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K
Eine Borderline-Störung ist ja noch relativ harmlos. Es gibt Foren, da haben die alle Borderline + alle möglichen Traumafolgestörungen von PTBS, über kPTBS bis hin zu pDIS und DIS + Essstörungen, Süchte und chronischen Schmerzen ohne Befund usw und so fort...

Das Schlimme ist nicht die Borderline-Störung an sich, sondern unser Therapiesystem, das einfach zu sehr veraltet ist und die falschen Angebote macht.

Es gibt so gut wie keine Borderliner, die nicht auch traumatisiert sind. Also, warum macht man dann bei denen allen nicht gleich eine Traumatherapie? Das wäre sinnvoll.

Ich habe auch - als ich meine neue Traumatherapie letztes Jahr im April 2022 angefangen habe, mit meinem Traumatherapeuten darüber gesprochen. Er hat auch gesagt, dass die DBT sehr hochgelobt und hochgehalten wurde, aber dass man heute weiß, dass das alles gar nicht so erfolgreich ist, wie es behauptet wird. Anfangs erzählten die was von bis zu 70 % Erfolgschancen. Und heute findet man Aussagen, die dahin gehen, dass gerade mal so 14 % der Patienten nach einer ambulanten DBT als geheilt gelten. Und dann heißt geheilt noch, dass eine Restsymptomatik bestehen bleibt! Ja, super!

Die DBT wird ja ständig nachgebessert. Da sie auch einige gute Elemente hat, würde ich sie nun nicht über Bord werfen. Aber einen reinen DBT-Therapeuten, der das alles nach Manual bis zum Exzess mit mir durchhechelt, würde ich mir nicht antun.

Mein Therapeut ist an zwei Unis aktuell in Lehr-und Prüftätigkeit und in der Ausbildung von jungen Nachwuchs-Therapeuten, also wissenschaftlich auf dem aktuellen Stand.

Mein Traumatherapeut hat auch aus dem Grund keine DBT-Ausbildung gemacht, da gibt es heute bessere Alternativen. Wir machen zwar auch Skills. Aber die anderen Inhalte von DBT gibt es auch in anderen Therapieverfahren. Die DBT ist - so würde ich es heute sagen - in weiten Teilen eine unnötige Quälerei, die nicht so viel bringt, wie man ursprünglich gedacht hat. ABER: Wie gesagt: Sie wird ständig mit neuen Elementen aus anderen Therapieformen erweitert. Das muss man auch ganz fair dazu sagen. Die Frage ist dann, ob der Therapeut, bei dem man ist, das auch so umsetzen kann?

Ich würde es mal so sagen:

Ob eine DBT-Therapie für jemanden wirklich die beste Option ist, will gut überlegt sein.

Und natürlich hat man oft keine Wahl und muss nehmen, was da ist.

In unserer Region haben wir das Problem nicht mehr. Wir haben viele freie Therapieplätze. Bei den richtig guten Leuten ist reinkommen immer noch schwer. Aber ganz ordentlich unterkommen klappt. Bei uns gibt es ganz viele Schematherapeuten, was ich klar bevorzugen würde gegenüber einer DBT bei Borderline.

03.02.2023 11:16 • x 2 #121


giesewickl
@Frozen93 : nein, zumindest nicht diagnostiziert .

03.02.2023 11:55 • #122