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Hallo liebe Community

Ich habe das Forum über Google gefunden, um meine Mama bei der Bewältigung ihrer Krankheit zu helfen.

Kurzer Stand der Dinge:
Meine Mama leidet schon viele viele Jahre an Depressionen und Angstzuständen. Geschehnisse aus ihrer Kindheit haben Sie geprägt, eine unglücklich Ehe hat sie weiter herunter gezogen und vor kurzem musste ich beruflich auch noch die Stadt verlassen. Obwohl ich jetzt am anderen Ende von Deutschland lebe, versuche ich sie natürlich weiterhin so gut es geht zu unterstützen und immer für sie dazu sein.

Ich habe für mich persönlich die letzten 10-12 Jahre einmal Revue passieren lassen, damals hat unser Hausarzt zum ersten Mal eine Depression diagnostiziert und meine Mama umgehend zu einem Neurologen überwiesen. Er hat sie umfassend untersucht und ihr Medikamente verschrieben, mit denen es ihr 7-8 Jahre ganz gut ging. Dann musste sie mehrfach operiert werden, was ihre Ängste nochmal angefeuert hat, der kompetente Neurologe war mittlerweile in Rente und sein Platz wurde von einem weniger kompetenten Arzt übernommen. Eine umfassende Untersuchung schien für diesen neuen Arzt bei meiner Mama reine Zeitverschwendung zu sein. Sprechstunden waren im Prinzip dadurch gekennzeichnet, dass lediglich das Rezept für die nächste Medikamentenration unterzeichnet wurden. Ein wie geht es Ihnen passte scheinbar nicht in den Terminkalender vom Herrn Doktor. Da meiner Mama natürlich die Medikamente ohne weiteres verschrieben wurden, machte sie keinen Anstand, den Arzt zu wechseln.

Das letzte Jahr war (und ist immer noch) die reinste Katastrophe und ist mit Sicherheit der bisherige Höhepunkt ihrer Krankheit. Ihre Depressionen und Ängste sind schlimmer den je und gipfeln in unbändiger Wut. Dabei spielt es keine Rolle, ob Verwandte, ihre Freundinnen oder ich es bin, der ihr gegenübersteht. Alle bekommen ihre Wut zu spüren, sie schreit und schimpft als ob es keinen morgen mehr gibt. 1,2 manchmal 3 Stunden lang schreit Sie sich die Seele aus dem Leib und wirft einem die fürchterlichsten Sachen an den Kopf. Natürlich haben sich die Verwandten und alle ihre Freundinnen längst verabschiedet, weil wer lässt sich schon gerne grundlos anschimpfen. Ich sehe das aber nicht ein, schließlich ist sie krank und obwohl es ein Balanceakt ist, Beruf, Privatleben und meine Mama zur selben Zeit zu handhaben, mache ich weiter bis ihre Lebensqualität wieder hergestellt ist.

Wie ihr wisst, lassen sich manche Menschen, die dieselben Symptome wie meine Mama zeigen, nichts sagen und sind ihr eigener bester Arzt. Jedenfalls habe ich nach vielen Wochen gutmütigen Zureden meine Mama davon überzeugen können, dass sie sich einen neuen Arzt suchen muss, der Sie von Grund auf behandeln und ihre Medikamente neu einstellen muss.

Ihre aktuellen Medikamente gegen Depressionen und Angst sehen wie folgt aus. In den Klammern steht jeweils die Einnahmeempfehlung des Arztes.

Promethazin Neuraxpharm 50mg (1-0-1)
Quetiapin Neuraxpharm 50mg (0-0-1)
Lyria 150mg (1-1-1)

Die Medikamente zeigen kaum noch Wirkung. Promethazin bremst die Unruhe- und Erregungszuständen nur für eine kurze Zeit, danach flammeln sie stärker auf als davor. Trotz der Einnahmen von Quetiapin fühlt sie sich weiterhin traurig und niedergeschlagen. Sie kann auch nicht so gut schlafen, obwohl es u.a. dabei helfen soll. Lyrica ändert zudem auch nichts an Ihren Angststörungen. Wenn man zudem die o.g. Medikamentenkombination unter Apotheken-Umschau auf Wechselwirkungen prüft, bekommt man die Meldung:

Zitat:
Es wurden schwerwiegende Wechselwirkungen gefunden. Die Arzneimittel dürfen nicht gleichzeitig angewendet werden. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.


Es muss also schnell gehandelt werden.
Da die bekannten Arztportale (jameda, docinsider co) mehr oder weniger nicht die Wahrheit erzählen, suche ich nun bei euch Hilfe in der Hoffnung, dass ihr mir einen richtig guten Psychotherapeuten, Neurologen oder Psychiater in Berlin (idealerweise im Süden von Berlin) empfehlen könnt, der meine Mama wieder auf den richtigen Weg bringen kann. Obwohl meine Mama bei der AOK versichert ist, kann der empfohlene Arzt auch sehr gerne nur Privatpatienten bzw Selbstzahler behandeln. Ich bin bereit für einen guten Arzt auch in die eigene Tasche zu greifen.

Ich möchte euch allen im Voraus danken. Ich werde auf in anderen Foren nach Hilfe suchen und hoffe, dass Ihr mir das nicht übel nehmt.
Viele Grüße
Stat80

25.05.2016 09:18 • 26.05.2016 #1


1 Antwort ↓

R
Hallo,
in Berlin habe ich gute Erfahrung mit Psychiater der ambulanten MVZ (medizinisches Versorgungszentrum). Gibt es eigentlich in jedem berliner Bezirk, soviel ich weiß. Bei Depression und Angst, die nicht auf körperlichen Beschwerden beruht, finde ich einen Neurologen unpassend. Die Schilderung mit den Wutanfällen zeigt, daß da mehr dahinter steht, als Depression und Angst und ein Psychiater hat auch andere Vermittlungschancen zu Psychotherapeuten, ggfs. durch Heranziehung eines Neurologen (körperliche Ursachenbekämpfung) und zu psychiatrischen Einrichtungen, als Hausarzt oder Neurologe.
Vielleicht ist es auch ratsam, daß deine Mutter in Abklärung ihrer Beschwerden eine psychosomatische Klinik besucht. Das kann auch eine psychiatr.-psychosomatische Tagesklinik sein? Eben dafür ist ein Psychiater die bessere Wahl.

Aber du wirst wenig ausrichten können, wenn deine Mutter das nicht einsieht.

Grüße

26.05.2016 07:10 • #2





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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl