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S
Ich dachte bisher immer,ok dann hab ich halt mal einen schlechten Tag. Zugegeben die hatte ich sehr oft.
Jetzt wo ich die Diagnose habe, fühle ich mich irgendwie wie in einem tiefen Loch. Ich war doch immer stark und habe alles hinter mir lassen können. Niemals hätte ich gedacht das ich mich mal so hilflos fühle.
Ich war immer ein fröhlicher glücklicher Mensch, hatte Spaß am Leben. Habe soviel unternommen mit meinem Kind.
Und Heute?HEUTE kann ich nicht mal alleine den Müll runterbringen.Ich bin auch sehr schnell gereizt,was ich von mir gar nicht kenne. Es gibt Tage da könnte ich den ganzen Tag heulen, tue es aber nicht weil ich stark sein will für mein Kind.

Ich habe echt Angst wie es weiter gehen soll. Was mache ich wenn mein Therapeut mir nicht helfen kann das alles zu verarbeiten? Oder vielleicht sagt Er ja auch das er mit mir nicht arbeiten kann?

Im Moment gibt mein Kopf keine ruhe ,ich stolper von frage zu frage und finde keine Antwort.

Wie sind denn eure Erfahrungen? Wird es irgendwann wieder aufhören?

12.01.2017 17:10 • 15.01.2017 #1


45 Antworten ↓


J
Hm, mir ging es nach der Diagnose damals auch schlecht, wollte es nicht wahrhaben und annehmen. Habe hysterisch geweint, nachdem ich in der Ambulanz der psychiatrischen Klinik war und dort die Diagnose bekommen habe. Früher war ich auch ein lustiger Mensch, der vieles angepackt und geschafft hat. Dann, in den schlimmsten Zeiten, konnte ich nur noch herumliegen. Sonst nichts. Tagelang. Du bist also nicht allein damit! Es ist normal, dass man diese Gedanken und Angst hat.
Ob es wieder aufhört? Ich glaube, das ist bei jedem verschieden. Bei mir hat es nie mehr aufgehört, meine Persönlichkeit hat sich verändert, aber es ist auf jeden Fall besser geworden (auch wenn ab und zu wieder schlimme Tage dabei sind) und ich lerne langsam, mit der Depression umzugehen. Sie ist nun mal da und ich muss das Beste daraus machen. Therapien können sehr gut helfen! Medikamente auch, aber da dauert es oft eine Weile, bis man das richtige gefunden hat. Nimmst du zurzeit ein Medi?

12.01.2017 19:53 • #2


A


Die Tage nach der Diagnose Depression

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Als Mutter denkt man doch es sollte nichts schöneres geben als sich über das Leben zu freuen und quasi Dauer dankbar lächelnd durch das Leben zu gehen.... und dann überfällt dich die depression....die Angst....oder sonst irgend eine schwarze wolke.... warum? Ich suche seit 7 Monaten eine Antwort....aber das einzige was ich mir denke vielleicht ist es Zeit für eine Veränderung in meinem / deinem Leben.....

12.01.2017 20:04 • x 1 #3


S
Zitat von juwi:
Nimmst du zurzeit ein Medi?

Nein noch nicht.


Xandir das mit der Veränderung ist aber nicht ganz so einfach am liebsten würde ich wegziehen aber zur zeit fehlt mir einfach die kraft.
Im moment mache ich nur das nötigste.

12.01.2017 20:16 • #4


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Ach meine Liebe....ich kann dich so gut verstehen....aber bitte denke nicht es muss eine Veränderung sein....selbst das macht einem schon druck....ich meinte nur das deine depression dich verändert und das kann einem schon als Begründung für die depression reichen..... zwar nur kurzfristig....aber es kann sein das es einfach Zeit war DU zu werden....klingt komisch ich weiß aber an manchen Tagen hilft es mir....

12.01.2017 20:19 • #5


S
Ich stehe noch am Anfang und mache mir gerade jetzt so viele Gedanken. .ich könnte den ganzen tag heulen aber tue es nicht wegen meiner Tochter. .sie denkt das es mir nicht so gut geht wegen meiner Kindheit. .das ist auch gut so. .denn ich möchte ihr nicht sagen müssen das der auslöser ihr Vater war. .
Klar weiß ich das ich alles aufarbeiten muss. .und mein Kopf sagt mir das auch schon. .
In dem er mir Bilder aus längst vergessenen Tagen vor die Augen hält. ..
Das schlimme ist das ich nicht mal jemanden zum reden habe, weil es niemand versteht. .
Es heißt dann nur. .du musst einfach mal mehr raus gehen..wenn das so einfach wäre

12.01.2017 21:39 • #6


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Ich habe mittlerweile gelernt meine angststörung vor meinen Kind zu verstecken macht es nur noch schlimmer. Ist schon klar das du deiner Tochter nicht sagen kannst das dein Mann = Vater der vermeintliche Grund dafür ist....aber die Wahrheit kann oft Wunder wirken....auch wenn man es diplomatisch ansprechen sollte....
Aber das du niemanden zum reden hast, das sorgt mich erheblich....ich wäre schon in der hab mich lieb Jacke wenn ich meine Angststörung nicht mit jemandem besprechen könnte.... aber zusätzlich gehe ich auch noch zu einer Lebensberatung....diese gibt es quasi überall und sind oft soziale Einrichtungen... meine Psychologin verlangt 70 € Pro Stunde....
Auch hier etwas zu schreiben kann helfen.... Du bist nicht alleine und das wir hier in einem Forum sschreiben können zeigt doch wie viele es betrifft uns schön das wir hier schreiben können

Hast du schon mal solche youtube Videos Hypnose oder einschlafhilfe für den Abend versucht? Da kann man zumindest ich gut einschlafen.... Dir was gutes tun....was dich zum lachen bringt oder mal ein friseurbesuch?
Ich weiß eine depression geht deshalb auch nicht weg aber ich denke man muss alles versuchen....nur nicht aufgeben

12.01.2017 21:48 • #7


S
Ich versuche immer wieder etwas zu unternehmen, aber es dauert nicht lange bis ich Herzrasen bekomme und so schnell wie möglich nach hause will. Und wenn ich dann nicht nach hause kann werde ich genervt und ändert meine laune ins negative. Dann reicht es schon wenn meine Tochter nicht gleich hört ich an die Decke gehe. .natürlich entschuldige ich mich immer bei ihr aber Sie ist erst 12, wie soll ich Ihr das erklären.

Ja gerade weil ich niemanden habe, habe ich im Internet mal nach Foren geschaut.
Weil ich ja teilweise zu meinen online Kontakten auch schon den Kontakt abreche .Obwohl wir uns schon Jahre kennen und auch regelmäßig treffen.
Zur Zeit Schotte ich mich komplett ab.
Dafür habe ich aber Kontakt zu einer Frauenberatungsstelle wo ich auch jederzeit anrufen kann. Die Frau war auch sehr nett und hat mir zugehört ohne das ich das Gefühl hatte da kommt gleich ein blöder Spruch.

12.01.2017 22:06 • #8


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Meine Tochter ist erst 6 und klar.verstehen können sie es vielleicht nicht aber das Mama halt mal Grad sich selber suchen gehen muss

Ja ich kenne das Hauptsache raus raus und dann k kommt die Panik und dann nichts wie heim....sollte was quer kommen sind die nerven komplett weg....alles ganz normal wenn man Grad mal nicht normal ist
Aber ich musste mal bewusst die ruhe zu Hause aushalten....war eine Übung meiner beraterin.... na bitte ich dachte ich dreh durch....aber man muss beides können und sich bewusst in diese Situationen begeben die einem das Herzrasen verursachen.... malen (mandalas für Erwachsene) autogenes Training....positive sprüche auf den badezimmer spiegel hängen, Tagebuch führen....mir haben alle diese Dinge sicher keine Heilung gebracht aber versuchen kann man es ja mal

12.01.2017 22:12 • #9


S
Tagebuch habe ich auch angefangen einfach alle Gedanken aufschreiben. .

Siehst du da geht's dann wieder los,du hast deinem Kind erzählt das du dich selber suchen musst. .mir hat eine beratungstelle davon abgeraten meiner Tochter davon etwas zu erzählen, weil ich sie damit sonst belasten würde. Weil Kinder eigene Vorstellungen haben. .

Das ist alles so verwirrend. .auf der einen Seite würde ich schon gerne mit ihr reden, damit sie manche Situationen besser verstehen kann. Aber ich will sie ja auch nicht belasten.

12.01.2017 22:26 • #10


F
Zitat von XandiR:
Meine Tochter ist erst 6 und klar.verstehen können sie es vielleicht nicht aber das Mama halt mal Grad sich selber suchen gehen muss

Ja ich kenne das Hauptsache raus raus und dann k kommt die Panik und dann nichts wie heim....sollte was quer kommen sind die nerven komplett weg....alles ganz normal wenn man Grad mal nicht normal ist
Aber ich musste mal bewusst die ruhe zu Hause aushalten....war eine Übung meiner beraterin.... na bitte ich dachte ich dreh durch....aber man muss beides können und sich bewusst in diese Situationen begeben die einem das Herzrasen verursachen.... malen (mandalas für Erwachsene) autogenes Training....positive sprüche auf den badezimmer spiegel hängen, Tagebuch führen....mir haben alle diese Dinge sicher keine Heilung gebracht aber versuchen kann man es ja mal


So sehe ich das nicht. Ich denke alle diese kleinen Dinge sind Puzzlestücke zur Heilung. Ein Wundermittel oder ein plötzlicher Durchbruch habe ich nie erlebt und ich glaube auch nicht daran.

Du hast das schön geschrieben mit der Veränderung, ja, es ist Zeit dafür. Aber nicht zwingend eine äussere wie Umzug, bestimmt aber eine innere Veränderung. Im Umgang mit sich selbst, den Schwächen, aber auch den Ressourcen.

12.01.2017 22:43 • #11


S
Jetzt hat es mich gerade total aus der Bahn geworfen. .seit dem Tod meiner Mutter hatte ich keinen Kontakt mehr zum Rest meiner Familie. .Und eben sehe ich das meine Onkel auf meinem Internet Profil war..das war so ein Gefühls Chaos das ich sofort in Tränen ausbrach. .
Warum jetzt? Warum gerade dann wenn ich am tiefpunkt meines Lebens angekommen bin?

Ich bin gerade total am ende. .nach 21 Jahren fällt ihm ein das es mich noch gibt.

13.01.2017 00:27 • #12


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Nun belasten des Kindes....also ich bin nicht mehr dieselbe seit meiner Störung....diese hab ich seit 7 Monaten und das kann ich bei bestem Willen nicht immer vor meinem Kind verbergen....damit wwill ich sagen das meine kleine leider sowieso damit belastet wird und wenn ich ihr erkläre das es nichts mit ihr zu tun hat, kann ich eine Belastung wenigstens ausschliessen.... Tagebuch ist was gutes....ich nehme es gerne her und oft entgeht mir dabei sogar ein Lachen wenn ich sehe was ich mir schon alles eingebildete habe und wieder verschwunden ist ....
Klar ist es gut das du dir Hilfe holst, aber bedenke bei allem Ratschlägen und Hilfestellungen....DU bist der Schlüssel.... hört sich hoch mysteriös an nur ich meine wir müssen uns da selbst wieder raus holen....klar gibt es die Horror Kindheit, schreckliche Erlebnisse und viele Narben zu tragen und ich bin auch für das Aufarbeiten....aber es geht nun mal nur ein Schritt nach dem anderen....und wenn du dir jeden Tag was gutes tust und sei es eine Dusche am Morgen ist das der Schritt in die richtige Richtung....und weißt du was wenn du dir deine Erfolge mal aufschreibst, wirst du erkennen das du viel mehr machst als es dir vielleicht jetzt bewusst ist

13.01.2017 07:07 • #13


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Zitat von seelentod:
Jetzt hat es mich gerade total aus der Bahn geworfen. .seit dem Tod meiner Mutter hatte ich keinen Kontakt mehr zum Rest meiner Familie. .Und eben sehe ich das meine Onkel auf meinem Internet Profil war..das war so ein Gefühls Chaos das ich sofort in Tränen ausbrach. .
Warum jetzt? Warum gerade dann wenn ich am tiefpunkt meines Lebens angekommen bin?

Ich bin gerade total am ende. .nach 21 Jahren fällt ihm ein das es mich noch gibt.


Nichts im Leben geschiet zufällig....vielleicht ist es eine Möglichkeit vielleicht ist es eine Chance... vielleicht ist es einfach ein Zeichen das jemand an dich denkt .... manchmal sehen uns fremde unsere Sorgen an

13.01.2017 07:10 • #14


S
Vielleicht. .aber ich muss dazu sagen das ich ihm damals offen meine Gedanken erzählt habe. .ihnen war damals egal wie ich mich fühlte. .mit Anfang 17 hatte ich suizidgedanken weil ich mich so falsch am platz fühlte. .da dachte ich es sei ihm egal, heute denke ich das er vielleicht überfordert war.
Aber befinde ich mich wieder in einem tief. Ich kann ihn doch nicht wieder konfrontieren mit meinen Belastungen.

Auf der einen Seite finde ich es ok aber auf der anderen Seite habe ich Angst wieder fallengelassen zu werden. Und die angst ist momentan größer.
Am besten mache ich das was ich all die Jahre gemacht habe. Ich spiele die glückliche bis ich es einschätzen kann.

13.01.2017 08:20 • #15


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Die glückliche zu spielen hat dich wahrscheinlich auch in die depression gedrängt?!?
Also erst mal einen schei. musst du!
Das einzige was wir alle müssen ist und bekannt....und was dazwischen passiert entscheiden wir selbst....
Wenn du dich bereit für den Kontakt mit deinem Onkel fühlst dann wird es dir auch leicht fallen das anzunehmen....
Ich denke du solltest dich auch nicht zu sehr auf vergangenes ( auch wenn es in deinem Fall nicht leicht ist) konzentrieren.... Versuch immer nur in Tagesschritten zu leben....heute von einer Minute zur nächsten.... aber im hier und jetzt....
Schließe mal die Augen und arme durch und sage dir selbst Danke! DANKE das ich genau jetzt hier sitze, in meiner warmen Wohnung, mit Kleidung am Leib und Luft in der Lunge, einem Herz das schlägt nur für mich.
Es ist kein leichter Weg....aber solange wir einen Weg haben, haben wir auch eine Chance.... ))

13.01.2017 08:27 • #16


S
Ja da hast du wohl recht. .im moment kommt irgendwie alles auf einmal. .die Diagnose, die Bilder aus längst vergangenen Tagen in meinem Kopf und jetzt mein Onkel. .
Ich weiß gerade nicht wo mir der Kopf steht
Zu meinen Freunden sag ich immer das wird schon auch wenns dauert. Das sollte ich wohl zur Abwechslung mal zu mir sagen.

13.01.2017 08:37 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

M
In der Zeit meiner wiederkehrenden Depressionen würde ich mir gerne eine Motivationskeule schaffen...dies ist allerdings nicht immer möglich...und die Kinder bekommen das naürlich auch irgendwie mit...meine sind zu klein...sie verstehen das nicht...wenn du versuchst das alles zu verarbeiten...mit einer Therapie...viel darüber sprichst und nicht stehen bleibst...dann wirds nicht so düster...ist zwar nicht immer einfach...hier im Forum ergeben sich manchmal auch Freundschaften die auch unterstützen in schweren Zeiten...wichtig ist herauszufinden was triggert mich in der Zeit und was brauche ich in dieser Zeit das der Grübelzwang sich nicht verstärkt und die Spirale nicht ganz nach unten wandert...es gibt viele Methoden die du anwenden kannst...schau das du so gut es geht dir eine Ruhezeit einbaust in deinem Alltag wo du mal abschalten kannst für dich sein kannst...ich weiß das ist schwer mit Kindern...ich nehm mir wenn es geht ein warmes Bad mit schönen Düften oder wenn sie schlafen versuche ich mich auch mal hinzulegen...oder was mir sehr gut tut...aufschreiben was mich bewegt...vielleicht würde dir hier ein Tagebuch ganz gut tun...wenn du Fragen hast oder schreiben möchtest...kannst mich auch anschreiben...ich leide seid meiner Jugend an einer wiederkehrenden Depression...etwas genetisch aber meist kam es immer wieder durch Ereignisse die ich umgehaun haben...wie bei dir...

Grüßle und viel Kraft in dieser Zeit
Melanie

13.01.2017 08:47 • #18


rainbow2
Guten Morgen liebe XandiR und Seelentod. Ich finde mich in vielen wieder von euren Erfahrungen. Es ist gut das ihr euch hier gegenseitig stärkt. Ich wünsche Euch einen schönen Tag. LG

13.01.2017 08:56 • x 1 #19


S
Für mich ist es momentan noch schwer zu akzeptieren das ich Depressionen habe. Ich mag mich so nicht. Ich versuche mir nach wie vor nichts anmerken zu lassen. Aber dennoch merken viele das was nicht stimmt. Ich ziehe mich immer mehr zurück weil mir einfach alles zuviel wird. Das hat zur folge das einige Fragen ob sie mir was getan haben weil ich so komisch bin.
Einmal habe ich den Versuch gemacht mich zu erklären, aber der jenige fing an zu lachen und sagte das ich eh einen an der Waffel habe. Weil vorher war fast immer gut drauf.

Ich habe schon zeit für mich. Meine kleine gibt sie mir wenn ich sage ich brauch mal eine halbe Stunde für mich. Aber das Problem ist das ich meinen Kopf nicht frei bekomme. Den ganzen tag drehen sich die Gedanken. Selbst nachts komm ich nicht zum schlafen.

Aber ich bin froh hier zu sein weil Ihr wirklich alle gute Tips habt. Und ich nach und nach ausprobieren werde was davon mir gut tut.

13.01.2017 09:25 • #20


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl