Pfeil rechts
120

xUnbekannt
Zitat von Sixmilesoff:
Zitat von xUnbekannt:
Ich bin Weiblich, 17 Jahre und komme aus Mecklenburg-Vorpommern.



Hallo,

bin auch neu hier, und während du vielleicht die Jüngste bist hier, bin ich wahrscheinlich die Älteste.
Mich hat dein Wunsch, gebraucht zu werden, angesprochen.
Das hat mich sehr an meine Mutter erinnert. Sie hatte auch das als innigen Wunsch, nur noch mit etwas anderen Worten.
Und an mich hat sie das weitergegeben, eigentlich in mich eingepflanzt.
Leider habe ich im Mai den letzten Menschen verloren, der mich wirklich brauchen konnte.
Und nun weiß ich gar nicht, wohin mit meinem unausgelasteten Helfersyndrom... was meine Trauer verstärkt.
Was genau bringt dich in dieses Forum?

LG,
Sixmilesoff



In der Nacht wo ich mich hier angemeldet habe, ging es mir wieder sehr schlecht und hatte den Drang mir etwas anzutun. Ich habe dann nach einem Forum gesucht wo andere Menschen dieselben oder auch ähnliche Probleme teilen wie ich. Es sind Leute die mich verstehen und sich wirklich dafür interessieren. Ich habe nämlich keinen Psychiater oder ähnliches, da die zu weit weg sind und mein Vater es nicht einsieht mich hinzufahren. Es wäre wirklich schön, wenn ich mit meinen Eltern darüber reden könnte, aber sie interessieren sich nicht. Wenn es mir mal schlecht geht und die das merken kommt immer nur 'Ich sollte mal wieder in der Klinik anrufen, da gehörst du hin'. Deswegen dachte ich mir, das ich es mal in einem Forum versuchen könnte und mich mit anderen auszutauschen.
Mich würde es jetzt aber mal interessieren, was dich hierher gebracht hat.

29.08.2016 16:24 • #821


Sixmilesoff
[/quote]
In der Nacht wo ich mich hier angemeldet habe, ging es mir wieder sehr schlecht und hatte den Drang mir etwas anzutun. Ich habe dann nach einem Forum gesucht wo andere Menschen dieselben oder auch ähnliche Probleme teilen wie ich. Es sind Leute die mich verstehen und sich wirklich dafür interessieren. Ich habe nämlich keinen Psychiater oder ähnliches, da die zu weit weg sind und mein Vater es nicht einsieht mich hinzufahren. Es wäre wirklich schön, wenn ich mit meinen Eltern darüber reden könnte, aber sie interessieren sich nicht. Wenn es mir mal schlecht geht und die das merken kommt immer nur 'Ich sollte mal wieder in der Klinik anrufen, da gehörst du hin'. Deswegen dachte ich mir, das ich es mal in einem Forum versuchen könnte und mich mit anderen auszutauschen.
Mich würde es jetzt aber mal interessieren, was dich hierher gebracht hat.[/quote]

Hallo,

danke, dass du mir geantwortet hast. Ich habe zuerst geschrieben und danach erst dein Profil gelesen. Ja, ich finde auch, dass so ein Forum wirklich Hilfe geben kann. Wenn einem gerade das Wasser bis zum Hals steht, ist die Chance sehr hoch, hier auf verständnisvolle Menschen zu treffen, die ähnliche Probleme haben und oft schon ohne viele Erklärungen wissen, was man mit diesem oder jenem gemeint hat. Und selbst wenn Fachpraxen in der Nähe sind, können manche Probleme nicht warten, bis man endlich eine Therapie bekommt. Hier rund um die Uhr Ansprechpartner finden zu können, ist auch für mich Luxus. Warum ich hier bin, hat ein ganzes Bündel von Gründen. Der aktuellste ist, dass ich erst vor 3 Monaten meine allerbeste Freundin verlor. Sie starb mit 96. Ja, du wirst das vielleicht komisch finden, wie man jemandem hinterhertrauern kann, der doch schon so alt war ... aber dass sie über 30 Jahre älter war als ich, hat in unserer Freundschaft nie eine Rolle gespielt. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich ihr irgendwie einen besonderen Gefallen tue, indem ich mich um sie kümmere. Es war einfach eine ganz normale Freundschaft, halt nur mit dem drohenden Damoklesschwert darüber, dass sie eher sterben würde als ich. Aber darüber sprachen wir eigentlich erst in den letzten Monaten vor ihrem Tod. Davor hatten wir immer jede Menge Spaß miteinander. Sie konnte interessant erzählen, aber auch mir geduldig zuhören. Nun ja, und jetzt fühle ich ein großes Vakuum, vor allem an Tagen, wo ich mich nicht durch Arbeit ablenken kann. Ich tue mich schwer, den üblichen Vorschlägen zu folgen. Z.B. bekam ich kürzlich eine Einladung zu einem Seniorennachmittag, und ich spürte, wie jede Menge Vorurteile in mir aufstiegen - jedenfalls konnte ich mir gar nicht vorstellen, dort hinzugehen. Ich denke, für mich ist es besser, mir hier ab und zu etwas von der Seele zu schreiben. Wie heißt eigentlich deine Katze?

LG,
Sixmilesoff

29.08.2016 17:18 • #822


A


Bitte schreibt doch mal woher ihr kommt und wie alt ihr seit

x 3


xUnbekannt
@Sixmilesoff

Mein Beileid. Muss sagen 96 ist schon ein starkes Alter und sie hat die Zeit mit dir bestimmt sehr genoßen. Das Alter zwischen Freundschaften ist nicht immer Relevant. Es gibt halt Ausnahmen, was ich sehr schön finde. Hast du mal überlegt zu einem Psychologen oder so zu gehen? Oder hast du jemanden, mit dem du darüber sprechen kannst? Ich weiß wie schwer Verluste sind, nur bin ich so kalt geworden, das ich alles verdränge und mich es nicht mehr interessiert. Hört sich hart an, ich weiß, aber ich wüsste nicht wie ich das ändern könnte. Ich denke ein Seniorennachmittag würde dir sehr gut tun. Du trägst für nichts die Schuld und wenn du die Leute dort lachen siehst, vlt. macht dich das dann auch glücklich. Es ist schwer nach deinem Verlust, aber du solltest nicht aufhören unter Menschen zu bleiben. Das ist nämlich ein großer Fehler, ich sag es dir. Sich hier etwas von der Seele zu schreiben tut gut, sollte aber nicht die Lösung sein. Ich wollte keinen Standartnamen für meine Katze und nahm das Wort 'hope' für Hoffnung mit in dem Namen, da sie mich immer zum lächeln bringt und mir Hoffnung irgendwie überträgt, das es besser werden könnte. Letztendlich habe ich ihr dann den Namen 'Hooptie' gegeben. Finden viele zwar komisch, aber mir gefällt er und ihr auch.

29.08.2016 17:42 • #823


Sixmilesoff
Zitat von xUnbekannt:
@Sixmilesoff

Mein Beileid. Muss sagen 96 ist schon ein starkes Alter und sie hat die Zeit mit dir bestimmt sehr genoßen. Das Alter zwischen Freundschaften ist nicht immer Relevant. Es gibt halt Ausnahmen, was ich sehr schön finde. Hast du mal überlegt zu einem Psychologen oder so zu gehen? Oder hast du jemanden, mit dem du darüber sprechen kannst? Ich weiß wie schwer Verluste sind, nur bin ich so kalt geworden, das ich alles verdränge und mich es nicht mehr interessiert. Hört sich hart an, ich weiß, aber ich wüsste nicht wie ich das ändern könnte. Ich denke ein Seniorennachmittag würde dir sehr gut tun. Du trägst für nichts die Schuld und wenn du die Leute dort lachen siehst, vlt. macht dich das dann auch glücklich. Es ist schwer nach deinem Verlust, aber du solltest nicht aufhören unter Menschen zu bleiben. Das ist nämlich ein großer Fehler, ich sag es dir. Sich hier etwas von der Seele zu schreiben tut gut, sollte aber nicht die Lösung sein. Ich wollte keinen Standartnamen für meine Katze und nahm das Wort 'hope' für Hoffnung mit in dem Namen, da sie mich immer zum lächeln bringt und mir Hoffnung irgendwie überträgt, das es besser werden könnte. Letztendlich habe ich ihr dann den Namen 'Hooptie' gegeben. Finden viele zwar komisch, aber mir gefällt er und ihr auch.


