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Timeless2017
Hallo zusammen,
wie schon in einem Thread beschrieben, hab ich aktuell ne mittelschwere/schwere Depression mit Ängsten, denke auch leichte soziale Phobien.
War 3 Wochen als Selbstzahler in einer Aktuklinik, was mit der Therapie ganz ok war, das AD (Valdoxan) hat halt meinen Schlaf verbessert.
Jetzt hocke ich zu Hause, am Dienstag Hausarzt, Psychiater hab ich leider noch keinen, in unserem LK gibts wenige. Hoffe kann mit meinem HA mich auf ein neues AD einstellen, denke ohne komm ich da net raus. An einen Platz in einer Tagesklinik glaub ich nicht, werde trotzdem alles versuchen Denke ewige Wartezeiten...
Doktere da seit April rum, arbeite auch schon länger nimmer,m 48 lebe allein, schon genug Bekannte, aber die haben keine Zeit bzw halt Kommunikation über Whatsapp.
Ausser hin und wieder bei meiner Mutter, Schwester, Kumpel, bin ich fast den ganzen Tag alleine. Geh von Bekannten mit Hund mal spazieren, da mal im Mc frühstücken, einkaufen, bummeln,alles anstrengend wegen meinen Ängsten,aber ich tus um net ganz abzustumpfen.
Und denke das geht auch noch einige Zeit bis ich wieder arbeitsfähig bin.

Kennt jemand das ? WIe baut ihr euch da immer wieder auf ?
Problem ist auch meine Interessenlosigkeit, fehlende Lebensfreude...nicht mal TV interessiert mich. Jeder Tag ist anstrengend, am besten gehts mir abends wenn der Tag rum ist. Hänge an meinem Leben, aber hab Angst irgendwie die Kraft dafür zu verlieren.
Raus gehen, Kontakte knüpfen, Vereine usw....die Tips sind ja gut gemeint, aber bin mega introvertiert, schüchtern...hab da schon Probleme wenn ich fit bin. in der Therapie hab ich da schon viel gelernt, aber mir fehlt grad die Kraft es umzusetzen.....

Gruss Timeless2017

23.07.2017 11:18 • 03.08.2017 #1


13 Antworten ↓


Wildrose
Ja, das ging mir zeitweise auch so, daβ ich nicht mehr TV geschaut habe,
noch nicht mal meine Zeitschriften mochte ich mehr lesen.
Wenn du momentan die Kraft nicht hast, um die Tipps umzusetzen, dann
ist es eben so.
Mir ging es immer schlecht, wenn ich mich unter Druck gesetzt habe, wenn
ich mich z.B. gezwungen habe, raus zu gehen, obwohl ich mich eigentlich
verkriechen wollte. Ich denke, das ist eine Schutzreaktion des Körpers, sich
zurückziehen zu wollen.
Wichtig ist auch, sich nicht als Loser zu sehen, nur weil man gerade nicht
' normal funktioniert '.

23.07.2017 13:37 • x 1 #2


A


Wie aufbauen bei Depression, Ängste usw

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Timeless2017
Hi Cati,
danke für deine Post, das mit der Schutzreaktion hab ich auch schon wo gelesen und stimmt auch.
Hab mich auch schon in der KLinik unter Druck gesetzt, was ein Fehler war und jetzt wieder. Klar man
will wieder normal sein. Andererseits weiss man das man bei psychischen Sachen viel Geduld braucht
Und es eben akzeptieren muss dass man net so im normalen Alltag dabei ist...was mir eben schwerfällt, bewundere die
wo da gelassen sein können.Muss das einfach lernen, vielleicht wirds dann besser. Gestern war ich Bekannte besuchen.
War ok, war abgelenkt, aber nachher gings mir fast schlechter, weil man eben mit normal funktionerenden zusammen war...

23.07.2017 15:54 • #3


Wildrose
Ja, das kenn ich. Man ist traurig, weil man im Moment nicht ' normal ' ist,
so wie die anderen.
Und im Umgang mit den anderen wird einem das besonders bewusst.
Ich mein, man soll sich natürlich auch nicht hängen lassen und ' einrichten '
in der Depression.
Ist klar.
Also gelassen bin ich auch nie. Leider.

