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26

F
@Hotin danke für deine Zeilen, musste fast weinen, haben mich sehr berührt. Ich weiss, dass die Politik nur das macht, was die Lobbyisten und damit die Wirtschaft resp. Die, die das Geld haben, vorgeben, das war ja DER desillusionierende Faktor. Irgendwie hatte ich das Gefühl, die Politiker etc. haben auch oft Angst. Es geht dort um Strategien und eben Spiele, wenn Player A das macht könnte Player B vielleicht das machen. Wenn wir wollen dass Player A und B das machen, müssen wir so und so agieren. Dann kam der Player mit mehr Geld, und der hatte dann das grössere Wort und konnte die Regeln wieder ändern.

Wegen dem mitspielen: ich meinte genau das, was du im zweiten Satz beschrieben hast, nämlich dass man alles mitmacht. So entstehen mist und von irgendeinem Wahnsinnigen induzierte Massenmorde überall auf der Welt. Das meinte ich damit.

Du hast Recht, an erster Stelle steht der Selbstschutz. Das hat mich sehr berührt, was du dazu geschrieben hast.

Depressiv bin ich ja schon, aber ich denke eher, weil ich meine Gefühle nicht richtig ausdrücken kann. Ich schlucke viel Ärger runter, und dann plötzlich bricht es aus. Ich kenne meine Grenzen selber nicht (Prägung) und kann sie daher auch nicht verteidigen resp. setzen (Selbstschutz). Daran arbeite ich. Nein sagen, und vor allem, Kontakt zu mir aufbauen.

Meine Coachingfrau fragte mich einmal, wie ich mir mich vorstelle, wie ich gerne sein würde, als ich sagte, ich hätte keine Ahnung wer oder was ich sei. In meiner Vorstellung bin ich selbstbewusst (im wahrsten Sinne des Wortes), kann Grenzen klar und einfach kommunizieren, bin gleichzeitig stark und schwach und hab vieeeeel Herzenswärme. Da will ich gerne hin.

16.06.2016 19:38 • x 1 #21


F
@Vergissmeinnicht wie meinst du das mit dem suchen nach dem Aussen? Könntest du das bitte konkretisieren?

16.06.2016 19:54 • #22


A


Hat jemand Erfahrung mit chronischer Depression?

x 3


Vergissmeinicht
Zitat von Intimidator:
Das sagt jetzt ja mal wenig bis gar nichts. Und vor allem, was wäre denn der richtige Weg.


Der richtige Weg ist der erste Schritt. Viele Wege führen nach Rom und der Erste muss nicht der Richtige sein; einer ist es aber und habe ihn seinerzeit selbst gefunden.


Liebe Freisein,

als ich damals die starke Angststörung hatte gab es erstmal Klinik und dann in halbes Jahr Thera; das war es. Den Weg daraus habe ich selber gefunden. Heute wird alles was geboten wird angenommen. Das Umfeld, die eigene Situation etc. ändert sich dadurch eher kaum. Du schreibst selbst viel Herzenswärme zu haben; was machst Du mit ihr und wer bekommt sie?

17.06.2016 17:39 • #23


F
wegen der Herzenswärme: ich hab geschrieben dort will ich hin. Nicht, dass ich sie habe, sonst wär ich ja nicht depressiv

Schön dass du deinen Weg selbst hinausgefunden hast. Allerdings wie ich gelesen habe, auch teilweise unter sehr schlimmen Umständen. Ich kann nicht selbst hinaus, ich brauche andere Sichtweisen (da ich nur die meine kenne) und bin daher sehr froh um die Therapie, den MBSR-Kurs etc. Es ist ja auch Wurscht, wie man rausfindet, sondern das man rausfindet. Wer heilt, hat recht. Egal welche Methode.

