wenn ich abbreche, dass meine Eltern dann von mir enttäuscht wären. Ich befinde mich einfach (scheinbar) in einer ausweglosen Situation.
Du hast noch mit gar nichts angefangen und weißt jetzt schon dass du alles aufgeben willst das kann es nicht sein, du weißt nicht wie sich das Studium gestaltet, du kennst bisher niemanden von deinen Mitstudenten ( woher auch! )ect.
Sei mir nicht böse, wenn du so an die Sache ran gehst wird die Situation hoffnungslos bleiben.
Ich glaube deine Situation ist gar nicht so hoffnungslos wie du sie beschreibst.
Fang einfach mal mit dem Studium an und gucke wie sich alles entwickelt, vielleicht finden sich ja ein paar nette Bekanntschaften. Man kann nicht alles auf einmal haben, mit kleinen Schritten voran.
Ziehe ein Fazit am ende des 1. Semesters und nicht gleich zu Anfang, denn dann siehst du erst ob die Situation akzeptabel ist oder nicht.
Du gehst gerade ganz großen Veränderungen entgegen die machen Angst, alles neue unangenehme Situationen.
Glaub mir es wird besser werden wenn du am Ball bleibst, du schaffst das
Eine Frage bist du kontaktscheu?
LG. kl. Schnecke