23.07.2017 16:09 • #4


Timeless2017
ja das ist eben die Gradwanderung..zwischen raus gehen und sich zurückziehen....
War heute viel draussen unterwegs, aber wirklich besser gehts mir net danach...
Gelassen geht doch mit Depression fast net ?
War immer ein AD Gegner, aber aktuell gehts ohne nimmer, auch was meine Ängste angeht.
Das Citalopram soll ja recht gut sein ? Valdoxan hab ich schon auf 25 reduziert,bin nimmer ganz
so in Trance, extrem ängstlich nach wie vor.....

23.07.2017 16:33 • #5


Coru
Mich wundert, dass so viele Medikamente nehmen. Ich wurde zwar darüber informiert, dass es die Möglichkeit gibt, nehme aber keine. Vielleicht geht es mir nicht schlecht genug. Frag mich das nur bin aufjedenfall nicht gegen Medikament. Hab mich nur dagegen entschieden, solange es i.wie ohne geht.

23.07.2017 16:40 • #6


Wildrose
Ja, ich hab auch immer gedacht, ich schaffs ohne ADs.
Aber es prasselten so viele Katastrophen auf mich ein, da hab ich
akzeptiert daβ ich was versuchen muss.
Bei mir wirkt das Escitalopram stimmungsaufhellend und antriebssteigernd.
Ich hoff, daβ ich es vielleicht absetzen kann, wenn meine allgemeine
Belastungssituation sich mal beruhigt.

23.07.2017 16:46 • x 1 #7


Coru
Also habt ihr selber darum gebeten oder wurde es euch empfohlen?

23.07.2017 16:49 • #8


Wildrose
Es wurde mir vom Arzt empfohlen.

23.07.2017 16:50 • #9


Timeless2017
In der Klinik wurden alle mit Medis behandelt, höchstens es wollte einer nicht.
Bei dicken Depressionen gehts fast ohne nicht,weil halt auch noch Ängste dazu kommen.
Bekommt amndie Depression in Griff, wirds auch mit den Ängsten besser.
Man muss auch viel an sich arbeiten, dachte auch lange schaffs ohne.
Aber wenn so unten ist, die negativen Gefühle so stark sind bzw auch der Körper leidet,
kommt man um AD's nicht drumrum.

23.07.2017 17:04 • #10


I
Da passt doch ein Artikel zu, den ich gefunden habe: http://www.deutschlandfunk.de/depressio ... _id=391195

02.08.2017 21:23 • #11


D
Hallo Timeless,

ich bin 52 und mir geht es wie dir. Ich habe eine wahnsinnige Angst vor mir selbst.
Wenn ich alleine bin habe ich Angst. Ich bin auch relativ interessenlos (obwohl mich alles interessiert),
ich aber keine Lust habe mich irgendwo hin zu bewegen. Freunde habe ich ein paar, aber die sind
ja auch mit ihrem Leben beschäftiigt. Fernsehen geht manchmal.
Ich bin seit 15 Wochen in einer Tagesklinik, werde Freitag entlassen. Gegen die Angts bekomme ich
Lyrica (Pregabalin). Als AD Mirtazapin 30 mg 1x tägl.
Ich quäle mich auch damit die Lebenskraft nicht völlig zu verlieren, habe allerdings einen Garten der mich
jeden Tag irgendwie beschäftigt.
Zur Entlassung aus der TK haben sie mir geraten einen Wochenplan zu schreiben. Jeden Tag einen Programmpunkt,
den ich unbedingt außerhalb meines Hauses machen soll. Ich werde das tun, vielleicht auch 2 Sachen am Tag.
Das mache ich dann wie ein Roboter, ohne nachzudenken, einfach tun. Ich denke, das ist eine gute Sache.
Dann kann man abends auf irgendwas zurückblicken. Abends geht es mir auch immer ganz gut. Besonders wenn
es erstmal ruhiger wird draussen und es dann dunkel wird.
Morgens nach dem aufstehen mache ich immer sofort irgendwas, z.B. Abwaschen, Wäsche, Staubsaugen, irgendwas,
damit ich erstmal in Gang komme. Rumsitzen kann ich nur, wenn ich irgendwas mache zwischendurch. Es ist zwar
alles lustlos, wie ein Roboter, aber es hilft. Nebenbei suche ich einen Job, auch eher lustlos, aber nur wenn man
immer wieder etwas tut kann man weiterkommen. Irgendwann hoffentlich raus aus diesem Zustand.