17.06.2016 20:46 • x 1 #24


Hotin
Hallo Freisein,

danke für Deinen Beitrag.
Das Du keine Ahnung hast, wer Du bist, nehme ich Dir nicht ab. Schließlich habe ich schon sehr viel positives
von Dir hier gelesen.
Du vertrittst hier klare Standpunkte und gleichzeitig sagst Du, ich weiß nicht wer ich bin.
Ich bin sicher, Du weißt, wer Du bist und wo Du stehst. Aber wie fast immer,
warum willst Du es nicht auch öffentlich oder vor anderen Menschen vertreten.

Politiker haben natürlich oft Angst. Nicht zuletzt sind daran auch die Medien mit schuld. Wenn ein Politiker in einem
so umfangreichen Arbeitsgebiet tätig ist, sollte man ihn nicht wegen jedem Satz verurteilen.

Gut finde ich, dass Du schon gemerkt hast, dass das depressive auch davon kommen wird, dass Du zu selten
Deine Meinung sagst. Dann mache dies zukünftig häufiger.

Nein sagen solltest Du sicher noch lernen. Kontakt zu Dir brauchst Du aber nicht aufbauen. Den hast Du.

Und abschließend, welche Grenzen Du für andere Menschen aufstellst, um Dich selbst zu schützen, dass könnte
eine Deiner nächsten Aufgaben werden.

Meine Grenzen verändere ich ständig, abhängig von Person, Situation und meiner aktuellen Stimmung.

Viel Erfolg dafür.

Bernhard

17.06.2016 22:05 • x 1 #25


F
Hallo Hotin

Ich weiss es tatsächlich noch nicht, wer oder was ich bin. Vielleicht weil ich es nicht spüre? Da ist noch sehr viel Nebel, ich bin furchtbar schnell verunsichert, immer wieder kommt die Frage bin das nun ich oder adaptiere ich da wieder nur?. Wenn diese Frage in meinen Gedanken auftaucht, dann kommt Angst und es schnürt mir die Kehle zu. Dann muss ich das Gefühl fragen, ob es sich gut anfühlt, was ich da tue, und wenn es sich gut anfühlt, dann sage ich mir, dann ist es ja Wurscht ob adaptiert oder nicht, Hauptsache, es fühlt sich gut an. So gehe ich mittlerweile vor, um Schritt für Schritt das zu finden, was gut für mich ist.
Trotzdem freut mich deine Einschätzung, das bedeutet für mich, da kommt Kontur rüber. Auch wenn ich es noch nicht so wahrnehmen kann.

Leider reagiert mein Körper immer wieder mit erhöhter Temperatur, was auf innere Konflikte hindeutet, und Stressausschlag der Haut. Dem Phänomen bin ich noch nicht auf die Schliche gekommen.

Und ich denke, ich getraue mich (noch) nicht voll zu mir zu stehen. Meine Meinung sagen, das ist je nach Situation immer noch mit Angst behaftet, die von früher kommt. Nein sagen, ja, das ist ein grosses Theam, und meine Grenzen spüren und respektieren, ja, das auch.

Ich danke dir für deine Rückmeldungen, das sind für mich wertvolle, andere Sichtweisen

17.06.2016 22:18 • x 1 #26


M
Der Unterschied zwischen Realisten und Idealisten ist der zwischen Raupen und Schmetterlingen: während die einen auf dem kalten Boden der Tatsachen kriechen, brechen die anderen aus dem Kokon der Wirklichkeit aus, entfalten sich und lassen sich durch geistige Höhen beflügeln.

Sophia Elisabeth Gerber

(*1982), Weisheitsfreundin

17.06.2016 22:56 • x 1 #27


F
Yeeeeah, der gefällt mir

17.06.2016 23:48 • #28


Robinson
Freisein,
ich empfinde ähnlich wie du, Idealismus lohnt sich aber meist nicht. Wer dankt es dir? Ich plane, mein Wohlwollen nur noch für einige wenige und besonders für mich aufzusparen, von dem was noch übrig ist.
Und wie Hotin schon schrieb, Grenzen zu setzen. Denn das dürfen wir, ich darf das, du darfst das. Hab damit schon positive Erfahrung gemacht. War von der Reaktion überrascht.

Wünsch ein schönes Wochenende.

-Robinson

18.06.2016 00:18 • x 2 #29


Vergissmeinicht
Liebe Freisein,

Du schriebst; ich habe viel Herzenswärme... Dann nutze sie; sei gut zu Dir, lerne Dich kennen.
Ferner halte ich es so wie Bernhard; jeder Tag ist eine neue Herausforderung und es liegt an uns zu entscheiden, zu verändern.

Wünsche Dir Mut dazu.

18.06.2016 12:27 • #30


F
Zitat von Freisein:

Meine Coachingfrau fragte mich einmal, wie ich mir mich vorstelle, wie ich gerne sein würde, als ich sagte, ich hätte keine Ahnung wer oder was ich sei. In meiner Vorstellung bin ich selbstbewusst (im wahrsten Sinne des Wortes), kann Grenzen klar und einfach kommunizieren, bin gleichzeitig stark und schwach und hab vieeeeel Herzenswärme. Da will ich gerne hin.


Ich schrieb: in meiner Vorstellung [sic]. Siehe oben. Nicht behaupten jetzt was so nicht drinsteht. Ich weiss schon noch was ich geschrieben habe.

Danke für die Wünsche, das wünsche ich dir auch.

18.06.2016 19:17 • #31


Hotin
Hallo Freisein,

Zitat:
ich bin furchtbar schnell verunsichert, immer wieder kommt die Frage bin das nun ich oder adaptiere ich da wieder nur?.
Wenn diese Frage in meinen Gedanken auftaucht, dann kommt Angst und es schnürt mir die Kehle zu. Dann muss ich das Gefühl fragen, ob es sich gut anfühlt, was ich da tue, und wenn es sich gut anfühlt, dann sage ich mir, dann ist es ja Wurscht ob adaptiert oder nicht, Hauptsache, es fühlt sich gut an. So gehe ich mittlerweile vor, um Schritt für Schritt das zu finden, was gut für mich ist.



Warum lässt Du Dich verunsichern? Wie Du schreibst, weißt Du doch ziemlich genau, wo Du hin willst.
Und Du machst es auch genau richtig.
Was spielt es für eine Rolle, ob etwas aus Deinen eigenen Überlegungen kommt, oder ob Du Dich einer
anderen Meinung angepasst hast. Wichtig ist doch nur, ob Deine Denkweise und Dein Verhalten regelmäßig auch
Glücksgefühle erzeugt. Wenn nicht, solltest Du Deine Denkweise und Dein Verhalten in diesem Bereich verändern.
Alles, was Du gutes bei anderen siehst, solltest Du mit den Augen und Ohren stehlen. Du musst nicht alles
selbst erfinden. Aber am Ende solltest Du mit dem, was Du tust zufrieden sein. Sonst ändere es.
Das Bessere ist immer der Feind des Guten.

Wenn Du Dich mit der persönlichen Befreiung etwas schwer tust, stellt sich die Frage. War jemand von
Deinen Eltern sehr dominant? Wer hat Dir als Kind etwas aufgedrückt? Ist Dir da etwas bekannt?

Viele Grüße

Bernhard

18.06.2016 23:53 • #32


F
Zitat von Hotin:
Wenn Du Dich mit der persönlichen Befreiung etwas schwer tust, stellt sich die Frage. War jemand von
Deinen Eltern sehr dominant? Wer hat Dir als Kind etwas aufgedrückt? Ist Dir da etwas bekannt?


Wir Kinder und unsere Bedürfnisse sind leider etwas zu kurz gekommen. Meine Mutter hatte mehrere Suizidversuche und natürlich ging es Ihr danach auch nicht besonders gut. Ich bin dann in eine Rolle geschlüpft, für die ich nicht gewachsen war: ich habe meinen (älteren) Bruder immer getröstet, wenn die Eltern stritten, ich habe versucht, die Launen der Mutter zu erspüren und dementsprechend zu reagieren (sie war manchmal einfach grundlos wütend und hat es dann an uns ausgelassen, konnte jeden Moment explodieren), später war ich dann die Beraterin der Mutter (so ab etwa 12 Jahren), habe ihr zugehört, Ratschläge gegeben (sie wollte sich immer von meinem Vater scheiden lassen und tat es dann doch nicht). Mein Bruder war wohl eifersüchtig auf mich, der hat mich täglich verprügelt.

Es war nicht so toll.....viel Angst.

Ah ja, und Geheimnisse durfte ich wohl keine haben. Meine Mutter las meine Tagebücher und Mails.

19.06.2016 12:45 • #33


Hotin
Hallo Freisein,


Zitat:
Wir Kinder und unsere Bedürfnisse sind leider etwas zu kurz gekommen.


Zitat:
Ich weiss es tatsächlich noch nicht, wer oder was ich bin.


Ich finde, Du weißt schon wer Du bist und wo Du hin willst. Dir fehlt aber ein entscheidendes
Feedback aus Deiner Kindheit.
Zu selten, oder gar nicht hast Du gehört, dass das, was Du denkst und tust gut und richtig ist.
Dies kannst Du nachholen. Höre Dir einfach an, was Dir andere Menschen spiegeln, wenn Du mit ihnen redest.
Und glaube es, auch selbst wenn es sich manchmal nicht so toll anhört.
Und dann kommt etwas wichtiges. Menschen spiegeln Dir immer nur, wie sie Dein Verhalten sehen und
Deine Worte lesen. Wie Du wirklich bist, kann niemand sehen. Es sei denn Du erklärst es genau.
Es gibt also immer nur eine Person, die genau weiß, wer und wie Du bist. Du selbst.
Hier im Forum kannst Du immer lesen, das viele das noch nicht ganz verstanden haben.
Und das macht Angst.

Ich finde, Du hast trotz einer schweren Kindheit Deine Prinzipien nie verlassen.
Und das hat Dich stark gemacht.
Zitat:
Depressiv bin ich ja schon, aber ich denke eher, weil ich meine Gefühle nicht richtig ausdrücken kann.


Jetzt hast Du sie hier doch ausgedrückt. Dann gibt es für depressiv sein eigentlich einige Gründe weniger, oder?
Zitat:
Leider reagiert mein Körper immer wieder mit erhöhter Temperatur, was auf innere Konflikte hindeutet,


Kann es sein, das Du die innere Überzeugung hast, Konflikte dürfen nicht sein?
Oh doch, zu leben heißt, ständig einen Konflikt oder ein Problem vor Augen zu haben. Wir Menschen
sind vor allem Problemlöser. Einer kann das besser, der andere nicht so gut. Und wer sich weigert Probleme
zu akzeptieren und zu beseitigen bekommt eine Angststörung.
Zitat:
Und ich denke, ich getraue mich (noch) nicht voll zu mir zu stehen.


So wird es sein. Ich geben Dir mal ein Feedback von mir.
Ich glaube Du bist eine wunderbare sensible Frau, die nur deswegen noch etwas unglücklich ist, weil sie
noch Menschen sucht, die ähnlich denken.
Also gehe unter Menschen und suche den einen oder die Gruppe, wo Du Dich wohl fühlst. Und dann tausche
mit denen Deine Gefühle.
Aber achte darauf, das Du nicht nur Gefühle gibst, wie früher.
Gefühle tauschen heißt, nur dort viel Gefühl hingeben, wo Du auch Gefühl und Anerkennung zurück bekommst.
Im Geschäft zahlst Du auch nur für die Ware, die Du wirklich bekommst.
Im Leben sollte das nicht anders sein. Zufriedenheit kann nur durch Geben und Nehmen entstehen.

Hoffentlich war das nicht an Deinen Gedanken vorbei geschrieben.

Einen schönen Sonntag für Dich

Bernhard

19.06.2016 13:35 • x 1 #34


F
Hallo Bernhard

Vielen Dank für deine Zeilen. Du hast dar nicht an meinen Gedanken vorbeigeschriebn, sondern es ziemlich genau auf den Punkt getroffen.

Zitat von Hotin:
Dies kannst Du nachholen. Höre Dir einfach an, was Dir andere Menschen spiegeln, wenn Du mit ihnen redest.
Und glaube es, auch selbst wenn es sich manchmal nicht so toll anhört.
Und dann kommt etwas wichtiges. Menschen spiegeln Dir immer nur, wie sie Dein Verhalten sehen und
Deine Worte lesen.


Wie funktioniert das genau? Wie kann ich unterscheiden, ob das aus ihren eigenen Konflikten kommt, was sie mir sagen, oder ob es eine Reaktion auf mein Verhalten ist? Manchmal projizieren die Menschen ihr eigenes Ding auf einen. Und dort bin ich manchmal wie ein Schwamm, das ich die Dinge auf mich bezogen nehme und nicht unterscheiden kann, was ist nun deren Problem und was meins. Ich fange da meistens sehr stark an mir zu zweifeln.

Wegen der Gefühle ausdrücken: Wut ist da so ein Ding, das zu kurz kommt. Das durfte ich nicht sein, sonst gab es Liebesentzug. Ich überlege schon länger, einen Kampfsport anzufangen, um dort meine Wut auslassen zu können. Meinst du, wäre das eine gute Idee?

Vor Konflikten habe ich tatsächlich Angst. Siehe oben. Ich komm fast nicht klar mit dem. Das sitzt sehr tief noch. Ich weiss nicht genau was der innere Konflikt ist, der da in mir tobt und das Fieber auslöst.

Vielen Dank für Dein Feedback das ist eine gute Idee, eine Grppe zu suchen, die ähnlich denkt wie ich. Dann fühl ich mich vielleicht mal nicht so wie ein Aussenseiter. Und gut aufgehoben.

Ich wünsche Dir auch einen schönen Sonntag!

Grüsse
Freisein

19.06.2016 17:05 • x 1 #35


Hotin
Hallo Freisein,

mal wieder danke für Deine Antwort.

Zitat:
Wie funktioniert das genau? Wie kann ich unterscheiden, ob das aus ihren eigenen Konflikten kommt,
was sie mir sagen, oder ob es eine Reaktion auf mein Verhalten ist?


Eine verflixt gute Frage. Ich versuche darauf eine Antwort zu geben.
Du kannst das unterscheiden, wenn Du Dich weniger mir Dir und Deinen Reaktionen, sondern sehr viel mehr
mit den Menschen, mit denen Du redest oder schreibst und
ihren Reaktionen beschäftigst.
Jeder Mensch sendet in jedem Satz, den er spricht oder schreibt gleichzeitig zwei Informationen.
Beispiel Du kommst aber schon wieder ein wenig spät und
Verdammt, das ist jetzt aber das letzte mal, dass Du so spät kommst.

Beide Sätze sagen sachlich das gleiche aus. Du bist zu spät.
Die zweite, Information, die für die Gefühle oder anders gesagt für die Angst ist die viel wichtigere.
Sie wird automatisch zuerst ausgewertet.
Der Unterschied zwischen den beiden Sätzen ist etwa folgender. Im ersten Satz wirst Du auf Augenhöhe
akzeptiert. Im zweiten Satz bist Du das Kind, eine kleine Angestellte oder sonst eine Frau die nur Befehle
zu empfangen hat.

Zitat:
Manchmal projizieren die Menschen ihr eigenes Ding auf einen. Und dort bin ich manchmal wie ein Schwamm, das ich die Dinge auf mich bezogen nehme und nicht unterscheiden kann, was ist nun deren Problem und was meins.


Du bist da nicht wie ein Schwamm, sondern da kommen vermutlich noch Erinnerungen aus der Kindheit durch.
Deren Problem ist es, wenn sie Dich negativ bewerten. Das steht ihnen nicht zu.
Du bist erwachsen und gleichwertig.
Die zweite Info, also die persönliche Wertung beziehst Du zu oft auf Dich.
Diese zweite Info im Satz ist aber genau die, die aus den Konflikten der anderen Menschen kommt.
Dagegen das Du zu spät kommst, kannst Du nichts sagen.
Das ist die Realität. Du kannst Dich aber gegen den völlig unangemessenen Ton wehren. Das machst Du am
besten, indem Du ziemlich sachlich sagst.

Ich weiß, ich bin zu spät. Dies tut mir Leid. Beim nächsten mal versuche ich früher
hier zu sein. Etwas verlange ich jedoch von Dir. Dieser Ton mir gegenüber ist völlig unpassend. Ich erwarte,
das Du in Zukunft vernünftig mit mir redest. Andernfalls rede ich so mit Dir, wie Du mit mir. Ich kann das auch.

Die letzten beiden Sätze sind das, was ich als verteidigen bezeichne. Du musst Deinem Gegenüber,
wenn nötig Klar sagen, wo Deine Grenze ist. Wer die überschreitet bekommt Ärger.


Zitat:
Ich überlege schon länger, einen Kampfsport anzufangen,

Wenn Du meinst probiere es. Mach genau das, von dem Du eine Verbesserung erwartest. Du wirst es sehen.
Nur gib nicht zu schnell auf, wenn Du nicht gleich Erfolg spürst. Auch beim Sport kannst Du nette Menschen
kennen lernen.

Zitat:
Vor Konflikten habe ich tatsächlich Angst.


Noch, ich kann das verstehen. Du hast das zu selten geübt. Du brauchst aber vor Konflikten keine Angst
zu haben. Beim Streit gewinnt mal der eine, mal die andere. Wenn Du aber Deine Intelligenz beim
Streiten (kämpfen) einsetzt und sachlich bleibst, bist Du eher im Vorteil.

Zitat:
Ich weiss nicht genau was der innere Konflikt ist, der da in mir tobt und das Fieber auslöst.


Da könnte ich auch nur vermuten. Vereinfacht gesagt wird es vermutlich ein schlechtes Gewissen sein.
Streit ist aber nicht negativ. Sachlich geführter Streit muss öfters sein und ist ganz wichtig für Deine
psychische Gesundheit.
Menschen mit Angststörungen können fast nie gut und sachlich streiten.

Vielleicht löst sich das, wenn Du den Menschen anders gegenüber trittst.


Wünsche Dir einen angenehmen Abend.

Viele Grüße

Bernhard

19.06.2016 21:17 • x 1 #36


F
Danke!

19.06.2016 21:44 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

Hasi82
ich leide ja an einer Angst und Panikstörung mit Somatisierungstendenz, es wurde aber auch mal eine rezidivierende majore Depression diagnostiziert. Da blickt man nicht mehr durch was die Symptome verursacht. Bei mir kommt es auch in heftigen Episoden aber auch dazwischen hab ich leichte Symptome-ist das dann auch schon chronisch?

07.08.2016 04:06 • #38


F
Hallo Hasi, ich weiss nicht genau. Ich habe gelesen, dass man von einer chronischen Depression spricht, wenn die Symptome seit über 2 Jahren da sind, ohne mal in Remission zu sein.

07.08.2016 09:48 • #39


A
Hallo,
ich will es kurz machen. Bin seit 15 Jahren an Schöpfungsdepression erkrankt und voll erwerbsunfähig. Letztendlich hat mir Ayurveda geholfen. Ich habe eine Ayurveda-Kur in Indien gemacht. Ich bin von Ayurvedea überzeugt und fördere sie ehrenamtlich auf meiner privaten website ayurveda-medical-tourism.com. Fragen zu Depression, CFS und Ayurveda beantworte ich gerne. Gruss Anando.

18.08.2016 14:10 • #40


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