Danke. Ja, sie mochte mich natürlich auch. Wir kannten uns ja auch schon seit einer Ewigkeit. Vor ein paar Tagen war es ziemlich schlimm und ich habe mir tatsächlich überlegt, ob ich ins Klinikum vor Ort gehen soll, wo man ja ohne Wartezeit angenommen wird. Dann habe ich es aber doch nicht getan, weil es auch von alleine wieder besser wurde. Das ist so ähnlich wie mit dem Zahnschmerz, der wieder
verschwindet, sobald man einen Termin hat. . Das mit deiner Gefühllosigkeit, ist das eine Nebenwirkung (d)eines Medikamentes oder die Hauptwirkung? Ich kenne mich mit Medikamenten bisher nicht aus, kann mir aber vorstellen, dass Gefühllosigkeit manchmal besser ist als seinen extremen Gefühlen hilflos ausgeliefert zu sein. Meine Vorurteile hinsichtlich Seniorennachmittag sind eher anderer Art. Ich mache Sport und sehe daher erst auf den dritten oder vierten Blick wie eine Seniorin aus. Dann habe ich weder Kinder noch Enkel, das Hauptthema von Senioren, neben Krankheiten. Jaaa, ich weiß, das ist auch so ein Klischee. Grrr. Es ist nicht so, dass ich zu unflexibel wäre, mich auf ihre Themen einzulassen.. aber ich denke, ich weiche zu sehr von der Norm ab für sie und das macht ihnen Angst. Trotzdem gebe ich dir natürlich recht, dass ich unbedingt die Kurve wieder bekommen muss und im realen Leben Kontakte knüpfen. Und ich probiere es auch wirklich, nur nicht beim Seniorennachmittag. Ich suche eher so etwas wie einen Literaturkreis oder eine Weiterbildungsmöglichkeit. Dazu werde ich mir demnächst das Herbstprogramm der VHS vornehmen. Der Name Hooptie ist total süß. Ich nehme an, du sprichst wegen der Verbindung zu hope die beiden oo's wie ein deutsches langes O aus. Vor drei Jahren fand ich mitten auf der Straße ein kleines krankes Kätzchen, mit dem ich zum Tierarzt ging. Dann nahm ich es mit, um es gesundzupflegen. Ich nannte es Ici (französisch für hier), einfach, weil es so von jetzt auf dann in mein Leben kam. Leider starb es nach einer Woche trotzdem. Ich war unbeschreiblich traurig. Danke fürs Zuhören.

LG,
Sixmilesoff

29.08.2016 18:35 • #824


xUnbekannt
@Sixmilesoff

An den Medikamenten liegt es nicht. Die Gefühllosigkeit habe ich schon seit ich sehr klein bin. Habe in den Jahren immer mehr gelernt, sie zu unterdrücken und weiß jetzt leider nicht mehr, wie sich was anfühlt. Deswegen müsste ich erstmal lernen Gefühle zu verstehen. Hilflos an seinen Gefühlen ausgeliefert zu sein, stell ich mir schlimm vor, dennoch wäre es mal schön, welche zu merken und zu verstehen. Du kannst dich doch glücklich schätzen, wenn man nicht direkt denkt du wärst eine Seniorin. Was für Sport machst du eig. genau? Hast du keinen Mann oder wieso hast du keine Kinder? Schuldige wenn ich so direkt frage. Berichte mir aber unbedingt wie das Programm läuft und wie es dir dabei ergeht mit den Kontakten. Das würde mich sehr interessieren. Du liegst genau richtig, weil mit einem 'o', wäre es so abgehackt. Das mit der Katze ist ja schrecklich, aber ich finde es echt toll, dass du dich um sie gekümmert hast und dein bestes gegeben hast. Schließlich macht das auch nicht jeder. Ich danke dir ebenfalls, für's Zuhören.

29.08.2016 19:51 • #825


Sixmilesoff
Moin Zu den Gefühlen: Es sind doch welche da, zumindest wenn es um deine Katzen geht, oder? Glück, Frieden, Ruhe, wenn du sie nur anguckst, Spaß, wenn du ihnen zuguckst, die Angst, es könnte ihnen etwas passieren, oder sie könnten krank werden, Mitleid: Ich gehe mal davon aus, du wärst an dem Kätzchen auf der Straße auch nicht einfach so vorbeigefahren. Du hast die Gefühle alle, aber nicht alle lässt du zu, oder sehe ich das falsch? Mir gegenüber hast du auch ein Gefühl oder mehrere, wie sonst könntest du deine Antworten verfassen? Vielleicht solltest du dir einen Katalog anlegen für jedes wiedererkannte Gefühl, das du dann sofort beim Namen nennst und in dem Katalog alphabetisch ablegst samt Fundort, Fundsituation, Funddatum, usw. Du könntest dich jeden Tag über mindestens ein wiedergefundenes Gefühl freuen und würdest bald merken, dass du reich bist an Gefühlen. Ich selbst bin auch reich an Gefühlen. Ich dränge keines davon zurück, auch nicht die schlechten. Ich lasse sie wie Sturm durch mein Haus, indem ich rundherum alle Fenster öffne, damit der Sturm das Haus (mich) nicht umwirft. Das ist eine alte chinesische Weisheit. Wichtig für mich ist, dass ich mein Anrecht auf meine Gefühle nicht dadurch beschneide, was andere empfinden können oder nicht oder was cool ist empfunden zu werden und was nicht. In meiner Pubertät hab ich mal ein Gedicht geschrieben, in dem der Satz vorkam Mein Leben .... mich an, ich denk, es ist ein leerer Wahn . Ich bin froh, an dieser Phase meines Lebens nicht zerbrochen zu sein, obwohl sie absolut schrecklich war. Und keiner konnte wirklich etwas dafür. Guter Rat kam allerdings auch nicht. Damals hätte mir jemand nahelegen sollen, Sport zu machen. Erst viel später entdeckte ich, wie gut sich Sport auf mich auswirkt. Heute ist mein liebster Sport Brisk Cross-Country Trekking. Ich glaube, es heißt offiziell anders, wird offiziell vielleicht auch anders betrieben. Für mich war wichtig, dass ich dazu nicht erst irgendwohin fahren muss, dass es nichts kostet, dass es an keine festen Zeiten gebunden ist, dass es menschenleer, in guter Luft und idyllisch ist, dass es auch sportlich eine anspruchsvolle Strecke ist. Ich wurde also erstmal Pfadfinder und laufe jetzt eine Strecke seit ein paar Jahren, die wirklich alles in sich vereint. Diese Strecke habe ich bisher nur einem Menschen verraten . Wenn ich nach Hause komme, bin ich ausgepumpt und glücklich. Da es jedesmal etwas über 2 h dauert, kann ich es nur 1x die Woche machen. Aber das halte ich auch wirklich ein. Ich war mal schwanger und unglaublich glücklich darüber, verlor aber leider das Baby in den ersten 3 Monaten, was für mich wie ein Erdbeben war. Danach wollte ich (d.h. damals noch wir) es nicht nochmals versuchen, aus Angst, nochmals durch dieselbe Hölle zu müssen. Ich hätte gerne ein Kind adoptiert. Dann zerbrach aber meine Ehe, und Adoption geht nur als Paar. Wünsch dir einen schönen Tag. Werde heute viel draußen sein, weil die Sonne scheint und Gärtnern mein zweiter idyllischer Sport ist.

LG,
Sixmilesoff

30.08.2016 10:36 • #826


xUnbekannt
Zitat von Sixmilesoff:
Moin Zu den Gefühlen: Es sind doch welche da, zumindest wenn es um deine Katzen geht, oder? Glück, Frieden, Ruhe, wenn du sie nur anguckst, Spaß, wenn du ihnen zuguckst, die Angst, es könnte ihnen etwas passieren, oder sie könnten krank werden, Mitleid: Ich gehe mal davon aus, du wärst an dem Kätzchen auf der Straße auch nicht einfach so vorbeigefahren. Du hast die Gefühle alle, aber nicht alle lässt du zu, oder sehe ich das falsch? Mir gegenüber hast du auch ein Gefühl oder mehrere, wie sonst könntest du deine Antworten verfassen? Vielleicht solltest du dir einen Katalog anlegen für jedes wiedererkannte Gefühl, das du dann sofort beim Namen nennst und in dem Katalog alphabetisch ablegst samt Fundort, Fundsituation, Funddatum, usw. Du könntest dich jeden Tag über mindestens ein wiedergefundenes Gefühl freuen und würdest bald merken, dass du reich bist an Gefühlen. Ich selbst bin auch reich an Gefühlen. Ich dränge keines davon zurück, auch nicht die schlechten. Ich lasse sie wie Sturm durch mein Haus, indem ich rundherum alle Fenster öffne, damit der Sturm das Haus (mich) nicht umwirft. Das ist eine alte chinesische Weisheit. Wichtig für mich ist, dass ich mein Anrecht auf meine Gefühle nicht dadurch beschneide, was andere empfinden können oder nicht oder was cool ist empfunden zu werden und was nicht. In meiner Pubertät hab ich mal ein Gedicht geschrieben, in dem der Satz vorkam Mein Leben .... mich an, ich denk, es ist ein leerer Wahn . Ich bin froh, an dieser Phase meines Lebens nicht zerbrochen zu sein, obwohl sie absolut schrecklich war. Und keiner konnte wirklich etwas dafür. Guter Rat kam allerdings auch nicht. Damals hätte mir jemand nahelegen sollen, Sport zu machen. Erst viel später entdeckte ich, wie gut sich Sport auf mich auswirkt. Heute ist mein liebster Sport Brisk Cross-Country Trekking. Ich glaube, es heißt offiziell anders, wird offiziell vielleicht auch anders betrieben. Für mich war wichtig, dass ich dazu nicht erst irgendwohin fahren muss, dass es nichts kostet, dass es an keine festen Zeiten gebunden ist, dass es menschenleer, in guter Luft und idyllisch ist, dass es auch sportlich eine anspruchsvolle Strecke ist. Ich wurde also erstmal Pfadfinder und laufe jetzt eine Strecke seit ein paar Jahren, die wirklich alles in sich vereint. Diese Strecke habe ich bisher nur einem Menschen verraten . Wenn ich nach Hause komme, bin ich ausgepumpt und glücklich. Da es jedesmal etwas über 2 h dauert, kann ich es nur 1x die Woche machen. Aber das halte ich auch wirklich ein. Ich war mal schwanger und unglaublich glücklich darüber, verlor aber leider das Baby in den ersten 3 Monaten, was für mich wie ein Erdbeben war. Danach wollte ich (d.h. damals noch wir) es nicht nochmals versuchen, aus Angst, nochmals durch dieselbe Hölle zu müssen. Ich hätte gerne ein Kind adoptiert. Dann zerbrach aber meine Ehe, und Adoption geht nur als Paar. Wünsch dir einen schönen Tag. Werde heute viel draußen sein, weil die Sonne scheint und Gärtnern mein zweiter idyllischer Sport ist.

LG,
Sixmilesoff


Gefühle sind da, die besitzt jeder Mensch, das stimmt schon. Wenn ich meine Katzen sehe und lächel überleg ich immer ob das wirklich 'Glücklichsein' ist, weil es mir auf einer Art und Weise gut geht. Aber dann denke ich nur das es Einbildung ist. Angst empfinde ich nicht wirklich. Eine Katze von mir ist vor nicht langer Zeit aufeinmal gestorben. Sie hat wie gewohnt auf meinen Rücken geschlafen und als ich aufgewacht bin lag sie da nur regungslos. Anfangs dachte ich, ich müsste weinen, war aber nicht so. Habe sie dann vergraben und es war dann wie immer,nur das sie nicht mehr da war. Ich habe nichts gefühlt und mein Interesse war auch nicht groß. Wenn ich z.B. merke das ich weinen muss unterdrück ich das schon Automatisch. (Ich hoffe du denkst jetzt nicht, das ich ein böser Mensch deswegen bin) Freunde meinen immer ich sehe dann so 'starr' aus. Ich habe dann einen total leeren Blick. Das mit dem Katalog ist eine wirklich gute Idee. Ich denke mal das ich es ausprobieren werde. Das mit dem Kind tut mir Leid. Habe selbst mein Kind durch eine Fehlgeburt verloren und es hat mich nicht interessiert. Ich denke immer das ich jetzt bestimmt traurig bin, aber bin es nicht. Das kostet mich immer so viel Kraft. Ich kann das auch keinen erzählen, weil man gleich als 'schlechter' Mensch abgestempelt wird, obwohl ich doch einfach nur versuchen will die Gefühle zu verstehen. Das stellt sich jeder immer so einfach vor, aber ich hänge da schon seit 5 Jahren dran und bis heute bin ich ratlos. Kann vlt. auch daran liegen , weil mein Vater immer meinte ich solle aufhören zu weinen, weil es unnötig und Schwach ist und dann irgendwann habe ich damit aufgehört. Strecken laufen finde ich auch mega entspannend, aber hier kann ich es nicht machen, weil überall so viel Lärm ist und ich es nicht ertrage. Man merkt finde ich die Stunden gar nicht wenn man wandert, da man so entspannt ist und danach viel erholter ist obwohl es eine anstrengende Strecke war.

30.08.2016 14:24 • #827


Sixmilesoff
Zitat von xUnbekannt:
Zitat von Sixmilesoff:
Moin Zu den Gefühlen: Es sind doch welche da, zumindest wenn es um deine Katzen geht, oder? Glück, Frieden, Ruhe, wenn du sie nur anguckst, Spaß, wenn du ihnen zuguckst, die Angst, es könnte ihnen etwas passieren, oder sie könnten krank werden, Mitleid: Ich gehe mal davon aus, du wärst an dem Kätzchen auf der Straße auch nicht einfach so vorbeigefahren. Du hast die Gefühle alle, aber nicht alle lässt du zu, oder sehe ich das falsch? Mir gegenüber hast du auch ein Gefühl oder mehrere, wie sonst könntest du deine Antworten verfassen? Vielleicht solltest du dir einen Katalog anlegen für jedes wiedererkannte Gefühl, das du dann sofort beim Namen nennst und in dem Katalog alphabetisch ablegst samt Fundort, Fundsituation, Funddatum, usw. Du könntest dich jeden Tag über mindestens ein wiedergefundenes Gefühl freuen und würdest bald merken, dass du reich bist an Gefühlen. Ich selbst bin auch reich an Gefühlen. Ich dränge keines davon zurück, auch nicht die schlechten. Ich lasse sie wie Sturm durch mein Haus, indem ich rundherum alle Fenster öffne, damit der Sturm das Haus (mich) nicht umwirft. Das ist eine alte chinesische Weisheit. Wichtig für mich ist, dass ich mein Anrecht auf meine Gefühle nicht dadurch beschneide, was andere empfinden können oder nicht oder was cool ist empfunden zu werden und was nicht. In meiner Pubertät hab ich mal ein Gedicht geschrieben, in dem der Satz vorkam Mein Leben .... mich an, ich denk, es ist ein leerer Wahn . Ich bin froh, an dieser Phase meines Lebens nicht zerbrochen zu sein, obwohl sie absolut schrecklich war. Und keiner konnte wirklich etwas dafür. Guter Rat kam allerdings auch nicht. Damals hätte mir jemand nahelegen sollen, Sport zu machen. Erst viel später entdeckte ich, wie gut sich Sport auf mich auswirkt. Heute ist mein liebster Sport Brisk Cross-Country Trekking. Ich glaube, es heißt offiziell anders, wird offiziell vielleicht auch anders betrieben. Für mich war wichtig, dass ich dazu nicht erst irgendwohin fahren muss, dass es nichts kostet, dass es an keine festen Zeiten gebunden ist, dass es menschenleer, in guter Luft und idyllisch ist, dass es auch sportlich eine anspruchsvolle Strecke ist. Ich wurde also erstmal Pfadfinder und laufe jetzt eine Strecke seit ein paar Jahren, die wirklich alles in sich vereint. Diese Strecke habe ich bisher nur einem Menschen verraten . Wenn ich nach Hause komme, bin ich ausgepumpt und glücklich. Da es jedesmal etwas über 2 h dauert, kann ich es nur 1x die Woche machen. Aber das halte ich auch wirklich ein. Ich war mal schwanger und unglaublich glücklich darüber, verlor aber leider das Baby in den ersten 3 Monaten, was für mich wie ein Erdbeben war. Danach wollte ich (d.h. damals noch wir) es nicht nochmals versuchen, aus Angst, nochmals durch dieselbe Hölle zu müssen. Ich hätte gerne ein Kind adoptiert. Dann zerbrach aber meine Ehe, und Adoption geht nur als Paar. Wünsch dir einen schönen Tag. Werde heute viel draußen sein, weil die Sonne scheint und Gärtnern mein zweiter idyllischer Sport ist.

LG,
Sixmilesoff


Gefühle sind da, die besitzt jeder Mensch, das stimmt schon. Wenn ich meine Katzen sehe und lächel überleg ich immer ob das wirklich 'Glücklichsein' ist, weil es mir auf einer Art und Weise gut geht. Aber dann denke ich nur das es Einbildung ist. Angst empfinde ich nicht wirklich. Eine Katze von mir ist vor nicht langer Zeit aufeinmal gestorben. Sie hat wie gewohnt auf meinen Rücken geschlafen und als ich aufgewacht bin lag sie da nur regungslos. Anfangs dachte ich, ich müsste weinen, war aber nicht so. Habe sie dann vergraben und es war dann wie immer,nur das sie nicht mehr da war. Ich habe nichts gefühlt und mein Interesse war auch nicht groß. Wenn ich z.B. merke das ich weinen muss unterdrück ich das schon Automatisch. (Ich hoffe du denkst jetzt nicht, das ich ein böser Mensch deswegen bin) Freunde meinen immer ich sehe dann so 'starr' aus. Ich habe dann einen total leeren Blick. Das mit dem Katalog ist eine wirklich gute Idee. Ich denke mal das ich es ausprobieren werde. Das mit dem Kind tut mir Leid. Habe selbst mein Kind durch eine Fehlgeburt verloren und es hat mich nicht interessiert. Ich denke immer das ich jetzt bestimmt traurig bin, aber bin es nicht. Das kostet mich immer so viel Kraft. Ich kann das auch keinen erzählen, weil man gleich als 'schlechter' Mensch abgestempelt wird, obwohl ich doch einfach nur versuchen will die Gefühle zu verstehen. Das stellt sich jeder immer so einfach vor, aber ich hänge da schon seit 5 Jahren dran und bis heute bin ich ratlos. Kann vlt. auch daran liegen , weil mein Vater immer meinte ich solle aufhören zu weinen, weil es unnötig und Schwach ist und dann irgendwann habe ich damit aufgehört. Strecken laufen finde ich auch mega entspannend, aber hier kann ich es nicht machen, weil überall so viel Lärm ist und ich es nicht ertrage. Man merkt finde ich die Stunden gar nicht wenn man wandert, da man so entspannt ist und danach viel erholter ist obwohl es eine anstrengende Strecke war.



Du steckst voller Überraschungen. Dass du auch schon eine Fehlgeburt hinter dir haben könntest, damit hab ich wirklich nicht gerechnet. Bist du wirklich erst 17? Du meinst vielleicht, dich hat das nicht interessiert, weil deine Gefühle tief in dir verschlossen sind wie in einem Gefängnis ohne Freigang. Nur was an die Oberfläche darf, hat eine Chance empfunden zu werden. Aber dein Vater hat dir das Weinen abtrainiert. Es sitzt jetzt in dem Verlies bei den Gefühlen. Ein Nachbar von mir hat seinen kleinen Töchtern auch das Weinen abtrainiert. Ich hörte ihn jedenfalls nie ein Kind trösten, sondern wenn eines weinte, schimpfte er es laut aus. Natürlich denke ich nicht, dass du ein schlechter Mensch bist, sondern ein kranker Mensch, genauer gesagt, ein gefühlskranker. Hast du schon mal von dem Begriff Alexithymie gehört - ist das möglicherweise deine Diagnose? Wurden deine Eltern eingeladen, an einer deiner Therapien teilzunehmen und was hat sich dadurch in eurer Beziehung verändert? Weißt du, wie genau das mit der Katze passiert ist? War es eine kleine Katze? Könnte es sein, dass du dich im Schlaf auf sie gelegt hast? Welches Gefühl brachte dich dazu, die tote Katze zu vergraben und sie nicht einfach in den Müll zu werfen? Hast du sie im Garten vergraben? Deine Bemerkung über das Wandern sagt mir, dass das für dich so heilsam wäre wie es für mich ist. Wohnst du mitten in der Stadt und müsstest erst weit fahren in eine ruhigere Gegend? Wenn du dich nicht zum Lächeln (über die Katzen) zwingen musst, wenn dieses Lächeln also automatisch passiert, dann ist jedes Lächeln ein Glücksgefühl oder ein Glücksmoment. Ich finde, Glücklichsein wird weithin überschätzt. Es ist der Köder, der dich in alle möglichen Richtungen locken soll und dich immer in Bewegung halten und auf der Jagd. Nur mit Menschen auf der unablässigen Jagd nach dem Glück lässt sich Geld verdienen. Für mich besteht ein Tag aus unzähligen winzigen Gücksmomenten, die meistens keinen Cent kosten, naja, mal abgesehen von dem vielen Vogelfutter, das ich kaufe.

30.08.2016 16:02 • #828


xUnbekannt
Zitat von Sixmilesoff:
Zitat von xUnbekannt:
Zitat von Sixmilesoff:
Moin Zu den Gefühlen: Es sind doch welche da, zumindest wenn es um deine Katzen geht, oder? Glück, Frieden, Ruhe, wenn du sie nur anguckst, Spaß, wenn du ihnen zuguckst, die Angst, es könnte ihnen etwas passieren, oder sie könnten krank werden, Mitleid: Ich gehe mal davon aus, du wärst an dem Kätzchen auf der Straße auch nicht einfach so vorbeigefahren. Du hast die Gefühle alle, aber nicht alle lässt du zu, oder sehe ich das falsch? Mir gegenüber hast du auch ein Gefühl oder mehrere, wie sonst könntest du deine Antworten verfassen? Vielleicht solltest du dir einen Katalog anlegen für jedes wiedererkannte Gefühl, das du dann sofort beim Namen nennst und in dem Katalog alphabetisch ablegst samt Fundort, Fundsituation, Funddatum, usw. Du könntest dich jeden Tag über mindestens ein wiedergefundenes Gefühl freuen und würdest bald merken, dass du reich bist an Gefühlen. Ich selbst bin auch reich an Gefühlen. Ich dränge keines davon zurück, auch nicht die schlechten. Ich lasse sie wie Sturm durch mein Haus, indem ich rundherum alle Fenster öffne, damit der Sturm das Haus (mich) nicht umwirft. Das ist eine alte chinesische Weisheit. Wichtig für mich ist, dass ich mein Anrecht auf meine Gefühle nicht dadurch beschneide, was andere empfinden können oder nicht oder was cool ist empfunden zu werden und was nicht. In meiner Pubertät hab ich mal ein Gedicht geschrieben, in dem der Satz vorkam Mein Leben .... mich an, ich denk, es ist ein leerer Wahn . Ich bin froh, an dieser Phase meines Lebens nicht zerbrochen zu sein, obwohl sie absolut schrecklich war. Und keiner konnte wirklich etwas dafür. Guter Rat kam allerdings auch nicht. Damals hätte mir jemand nahelegen sollen, Sport zu machen. Erst viel später entdeckte ich, wie gut sich Sport auf mich auswirkt. Heute ist mein liebster Sport Brisk Cross-Country Trekking. Ich glaube, es heißt offiziell anders, wird offiziell vielleicht auch anders betrieben. Für mich war wichtig, dass ich dazu nicht erst irgendwohin fahren muss, dass es nichts kostet, dass es an keine festen Zeiten gebunden ist, dass es menschenleer, in guter Luft und idyllisch ist, dass es auch sportlich eine anspruchsvolle Strecke ist. Ich wurde also erstmal Pfadfinder und laufe jetzt eine Strecke seit ein paar Jahren, die wirklich alles in sich vereint. Diese Strecke habe ich bisher nur einem Menschen verraten . Wenn ich nach Hause komme, bin ich ausgepumpt und glücklich. Da es jedesmal etwas über 2 h dauert, kann ich es nur 1x die Woche machen. Aber das halte ich auch wirklich ein. Ich war mal schwanger und unglaublich glücklich darüber, verlor aber leider das Baby in den ersten 3 Monaten, was für mich wie ein Erdbeben war. Danach wollte ich (d.h. damals noch wir) es nicht nochmals versuchen, aus Angst, nochmals durch dieselbe Hölle zu müssen. Ich hätte gerne ein Kind adoptiert. Dann zerbrach aber meine Ehe, und Adoption geht nur als Paar. Wünsch dir einen schönen Tag. Werde heute viel draußen sein, weil die Sonne scheint und Gärtnern mein zweiter idyllischer Sport ist.

LG,
Sixmilesoff


Gefühle sind da, die besitzt jeder Mensch, das stimmt schon. Wenn ich meine Katzen sehe und lächel überleg ich immer ob das wirklich 'Glücklichsein' ist, weil es mir auf einer Art und Weise gut geht. Aber dann denke ich nur das es Einbildung ist. Angst empfinde ich nicht wirklich. Eine Katze von mir ist vor nicht langer Zeit aufeinmal gestorben. Sie hat wie gewohnt auf meinen Rücken geschlafen und als ich aufgewacht bin lag sie da nur regungslos. Anfangs dachte ich, ich müsste weinen, war aber nicht so. Habe sie dann vergraben und es war dann wie immer,nur das sie nicht mehr da war. Ich habe nichts gefühlt und mein Interesse war auch nicht groß. Wenn ich z.B. merke das ich weinen muss unterdrück ich das schon Automatisch. (Ich hoffe du denkst jetzt nicht, das ich ein böser Mensch deswegen bin) Freunde meinen immer ich sehe dann so 'starr' aus. Ich habe dann einen total leeren Blick. Das mit dem Katalog ist eine wirklich gute Idee. Ich denke mal das ich es ausprobieren werde. Das mit dem Kind tut mir Leid. Habe selbst mein Kind durch eine Fehlgeburt verloren und es hat mich nicht interessiert. Ich denke immer das ich jetzt bestimmt traurig bin, aber bin es nicht. Das kostet mich immer so viel Kraft. Ich kann das auch keinen erzählen, weil man gleich als 'schlechter' Mensch abgestempelt wird, obwohl ich doch einfach nur versuchen will die Gefühle zu verstehen. Das stellt sich jeder immer so einfach vor, aber ich hänge da schon seit 5 Jahren dran und bis heute bin ich ratlos. Kann vlt. auch daran liegen , weil mein Vater immer meinte ich solle aufhören zu weinen, weil es unnötig und Schwach ist und dann irgendwann habe ich damit aufgehört. Strecken laufen finde ich auch mega entspannend, aber hier kann ich es nicht machen, weil überall so viel Lärm ist und ich es nicht ertrage. Man merkt finde ich die Stunden gar nicht wenn man wandert, da man so entspannt ist und danach viel erholter ist obwohl es eine anstrengende Strecke war.



Du steckst voller Überraschungen. Dass du auch schon eine Fehlgeburt hinter dir haben könntest, damit hab ich wirklich nicht gerechnet. Bist du wirklich erst 17? Du meinst vielleicht, dich hat das nicht interessiert, weil deine Gefühle tief in dir verschlossen sind wie in einem Gefängnis ohne Freigang. Nur was an die Oberfläche darf, hat eine Chance empfunden zu werden. Aber dein Vater hat dir das Weinen abtrainiert. Es sitzt jetzt in dem Verlies bei den Gefühlen. Ein Nachbar von mir hat seinen kleinen Töchtern auch das Weinen abtrainiert. Ich hörte ihn jedenfalls nie ein Kind trösten, sondern wenn eines weinte, schimpfte er es laut aus. Natürlich denke ich nicht, dass du ein schlechter Mensch bist, sondern ein kranker Mensch, genauer gesagt, ein gefühlskranker. Hast du schon mal von dem Begriff Alexithymie gehört - ist das möglicherweise deine Diagnose? Wurden deine Eltern eingeladen, an einer deiner Therapien teilzunehmen und was hat sich dadurch in eurer Beziehung verändert? Weißt du, wie genau das mit der Katze passiert ist? War es eine kleine Katze? Könnte es sein, dass du dich im Schlaf auf sie gelegt hast? Welches Gefühl brachte dich dazu, die tote Katze zu vergraben und sie nicht einfach in den Müll zu werfen? Hast du sie im Garten vergraben? Deine Bemerkung über das Wandern sagt mir, dass das für dich so heilsam wäre wie es für mich ist. Wohnst du mitten in der Stadt und müsstest erst weit fahren in eine ruhigere Gegend? Wenn du dich nicht zum Lächeln (über die Katzen) zwingen musst, wenn dieses Lächeln also automatisch passiert, dann ist jedes Lächeln ein Glücksgefühl oder ein Glücksmoment. Ich finde, Glücklichsein wird weithin überschätzt. Es ist der Köder, der dich in alle möglichen Richtungen locken soll und dich immer in Bewegung halten und auf der Jagd. Nur mit Menschen auf der unablässigen Jagd nach dem Glück lässt sich Geld verdienen. Für mich besteht ein Tag aus unzähligen winzigen Gücksmomenten, die meistens keinen Cent kosten, naja, mal abgesehen von dem vielen Vogelfutter, das ich kaufe.




Ja ich bin wirklich 17 Jahre. Mein Therapeut meinte auch immer das meine Gefühle wie ein Diamant wären, aber unter schwarzer Kohle vergraben sind und erstmal rauskommen müssten. Den Begriff habe ich noch nie gehört und wurde auch nicht bei mir diagnostiziert. Naja, mit dem Thema hatten die sich mit mir nicht wirklich auseinander gesetzt, eher mit meinen Depressionen und Verhalten. Meine Eltern waren nicht bei einer da, weil sie 'angeblich' nie Zeit hatten. Sie hatten einfach keine Lust. Haben vor denen immer ein auf 'tolle' Eltern gemacht, aber Naja. Ja, ich habe sie im Garten vergraben, weil ich mir im besten Sinne nicht vorstellen konnte sie einfach wegzuwerfen wie es mein Vater immer tat. Könnte mit dem Gewissen nicht leben und außerdem hätte sie es nicht verdient einfach so weggeworfen zu werden. Zurzeit wohne ich eher so dörflich und hier kann man nicht wirklich gut auf Wanderjagd gehen.

30.08.2016 17:35 • #829


Sixmilesoff
Zitat von Sixmilesoff:
Zitat von xUnbekannt:
Zitat von Sixmilesoff:
Moin Zu den Gefühlen: Es sind doch welche da, zumindest wenn es um deine Katzen geht, oder? Glück, Frieden, Ruhe, wenn du sie nur anguckst, Spaß, wenn du ihnen zuguckst, die Angst, es könnte ihnen etwas passieren, oder sie könnten krank werden, Mitleid: Ich gehe mal davon aus, du wärst an dem Kätzchen auf der Straße auch nicht einfach so vorbeigefahren. Du hast die Gefühle alle, aber nicht alle lässt du zu, oder sehe ich das falsch? Mir gegenüber hast du auch ein Gefühl oder mehrere, wie sonst könntest du deine Antworten verfassen? Vielleicht solltest du dir einen Katalog anlegen für jedes wiedererkannte Gefühl, das du dann sofort beim Namen nennst und in dem Katalog alphabetisch ablegst samt Fundort, Fundsituation, Funddatum, usw. Du könntest dich jeden Tag über mindestens ein wiedergefundenes Gefühl freuen und würdest bald merken, dass du reich bist an Gefühlen. Ich selbst bin auch reich an Gefühlen. Ich dränge keines davon zurück, auch nicht die schlechten. Ich lasse sie wie Sturm durch mein Haus, indem ich rundherum alle Fenster öffne, damit der Sturm das Haus (mich) nicht umwirft. Das ist eine alte chinesische Weisheit. Wichtig für mich ist, dass ich mein Anrecht auf meine Gefühle nicht dadurch beschneide, was andere empfinden können oder nicht oder was cool ist empfunden zu werden und was nicht. In meiner Pubertät hab ich mal ein Gedicht geschrieben, in dem der Satz vorkam Mein Leben .... mich an, ich denk, es ist ein leerer Wahn . Ich bin froh, an dieser Phase meines Lebens nicht zerbrochen zu sein, obwohl sie absolut schrecklich war. Und keiner konnte wirklich etwas dafür. Guter Rat kam allerdings auch nicht. Damals hätte mir jemand nahelegen sollen, Sport zu machen. Erst viel später entdeckte ich, wie gut sich Sport auf mich auswirkt. Heute ist mein liebster Sport Brisk Cross-Country Trekking. Ich glaube, es heißt offiziell anders, wird offiziell vielleicht auch anders betrieben. Für mich war wichtig, dass ich dazu nicht erst irgendwohin fahren muss, dass es nichts kostet, dass es an keine festen Zeiten gebunden ist, dass es menschenleer, in guter Luft und idyllisch ist, dass es auch sportlich eine anspruchsvolle Strecke ist. Ich wurde also erstmal Pfadfinder und laufe jetzt eine Strecke seit ein paar Jahren, die wirklich alles in sich vereint. Diese Strecke habe ich bisher nur einem Menschen verraten . Wenn ich nach Hause komme, bin ich ausgepumpt und glücklich. Da es jedesmal etwas über 2 h dauert, kann ich es nur 1x die Woche machen. Aber das halte ich auch wirklich ein. Ich war mal schwanger und unglaublich glücklich darüber, verlor aber leider das Baby in den ersten 3 Monaten, was für mich wie ein Erdbeben war. Danach wollte ich (d.h. damals noch wir) es nicht nochmals versuchen, aus Angst, nochmals durch dieselbe Hölle zu müssen. Ich hätte gerne ein Kind adoptiert. Dann zerbrach aber meine Ehe, und Adoption geht nur als Paar. Wünsch dir einen schönen Tag. Werde heute viel draußen sein, weil die Sonne scheint und Gärtnern mein zweiter idyllischer Sport ist.

LG,
Sixmilesoff


Gefühle sind da, die besitzt jeder Mensch, das stimmt schon. Wenn ich meine Katzen sehe und lächel überleg ich immer ob das wirklich 'Glücklichsein' ist, weil es mir auf einer Art und Weise gut geht. Aber dann denke ich nur das es Einbildung ist. Angst empfinde ich nicht wirklich. Eine Katze von mir ist vor nicht langer Zeit aufeinmal gestorben. Sie hat wie gewohnt auf meinen Rücken geschlafen und als ich aufgewacht bin lag sie da nur regungslos. Anfangs dachte ich, ich müsste weinen, war aber nicht so. Habe sie dann vergraben und es war dann wie immer,nur das sie nicht mehr da war. Ich habe nichts gefühlt und mein Interesse war auch nicht groß. Wenn ich z.B. merke das ich weinen muss unterdrück ich das schon Automatisch. (Ich hoffe du denkst jetzt nicht, das ich ein böser Mensch deswegen bin) Freunde meinen immer ich sehe dann so 'starr' aus. Ich habe dann einen total leeren Blick. Das mit dem Katalog ist eine wirklich gute Idee. Ich denke mal das ich es ausprobieren werde. Das mit dem Kind tut mir Leid. Habe selbst mein Kind durch eine Fehlgeburt verloren und es hat mich nicht interessiert. Ich denke immer das ich jetzt bestimmt traurig bin, aber bin es nicht. Das kostet mich immer so viel Kraft. Ich kann das auch keinen erzählen, weil man gleich als 'schlechter' Mensch abgestempelt wird, obwohl ich doch einfach nur versuchen will die Gefühle zu verstehen. Das stellt sich jeder immer so einfach vor, aber ich hänge da schon seit 5 Jahren dran und bis heute bin ich ratlos. Kann vlt. auch daran liegen , weil mein Vater immer meinte ich solle aufhören zu weinen, weil es unnötig und Schwach ist und dann irgendwann habe ich damit aufgehört. Strecken laufen finde ich auch mega entspannend, aber hier kann ich es nicht machen, weil überall so viel Lärm ist und ich es nicht ertrage. Man merkt finde ich die Stunden gar nicht wenn man wandert, da man so entspannt ist und danach viel erholter ist obwohl es eine anstrengende Strecke war.



Du steckst voller Überraschungen. Dass du auch schon eine Fehlgeburt hinter dir haben könntest, damit hab ich wirklich nicht gerechnet. Bist du wirklich erst 17? Du meinst vielleicht, dich hat das nicht interessiert, weil deine Gefühle tief in dir verschlossen sind wie in einem Gefängnis ohne Freigang. Nur was an die Oberfläche darf, hat eine Chance empfunden zu werden. Aber dein Vater hat dir das Weinen abtrainiert. Es sitzt jetzt in dem Verlies bei den Gefühlen. Ein Nachbar von mir hat seinen kleinen Töchtern auch das Weinen abtrainiert. Ich hörte ihn jedenfalls nie ein Kind trösten, sondern wenn eines weinte, schimpfte er es laut aus. Natürlich denke ich nicht, dass du ein schlechter Mensch bist, sondern ein kranker Mensch, genauer gesagt, ein gefühlskranker. Hast du schon mal von dem Begriff Alexithymie gehört - ist das möglicherweise deine Diagnose? Wurden deine Eltern eingeladen, an einer deiner Therapien teilzunehmen und was hat sich dadurch in eurer Beziehung verändert? Weißt du, wie genau das mit der Katze passiert ist? War es eine kleine Katze? Könnte es sein, dass du dich im Schlaf auf sie gelegt hast? Welches Gefühl brachte dich dazu, die tote Katze zu vergraben und sie nicht einfach in den Müll zu werfen? Hast du sie im Garten vergraben? Deine Bemerkung über das Wandern sagt mir, dass das für dich so heilsam wäre wie es für mich ist. Wohnst du mitten in der Stadt und müsstest erst weit fahren in eine ruhigere Gegend? Wenn du dich nicht zum Lächeln (über die Katzen) zwingen musst, wenn dieses Lächeln also automatisch passiert, dann ist jedes Lächeln ein Glücksgefühl oder ein Glücksmoment. Ich finde, Glücklichsein wird weithin überschätzt. Es ist der Köder, der dich in alle möglichen Richtungen locken soll und dich immer in Bewegung halten und auf der Jagd. Nur mit Menschen auf der unablässigen Jagd nach dem Glück lässt sich Geld verdienen. Für mich besteht ein Tag aus unzähligen winzigen Gücksmomenten, die meistens keinen Cent kosten, naja, mal abgesehen von dem vielen Vogelfutter, das ich kaufe.




Betreff des Beitrags: Re Re Re Bitte schreibt doch mal woher ihr kommt und wie Mit Zitat antworten
Sixmilesoff hat geschrieben:
xUnbekannt hat geschrieben:
Sixmilesoff hat geschrieben:
Moin Zu den Gefühlen: Es sind doch welche da, zumindest wenn es um deine Katzen geht, oder? Glück, Frieden, Ruhe, wenn du sie nur anguckst, Spaß, wenn du ihnen zuguckst, die Angst, es könnte ihnen etwas passieren, oder sie könnten krank werden, Mitleid: Ich gehe mal davon aus, du wärst an dem Kätzchen auf der Straße auch nicht einfach so vorbeigefahren. Du hast die Gefühle alle, aber nicht alle lässt du zu, oder sehe ich das falsch? Mir gegenüber hast du auch ein Gefühl oder mehrere, wie sonst könntest du deine Antworten verfassen? Vielleicht solltest du dir einen Katalog anlegen für jedes wiedererkannte Gefühl, das du dann sofort beim Namen nennst und in dem Katalog alphabetisch ablegst samt Fundort, Fundsituation, Funddatum, usw. Du könntest dich jeden Tag über mindestens ein wiedergefundenes Gefühl freuen und würdest bald merken, dass du reich bist an Gefühlen. Ich selbst bin auch reich an Gefühlen. Ich dränge keines davon zurück, auch nicht die schlechten. Ich lasse sie wie Sturm durch mein Haus, indem ich rundherum alle Fenster öffne, damit der Sturm das Haus (mich) nicht umwirft. Das ist eine alte chinesische Weisheit. Wichtig für mich ist, dass ich mein Anrecht auf meine Gefühle nicht dadurch beschneide, was andere empfinden können oder nicht oder was cool ist empfunden zu werden und was nicht. In meiner Pubertät hab ich mal ein Gedicht geschrieben, in dem der Satz vorkam Mein Leben .... mich an, ich denk, es ist ein leerer Wahn . Ich bin froh, an dieser Phase meines Lebens nicht zerbrochen zu sein, obwohl sie absolut schrecklich war. Und keiner konnte wirklich etwas dafür. Guter Rat kam allerdings auch nicht. Damals hätte mir jemand nahelegen sollen, Sport zu machen. Erst viel später entdeckte ich, wie gut sich Sport auf mich auswirkt. Heute ist mein liebster Sport Brisk Cross-Country Trekking. Ich glaube, es heißt offiziell anders, wird offiziell vielleicht auch anders betrieben. Für mich war wichtig, dass ich dazu nicht erst irgendwohin fahren muss, dass es nichts kostet, dass es an keine festen Zeiten gebunden ist, dass es menschenleer, in guter Luft und idyllisch ist, dass es auch sportlich eine anspruchsvolle Strecke ist. Ich wurde also erstmal Pfadfinder und laufe jetzt eine Strecke seit ein paar Jahren, die wirklich alles in sich vereint. Diese Strecke habe ich bisher nur einem Menschen verraten . Wenn ich nach Hause komme, bin ich ausgepumpt und glücklich. Da es jedesmal etwas über 2 h dauert, kann ich es nur 1x die Woche machen. Aber das halte ich auch wirklich ein. Ich war mal schwanger und unglaublich glücklich darüber, verlor aber leider das Baby in den ersten 3 Monaten, was für mich wie ein Erdbeben war. Danach wollte ich (d.h. damals noch wir) es nicht nochmals versuchen, aus Angst, nochmals durch dieselbe Hölle zu müssen. Ich hätte gerne ein Kind adoptiert. Dann zerbrach aber meine Ehe, und Adoption geht nur als Paar. Wünsch dir einen schönen Tag. Werde heute viel draußen sein, weil die Sonne scheint und Gärtnern mein zweiter idyllischer Sport ist.

LG,
Sixmilesoff


Gefühle sind da, die besitzt jeder Mensch, das stimmt schon. Wenn ich meine Katzen sehe und lächel überleg ich immer ob das wirklich 'Glücklichsein' ist, weil es mir auf einer Art und Weise gut geht. Aber dann denke ich nur das es Einbildung ist. Angst empfinde ich nicht wirklich. Eine Katze von mir ist vor nicht langer Zeit aufeinmal gestorben. Sie hat wie gewohnt auf meinen Rücken geschlafen und als ich aufgewacht bin lag sie da nur regungslos. Anfangs dachte ich, ich müsste weinen, war aber nicht so. Habe sie dann vergraben und es war dann wie immer,nur das sie nicht mehr da war. Ich habe nichts gefühlt und mein Interesse war auch nicht groß. Wenn ich z.B. merke das ich weinen muss unterdrück ich das schon Automatisch. (Ich hoffe du denkst jetzt nicht, das ich ein böser Mensch deswegen bin) Freunde meinen immer ich sehe dann so 'starr' aus. Ich habe dann einen total leeren Blick. Das mit dem Katalog ist eine wirklich gute Idee. Ich denke mal das ich es ausprobieren werde. Das mit dem Kind tut mir Leid. Habe selbst mein Kind durch eine Fehlgeburt verloren und es hat mich nicht interessiert. Ich denke immer das ich jetzt bestimmt traurig bin, aber bin es nicht. Das kostet mich immer so viel Kraft. Ich kann das auch keinen erzählen, weil man gleich als 'schlechter' Mensch abgestempelt wird, obwohl ich doch einfach nur versuchen will die Gefühle zu verstehen. Das stellt sich jeder immer so einfach vor, aber ich hänge da schon seit 5 Jahren dran und bis heute bin ich ratlos. Kann vlt. auch daran liegen , weil mein Vater immer meinte ich solle aufhören zu weinen, weil es unnötig und Schwach ist und dann irgendwann habe ich damit aufgehört. Strecken laufen finde ich auch mega entspannend, aber hier kann ich es nicht machen, weil überall so viel Lärm ist und ich es nicht ertrage. Man merkt finde ich die Stunden gar nicht wenn man wandert, da man so entspannt ist und danach viel erholter ist obwohl es eine anstrengende Strecke war.



Du steckst voller Überraschungen. Dass du auch schon eine Fehlgeburt hinter dir haben könntest, damit hab ich wirklich nicht gerechnet. Bist du wirklich erst 17? Du meinst vielleicht, dich hat das nicht interessiert, weil deine Gefühle tief in dir verschlossen sind wie in einem Gefängnis ohne Freigang. Nur was an die Oberfläche darf, hat eine Chance empfunden zu werden. Aber dein Vater hat dir das Weinen abtrainiert. Es sitzt jetzt in dem Verlies bei den Gefühlen. Ein Nachbar von mir hat seinen kleinen Töchtern auch das Weinen abtrainiert. Ich hörte ihn jedenfalls nie ein Kind trösten, sondern wenn eines weinte, schimpfte er es laut aus. Natürlich denke ich nicht, dass du ein schlechter Mensch bist, sondern ein kranker Mensch, genauer gesagt, ein gefühlskranker. Hast du schon mal von dem Begriff Alexithymie gehört - ist das möglicherweise deine Diagnose? Wurden deine Eltern eingeladen, an einer deiner Therapien teilzunehmen und was hat sich dadurch in eurer Beziehung verändert? Weißt du, wie genau das mit der Katze passiert ist? War es eine kleine Katze? Könnte es sein, dass du dich im Schlaf auf sie gelegt hast? Welches Gefühl brachte dich dazu, die tote Katze zu vergraben und sie nicht einfach in den Müll zu werfen? Hast du sie im Garten vergraben? Deine Bemerkung über das Wandern sagt mir, dass das für dich so heilsam wäre wie es für mich ist. Wohnst du mitten in der Stadt und müsstest erst weit fahren in eine ruhigere Gegend? Wenn du dich nicht zum Lächeln (über die Katzen) zwingen musst, wenn dieses Lächeln also automatisch passiert, dann ist jedes Lächeln ein Glücksgefühl oder ein Glücksmoment. Ich finde, Glücklichsein wird weithin überschätzt. Es ist der Köder, der dich in alle möglichen Richtungen locken soll und dich immer in Bewegung halten und auf der Jagd. Nur mit Menschen auf der unablässigen Jagd nach dem Glück lässt sich Geld verdienen. Für mich besteht ein Tag aus unzähligen winzigen Gücksmomenten, die meistens keinen Cent kosten, naja, mal abgesehen von dem vielen Vogelfutter, das ich kaufe.




Ja ich bin wirklich 17 Jahre. Mein Therapeut meinte auch immer das meine Gefühle wie ein Diamant wären, aber unter schwarzer Kohle vergraben sind und erstmal rauskommen müssten. Den Begriff habe ich noch nie gehört und wurde auch nicht bei mir diagnostiziert. Naja, mit dem Thema hatten die sich mit mir nicht wirklich auseinander gesetzt, eher mit meinen Depressionen und Verhalten. Meine Eltern waren nicht bei einer da, weil sie 'angeblich' nie Zeit hatten. Sie hatten einfach keine Lust. Haben vor denen immer ein auf 'tolle' Eltern gemacht, aber Naja. Ja, ich habe sie im Garten vergraben, weil ich mir im besten Sinne nicht vorstellen konnte sie einfach wegzuwerfen wie es mein Vater immer tat. Könnte mit dem Gewissen nicht leben und außerdem hätte sie es nicht verdient einfach so weggeworfen zu werden. Zurzeit wohne ich eher so dörflich und hier kann man nicht wirklich gut auf Wanderjagd gehen.

Du kannst also ein neues Gefühl in deinen Katalog aufnehmen, bzw. ein altes, das du nie verloren hast: Gewissensbisse, oder Respekt, oder Achtung für ein Lebewesen, wie willst du es nennen?
Morgen werde ich den ganzen Tag nicht zu Hause sein, nur damit du dich nicht wunderst, dass von mir nichts kommt. Ich melde mich dann übermorgen wieder. Pass gut auf dich auf !

30.08.2016 19:56 • #830


Sixmilesoff
Zitat von xUnbekannt:
Zitat von Sixmilesoff:
Zitat von xUnbekannt:

Gefühle sind da, die besitzt jeder Mensch, das stimmt schon. Wenn ich meine Katzen sehe und lächel überleg ich immer ob das wirklich 'Glücklichsein' ist, weil es mir auf einer Art und Weise gut geht. Aber dann denke ich nur das es Einbildung ist. Angst empfinde ich nicht wirklich. Eine Katze von mir ist vor nicht langer Zeit aufeinmal gestorben. Sie hat wie gewohnt auf meinen Rücken geschlafen und als ich aufgewacht bin lag sie da nur regungslos. Anfangs dachte ich, ich müsste weinen, war aber nicht so. Habe sie dann vergraben und es war dann wie immer,nur das sie nicht mehr da war. Ich habe nichts gefühlt und mein Interesse war auch nicht groß. Wenn ich z.B. merke das ich weinen muss unterdrück ich das schon Automatisch. (Ich hoffe du denkst jetzt nicht, das ich ein böser Mensch deswegen bin) Freunde meinen immer ich sehe dann so 'starr' aus. Ich habe dann einen total leeren Blick. Das mit dem Katalog ist eine wirklich gute Idee. Ich denke mal das ich es ausprobieren werde. Das mit dem Kind tut mir Leid. Habe selbst mein Kind durch eine Fehlgeburt verloren und es hat mich nicht interessiert. Ich denke immer das ich jetzt bestimmt traurig bin, aber bin es nicht. Das kostet mich immer so viel Kraft. Ich kann das auch keinen erzählen, weil man gleich als 'schlechter' Mensch abgestempelt wird, obwohl ich doch einfach nur versuchen will die Gefühle zu verstehen. Das stellt sich jeder immer so einfach vor, aber ich hänge da schon seit 5 Jahren dran und bis heute bin ich ratlos. Kann vlt. auch daran liegen , weil mein Vater immer meinte ich solle aufhören zu weinen, weil es unnötig und Schwach ist und dann irgendwann habe ich damit aufgehört. Strecken laufen finde ich auch mega entspannend, aber hier kann ich es nicht machen, weil überall so viel Lärm ist und ich es nicht ertrage. Man merkt finde ich die Stunden gar nicht wenn man wandert, da man so entspannt ist und danach viel erholter ist obwohl es eine anstrengende Strecke war.



Du steckst voller Überraschungen. Dass du auch schon eine Fehlgeburt hinter dir haben könntest, damit hab ich wirklich nicht gerechnet. Bist du wirklich erst 17? Du meinst vielleicht, dich hat das nicht interessiert, weil deine Gefühle tief in dir verschlossen sind wie in einem Gefängnis ohne Freigang. Nur was an die Oberfläche darf, hat eine Chance empfunden zu werden. Aber dein Vater hat dir das Weinen abtrainiert. Es sitzt jetzt in dem Verlies bei den Gefühlen. Ein Nachbar von mir hat seinen kleinen Töchtern auch das Weinen abtrainiert. Ich hörte ihn jedenfalls nie ein Kind trösten, sondern wenn eines weinte, schimpfte er es laut aus. Natürlich denke ich nicht, dass du ein schlechter Mensch bist, sondern ein kranker Mensch, genauer gesagt, ein gefühlskranker. Hast du schon mal von dem Begriff Alexithymie gehört - ist das möglicherweise deine Diagnose? Wurden deine Eltern eingeladen, an einer deiner Therapien teilzunehmen und was hat sich dadurch in eurer Beziehung verändert? Weißt du, wie genau das mit der Katze passiert ist? War es eine kleine Katze? Könnte es sein, dass du dich im Schlaf auf sie gelegt hast? Welches Gefühl brachte dich dazu, die tote Katze zu vergraben und sie nicht einfach in den Müll zu werfen? Hast du sie im Garten vergraben? Deine Bemerkung über das Wandern sagt mir, dass das für dich so heilsam wäre wie es für mich ist. Wohnst du mitten in der Stadt und müsstest erst weit fahren in eine ruhigere Gegend? Wenn du dich nicht zum Lächeln (über die Katzen) zwingen musst, wenn dieses Lächeln also automatisch passiert, dann ist jedes Lächeln ein Glücksgefühl oder ein Glücksmoment. Ich finde, Glücklichsein wird weithin überschätzt. Es ist der Köder, der dich in alle möglichen Richtungen locken soll und dich immer in Bewegung halten und auf der Jagd. Nur mit Menschen auf der unablässigen Jagd nach dem Glück lässt sich Geld verdienen. Für mich besteht ein Tag aus unzähligen winzigen Gücksmomenten, die meistens keinen Cent kosten, naja, mal abgesehen von dem vielen Vogelfutter, das ich kaufe.




Ja ich bin wirklich 17 Jahre. Mein Therapeut meinte auch immer das meine Gefühle wie ein Diamant wären, aber unter schwarzer Kohle vergraben sind und erstmal rauskommen müssten. Den Begriff habe ich noch nie gehört und wurde auch nicht bei mir diagnostiziert. Naja, mit dem Thema hatten die sich mit mir nicht wirklich auseinander gesetzt, eher mit meinen Depressionen und Verhalten. Meine Eltern waren nicht bei einer da, weil sie 'angeblich' nie Zeit hatten. Sie hatten einfach keine Lust. Haben vor denen immer ein auf 'tolle' Eltern gemacht, aber Naja. Ja, ich habe sie im Garten vergraben, weil ich mir im besten Sinne nicht vorstellen konnte sie einfach wegzuwerfen wie es mein Vater immer tat. Könnte mit dem Gewissen nicht leben und außerdem hätte sie es nicht verdient einfach so weggeworfen zu werden. Zurzeit wohne ich eher so dörflich und hier kann man nicht wirklich gut auf Wanderjagd gehen.


Du kannst also ein neues Gefühl in deinen Katalog aufnehmen, bzw. ein altes, das du nie verloren hast: Gewissensbisse, oder Respekt, oder Achtung für ein Lebewesen, wie willst du es nennen?
Morgen werde ich den ganzen Tag nicht zu Hause sein, nur damit du dich nicht wunderst, dass von mir nichts kommt. Ich melde mich dann übermorgen wieder. Pass gut auf dich auf !

30.08.2016 20:00 • #831


xUnbekannt
@Sixmilesoff


Ich trage es als 'Achtung für ein Lebewesen' ein, das hört sich sehr schön an, für ein Gefühl. Hättest du vlt. eine Idee was für ein Namen ich meinen Katalog geben könnte? Ich wünsche dir morgen einen schönen Tag und überanstrenge dich nicht bei dem was du tust. Ich freu mich schon wieder was von dir zu hören. LG

30.08.2016 20:14 • #832


Sixmilesoff
Zitat von xUnbekannt:
@Sixmilesoff


Ich trage es als 'Achtung für ein Lebewesen' ein, das hört sich sehr schön an, für ein Gefühl. Hättest du vlt. eine Idee was für ein Namen ich meinen Katalog geben könnte? Ich wünsche dir morgen einen schönen Tag und überanstrenge dich nicht bei dem was du tust. Ich freu mich schon wieder was von dir zu hören. LG


Danke für die guten Wünsche. Lass uns beide über einen guten Namen nachdenken bis übermorgen. Ich freue mich auch. Bis dann, lG, S.

30.08.2016 20:33 • #833


L
Ich will jetzt nicht Ar. klingen....aber wollt ihr dann vielleicht ein eigenes Thema aufmachen, oder per PN weiter schreiben? Nicht das euer Dialog nicht fesselnd ist...geht iwie langsam nur OT. Also nicht falsch verstehen....

30.08.2016 20:45 • x 3 #834


Sixmilesoff
Zitat von LostInside:
Ich will jetzt nicht Ar. klingen....aber wollt ihr dann vielleicht ein eigenes Thema aufmachen, oder per PN weiter schreiben? Nicht das euer Dialog nicht fesselnd ist...geht iwie langsam nur OT. Also nicht falsch verstehen....


Hallo LostInside,

da hast du natürlich recht, ich hatte auch schon vor, das xUnbekannt vorzuschlagen. Wir machen uns dann vom Acker in einen neuen Thread. Ein paar Male hin und her kann es hier aber noch gehen hier, bis wir uns einigen, also noch ein gaaaanz kleines bisschen Geduld bitte. Danke.

01.09.2016 18:54 • #835


Sixmilesoff
@ xUnbekannt

Hallo,

bin wieder da. Hat länger gedauert, als ich dachte. Wie ist es dir gestern und heute gegangen? Weißt du mittlerweile einen Titel für den Katalog, über den wir sprachen? Wir könnten den Thread dann ja genauso nennen?

LG,S.

01.09.2016 19:04 • #836


R
Bin 25, männlich und komme aus nähe Hagen. Ich habe nicht all zu viel mit Menschen zu tun und meide sie eher.
Ich bin sehr schüchtern und misstrauisch was neue Kontakte betrifft

05.09.2016 21:55 • #837

Sponsor-Mitgliedschaft

J
Bin 34 aus Dortmund

06.09.2016 10:07 • #838


L
42 aus Ludwigshafen. Freue mich über neue Kontakte

14.09.2016 15:32 • #839


7th Galahad
Mittelsachsen, männlich und 27

Offen gestanden suche ich immer mal wieder den Kontakt zu anderen, aber befinde mich damit ständig unter alten Leuten... Mir wäre mal wieder jemand in meinem Alter +/- 3-4 Jahre ganz lieb, vorzugsweise weiblich. Aber nicht, weil ich auf Brautschau bin (kann meine Gefühlslage derzeit niemandem zumuten^^), sondern zu Frauen einen besseren Draht habe.

20.09.2016 01:31 • #840


A


x 4


Pfeil rechts



Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Reinhard Pichler