02.08.2017 21:49 • #12


T
Hallo
Also ich kenne das ein wenig wie es dir geht, da ich meine Mutter im Dezember 2016 verloren habe und ich war am Ende. Dachte auch an Selbstmord usw war wirklich fertig, und was mir wirklich geholfen hat waren Links im Internet wie die hier - kann ich nur empfehlen
https://www.palverlag.de
https://www.psychotipps.com/
https://www.angst-panik-hilfe.de

Und hier noch wo man Hörbücher findet - extrem gut und aufbauen - kann ich jedem nur empfehlen!
https://mobile.audible.de
Gib mir bitte Bescheid ob dir das ganze was gebracht hat, da es mich echt freuen würde wenn ich helfen konntealles Gute für dich. Ich kann dir auch ich sagen welche Hörbücher sehr gut sind....

03.08.2017 20:55 • #13


B
Zitat von Timeless2017:
aber bin mega introvertiert, schüchtern...hab da schon Probleme wenn ich fit bin.


So, wie sich das liest, bist Du auch hochsensibel. Geht mir auch so. TV gucken ist allgemein anstrengend für mich, deshalb bevorzuge ich es zu lesen.
Auch alles was mit anderen Leuten hat, strengt mich an, weil dann soviele Reize auf mich einprasseln. Ich kann sie dann sehr schnell, nicht mehr
verarbeiten und das einzige was mir übrig bleibt und wirklich hilft, ist alleine zu Hause zu sein und zu entspannen. Ich brauche die Einsamkeit, um
mich wieder ins Gleichgewicht bringen zu können. Bei Hochsensiblen, ist die Reizschwelle sehr niedrig und deren Verarbeitung dauert länger, weil
wir in kurzer Zeit, wesentlich mehr aufnehmen als andere. Zum Glück habe ich eine Ärztin, die mich da versteht und ernstnimmt. Auch mein
Psychologe ist so und er meinte, daß viele Künstler auch so waren und ein deswegen kein einfaches Schicksal hatten. Du hast Hesse als Avatar,
den mag ich auch sehr gerne. Eine frühere Psychologin, meinte mal, daß sie in meiner Persönlichkeit einige Gemeinsamkeiten mit ihm findet und
habe durch sie den Tip bekommen, mal seine Biographie zu lesen. Mein Lieblingswerk von ihm ist Siddharta. Seit Oktober letzten Jahres, nehme
ich Aponal, zur Nacht und Escitalopram für den Tag. Das hilft mir sehr und hat mich soweit stabilisiert, daß ich nicht mehr die ganze Zeit Kopf-
schmerzen habe. Auch ich kann nicht arbeiten. In meiner letzten Maßnahme vom AA, wurde ich als nicht arbeitsfähig, wieder entlassen. Es gibt
einige von uns, die Menschen nicht lange ertragen können, das meine ich jetzt nicht im negativen Sinne und bezieht sich lediglich auf diese
extrem hohe Reizempfindlichkeit. Da wo andere Spaß haben, ist es für mich manchmal schon fast die Hölle. Partys, tanzen gehen, Festivitäten
halte ich nicht lange durch, weil schnell eben kein Input mehr möglich ist und dann fangen die Kopfschmerzen an und mein Körper macht zu.
Vielleicht bist Du ja auch so? Es gibt inzwischen, einige gute Bücher, wie man damit umgehen kann und diese Eigenschaft, die weiß Gott, die
größter aller Strafen sein kann, eben auch als ein Geschenk angenommen werden kann. ie AD`s haben mir sehr geholfen, aber ein geselliger Mensch,
werde ich eben nie sein können. Aufbauen kann ich mich wieder, in dem ich mich an den kleinen Dingen des Lebens freuen kann und daran arbeite,
schöne und aufbauende Dinge zu denken, auch gut zu mir selbst zu sein.

Ich hoffe, daß es Dir bald besser geht und Du wieder Freude am Leben haben kannst.

Als Buchtipp, der nicht so sehr anstrengt, kann ich 30 Minuten Stärken stärken von Monika Heilmann empfehlen.
In dem Buch leitet sie schön an, wie man seine Kraftquellen findet und darauf zurück greifen kann, wenn es einem nicht so gut geht.

03.08.2017 21:15 • x 1 #14


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl