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hi alle zusammen!

hab bis jetzt nur mal n bissl eure texte gelesen und mich dabei oft wiedererkannt, was soziale phobien und depressionen angeht.

wollte jetzt auch mal was schreiben, weil ich mich auch schon nen bissl länger mit meinen problemen befasse.

ich bin 23 jahre alt und bin seit ich denken kann eigentlich eher der depressive mensch und habe ängste menschen zu begegnen, die mir nicht vertraut sind. vor gruppen oder authoritäten zu sprechen is der großte horror für mich und ich würde lieber in ein kriegsgebiet reisen als in der uni ein referat zu halten.

ich hab natürlich auch versucht mal drauf zu kommen warum gerade ich solche probleme habe, hab mich und meine biographie mit anderen vergleichen (auch die meiner geschwistern) und bin dabei auf zwei sachen gestoßen, auf die ich es jetzt einfach mal schieben muss

das mein ich jetzt nicht böse meinen eltern gegenüber, können die ja auch nix zu... aber das muss ansich daran liegen, weil mir nie was wirklich schlimmes widerfahren ist, was mich hätte traumatisieren können..:

1. ich habe neulich erst erfahren, dass meine mutter nach meiner geburt ca. ein halbes jahr lang eine wochenbettpsychose (postpartale depression) hatte und beruhigungsmittel nehmen musste. sie hat mir erzählt, dass sie sogar scheren und messer vor sich selbst verstecken musste, weil sie angst hatte, sie könnte mir was antun. war wohl echt hart für sie. naja, aufjedenfall habe ich jetzt n paar studien darüber gelesen, dass die mutter-kind-beziehung nach der geburt sehr ausschlaggebend darüber ist wie sich das kind später entwickelt. und wenn man ne depressive mutter hat, einem ängste und depressionen quasi schon in die wiege gelegt sind.

2. ich bin ein sandwichkind. d.h. ich habe einen älteren bruder, einen jüngeren bruder und eine ältere schwester. jeder meiner geschwister hatte also eine sonerstellung innerhalb der familie: der älteste ist der aufpasser, der jüngste das nesthäkchen und die schwester halt das umsorgte mädchen. nur als sandwichkind geht man eben leer aus. da hab ich auch n paar studien drüber gelesen, dass diese kinder immer um anerkennung kämpfen.

naja das sind die sachen die mir mal so aufgefallen sind bei der recherche, bin ja kein wissenschaftler, weiss auch net ob das alles stimmt, aber wollt euch mal fragen wie's bei euch aussieht, von wegen depressionen der mutter und geschwister-reihenfolge. vielleicht erkennt man ja da paralellen?!

ne andere frage von mir wäre: wenn man sowas quasi von geburt aus aufgebrummt kriegt (angenommen die beiden oberen thesen stimmen) kann man da je wieder rauskommen, oder sollte man sich einfach mit abfinden?

ciao und danke fürs lesen
injak

studien:

http://www.familienhandbuch.de/cms/Fami ... iehung.pdf

http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte ... -05-17.pdf

28.04.2008 17:55 • 17.08.2020 #1


3 Antworten ↓


Hoffnungsblick
Erst mal herzlich willkommen hier, injak.

Kann das nachfühlen, was du über dich schreibst. Du hast schon Vieles erlebt das schmerzlich war.
Aber um es kurz zu machen: Klar kannst du da wieder herausfinden!
Es kann zwar weiterhin erst mal ein schmerzlicher Weg werden, wenn du dich deinen Ängsten und deren Ursachen bewusst stellst. Aber du hast dich ja schon auf diesen Weg gemacht und auch selbst schon angefangen, nach den Ursachen zu forschen.
Wenn du deine Probleme und deren Ursachen klar erkennst, dann kommst du wahrscheinlich irgendwann dazu, sie als deine individuellen Herausforderungen zu akzeptieren und dann zu überwinden. Das kann dich stärker machen.
Herausforderungen haben alle Menschen zu meistern, nicht nur Sandwichkinder.
Bin schon älter und musste in meinem Leben schon viele Herausforderungen meistern. Heute erkenne ich aber auch, dass es gerade diese Herausforderungen waren, die mich gestärkt haben, weil sie ein Ansporn waren, manchmal neue und andere Wege zu gehen oder neue Fähigkeiten zu erlernen.
Es ist wie eine aufregende Abenteuerreise.

Das halte ich auch für wahrscheinlich, dass die Wochenbettpsychose deiner Mutter für dich nicht positiv war. Deine Mutter hat auch darunter gelitten, klar.
Da kannst du vielleicht auch mal mit einem Fachmann bzw. Therapeut hinschauen.

Zitat von injak:
lieber in ein kriegsgebiet reisen als in der uni ein referat zu halten.


Haha, den Vergleich kann ich nachvollziehen. Manchmal ist so ein Uni-Auditorium schon ein Kriegsgebiet.
Aber wenn du deine Zuhörer liebst, dann nicht.
Referate vor anderen zu halten ist weitgehend eine Technik, die man üben und lernen kann. Es ist einen Art Handwerk.
Selbst wenn du das Gefühl hast, dass alle gegen dich sind (was nicht stimmt), dann kannst du doch zumindest davon ausgehen, dass ihr ein gemeinsames Interesse habt: Der Inhalt des Referats verbindet euch.

Du siehst vielleicht manche sozialen Situationen zu negativ, das bedeutet unrealistisch.
Da ist es schon gut, dass du dich jetzt auf den Weg gemacht hast, die Ursachen zu erforschen und dann zu verändern.
Alles Gute dir!

17.08.2020 16:05 • #2


A


ängste und depressionen wegen wochenbettpsychose der mutter

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Sonja77
Entschuldige,aber der Beitrag ist 12 Jahre her
Du wirst kaum Antwort darauf bekommen

17.08.2020 16:11 • x 1 #3


Hoffnungsblick
Danke dir! Lustig! Da hab ich aber gut geschlafen!

Hoffe, dass es dem TE jetzt besser geht!

17.08.2020 18:19 • x 1 #4





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl