App im Playstore
Pfeil rechts
11

Guten morgen alle,

ich leide jetzt schon seit mehreren Jahren an Panikattacken und Depressionen.

Meine ganze Lage hat sich schon etwas gebessert und mir geht es heute schon
viel besser, aber meine Depression ist eben immer noch da.

Nun habe ich schon ein paar Videos zum Thema Meditation und Depressionen angesehen.

Wer hier, hat den schon gute Erfahrungen mit dem Meditieren und Depressionen gemacht?

07.08.2023 10:00 • 10.08.2023 x 3 #1


5 Antworten ↓


Meine Erfahrungen sind begrenzt, denn ich habe nicht die Disziplin, regelmäßig zu meditieren. Aber ich kann sagen, dass es sehr wohl helfen kann. Es reicht auch schon die einfachste Form, nämlich wach und bewusst in die Stille zu gehen. Alle Zerstreuungsquellen ausschalten und fünfzehn his dreißig Minuten nur Stille aufkommen lassen und alles bewusst wahrnehmen. Wenn du das jeden Tag machst, sollte es eine positive Wirkung mit sich bringen . . .
LG

A


Meditieren bei Depressionen?

x 3


Hallo Fabriko,

Meditation ist ein sehr umfangreiches Thema und zugleich sieht es so einfach aus: meistens stellt man sich einen in der Stille sitzenden Menschen vor, der meditiert...

Sobald Du jedoch zehn regelmäßig meditierende Menschen fragst, wie sie meditieren bzw. warum wirst Du zehn unterschiedlich lautende Antworten bekommen. Also: Meditation ist nicht gleich Meditation. Sie bedeutet für jeden Praktizierenden etwas sehr subjektives und zugleich veränderbares, je nach Fortschritt und Intensität. Auch der Anspruch, den man an sie stellt, bedingt in hohem Maße das potenzielle Ziel und vor allem die Technik. Zudem hat die Frage, ob die Meditation einen existenziell-ganzheitlichen, spirituellen Hintergrund hat, ihre Berechtigung.

Ich persönlich kann aus eigener früherer Praxis das Buch Der Zen-Weg aus der Depression von Philip Martin sehr empfehlen. Obschon der Zen nachweisbar buddhistische Wurzel hat, ist die daraus entstandene Meditationsweise (Zazen) m. E. eine für uns Westler gut praktikable, weitgehend religiös-idiologiefreie Herangehensweise.

Geführte Meditationen z. B. auf YouTube halte ich persönlich für Zeitverschwendung. Ein Medium zu nutzen um zu sich zu kommen, geht in den allermeisten Fällen schief. Allenfalls hält man das ein paar Wochen durch und sucht ständig nach etwas Neuem. Diese Entwicklung entspricht dem genauen Gegenteil dessen, was Meditation m. E. bewirken sollte.

Eine große, mitunter umwälzende Erfahrung ist gerade für Anfänger das wirkliche Ankommen in der Stille. Und mit Stille ist nicht Geräuschlosigkeit gemeint, sondern die Stille Deines Geistes. Er ist dann nicht mehr Dein Geist, sondern nur noch Geist (wenn überhaupt noch Beschreibungen für diesen Zustand greifen). Diese Stille im Geist, bei gleichzeitig voller Präsenz im Hier und Jetzt, stellt einen - vielleicht erstmals im Leben realisierten - Ausstieg aus dem alltäglichen Ego-getriebenen Aktionismus aus Wollen und Nicht-Wollen dar. Ab hier sind bestenfalls höchst heilsame Veränderungen zu erwarten.

Denkbar sind auch Einsteiger-Kurse in Meditations-Zentren. Wenn Du es ernsthaft betreiben willst, stelle Dich auf eine Orientierungsphase von mindestens 1-2 Jahren ein, bis Du Deinen Meditationsweg gefunden hast.

Viel Hingabe wünsche ich!

Ich muss sagen, dass ich auch es auch ein paar mal versucht habe, habe
mir da auch ein paar Apps dafür heruntergeladen und es tatsächlich probiert,
aber mit meinen teilweise Panikattacken und auch allgemein gereiztheit und
nicht still sitzen können, ist das nichts für mich, fühle mich dann nur schlechter, weil ich
es einfach nicht schaffe.

Mir hat schon damals immer das Joggen sehr gefallen und ich konnte beim Joggen wunderbar
danach ausspannen.

Habe mir in meinen Keller einen gebrauchtes Laufband hingestellt, was ich über ebay Kleinanzeigen gekauft
habe und alle paar Tage mache ich da ein Intervalltraining ( https://www.laufband.org/intervalltraining/ ),
mir tut das verdammt gut.

Zitat von fabriko293:
mit dem Meditieren und Depressionen gemacht?

Meine Panikattacken haben sich durch die Meditation verabschiedet.
Meine Ängste sind weit in den Hintergrund gerückt. Ich fühle mich freier und gelassener.
Ich habe viel damit gearbeitet und mir einige Videos angesehen. Vor allem auch von Menschen, die selbst an Panikattacken und Depressionen litten, das war mir wichtig.
Meditation praktiziere ich seit etwa 19 Monaten. Aber in verschiednen Varianten, es gibt ja sehr viele Arten.

Zitat von maryyy9:
aber mit meinen teilweise Panikattacken und auch allgemein gereiztheit und
nicht still sitzen können, ist das nichts für mich, fühle mich dann nur schlechter, weil ich
es einfach nicht schaffe.

Das ging mir damals genauso. Aber ich wollte raus aus dem Leid und habe es immer und immer wieder gemacht ohne mich selbst unter Druck zu setzen (weil mir weder Medikamente, noch Therapien sowie Klinikaufenthalte halfen und ich keinen Rat mehr wusste)
Hatte erst mit 5 Minuten begonnen und nach ein paar Monaten war es dann schon 30 Minuten.
Auch meine Willenskraft konnte ich somit entwickeln.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
App im Playstore