Pfeil rechts
1009

Icefalki
Ich sehe das so. Aufgrund ihrer Vorgeschichte hat sie Sex als Bestätigung gelebt. Bedeutet, ich werde begehrt. So ist das im Hirn verankert, es ist dort eingemeißelt. Körperliche Nähe ist die Bestätigung ihrer selbst. Erfolgt das nicht, bedeutet es das Ende. Hier haben wir das Grundgedankenmuster.

Der Mann begehrt - die Frau fühlt sich geliebt. Alles muss aber vom Mann ausgehen, er muss beweisen, dass er liebt. Puschel reagiert nur darauf. Erfolgt das nicht, bricht ihre Welt zusammen. Darum bleibt sie auch passiv.

Ich schreibe mal einen Eindruck, den ich hinter all dem vermute, und das soll nicht negativ rüberkommen, mehr als eine Idee, ein Empfinden, eine Vorstellung, ein Gedanken: sie ist die Prinzessin, der gehuldigt werden soll. Auf Händen soll er mich tragen, dann spiegel ich seine Liebe wider. Tut er das nicht, kommt die Angst. Dann verliert mein Traum, meine romantischen Vorstellung an Substanz.
Drum ist es auch so schwer, aus dem engelsgleichen Wesen eine normale Frau zu werden, denn diese Frau ist noch nicht geboren. Noch ist sie die Geliebte, die alle Aufmerksamkeit braucht.

Ok, bin jetzt vielleicht ein bisschen abgedriftet, oder hab es überzeichnend dargestellt, aber hier mein ich, liegt das Problem. Und in der Realität bedeutet das nur, ihn auf sein von dir empfundenes stoffeliges Dasein hinzuweisen.

Und wenn es endlich deutlich kommt, hey, ich bin verdammt nochmals eine Prinzessin, also will ich auch so behandelt werden. Dann ist es endlich mal den Mund aufgemacht. Und wenn der Prinz ab und an mal zum Frosch mutiert, dann küss ihn und verwandle ihn wieder in deinen Prinzen. Aber tu doch was, was Prinzessinnen auch tun. Sie leiden nicht, sie handeln.

18.09.2017 22:33 • #1501


puschel1990
Danke für eure Tipps und die aufmunternden Worte @Icefalki , @hereingeschneit und @Abendschein

Ich versuche euch mal zu erklären was ich eigentlich meine, vielleicht drücke ich mich missverständlich aus oder die Message kommt nicht so richtig an.

Ich bin momentan verwirrt, verletzt, verunsichert, absolut feige und durcheinander zugleich, ihr kennt ja meine Zustände. Bitte nicht böse sein wenn ich vergesse, auf etwas einzugehen oder wirr schreibe.

Also einmal zu dem Punkt, wie man sich in einer Partnerschaft verhalten sollte. Ich bin grundsätzlich der Meinung, jeder sollte so frei wie möglich in einer Beziehung sein und entsprechend auch sich so verhalten. Grundsätzlich habe ich doch nichts dagegen, wenn man mal schlechte Laune hat, oder einen schei. Tag hat. Oder vielleicht auch wirklich konkrete Probleme, egal was. Was mich stört ist dieses Muster bei ihm. Einmal diese Regelmäßigkeit, man kann quasi zusehen und die Uhr danach stellen, wann sein Gesichtsausdruck immer mieser wird. Es ist nicht klassische schlechte Laune, aber die Stimmung sinkt von Stunde zu Stunde. Warum auch immer. Er macht mich nicht blöd an, aber er sieht aus als ginge er gleich zu einer Beerdigung und redet kaum noch. Und was ich fast noch viel schlimmer finde, dass es noch nicht mal einen konkreten Grund dafür gibt. Wenn denn wenigstens was passiert wäre oder so, nein, es ist ein immer wieder sich wiederholendes Muster, und das völlig ohne (ersichtlichen) Grund. Ich frage ja schon kaum noch nach, er sagt immer nur, es sei nichts. Und er steht normalerweise immer dafür dass er Sachen frei ausspricht. Er hält halt schon mal etwas länger damit hinterm Berg, aber im Grunde genommen äußert er alles irgendwann mal. Also wie gesagt, zurücknehmen soll sich keiner, aber völlig grundlos immer wieder dasselbe zu machen, das geht für mich nicht, nicht immer. Und ich glaube, dazu braucht es nicht nur jemanden wie mich, der eh zu sensibel ist. Was das Verständnis betrifft: ich bin nicht immer verständnisvoll, schon mal hier und da habe ich ihm gesagt dass ich das nicht verstehe. Und außerdem reagiere ich zumindest launisch, indem ich mich abgrenze, ihm zeige, dass mir das gerade gegen den Strich gehe, ohne es konkret zu sagen. Man hat das Gefühl, er checkt das meistens auch, denn er versucht mich dann immer mit lustigen Sprüchen oder sowas zum Grinsen zu bringen. Oder streichelt mich dauernd. Irgendwas merkt er ja dann wohl. Wenn ich sage, dass ich das blöd finde mit seinen Launen, dann kommt er mir manchmal so, dass er sagt, man kann nicht immer gut drauf sein und feiern, *beep*, lachen, etc. Ja, das weiß ich wohl auch. Aber darum gehts mir dann nicht, mir gehts um dieses Muster, die Regelmäßigkeit und den nicht ersichtlichen Grund. Das versteht er aber nicht. Aber wehe ich bin mal genervt, oder schlecht drauf. Meistens lässt er mich dann ein bisschen links liegen. Also nicht bösartig aber er lenkt seine Aufmerksamkeit dann komplett auf den Fernseher oder was auch immer. Ich komme mir dann meistens blöd vor. Er will in Ruhe gelassen werden wenn er schlecht drauf ist, und meine Laune zieht es noch mehr runter wenn ich dann keine Aufmerksamkeit bekomme. Und auch das habe ich mal gesagt, aber da kam dann wieder, dass er keine Lust hat, sich jetzt ständig Gedanken machen zu müssen, ob er gerade richtig handelt oder nicht. Ich pflichte ihm da ja eigentlich bei, ich bin da im Zwiespalt. Denn was mich daran stört ist, dass er sich generell wenig Mühe macht. Das hängt für mich manchmal zusammen. Also jetzt jedes Bisschen zu analysieren ist absolut anstrengend, ich kenne das selbst ja am besten, das würde ich nicht wollen dass er das macht, aber er ist generell sehr einfallslos, ich beobachte das in vielerlei Hinsicht. Ich habe einerseits einen tollen Mann, der mir im Haushalt unheimlich gerne hilft, er macht ihn am Wochenende sogar gerne ganz alleine, das kenne ich von den meisten Männern in meinem Umfeld nicht. Und wie süß er immer darauf bedacht ist, dass ich ja immer genug Geld bei mir habe, meine ganzen Utensilien wie Schminke und alles andere was man im Bad so braucht. Auch das finde ich eher selten bei Männern. Ich kannte auch noch nie jemanden der sich so um mein Wohlbefinden Gedanken gemacht hat oder sich so um meine Gesundheit sorgt. Es sind viele Kleinigkeiten, die aber im Gesamten manchmal verletzend sind (in meinen Augen). Das mit den Blumen: wie würdet ihr euch fühlen wenn euer Mann/Freund Hinz und Kunz schon Blumen geschenkt hat, zu egal welchen Anlässen oder auch gar keinen Anlässen und ihr nicht ein einziges Mal welche bekommen habt? Unabhängig von meinen Ängsten, würde sich nicht so manche Frau irgendwie doof vorkommen? Oder zum Geburtstag oder Weihnachten noch nie ein kleines Geschenk bekommen zu haben? Noch nie eine mini kleine Überraschung bekommen zu haben? Das kann ich mir nicht vorstellen dass ich die Einzige bin, der das was ausmacht. Und ich bin alles andere als materiell orientiert. Es geht mir dabei darum, dass sich jemand Mühe macht, einfach den Gedanken fasst, einem eine kleine Freude machen zu wollen. Nicht mehr und nicht weniger. Es wäre einfach mal schön, das Gefühl zu haben, dass er sich einfach mal gerne ein paar Minuten hinsetzt und sich was überlegt. Für mich ist das selbstverständlich, das Ein oder Andere kommt da immer mal von mir. Ich habe das angesprochen, mit den Blumen z.B. Da meinte er, dass z.B. der Seeurlaub, auf den er mich eingeladen hat, ja bestimmt den ein oder anderen Strauß egalisiert hätte. Ich denke, dass er das materiell meint. Er hat es nicht verstanden. Ich hatte das Gefühl, ein schlechtes Gewissen haben zu müssen und dass ich undankbar wäre. Also habe ich es gelassen. Habe ihm in den letzten zwei Jahren eine Hand voll Male zu verstehen gegeben, dass ich gerne mal welche hätte. Bis heute ist er nicht darauf eingegangen. Ebenso mit den Zettelchen und nem lieben Gruß. Er hat das damals angefangen, und wir haben das immer zwischendurch mal gemacht, einen kleinen Zettel mit einem lieben Gruß am Frühstückstisch zu hinterlassen, oder ich gebe ihm auch gerne mal einen mit, wenn ich ihm seinen Beutel mit Broten für die Arbeit fertig mache. Da kam von seiner Seite seit über einem Jahr gar nichts mehr. Und immer zwischendurch, wenn ich ihm wieder einen geschrieben habe, meinte er, das müsste er auch mal wieder machen. Passiert ist nichts. Also reden ist ja schön und gut, aber kann man nicht ein einziges Mal was von selbst merken? Sich ein einziges Mal selbst Gedanken machen? Ich hinterfrage mich ständig, zu viel, ja, aber ich tue es, mache mir zumindest ab und an mal Gedanken, ob er in irgendwas zu kurz kommt. Wie viele Winks mit dem Zaunpfahl soll ich ihm denn noch geben? Oder wie viele Worte soll ich noch an ihn richten? Das artet irgendwann in Bettelei aus, das möchte ich nicht. Ich habe es auch verdient, mal eine kleine Aufmerksamkeit oder zumindest eine kleine Geste zu bekommen. Wie kann ein Mann so süß an mancher Stelle sein, so selbstlos und hilfsbereit, so toll und wohltuend, nimmt sich immer viel Zeit für mich und an anderer Stelle so ein Trampel sein? So extrem gegensätzlich, das ist echt krass manchmal.

Was die LKW-Geschichte betrifft: Er hat den Job nicht angenommen, weil es dann konkret hieß, er müsse minimum eine Nacht, meistens eher zwei bis drei Nächte woanders übernachten. Das hat damit aber nicht ausschließlich zu tun, denn den Job den er momentan hat, kann er auf lange Sicht behalten. Das wussten wir bis dato nämlich noch nicht, da ein Langzeitkranker evtl. wiederkommen sollte. Aber er hat jetzt das Go vom Vorgesetzten erhalten. Da muss er zwar jeden zweiten Samstag 7-17 Uhr arbeiten, aber ok. Wir haben gesagt, besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Da sind wir uns einig und wir wissen, was er da hat wo er nun ist. Sich wieder auf was Neues einzulassen wäre jetzt zu viel Risiko. Es war schon turbulent genug was die Jobs betrifft. Was das Miteinbeziehen betrifft: Er bezieht mich grundsätzlich mit ein. In der Regel, ich wüsste jetzt keine Ausnahme, treffen wir alle Entscheidungen gemeinsam. Was mich eigentlich gestört hat, ist was kümmert mich mein Geschwätz von gestern. Denn das kenne ich in vielerlei Hinsicht von ihm. Und das nimmt mir die eh schon geringe Sicherheit. Gerade ich, die so unsicher ist, kann das nicht gebrauchen, dass ich dauernd damit rechnen muss dass er sich umentscheidet. Und bei den Jobs ging es jetzt nicht um irgendwas, sondern das ist was Elementares was unseren Alltag enorm beeinflusst. Im Nachhinein war es falscher Alarm und wir haben zusammen eine Entscheidung getroffen. Aber er jagt mir mit sowas einen Schrecken ein. Was mich daran hindert sowas zu sagen ist, dass ich nicht möchte, dass er sich in Zukunft um jeden Pups Gedanken machen muss. Das wäre doch Krampf. Ich möchte mir auch nicht um alles 100 Mal Gedanken machen müssen, bevor ich was Bestimmtes sage, ich tue es zwar doch, aber ich denke, ihr wisst wie ich meine. Denn wenn er mich irgendwann sogar fragen muss, ob er sich unterwegs jetzt ein belegtes Brötchen holen darf, um meine Meinung dazu zu hören, dann wäre er im Recht, sich darüber lächerlich zu machen. Ich muss mich immer wieder selbst daran erinnern, zu differenzieren, ob das was ich empfinde, gerade meins ist oder ob es gerechtfertigt ist bzw. ob es etwas ist, was er konkret falsch macht. Deshalb, es war meinerseits falscher Alarm, er hatte weder was entschieden noch hatte er vor, was alleine zu entscheiden. Mich nervt halt dass er seine Meinung gerne und oft ändert, zumindest macht er das phasenweise, oft hört er sich danach wieder so an, wie vorher, man kommt da manchmal nicht mit. Und das habe ich ihm gesagt, mehrmals schon. Er meint, dass ich das drastischer empfinde als es wirklich ist. Naja ok. Als er merkte, dass ich über die Konstellation jetzt, dass er plötzlich den ganzen Samstag arbeiten muss, nicht so toll finde, man muss sich einfach auch mal dran gewöhnen, da meinte er, jeder der das jetzt schlimm fände, wäre dumm und und undankbar. An anderen Tagen hat man das Gefühl er würde das selbst schei. finden, also ich finde es manchmal echt verwirrend.

Diese Woche ist es wieder mal sehr extrem mit seinen Themen. Er redet fast nonstop über die Arbeit, immer wieder, und über Geld, egal, ihr kennt das schon. Und merkt absolut nicht, dass er vielleicht mal ein bisschen Halt machen könnte/sollte. Jede freie Minute ist das so. Und ich habe einen Fehler gemacht. Dieses Spiel, was er in der Spielhalle immer spielt, ich muss zugeben, das macht schon Spaß, habe ich online mit virtuellem Geld gefunden, also ohne Einsatz oder so. Und ich habe das letztens gespielt. Und ihm das dummerweise auch gezeigt. Und jetzt spiet er es, wenn er denn mal nicht über die Arbeit spricht. Also er hat immer Pause am Mittag, wo er nach Hause kommt, weil die Arbeit nur zehn Minuten von ihm entfernt ist. Und er kam vorhin nach Hause, und was war, als er dann fertig war von der Arbeit zu sprechen, da musste er dann spielen. Das geht seit drei Wochen ständig so, er spielt das gerne. Kann ich ja verstehen, ich auch, da es nicht um Geld geht. Aber muss das in so einem Ausmaß sein? Als wir letzte Woche zusammen mit dem LKW unterwegs waren, und wir warten mussten weil die Ware noch nicht verladen war, wollte er spielen. Sagte dann, keine Sorge, Schatz, ich machs kurz. Er hat dann eine Stunde gespielt und ich bin dumm durch die Gegend gelaufen weil es nun mal kaum Beschäftigungsmöglichkeiten gibt wenn man an so einer Spedition runde 350km weit weg von zu Hause steht. Und das Dumme ist, dass er an meinem Handy spielt, da es bei ihm nicht geht. Ich bin da die ganze Zeit rumgelaufen im Dunkeln und das Gelände ist groß. Er sorgt sich immer so, dass mir was passieren könnte, meinte dann so, ich solle nicht so lange laufen, weil das zu gefährlich ist. Aber als er da am Handy spielte, bekam er das gar nicht so richtig mit wie lange ich weg war. Was ich damit sagen will: er ist einerseits so fürsorglich, hilfsbereit, kümmert sich um alles, und dann gibt es Situationen, wo er komplett gegenteilig ist. Und wie ich schon sagte, es verunsichert mich noch mehr, weil ich ja eh schon so unsicher bin. Er zeigt mir halt oft, dass es keinen Sinn macht, zu reden. Die Dinge, die ich (mehrmals) anspreche, ändern sich nicht bzw. finden keine Beachtung. Vor einigen Wochen hatte ich ihm doch gesagt, dass er mir kaum noch sagt dass er mich liebt. Das ging dann ein paar Wochen gut, jetzt ist das wieder vorbei. Und selbst das war ein schwieriger Weg, denn erstmal musste ich mir sagen lassen, dass er jetzt keine Strichliste führen will wie oft er es sagt, und zweitens dass er Taten wichtiger findet. Ja, finde ich ja auch richtig. Aber ich habe oben ziemlich genau beschrieben, dass es auch mit den Taten eher wenig ist. Er ist halt auch gerne schon mal rücksichtslos, anstatt mit einem gewissen Thema oder so aufzuhören wenn ich sage dass es mich nervt, erzählt er noch weiter. Mit dem Sex war es jetzt auch wochenlang echt gut, und prompt ist das wieder vorbei, die Gelegenheiten, wo es geht, nutzt er lieber mit fernsehen und spielen. Und wundert sich aber selbst, hat er vor einiger Zeit noch gesagt, dass unser Sexleben etwas holprig verläuft.

Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen. Ich komme mir vor als sei nichts gut genug. Aber das stimmt nicht, mich machen nur diese Wechsel von ihm wahnsinnig. Gepaart mit meinen eigenen persönlichen Baustellen und seinen und unserer manchmal schwierigen Vergangenheit ist das sehr anstrengend für mich. Mir wird das schon mal sehr plötzlich bewusst, und dann überkommt es mich. Und meistens komme ich ja recht gut mit allem zurecht. Da genieße ich sogar alles richtig. Ich fühle mich dann immer so sehr bei ihm Zuhause, und obwohl er dann nicht wirklich was macht, bin ich glücklich, einfach glücklich ihn zu haben. Wenn ich dann aber im Fernsehen oder wo auch immer, mitbekomme, dass jemand heiratet oder Blumen bekommt oder was auch immer, dann kann es sein dass ich mich wieder schlecht fühle, nicht immer, aber oft. Entweder ich unterschätze, dass er in den ganzen letzten Jahren, ohne dass es was mit uns als Paar zu tun hatte (eher die Jobgeschichte und andere Enttäuschungen und schwierige Phasen) zu viel der Belastung abbekommen hatte, und dass er immer noch mit den Nachwehen zu kämpfen hat oder es ist was anderes mit ihm. Ich würde nie sagen, dass ich mir wer weiß wie den Ar. aufreiße. Aber er steht für mich immer an oberster Stelle, ich muss noch lernen dass ich mich selbst aber auch ganz weit oben hinsetzen muss

Weißt du @Abendschein , wir leben ja miteinander, wir teilen eigentlich alles, wir leben alles gemeinsam, und wie ich oben geschrieben habe, treffen wir auch unsere Entscheidungen gemeinsam. Keiner macht sein Ding allein, vieleicht wäre das manchmal besser. Ich meine damit, unabhängiger zu werden, wir sind absolut fixiert aufeinander. Also im Gegenteil, keiner macht was für sich alleine, alles Wichtige entscheiden wir selbst. Aber ein ganz großes Problem, zumindest von mir, ist das Reden, die Konsequenzen, das macht mir Angst. Wir haben immer nur phasenweise Ruhe, du hast Recht. Vertrauen haben wir, sehr, er vertraut mir blind, ich vertraue ihm genauso, ich vertraue aber mir nicht, ich glaube nicht an mich. Ich vertraue nicht darauf dass ich es Wert bin, dass jemand konsequent hinter mir steht, und ich projeziere es auf ihn, sodass es wirkt als würde ich ihm nicht vertrauen. Ich vertraue nicht darauf, dass mich jemand als wertvoll genug ansieht, dass ich alles äußern kann ohne dass er abhaut. Wenn ich ihm nicht vertrauen könnte in all der Hinsicht, dann wären wir lange nicht mehr zusammen. Denn wir haben schon so manches meistern müssen in den letzten fünf Jahren. Das zeigt mir, dass ich ihm eben doch vertrauen kann, es gab genug Gelegenheiten, wo er das Gegenteil hätte beweisen können, weil unsere Beziehung nicht standhaft genug hätte sein können. Aber wo bleibt mein eigenes Selbstvertrauen, mein Selbstwertgefühl? Das ist gar nicht vorhanden...

Mir gehts gerade deutlich besser, musste mir wohl einiges von der Seele schreiben...

22.09.2017 14:23 • #1502


A


Weniger intim ist automatisch weniger Liebe?

x 3


puschel1990
Noch was: ich möchte keinem irgendeine Schuld geben oder die Verantwortung für mich selbst abschieben. Ich weiß sehr wohl dass einige meiner Gefühle auf meinem Mist gewachsen sind, damit meine ich meine Überempfindlichkeit und dass ich mir selbst das Leben schwer mache. Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen dass es mir manchmal nur nicht unbedingt leichter gemacht wird, mich darum zu kümmern bzw. dass es mir besser geht. Etwas Einfluss, eher größeren Einfluss in dem Fall, hat das Umfeld, insbesondere der Partner ja trotzdem, ob gewollt oder ungewollt.

22.09.2017 14:49 • #1503


Icefalki
Huhu Puschel.Ich bin diejenige, die alle Situationen für mich interpretiert. Grundlage dafür ist meine ureigenste Sichtweise.

Ich habe eine Kollegin, die ist super empfindlich. Was die alles reininterpretiert, ich staune nur. Als Beispiel: Chef guckt heute so sauer. Mir fällt das gar nicht auf. Soll der sauer schauen, mir doch egal. Wäre er dann sauer auf mich, würd ich ihn ansprechen und fragen, was ist denn heute los. Oder ihn erstmals in Ruhe lassen.

Hier haben wir das Beispiel, wie was bei unterschiedlichen Menschen ankommt. Im Gegensatz zu mir, ist meine Kollegin total unsicher und misstrauisch. Ich bin das Gegenteil.

Du bist quasi meine Kollegin. Ein netter Mensch, aber sowas von empfindlich und unsicher. Alles wird interpretiert und geargwöhnt. Immer auf der Hut, immer darauf bedacht, alles recht machen zu wollen, um gelobt zu werden. Wehe, das fällt aus. Weltuntergang. Dann ist sie der Depp der Praxis, diejenige, die am wenigsten beachtet wird, die, die davon spricht, sich einen anderen job suchen zu wollen, weil sie hier nicht anerkannt ist. Dramaqueen. Ich lach sie immer aus.

Bist du auch. Ne Dramaqueen. Glaub mir, kein Mensch würde auf meinem Handy Spiele spielen, wenn ich mich langweilen würde. Wenn, dann würde ich spielen, denn es wäre sein Job, seine Wartezeit, sein Problem. Oder keiner spielt. Wäre auch gerecht.

Du bist ständig in Erwartung, dass er das tut, was für dein Ego wichtig ist. Er dagegen lebt sich eben. Ohne sich gross Gedanken zu machen. Ohne das als negativ zu empfinden, ihm reicht es aus, dass er mit dir zufrieden bist. Er liebt dich, fertig.

Ich mach meinen Job auch gerne, weil er mir Spass macht. Ob Chefe daran manchmal keine Spass hat, trüb meine Stimmung nicht. Wenn Chefe meinen würde, seine Laune an mir abzuarbeiten, dann werde ich deutlich. Und das weiss er auch, weil ich insgesamt meine Einstellung sehr klar und deutlich formuliert habe. Ansonsten darf der ruhig auch mal angekäst sein, ist nämlich sein Problem, nicht meines.

Das Gleiche gilt für deinen Freund. Solange er nur ein Gesicht zieht, und dich nicht belästigt, lass den doch mal in Ruhe sein Gesicht ziehen und beziehe nicht alles auf dich. So wie ich dir kein Selbstbewussten verordnen kann, so kannst du ihm nicht ständig Friede, Freude , Eierkuchen verordnen. Mag es extrem von dir empfunden werden, er selbst sieht das nicht so.

Ihn juckt das einfach nicht, weil er eben so ist. Dich juckt das, weil du eben so bist. Da es dich stört, hilft nur, das Störende in Griff zu bekommen. Und da kommen wir wieder zum Punkt, mach den Mund auf und sag, was dich stört. Ob sich was ändert, oder ob man lernt, damit umzugehen, ist dann das nächste Ziel.

22.09.2017 15:12 • x 3 #1504


hereingeschneit
Dein Text fällt mir schwer zu lesen. Für mich sind das zu wenige Absätze. Da weiß ich nie, wo ich grad bin. Das nur so am Rande.

Es ist mir ein Rätsel, warum ausgerechnet Blumen für dich so wichtig sind. Warum das für dich anscheinend der Liebesbeweis schlechthin ist. Du schreibst immer so viel, was er alles macht, wo er auf dich achtgibt, Rücksicht nimmt.... aber das zählt irgendwie nicht so viel, wie wenn er dir Blumen bringen würde. Nachdem er dir keine bringt, obwohl du schon öfters darauf hingewiesen hast, kauf dir doch endlich mal selbst welche. Habe ich dir schon mal vorgeschlagen. Belohne dich selbst. Sei dir selbst es wert.

Einerseits hast du Recht, wenn du meinst, es liegt nicht nur an einem selbst sondern der Partner hat auch seine Wirkung, aber wenn ich lese, dass du ihm zu liebe mit fährst, er dann in der Pause mit deinem Handy spielt, während du dich langweilst, dann, liebe puschel, hast du eigentlich kein Recht darüber zu jammern. Da sag ich nur selber Schuld, wenn du ihm dein Handy gibst.

Zitat von puschel1990:
ich vertraue aber mir nicht, ich glaube nicht an mich. Ich vertraue nicht darauf dass ich es Wert bin, dass jemand konsequent hinter mir steht, und ich projeziere es auf ihn, sodass es wirkt als würde ich ihm nicht vertrauen. Ich vertraue nicht darauf, dass mich jemand als wertvoll genug ansieht, dass ich alles äußern kann ohne dass er abhaut.

Eigentlich ist es gar nicht wichtig, dass dich jemand als wertvoll ansieht, dass man zu dir halten kann.... es wäre aber genau wichtig, dass du hinter dir selbst stehst. Ich bin ich. Ich bin jemand. Ich habe ein Recht Gefühle zu haben und auch dazu stehen zu dürfen.....

22.09.2017 22:05 • x 3 #1505


Icefalki
Zitat von hereingeschneit:
Ich bin ich. Ich bin jemand. Ich habe ein Recht Gefühle zu haben und auch dazu stehen zu dürfen.....


Genau, das ist es. = der ist mein Lieblingssmiley, yeah, ich bin ich, echt cool.

22.09.2017 22:17 • x 1 #1506


hereingeschneit
Zitat von Icefalki:
= der ist mein Lieblingssmiley, yeah, ich bin ich, echt cool.


Und ich hab ihn dir entlockt

22.09.2017 22:27 • x 1 #1507


Icefalki
Zitat von hereingeschneit:

Und ich hab ihn dir entlockt



Stimmt, du bist heute meine Forumsqueen. Und Puschel wird mit gepusch(el)t. Ich bin ich, schei. auf meine Macken, denn ich bin ich. Gelle Puschel?

22.09.2017 22:31 • x 1 #1508


puschel1990
Zitat von Icefalki:
Du bist ständig in Erwartung, dass er das tut, was für dein Ego wichtig ist. Er dagegen lebt sich eben. Ohne sich gross Gedanken zu machen. Ohne das als negativ zu empfinden, ihm reicht es aus, dass er mit dir zufrieden bist. Er liebt dich, fertig.




Das Gleiche gilt für deinen Freund. Solange er nur ein Gesicht zieht, und dich nicht belästigt, lass den doch mal in Ruhe sein Gesicht ziehen und beziehe nicht alles auf dich. So wie ich dir kein Selbstbewussten verordnen kann, so kannst du ihm nicht ständig Friede, Freude , Eierkuchen verordnen. Mag es extrem von dir empfunden werden, er selbst sieht das nicht so.



Mir ist wohl klar dass ich überempfindlich bin. Klar, ich sollte mich weniger daran stören wenn er schlecht drauf ist. Es geht mir aber nicht nur hier und da um schlechte Stimmung. Es zieht sich durch wie ein roter Faden, ich kann die Uhr danach stellen, richtig systematisch. Das wurmt mich. Wenn es mal hier, mal da wäre, das wäre mir fast schon wurst. Aber es ist ja regelrecht vorprogrammiert. Ohne dass ich was dafür tun muss, man sieht ab einem gewissen Punkt nach und nach immer mehr die Laune sinken. Er macht mich nie blöd an, es kann nur schon mal sein dass er dann zickig ist. Gestern wieder was Ähnliches. Wir haben nach Feierabend schön gegessen, ich habe sein Lieblingsessen für ihn gekocht und er sich voll gefreut. Dann sind wir rüber ins Wohnzimmer, er hat natürlich nonstop über die Arbeit gesprochen nachdem er nach Hause kam, ok, das kenne ich auch schon. Und dann saßen wir beim Fernsehen, alles schön und gut, er wollte plötzlich wieder spielen. Und hat sich dann damit zwei Stunden beschäftigt und natürlich lag seine Aufmerksamkeit voll bei seinem Spiel. Als das dann vorbei war, hat er mich kaum noch beachtet. Bisschen gezickt hat er auch. Ich weiß nicht, was los war, habe einmal kurz gefragt, natürlich hatte er wie immer irgendeine Erklärung, woran das doch liegen könnte und dann war gut. Habe mich dann zurückgezogen, weil mir solche Sachen irgendwie zu blöd sind und ich keine Lust hatte, das lästige Anhängsel zu sein. Keine fünf Minuten später war er ständig an mir zugange. Ich kannte ihn früher so nicht. Ich kannte solche Stimmungsschwankungen nicht bei ihm. Früher war das einfach nicht so bei ihm, und da war ich auch schon überempfindlich. Es gibt Tage da ist mir das fast gleichgültig, da kann ich wunderbar neben ihm sitzen und das einfach alles an mir vorbeigehen lassen, meistens - ich weiß nicht ob er dann von selbst was merkt oder nicht - kommt er irgendwann an und man hat das Gefühl er möchte Aufmerksamkeit.

Was ich eigentlich damit sagen möchte: Ich möchte einfach verstehen was los ist, was die Ursache ist. Es würde mich mit Sicherheit helfen, mich davon etwas zu lösen und lockerer zu werden. Das war schon oft so. Auch wenn sich dann seinerseits trotzdem nichts ändern würde, vermutlich, Ungewissheit ist was ganz Schlimmes für ihn, für mich, für uns beide. Ich versuche bei meinem Verhalten herauszufinden, wo die Ursache liegt, was mir das Ganze ja auch deutlich erleichtern würde.

Zitat von hereingeschneit:
Dein Text fällt mir schwer zu lesen. Für mich sind das zu wenige Absätze. Da weiß ich nie, wo ich grad bin. Das nur so am Rande.


Ja, tut mir Leid, meistens achte ich eigentlich darauf...

Zitat von hereingeschneit:
Es ist mir ein Rätsel, warum ausgerechnet Blumen für dich so wichtig sind. Warum das für dich anscheinend der Liebesbeweis schlechthin ist. Du schreibst immer so viel, was er alles macht, wo er auf dich achtgibt, Rücksicht nimmt.... aber das zählt irgendwie nicht so viel, wie wenn er dir Blumen bringen würde. Nachdem er dir keine bringt, obwohl du schon öfters darauf hingewiesen hast, kauf dir doch endlich mal selbst welche. Habe ich dir schon mal vorgeschlagen. Belohne dich selbst. Sei dir selbst es wert.


Es geht mir nicht um die Blumen als Solches, ich habe noch nie wer weiß wie Wert darauf gelegt. Aber wenn man hört, dass jeder Hinz und Kunz schon welche bekommen hat, überall ist das irgendwie so selbstverständlich. Dann fragt man ich einfach, wieso bei mir nicht? Ich bin da die absolute Ausnahme, und ich kann nicht verstehen, warum. Wieso bin ich die Einzige, die keine bekommt? Es kränkt mich halt einfach, dass er das bei mir offenbar als überflüssig ansieht, mich interessiert, wie oben schon geschrieben, einfach die Ursache.

Zitat von hereingeschneit:
Einerseits hast du Recht, wenn du meinst, es liegt nicht nur an einem selbst sondern der Partner hat auch seine Wirkung, aber wenn ich lese, dass du ihm zu liebe mit fährst, er dann in der Pause mit deinem Handy spielt, während du dich langweilst, dann, liebe puschel, hast du eigentlich kein Recht darüber zu jammern. Da sag ich nur selber Schuld, wenn du ihm dein Handy gibst.


Ich weiß, ich bin selbst schuld. Ich bin ja nicht nur ihm zu Liebe mitgefahren, ich wollte ja selbst gerne mit. Aber dieses Spiel spielt er fast jeden Tag, das muss ihm ja unheimlich wichtig sein. Ich bin nicht so eine Superzicke, die dann gleich einen Aufstand macht. Aber es kommt manchmal einfach zu viel in der Masse zusammen, vor allem wenn man das Ganze mit etwas Abstand betrachtet.

Zitat von Icefalki:


Stimmt, du bist heute meine Forumsqueen. Und Puschel wird mit gepusch(el)t. Ich bin ich, schei. auf meine Macken, denn ich bin ich. Gelle Puschel?


Ihr seid echt süß, und ganz nebenbei auch noch die besten Hobbypsychologen und -therapeuten, die man sich wünschen kann

Wisst ihr, ja, ich erwarte zu viel. Ja, ich bin manchmal wenig verständnisvoll, und ja, ich bin absolut überempfindlich. Aber eins muss ich dazu noch sagen: mein Freund neigt dazu, meine Erwartungen eher noch zu schüren. Vieles von dem, was ich bemängel, ist auch teilsweise auf seinem Mist gewachsen. Das mit der Hochzeit z.B., das war für mich nie ein Thema. Er hat mir so dermaßen Hoffnungen gemacht, und Flöhe ins Ohr gesetzt, dass ich jetzt mit meinen Gefühlen da stehe. Genauso mit unserem Sexleben oder anderen Dingen. Viele Versprechen, oft gehalten, oft aber auch nicht, Reden geschwungen etc. Nein, ich distanziere mich davon, dass das alles nur meine Schuld ist. Einen Teil hat er dazu auch beigetragen, und ich habe weder eine Erklärung noch Taten die folgen. Dafür dass ich immer seine Prinzessin bin, behandelt er mich ziemlich wenig wie eine. Ich hatte auch den Anspruch nie. Er hat sehr sehr viel in mir geweckt und mich dann damit stehengelassen. Mir ist klar, dass das jetzt mein Problem ist, er ist glücklich, wie es ist. Sagt ständig, er sei der glücklichste Mann auf der Welt. Aber wieso kommt das irgendwie so selten rüber?

Mich fragt keiner, wie ich mich dabei fühle, das hier alles zu sagen, meinem Ärger hier freien Lauf zu lassen. Ich habe fast von Anfang an ein mega schlechtes Gewissen. Ich bin so dermaßen im Zwiespalt und in den Extremen unterwegs, dass es weh tut. Was ist, wenn ich das alles niemals in den Griff kriege?

26.09.2017 08:27 • x 1 #1509


Icefalki
Zitat von puschel1990:
Ich bin so dermaßen im Zwiespalt und in den Extremen unterwegs, dass es weh tut. Was ist, wenn ich das alles niemals in den Griff kriege?


Nun, beschäftigen wir uns damit. Du wirst weiterhin deine Probleme haben. Fragt sich nur, inwieweit sind wir in der Lage mit unseren Problemen umzugehen?

Probleme gibt es immer. Manche kann man lösen, bei anderen heisst es, damit leben.

Und dieses damit leben können, beinhaltet die Situationen abzuwägen. Deine Problematik ist mangelndes Selbstwertgefühl. Abhängigkeit von den Launen anderer. Diesen Umgang bekommst du nicht hin.

Wenn ICH aufgrund meiner Persönlichkeit Defizite habe, die es mir nicht möglich machen, mich zu wehren, oder mich ausdrücken, die mich leiden lassen, wer soll das jetzt ändern? Ausser mir gibt es doch niemand, der damit ein Problem hat. Oder?

Glaubst du etwa, ich hüpfe durchs Leben ohne Probleme? Selbst jetzt gibt es Tage, da kotzt mich genügend an. Manchmal weiss ich selbst nicht, was es ist. Was ich aber gelernt habe, dass sich das auch wieder ändert oder es ist dermassen belastend, dass ich was ändern sollte. Mach ich das nicht, kann natürlich auch sein, dann ist es mein Problem, und ir ist das bewusst.

Du bist noch im Modus, dass sich dein Partner ändern sollte, weil du dir das wünscht. Hätt ich auch gerne, dass jeder meine Wünsche von den Augen abliest. Macht nur niemand. Drum muss ich meine Vorstellungen oder Wünsche durchsetzen. Manchmal gelingt das, manchmal nicht.

26.09.2017 13:40 • x 2 #1510


S
@puschel1990: Ich erkenne mich teilweise wieder. Ich suche noch immer nach einem wirkungsvollen Ventil für meine negativen Gemütszustände. Bis jetzt haben sich Weinen und Essen als hilfreich erwiesen. Aber ich wünsche mir etwas, das mich nicht fett macht und das ich jederzeit abrufen kann. Weinen kann ich nur zu Hause.

Hast du ein derartiges Ventil für dich gefunden?

26.09.2017 13:48 • #1511


puschel1990
@StubenTigerin : darf ich fragen, inwiefern deine negativen Gemütszustände sich äußern bzw. in welchem Zusammenhang?

Also wie meine treuen Begleiter hier schon festgestellt haben: ich melde mich fast immer nur dann hier wenn es mir nicht gut geht. Und fast immer wenn es mir nicht gut geht, melde ich mich hier. Essen hat sich bei mir auch als hilfreich erwiesen, leider habe ich dadurch ein paar Kilos mehr drauf bekommen, da würde ich dir auch von abraten. Was ich damit sagen will, ist, dass ich hier ein sehr gutes Ventil gefunden habe. An manchen Tagen habe ich hier fast schon Tagebuch geführt, es ist ja wirklich sehr ausgeprägt. Und ich bin sehr froh, meine kleine süße Gemeinde hier gefunden zu haben.

Weinen hat sich bei mir leider immer nur kurz als Ventil herausgestellt, das bringt leider nichts. Wie fühlst du dich denn hier im Forum aufgenommen? Könnte es dir vielleicht helfen, hier ganz konkret über deine Probleme zu schreiben und dir Meinungen und Tipps von anderen einzuholen? Mit mir hast du ja auch eine Leidensgenossin gefunden. Wir können aber auch gerne über PN schreiben wenn du das möchtest oder es dir hilft.

@Icefalki : Ich weiß natürlich dass ich in erster Linie an mir selbst arbeiten muss und keine großartigen Änderungen von meinem Freund oder anderen erwarten kann und darf. Ich möchte sein Verhalten verstehen. Und ich wollte damit zum Ausdruck bringen dass er mir in mancher Hinsicht leider das ein oder andere etwas schwerer macht. Es tut einfach weh so manches Mal. Je mehr er mir verspricht und ich im Gegenzug Hoffnung oder Erwartungen aufbaue, umso mehr tuts weh wenn das dann einfach nicht eintrifft. Ich habe das ein oder andere mehrmals angesprochen, vielleicht nicht so drastisch wie ihr das machen würdet, aber ich finde trotzdem dass ich gesagt habe, was ich möchte. Wie oft soll ich gewisse Sachen noch ansprechen? Es nimmt mir meinen Mut, wenn ich sehe dass das eben teilweise so gar nichts bringt. Wieso soll ich meine anderen Wünsche äußern wenn das eh keine Wirkung zeigt? Ich habe mehrmals was zu gewissen Dingen gesagt, die einzige Steigerung wäre jetzt noch betteln, und das tue ich nicht.

Ich frage mich gerade inwieweit ich meine Probleme aushalten kann bzw. was ich tun kann um sie erträglicher zu machen. Ich finde mich gerade mit dem Gedanken ab, dass sich an den Dingen, die ich mir wünsche, aber nicht bekomme, nie was ändern wird, zumindest nicht bei ihm. Und ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass es ein Fehler wäre, sich aufgrund dessen zu trennen, dafür ist er mir einfach zu wichtig. Immer wenn ich solche Gemütszustände habe, erinnere ich mich daran, dass es immer auch wieder anders ist, dass das nur phasenweise ist. Aber ich bin darin nicht standhaft genug, ich lasse mich dann von einer Kleinigkeit schnell aus der Fassung bringen.

26.09.2017 15:08 • #1512


Icefalki
Weiss ich doch, dass dich diese Kleinigkeiten aus der Fassung bringen. Drum schreiben wir ja. Irgendwann kriegst du die Kurve auch noch.

Ich geh mal auf das Betteln ein. Z.B. Betteln bedeutet, um Almosen zu bitten. Oder, Kinder betteln um was zu bekommen. Betteln heisst, etwas selbst nicht zu haben und ohne eigenes Zutun etwas vom anderen bekommen zu wollen. Eine aktive Handlung, die Bedürftigkeit zum Ausdruck bringt.

Interessant, dass du diesen Begriff benutzt. Eigentlich zeigt es dein Dilemma, wie du eure Beziehung erlebst.

Natürlich willst du das nicht tun, aber alleine, dass du deine Bedürfnisse ansprechen wollen, als ein Betteln bezeichnest, zeigt, wie klein und hilflos du dich fühlst. Dass dein Partner das nicht so sieht, ist mir klar.

Ich könnte das auch noch anders interpretieren, dass ein gewisser Hochmut vorhanden ist, der dich lieben und ehren als selbstverständlich voraussetzt, weil man es nicht nötig haben möchte, um darum zu bitten, betteln.

Im Prinzip hast du normale Beziehung noch nicht verstanden. Deine vorherigen Beziehungen waren auf Äusserlichkeiten, auf körperlicher Ebene. Im Prinzip einfacher, weil, ums Ego zu stärken, ein neuer Partner gereicht hat.

Nun hängst du im Neuland mit alten Denkmustern. Drum geht es dir bei Kleinigkeiten schlecht, weil du überhaupt nicht weisst, wie das alles einzuordnen ist. Hilflos, Unsicherheit, daher Angst, Zorn, die ganze Palette.

Puschel, um das hinzukriegen wirst du lernen müssen, mit offenen Karten zu spielen. Wir kommen immer wieder zur gleichen Aussage, öffne dich, Teil dich mit, bitte um Gehör. Hat mit Betteln überhaupt nichts zu tun. Und dann mach neue Erfahrungen. Manche werden dich weiterbringen, andere tun weh. Aber das ist ganz normal.

26.09.2017 16:04 • x 2 #1513


puschel1990
Zitat von Icefalki:
Weiss ich doch, dass dich diese Kleinigkeiten aus der Fassung bringen. Drum schreiben wir ja. Irgendwann kriegst du die Kurve auch noch.

Ich geh mal auf das Betteln ein. Z.B. Betteln bedeutet, um Almosen zu bitten. Oder, Kinder betteln um was zu bekommen. Betteln heisst, etwas selbst nicht zu haben und ohne eigenes Zutun etwas vom anderen bekommen zu wollen. Eine aktive Handlung, die Bedürftigkeit zum Ausdruck bringt.

Interessant, dass du diesen Begriff benutzt. Eigentlich zeigt es dein Dilemma, wie du eure Beziehung erlebst.

Natürlich willst du das nicht tun, aber alleine, dass du deine Bedürfnisse ansprechen wollen, als ein Betteln bezeichnest, zeigt, wie klein und hilflos du dich fühlst. Dass dein Partner das nicht so sieht, ist mir klar.

Ich könnte das auch noch anders interpretieren, dass ein gewisser Hochmut vorhanden ist, der dich lieben und ehren als selbstverständlich voraussetzt, weil man es nicht nötig haben möchte, um darum zu bitten, betteln.

Im Prinzip hast du normale Beziehung noch nicht verstanden. Deine vorherigen Beziehungen waren auf Äusserlichkeiten, auf körperlicher Ebene. Im Prinzip einfacher, weil, ums Ego zu stärken, ein neuer Partner gereicht hat.

Nun hängst du im Neuland mit alten Denkmustern. Drum geht es dir bei Kleinigkeiten schlecht, weil du überhaupt nicht weisst, wie das alles einzuordnen ist. Hilflos, Unsicherheit, daher Angst, Zorn, die ganze Palette.

Puschel, um das hinzukriegen wirst du lernen müssen, mit offenen Karten zu spielen. Wir kommen immer wieder zur gleichen Aussage, öffne dich, Teil dich mit, bitte um Gehör. Hat mit Betteln überhaupt nichts zu tun. Und dann mach neue Erfahrungen. Manche werden dich weiterbringen, andere tun weh. Aber das ist ganz normal.


Ich erlebe meine Beziehung nicht immer so, im Gegenteil, oft ist sie genau so wie ich sie mir wünsche. Aber das hält nie lange an. Ich bin total zweigeteilt, beide Interpretierungen zum Begriff Betteln sind richtig, mal kommt die eine zum Tragen, mal die andere. Er nennt mich immer seine Prinzessin. Behandelt hat er mich übrigens vielleicht mal am Anfang so, danach nicht mehr.

Er verbringt seine Pause momentan immer hier bei mir zu Hause. Was macht er da? Er redet nonstop die gleichen Sachen, nämlich Arbeit und Geld, wenn er fertig ist, spielt er sein Spiel. Toll. Und ich sitze am Tisch und kann ihm dabei zusehen. Dann gehe ich rüber, habe keine Lust, blöd rumzusitzen. Das interessiert ihn erst, wenn er fertig ist. Und dann hat er sich die ganze Zeit vorhin aufgeregt, über verschiedenes, als ich mal einen Kommentar gemacht habe, der ihm nicht gefiel, war er gleich genervt und hat mich das auch spüren lassen. In solchen Momenten würde ich am liebsten abhauen, ganz. Da spiele ich ernsthaft mit dem Gedanken, mich zu trennen. Da fühlt sich alles einfach nur noch schei. an und ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Was ist wenn es so sein soll? Was ist wenn es so kommen soll, dass wir getrennte Wege gehen? Ich spiele in letzter Zeit in solchen Situationen öfter mit dem Gedanken. Und natürlich tut der dann total weh. Und wenn dann alles mal so ist, wie ich es mir wünsche, dann tut es mir Leid und es ist das Abwegigste, mich zu trennen. Das kann doch nicht so weitergehen. Ich fühle mich wie ein Fußabtreter, manchmal auch wie ein Spielzeug das herausgeholt wird, wenn man es möchte, und nach Belieben wieder in der Ecke landet. Wenn ich ihm das nur im Ansatz so sage, was glaubt ihr wohl wie er reagiert? Natürlich alles außer verständnisvoll. Und das kann ich nicht, die kränkenden Worte ertragen, die dann seinerseits fallen könnten.

Ich kam vorhin von einem unschönen Gespräch zurück. Klar war ich nicht gut drauf, weil ich enttäuscht war. Und er kam gerade nach Hause wegen seiner Pause. Er zickte etwas rum, regte sich auf und als ich einen Spruch machte, der meine Enttäuschung aussdrückte, pflaumte er mich an und meinte, ich würde hier mit langem Gesicht rumsitzen. Und jetzt? Verabschiedet hat er sich wie immer und ich bin am Weinen.

Ich kenne da einfach nicht, dass mich ein Mann so behandelt. Wie kann ich denn seine Prinzessin sein und mich dennoch manchmal fühlen wie ein Depp? Ich verstehe es einfach nicht. Anstatt seine Pause mal schön mit mir zu verbringen, wo er doch nur nach Hause kommt, weil ich um die Zeit zu Hause bin, regt er sich permanent über irgendwas auf, redet über die Arbeit und spielt. Da kann er sich das Nachhausekommen doch sparen. Ich komme mir so unwichtig vor manchmal. Und das tut echt weh.

27.09.2017 12:32 • #1514


puschel1990
Ich habe nichts zu erwarten, egal was ich sage. Es wird abgeschmettert und entweder nicht ernstgenommen oder verständnislos reagiert. Ich hätte niemals solche Probleme, das ein oder andere anzusprechen, wie ihr es mir die ganze Zeit sagt, wenn ich wüsste, dass ich nicht in dem Moment gegen eine Wand rede. Ich sehe ja jetzt schon, wie das manchmal ist.

Mein Vater stellt sich manchmal echt blöd an. Er neigt sehr zu Stunk und meine Eltern generell zu übermäßigem Anständigsein. Jedenfalls hat mein Freund Recht, ich sehe das ja auch so, wenn er sagt, dass sie manchmal sehr kompliziert sind und es nervt. Geht mir auch so. Und wir hatten vor einiger Zeit mal mit dem Gedanken gespielt, in die leere Wohnung über ihnen im Haus meines Vaters einzuziehen. Sind aber froh es nicht gemacht zu haben, weil ich fürchte, dass mein Vater und mein Freund aneinandergerasselt wären. Und da sagte mein Freund gerade so, wenn das so wäre, wäre er keine Nacht mehr länger dort geblieben, unabhängig davon ob ich mitziehe oder nicht. In so sensiblen Ohren wie meinen ist das ein Schlag ins Gesicht, und ich dachte, er wüsste mittlerweile dass er sowas nicht einfach so dahinsagen kann. Aber das ist offenbar zu viel verlangt. Und ich sagte dann so, halb spaßig, halb vorwurfsvoll, ist ja schön dass du einfach gehen würdest ohne mich. Ich hätte mir eine andere Reaktion von ihm gewünscht, aber er meinte nur total genervt, so wäre das ja jetzt nicht gemeint gewesen und was ich eigentlich für ein Problem hätte, ich hätte nur ein langes Gesicht seit er da ist. So viel dazu dass ich von meinem Gespräch enttäuscht bin. Statt etwas Feingefühl, schön nochmal drüber mit der Walze damit ich mich noch beschissener fühle. Und dementsprechend gedrückt war oder ist die Stimmung jetzt. Ich verstehe es einfach nicht, nein. Was habe ich bitte so schlimmes verbrochen, dass ich ständig alles ausbaden und ertragen muss?

Ich frage mich langsam, ob es überhaupt noch einen Weg für uns gibt. Mir ist klar, dass das überwiegend meine Probleme sind. Aber wie soll ich sie denn lösen wenn ich mich so wenig richtig aufgehoben fühle? Nicht im Sinne von Unwohlsein, es geht mir um Verständnis, mal auf den anderen eingehen, wenn man merkt dass der vielleicht auch mal schlecht drauf oder enttäuscht ist, ist bei mir nicht so oft. Er sagt immer, ich kann mit ihm über alles reden. In der Vergangenheit habe ich leider oft das Gegenteil erfahren. Und das hat mich auch geprägt. Ich kenne mehrere Leute, wo ich keine Probleme hätte, mich so zu öffnen, wie ihr mir das ratet. Ein Mann mit dem ich mal ein freundschaftliches Verhältnis hatte bspw. hat mir das Gefühl gegeben, mich immer zu 100% verlassen zu können, dass ich ihm wirklich alles sagen kann. Und er hätte mir nie das Gefühl gegeben, unwichtig zu sein. Mein Schatz gibt mir in mancher Situation das Gefühl, mich relativ einfach fallen lassen zu können wenn es ihm zu viel wird. Und das ist mit das Schlimmste was man mit mir machen kann. Alleine die Tatsache, dass ihm das anscheinend immer noch nicht bewusst ist, kränkt mich. Im Streit kann er mir meine Verlustängste unter die Nase reiben (und ja, ich weiß, im Streit sind wir Menschen alle unfair, meistens), aber anscheinend vergisst er sie außerhalb vom Streit. Im Schlechten denkt er dran, im Guten, im Sinne von Rücksichtnahme, denkt er nicht dran. Und ich bin so unendlich traurig darüber, dass ein anderer Mann, mit dem ich nicht mal zusammen war, mir das aber gegeben hat, und nicht der, den ich über alles liebe.

Was soll ich denn jetzt machen? Er ist doch mein Zuhause, ich kann doch nicht einfach mein Zuhause verlassen...

27.09.2017 12:55 • #1515


S
Puschel, liest du eig deine eigenen Texte manchmal durch?

M.E. brauchst du dringend therapeutische Unterstützung.

27.09.2017 13:24 • x 1 #1516


puschel1990
@StubenTigerin , was genau meinst du damit? Um genau zu sein, schreibe ich hier immer gerade so, wie es mir geht. Also nein.

27.09.2017 13:40 • #1517

Sponsor-Mitgliedschaft

Icefalki
Im Prinzip geht dir der Alltag auf den Keks.
Ich muss jetzt mal überlegen, was mein Mann und ich so reden. Also über den Job sehr viel, Kinder und dann noch über unsere Hobbies. Über Aktivitäten, die anstehen. Oder Erledigungen, die gemacht werden müssen. Termine.

Ich kapiere auch nicht so richtig, warum die Themen, Arbeit, Geld dich so verletzen. Und was würdest du erwarten, damit sein Dasein dich zufriedenstellen könnte.

Blöde Frage, arbeitest du zur Zeit nicht?

27.09.2017 17:03 • x 1 #1518


puschel1990
@Icefalki : Doch, aber nur in Teilzeit momentan, ab Neujahr wird auf Vollzeit umgestellt.

Was heißt, der Alltag geht mir auf den Keks. Man kann gerne über Job und Geld sprechen, aber immer nur dasselbe nervt. Damit meine ich nicht dass man über die täglichen Ereignisse spricht die den Job betreffen, sondern dass ständig dasselbe durchgekaut wird. Jeden Tag höre ich x-Mal die gleichen Argumente wieso der Job jetzt besser ist als der andere den er vor zwei Wochen hat sausen lassen. Muss das denn sein? Oder 30 Mal am Tag werden unsere Finanzen rauf und runter gerechnet. Reicht es denn nicht aus, einmal den Plan zu erstellen was alles für Abgänge kommen? Generell habe ich gar nichts gegen diese Themen, aber wenn wir wenigstens über Neues sprechen würden. Es gibt so Sätze die ich jeden Tag mehrmals höre. Verstehst du was ich meine? Mich verletzen diese Themen nicht. Mich verletzt dass ich das Gefühl habe dass ihn nichts anderes interessiert und ich das Gefühl habe dass ich nicht über alles mit ihm reden kann.

Edit: Was ich erwarten würde? Dass er mir auch im Alltag das Gefühl gibt dass ich ihm nicht unwichtig bin und wir den Alltag nicht zu doll einkehren lassen, das war mal sein Ziel, er hat mich immer dazu angehalten und jetzt selbst nichts dafür getan. Und ich wünsche mir, dass ich offener mit ihm über alles reden kann, einfach Verständnis und nicht gleich Streit.

27.09.2017 17:20 • #1519


Icefalki
Gut, er hat den Fokus auf Job und Geld. Was würdest du besprechen oder mal reden wollen. Was wären deine Themen, die du anstelle seiner Monologe einbringen könntest?

27.09.2017 17:25 • x 2 #1520


A


x 4


Pfeil rechts




Dr. Reinhard Pichler