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D
Hallo an Alle hier, ich brauche euren Rat. Dafür muss ich etwas ausholen.

Ich bin männlich, allein lebend, 24 Jahre alt und arbeitslos.

Mein Leben läuft schon seit vielen Jahren nicht so, wie es sollte. Mich plagen Panikattacken, Depressionen, Minderwertigkeitsgefühle, Energielosigkeit und Schlafstörungen. Hatte viel Mist in den letzten Jahren durchleben müssen, der auch dazu geführt hat.

Nach vielen Monaten des Herumtelefonierens hätte ich bald eigentlich einen Therapieplatz in Aussicht gehabt.

Vor einem Monat hatte ich einen Vorstellungstermin bei einem Kliniksträger und es stand zur Auswahl: Tagesklinik oder vollstationäre Therapie. Da es für die vollstationäre Therapie kürzere Wartezeiten gibt als für die Tagesklinik (4-8 Wochen statt 5-6 Monate), habe ich mich für die vollstationäre Therapie entschieden.

Doch schon kurz darauf zweifelte ich meine Entscheidung an. Denn wenn ich die vollstationäre Therapie machen würde, dann dürfte ich das Kliniksgelände nicht verlassen (außer zum anliegenden Park und Supermarkt, sonst garnicht). Das wird mit Corona begründet. Obendrein hätte ich kaum Privatsphäre; das Zimmer müsste ich mit 2-3 weiteren Patienten teilen. Das eigentlich wäre schon schwer genug für mich, wenn aber wenigstens die Möglichkeit bestünde am Wochendende nach Hause zu fahren, dann hätte ich das hingenommen. Aber wie gesagt, das ist Pandemiebedingt ja nicht gestattet.

Deshalb rief ich diese Klinik an und habe gesagt, ich möchte doch lieber in die Tagesklinik gehen und dafür die längere Wartezeit in Kauf nehmen. Man hat mir gesagt, man müsse das zuerst mit der entsprechenden Ärztin bereden, bei der ich das Vorstellungsgespräch hatte und dann würde man mich zurückrufen und mir sagen, was Sache ist.

Heute endlich kam der Rückruf und mir wurde mitgeteilt, dass es für mich nicht möglich sei, auf die Warteliste für die Tagesklinik gesetzt zu werden, da ich die klare Empfehlung hätte, eine vollstationäre Therapie zu machen. Komisch, beim Vorstellungstermin hatte ich noch die Auswahl gehabt.

Und jetzt stehe ich wieder mit leeren Händen da und weiß nicht, was ich tun soll.

Das Problem ist ja auch, dass ich Hartz 4 vom Jobcenter beziehe und da schon seit 1,5 Jahren monatlich Krankschreibungen hinschicke. Das mache ich deshalb, damit ich von denen in Ruhe gelassen werde, um mich selbst auf die Beine zu bringen um dann wieder arbeiten gehen zu können.

Meiner Hausärztin habe ich lange erzählt, dass ich einen Therapieplatz suche (was ja stimmt) und vor einem Monat auch, dass ich diesen Vorstellungstermin habe und dann nicht mehr lange warten muss, um endlich Therapie machen zu können. Heute war ich wieder bei ihr und meinte sogar dass ich in die Tagesklinik gehe (da ich ja ziemlich sicher war, auf diese Warteliste wechseln zu können). Doch später kam ja dieser besagte Rückruf von der Klinik, der mir all diese Pläne durchkreuzt hat.

Was nun? Meine Hausärztin wird sich ziemlich veräppelt vorkommen, wenn ich ihr das alles erzähle und mich fortan nicht mehr krankschreiben. Und dann würde mich das Jobcenter mit irgendwelchen, Terminen, Papieren, Angeboten und Maßnahmen zuschütten. Und nach einer Tagesklinik darf ich jetzt wieder suchen. Ich habe Angst.

Was kann ich jetzt noch machen?

16.05.2022 13:03 • 02.06.2022 x 1 #1


49 Antworten ↓


N
Geh stationär und beiß in den sauren Apfel mit 2-3 Bett Zimmer. Wenigstens versuchen würde ich es

16.05.2022 13:07 • x 4 #2


A


Ich brauche eine Therapie um wieder leben zu können

x 3


G
Was hält dich ab stationär zu gehen?
Abgesehen davon, dass du nicht weg darfst.
Warum möchtest du unbedingt weg? Musst du Tiere versorgen oder so?

Ich würde dir auch raten, stationär zu gehen. Vorallem hast du auch die Empfehlung dazu. Die wird nicht ohne Grund da sein.

Was die anderen Menschen im Zimmer angeht:
Sieh es positiv. Du hast wem zum Quatschen. Das lenkt ab.

16.05.2022 13:10 • x 4 #3


Hotin
Hallo Diddy,

mit leeren Händen stehst Du nun wirklich nicht da. Du solltest Dich im Grunde freuen,
Du bist einer der wenigen Menschen, die die Chance auf ein stationäres Therapieangebot
bekommen haben.
Du stehst folglich nicht mit leeren Händen, sondern mit einer guten Zusage da.

Wenn Du wirklich der Meinung bist, Du brauchst eine Therapie um wieder gut leben zu
können, dann gehe zu dieser stationären Therapie hin. Wer weiß, ob und wann Du
wieder solch ein Angebot bekommst.

Viele Grüße

Bernhard

16.05.2022 13:15 • x 6 #4


Kruemel_68
Zitat von Diddy:
Was kann ich jetzt noch machen?

Vollstationär in die Klinik gehen. Was hast Du zu verlieren?

Wenn es gar nicht geht, brichst Du halt ab - aber dann hast Du es jedenfalls versucht. Aber vielleicht bringt es Dir ja auch was, auch wenn Du Dir das bisher nicht vorstellen kannst.

Mit 24 Jahren hast Du Dein Leben noch vor Dir und kannst es nochmal neu ausrichten. Die Klinik kann Dir dabei helfen.

16.05.2022 13:19 • x 5 #5


D
Ja, diese Überschrift habe ich gewählt, weil ich schon Hilfe brauche, um wieder gut leben zu können...

Ich bin ein Mensch, der seine Privatsphäre braucht. Außerdem leide ich unter einer sozialen Phobie, sodass ich mir nur sehr schwer vorstellen kann, mit wildfremden Menschen zu wohnen. Ich brauche generell sehr lange um mich an andere Leute zu gewöhnen/mich ihnen zu öffnen bzw. ihnen zu vertrauen, sodass ich, sollte ich diese stationäre Therapie machen, permanent in Hab-Acht-Stellung wäre. Hört sich merkwürdig an, ist aber so.
Und da ich nicht Mal die Möglichkeit habe, wenigstens am Wochenende nach Hause zu fahren, um abschalten zu können, kommt das für mich absolut nicht in Frage.

Ich war in meiner Jugend auch schon mal in einer stationären Behandlung und weiß, dass man leider sehr viel Freizeit hat. Damals konnte man aber wenigstens in die Stadt fahren oder am Wochenende eben nach Hause. Und hier wäre ich in dieser Klinik den ganzen schönen Sommer lang wie gefangen, wie in einem vornehmen Knast - sehr überspitzt gesagt.

Ich ärgere mich über meine Entscheidung beim Vorstellungstermin sehr. Ich hätte mich für die Tagesklinik entscheiden können, doch habe das nicht getan. Jetzt habe ich den Salat.

16.05.2022 13:29 • x 1 #6


Hotin
Zitat von Diddy:
Ich bin ein Mensch, der seine Privatsphäre braucht. Außerdem leide ich unter einer sozialen Phobie, sodass ich mir nur sehr schwer vorstellen kann, mit wildfremden Menschen zu wohnen.

Das verstehe ich. Wenn Du allerdings immer versuchst, Dein Leben überwiegend so zu leben,
dass es Dich keine Kraft und Überwindung kosten wird, bekommst Du Dein Leben nie so in den Griff,
dass Du Dich eines Tages wohl fühlen kannst.

Zitat von Diddy:
Ich brauche generell sehr lange um mich an andere Leute zu gewöhnen/mich ihnen zu öffnen bzw. ihnen zu vertrauen, sodass ich, sollte ich diese stationäre Therapie machen, permanent in Hab-Acht-Stellung wäre.

Wie lange Du brauchst, um Deinen Mitpatienten zu vertrauen, spielt wohl kaum eine große Rolle.
Es reicht, dass Du ihre Nähe für die Zeit der Therapie akzeptierst.


Zitat von Diddy:
Und da ich nicht Mal die Möglichkeit habe, wenigstens am Wochenende nach Hause zu fahren, um abschalten zu können, kommt das für mich absolut nicht in Frage.

Wie Du hier siehst, versuchst Du über die Bedingungen Deiner Therapie selbst zu entscheiden.
Menschen, die versuchen Ärzten und Therapeuten vorzuschreiben, wie sie behandelt werden wollen,
werden fast immer nicht behandelt.
Somit meine ich. Du wirst Dein seelisches und soziales Problen wohl kaum lösen können.
Möglicherweise hast Du schon verloren, bevor Du überhaupt begonnen hast.
Schade.

16.05.2022 13:44 • x 3 #7


S
Gehe schnell wieder zu Deiner Hausärztin, dass sie Bescheinigung ausstellt
Ich habe Angst, dass sonst das Jobcenter was hat, an dem es sich "aufhängen” kann und Dir womöglich die Leistung kürzen

16.05.2022 13:47 • #8


D
Zitat von Hotin:
Du bist einer der wenigen Menschen, die die Chance auf ein stationäres Therapieangebot bekommen haben ...


Ich würde lediglich auf die Warteliste gesetzt.

Zitat von Kruemel_68:
Wenn es gar nicht geht, brichst Du halt ab - aber dann hast Du es jedenfalls versucht. ...


Das ist leider nicht so einfach. Sollte ich diese Therapie wirklich machen wollen, müsste ich das dem Jobcenter mitteilen. Und dann darf ich nichts auf eigene Faust abbrechen, da dies sonst als Vereitelung einer Maßnahme zur Beendigung meiner Hilfsbürftigkeit ausgelegt werden könnte. Und dies hätte eine Sperre zur Folge. Da ich mir also nicht sicher bin, ob ich das überhaupt durchziehen könnte, gehe ich dieses Risiko auch nicht ein.

16.05.2022 13:48 • #9


koenig
Bei deiner Überschrift würde ich mir stark überlegen, nicht in die Klinik zu gehen, zumindest es zu versuchen.
Ich kann verstehen, dass deine Ängste dich blockieren, dir der Gedanke Unbehagen bereitet, aber du bist nicht eingesperrt, nicht im Gefängnis oder dergleichen.

Du wirst dort sein, damit du wieder leben kannst!

Das sollte dein Antrieb sein. Alles ist weiterhin Vermeidungsverhalten, sind Ausflüchte, Ausreden, Entschuldigungen.

16.05.2022 13:54 • x 4 #10


D
Zitat von Hotin:
Wie Du hier siehst, versuchst Du über die Bedingungen Deiner Therapie selbst zu entscheiden.


Ich weiß doch, dass dies ein Therapieplatz ist und kein Hotel. Mir ist klar, dass ich dort nicht hinfahre, um Urlaub zu machen.

Aber bei diesem Vorstellungstermin beim Klinksträger meinte sogar die dortige Ärztin, die mit mir gesprochen hat, dass sie es mir zutraut, auch die tagesklinische Therapie erfolgreich machen zu können. Aber da die Wartezeiten für die Tagesklinik deutlich länger ausfallen, hat sie so lange auf mich eingeredet, bis ich mich für die stationäre Therapie entschieden habe - was nicht klug von mir war.

Überhaupt hätte ich eigentlich schon längst diese Therapie in der Tagesklinik beginnen können.
Ich habe dort nämlich schon im November angerufen und auf einen Rückruf für die Bekanntgabe des Vorstellungstermins gewartet. Und das hätte eigentlich schon innerhalb von 3-4 Wochen passieren müssen. Und ich wartete und ich wartete. Zwischendurch anrufen hat nichts gebracht. Erst im Februar kam ein richtiges Telefonat zustande, wo man mich gefragt hat, ob ich gegen Corona geimpft sei. Da ich zu dem Zeitpunkt frisch geimpft war, habe ich bejaht. Und schwupps bekam ich einen Termin zur Vorstellung. Auf meine Frage, warum man mich nicht vorher angerufen hat, wie im November eigentlich besprochen, hat man dies damit begründet, dass ich nicht geimpft gewesen bin. Und das war ich auch nicht - allerdings haben die mir auch gesagt, dass eine Impfung nicht Pflicht ist.

16.05.2022 14:07 • x 1 #11


koenig
Zitat von Diddy:
was nicht klug von mir war.


Es geht nicht mehr darum, dass du klug sein musst. Es sind keine klugen Entscheidungen zu treffen.

Es könnte einem so vorkommen, als wäre dein Leidensdruck nicht groß genug...

16.05.2022 14:17 • x 5 #12


D
Zitat von koenig:
Es könnte einem so vorkommen, als wäre dein Leidensdruck nicht groß genug...

Mir geht's schon sehr lange beschi_sen auf gut deutsch. Mittlerweile kenne ich nichts mehr anderes, als mich so zu fühlen. Ich könnte auch noch die nächsten 2 Jahre so leben. Was aber nicht heißt, dass ich das auch will. Natürlich will und muss ich mein Leben ändern, um noch irgendetwas zu erreichen - in diesem Zustand wird das wohl nichts.

Nichtsdestotrotz - ich persönlich sehe mich tatsächlich als nicht krank genug als dass ich eine solch intensive Behandlung unbedingt bräuchte. Was aber nicht heißt, dass ich überhaupt keine Therapie brauche. Denn dann hätte ich mir dieses ganze Theater und meinen Seelen-Striptease auch sparen können.

16.05.2022 14:27 • x 1 #13


D
Zitat von Diddy:

Sorry für den Doppelpost

16.05.2022 14:27 • #14


koenig
Zitat von Diddy:
Nichtsdestotrotz - ich persönlich sehe mich tatsächlich als nicht krank genug als dass ich eine solch intensive Behandlung unbedingt bräuchte. Was aber nicht heißt, dass ich überhaupt keine Therapie brauche. Denn dann hätte ich mir dieses ganze Theater und meinen Seelen-Striptease auch sparen können.


Vielleicht siehst du wirklich keine Notwendigkeit, vielleicht hast du dich tatsächlich daran gewöhnt und du denkst, du musst das alles machen, weil die Gesellschaft es vorgibt, dass dein Leben nicht normal ist.
Vielleicht gefällt es dir so?

16.05.2022 14:31 • x 1 #15


S
Wenn sie dir erst die Wahl lassen, und dann plötzlich einen Rückzieher machen, ist das nicht dein Problem. Die können dir nicht erst eine solche Zusage geben, und dann plötzlich daherkommen und meinen, das geht eben nicht mehr. Das läuft meiner Meinung nach überhaupt nicht. Und so würde ich das auch mit der Hausärztin bereden. Lass dich zu nichts drängen, nur weil es die Erwartung anderer ist. Du musst letztendlich selbst bereit sein und einwilligen.

Zitat von Diddy:
Meiner Hausärztin habe ich lange erzählt, dass ich einen Therapieplatz suche (was ja stimmt) und vor einem Monat auch, dass ich diesen Vorstellungstermin habe und dann nicht mehr lange warten muss, um endlich Therapie machen zu können. Heute war ich wieder bei ihr und meinte sogar dass ich in die Tagesklinik gehe (da ich ja ziemlich sicher war, auf diese Warteliste wechseln zu können). Doch später kam ja dieser besagte Rückruf von der Klinik, der mir all diese Pläne durchkreuzt hat.


Und genau das tust du. Du sagst es ihr. Weil es nämlich nicht deine Schuld ist. Erzähl von dem Anruf und dass die einseitig das Versprechen der Auswahl verworfen haben.

16.05.2022 14:44 • x 2 #16


koenig
Zitat von Stony:
Und genau das tust du. Du sagst es ihr. Weil es nämlich nicht deine Schuld ist. Erzähl von dem Anruf und dass die einseitig das Versprechen der Auswahl verworfen haben.


Und dann? Wisst ihr wie lange man auf so einen Platz wartet?

16.05.2022 14:46 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Und dann bemüht er sich um das, was er ursprünglich haben wollte, bevor man ihn bequatscht und verunsichert hat, und falsche Versprechen gegeben hat, anstelle ihn gegen sein Gewissen irgendwo hineinzudrängen. Ja die Zeiten sind ganz großer Mist, aber das ist es so auch nicht wert, meine Meinung.

16.05.2022 14:52 • x 1 #18


Hotin
Zitat von Diddy:
Nichtsdestotrotz - ich persönlich sehe mich tatsächlich als nicht krank genug als dass ich eine solch intensive Behandlung unbedingt bräuchte.


Kann es sein, dass Du überhaupt nicht weißt, was in einer stationären Therapie so abläuft?
Dass es viel angenehmer ist, als Du befürchtest?

Zitat von Diddy:
Denn dann hätte ich mir dieses ganze Theater und meinen Seelen-Striptease auch sparen können.

Was für ein Theater?
In einer Therapie braucht es keinen Seelenstriptease, wie Du es nennst.

Zitat von Diddy:
Was aber nicht heißt, dass ich überhaupt keine Therapie brauche.


Was denn nun, kannst Du Dich mal entscheiden? Benötigst Du Hilfe (therapeutisch)? Oder nicht?
Wer keine Hilfe benötigt, der wird wohl eher nicht an einer stationären Therapie teilnehmen.

Etwas bedauere ich oft. Viel zu selten wird bekannt, wie hilfreich Therapien waren.
Noch scheinst auch Du nicht zu glauben, dass Du Deine seelische Situation überhaupt
verbessern kannst.
Ich empfehle Dir, Deine persönliche Meinung über seelische Erkrankungen und deren
Heilung komplett zu überdenken und zu verbessern.

Wer ein gebrochenes Bein hat, der läßt sich auch nur behandeln, wenn er daran glaubt, dass
eine ärztliche Behandlung helfen kann oder wer die Schmerzen nicht mehr haben möchte.
Denn sonst sagen diese Menschen das Gleiche wie Du.

Zitat von Diddy:
Mir geht's schon sehr lange beschi_sen auf gut deutsch. Mittlerweile kenne ich nichts mehr anderes, als mich so zu fühlen.

Nun, dann entscheide Dich, wie Du vorgehen möchtest.

Ich bin jetzt raus aus dem Gespräch.

Viele Grüße

Bernhard

16.05.2022 15:12 • #19


D
@Stony
Naja, während des gesamten Gesprächs stand im Raum: Tagesklinik oder Stationär. Die Ärztin hat mir zu keinem Zeitpunkt des Gesprächs gesagt: Nein, für Sie kommt ausschließlich die stationäre Therapie infrage. Stattdessen haben wir fast die halbe Zeit darüber diskutiert, was nun die bessere Wahl für mich wäre. Und das ist gewissermaßen auch meine Schuld, da ich sie gefragt habe, wofür mich nun am besten entscheiden sollte. Ich habe meine Bedenken geäußert und sie wiederum hat auch mit den Wartezeiten argumentiert. Und da ich es eigentlich auch schneller haben wollte, tendierte ich schon zu dem Zeitpunkt zur vollstationären Behandlung.

Dann kam das Thema Medikamente zur Sprache. Ich bin jemand, der Psychopharmaka eher ablehnt. Für mich sind das Dro gen mit teils schweren Nebenwirkungen. Gut, ich wäre eventuell bereit welche zu nehmen, wenn die Ärzte meinen, sie seien wirklich sehr sinnvoll für einen Therapieerfolg. Und auch das hätte für eine stationäre Behandlung gesprochen, da ich ja meine Bedenken gegenüber den Medis geäußert habe und dort Ärzte herumliefen , die mir jederzeit helfen könnten bei etwaigen Nebenwirkungen. Ja, jetzt könnt ihr sagen: Na siehste, dann ist es doch klar, was das richtige für dich ist, aber ich sehe es nicht so!
Letztenendes habe ich mich für die stationäre Behandlung entschieden, es dann aber schon paar Stunden später bereut.

Im Prinzip bin ich aber selbst schuld, da ich von Anfang an hätte klar Schiff machen können. Aber so nervös und unentschlossen wie ich war, ist es halt so ausgegangen.

Mit meiner Hausärztin wird das wohl schwierig werden. Schon so lange, wie sie mich AU schreibt, fragt sie mich nach meiner Therapiesuche.
Erstmal erzählte ich lange, dass ich suche.
Dann habe ich was gefunden, musste aber auf ein Telefonat warten.
Dann kam dieses Telefonat zustande und ich sagte: bald geht's los.
Heute sagte ich: ich werde zur Tagesklinik gehen. Doch dann kam ja dieser Anruf.
Ne... Meine Hausärztin wird sich verarscht vorkommen. Ich denke es ist an der Zeit einen anderen Arzt zu suchen.

16.05.2022 15:26 • x 1 #20


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl