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S
Hey,

meine langjährige beziehung (fast sieben jahre) zu meinem freund steckt in einer sehr schweren krise.
von beginn unserer beziehung an ist sie durch das von konkurrenz und neid/eifersucht geprägte verhältnis zwischen seiner mutter und mir sehr belastet. diese frau akzeptiert mich als seine freundin nicht und zahlreiches versuche von uns beiden, mit ihr zu reden und einen weg mit ihr zu finden, waren vergebens. im vergangenen dezember starb dann der vater meines freundes ganz plötzlich an einem herzinfarkt. es war eine unglaublich schwierige zeit, in der letztlich die ganze belastung der jahre zum tragen kam. mein freund schloss mich in dieser zeit sehr aus, versuchte ganz für seine familie da zu sein und schickte mich deshalb schließlich zu meiner familie - seit diesem tag habe ich kein vertrauen mehr zu meinem freund, sondern nur noch angst, dass er sich beim nächsten schwierigen ereignis von mir trennt, wo er mich so abweisend und ignornant behandelte, als sein vater starb.
ich fühlte mich nicht wie seine partnerin, wie seine familie, die wir seit unserem zusammenzug vor vier jahren mehr und mehr geworden waren, sondern wie ein störenfried, der ohnehin noch nie einen platz in seiner familie hatte und den er mir nun auch verwehrte. es tut mir immer noch sehr weh und ist sehr präsent, zumal seine mutter mich, seitdem sich mein freund mit ihr zerstritt, als er ostern von ihrem neuen typen über dritte erfuhr, nun auf offener straße ignoriert.

es ist deshalb so schmerzvoll für mich und ich verspüre deshalb auch eine so große verlustangst, weil ich mich von anfang an sehr um seine familie bemüht hatte und ständig versuchte, sie in unser leben miteinzubeziehen (beim ersten freund und mit 17 jahren macht man das naiver und unerfahrener weise eben so, wenn man selbst aus einer liebevollen familie kommt, in der beide großeltern und verwandtschaften wunderbar miteinander harmonieren). seine mutter stänkerte stets und schob die verantwortung dafür, dass ihr sohn erwachsen wurde und nicht mehr machte, was sie wollte, immer auf mich (sie ist eine sehr dominante person). das tat weh, aber für meinen freund hatte ich oft nichts gesagt, weil ich mich mit seiner mutter nicht zerstreiten wollte. leider sagte auch er jahrelang nichts und ließ mich allein ihr gegenüber.

so verwickelte sich also alles, dass die verhältnisse kurz vor dem tod meines ,,schwiegervaters ohnehin sehr schlecht geworden waren.
weshalb es mich umhaute, als mein freund mich wegschickte und mich in dieser zeit wie irgendeine person behandelte, die helfen wollte, aber nicht wie seine freundin. er war kopflos und vergaß wirklich sich selbst dabei.
es geht mir nicht darum, ihn unter dem schweren schicksalsschlag zu verurteilen - es geht mir darum, dass ich meinen freund in einer notsituation, wie ich ihn zuvor noch nicht erlebt hatte, fremd wahrnahm und er mich wirklich verletzte. ich habe gemerkt, dass ich seitdem kein vertrauen mehr zu ihm habe, wenn es um seine familie geht. seitdem zerwürfnis mit seiner mutter haben sich nach und nach seine geschwister und seine oma+onkel eingemischt und sich als front gegen ihn und zur mutter gestellt - gleich, was von dort nun kommt, es haut mich um und ich fühle mich machtlos, denn letztlich bin ich darauf angewiesen, wie mein freund sich verhält. und ich habe mittlerweile panische angst, dass er beim nächsten mal wieder kopflos dorthin fährt und für alle alles macht, wie er es damals tat. und dass das verhältnis mit seiner mutter eigentlich nicht mehr existiert, ruft noch mehr angst in mir hervor, dass er mich beim nächsten mal noch mehr verletzt als vorher.

ich weiß nicht, was ich machen soll: je schlechter es mit seiner familie wird, umso mehr angst bekomme ich, dass er mich am ende wieder wegschickt und sitzen lässt für seine familie. ich habe dort kein vertrauen und mein freund kann das nicht verstehen - ich fühle mich abhängig von ihm, abhängig davon, wie er sich seiner familie gegenüber verhält und wie dann mir. denn für ihn steht seine familie an erster stelle, wenn es darauf ankommt. das hat er mir mehr als deutlich gemacht.
und selbst, wenn er nun keinen kontakt mehr zu seiner mutter hat, so würde er doch, wenn etwas wäre hinfahren und helfen - und damit kann ich nicht umgehen, denn über jahre hinweg habe ich erfahren, dass ich dabei immer ausgeschlossen werde. ich habe keinen platz in seiner familie und mein freund gibt mir keinen platz an seiner seite, wenn es um seine familie geht.

was kann ich denn nur tun?
ich will mich nicht abhängig fühlen und ich will auch wieder vertrauen, weiß aber nicht wie, weil mein ganzes vertrauen zerbrochen wurde.

27.09.2009 13:25 • 30.09.2009 #1


2 Antworten ↓


M
Dir hat ja noch niemand geantwortet, das hole ich mal jetzt nach, bin neu hier.

Also ich kann Dich völlig verstehen, ich begreife nicht wie seine Mutter so einen starken Einfluss darauf nehmen kann.
Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, das ich auch einen Mann kennengelernt habe, der sich auch nicht von seiner Familie lösen konnte.
Wir frauen würde (oft) anders handeln, auf den Tisch hauen, tachelless reden!

Gibt es denn einen Grund, warum sie dich so ignoriert?
Hast du mal versucht mit ihr darüber zu reden? Was sagt dein Freund dazu? Hat er schonmal versucht das Problem zu lösen?

Ich verstehe das du Ihn nicht mehr vertrauen kannst, eben weil er Dich in so einer schwierigen Situation alleine gelassen hat!
Frage Ihn worauf eine Beziehung basiert und versuche Ihn Klar zu machen, das du das nicht länger akzeptierst.

Er braucht seine Mutter nicht hängen zu lassen, aber er muss wissen das Du eine wichtigere Rolle in seinem Leben spielen möchtest, wenn ihr glücklich sein wollt.
Er solle sich nicht so von Mutti einschüchtern lassen und Dir eine Chance geben Ihn näher zu kommen, wenns mal wieder brennt.

Das wichtigste ist, das Ihr das mit seiner Mum klärt.
Sie braucht dich nicht zu lieben, aber sie MUSS dich akzeptieren.
Und sollte sie das nicht tun, sollte dein Freund eine entscheidung treffen, wenn du es dann nicht schon tust!

Viel Glück

29.09.2009 23:13 • #2


S
Hey,

danke für die lieben Worte!

Meinem Freund habe ich schon desöfteren gesagt, dass sein Verhalten seiner Mutter gegenüber einiges bei uns kaputt macht. Ich bin mir nicht sicher, ob er es wirklich versteht und wenn ja, dass er dann auch entsprechend handeln kann. In dieser Familie hat Muttern stets Recht, was sie auch immer einfordert. Andere Meinungen tut sie als Einbildung ab - wir versuchten schon so oft, mit ihr zu reden, seit drei Jahren waren wir darum bemüht. Sie sieht ihr Fehlverhalten nicht ein.

Mich ignoriert sie, seitdem mein Freund ihr klar gesagt hat, dass sie mich akzeptieren muss, gerade jetzt, nachdem sie so ein Aufsehen darum gemacht hat, dass mein Freund ihren neuen (acht Wochen nach Papas Tod) annimmt. Diese Frau hat für mich psychische Probleme - sie projeziert ihr Verhalten auf andere, meint, ein Anrecht auf ihr Lieblingskind zu haben, versuchte oft genug mich gegen meinen Freund auszuspielen und ist einfach mal total eifersüchtig auf mich, wahrscheinlich, weil ich mit meinem Leben ganz anders zu recht komme, als sie, z.B. anders (erfolgreicher) studiere. Sie kann mit ihrer Frustration nicht umgehen und wurde von ihr zum Sündenbock auserkoren für sich.
Von Beginn an nahm ich das persönlich - langsam fange ich an zu begreifen, dass das viel zu lieb und einfach nur dumm war von mir. Sie hat starke Probleme mit sich selber, die sie ohnehin immer auf alle anderen abschiebt. Ich kann nichts dafür und ich habe sie nie ausgeschlossen, sondern mich erst recht noch um sie bemüht.
Es ist traurig, aber letztlich eine ganz wichtige Erfahrung in meinem Leben, da ich für mich persönlich auch einiges mitnehme.

Mein Freund und ich müssen, glaube ich, einfach lernen, einander zu vertrauen und in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten. Für meinen Freund ist das doch immer noch sehr schwer, weil er es von zu Hause her nur so kennt, dass jeder in erster Linie nach sich schaut und auch nicht einfach mal aus Liebe zu dem anderen, um ihm eine Freude zu machen, etwas macht. Es ist dort sehr kalt und von Kämpfen gegeneinander geprägt.

Ich hoffe, wir bekommen das eines Tages auch mit seiner Familie hin.
Mit diesen Menschen möchte ich keinen Kontakt mehr haben, weil es nur noch weh tut, da ich sehr verletzt bin. Er will den Kontakt weiterhin halten, wenn auch rar. Die Gleichgültigkeit seiner Mutter ist ihm leider nicht Grund, ihr zu sagen, dass es so keinen Kontakt geben kann. Es macht mich traurig, weil er sich selbst es nicht wert genug ist, sich von dieser Person und überhaupt von dem ganzen zu lösen und endlich so zu leben, wie er es sich wünscht. Ich hoffe, er lernt das noch und sieht, dass diese Menschen gegen uns sind. Ich gehe ohnehin davon aus, dass sie versuchen werden, meinen Freund offensiv zu einer Trennung von mir zu bewegen, wenn ich nicht mehr komme. Aber da wird sich dann einfach zeigen, wie stark mein Freund ist und wie wichtig wir ihm und er sich selbst letztlich ist. Ändern kann ich daran nichts, ich kann nur hoffen und meinem Freund gut zu reden.

:)

30.09.2009 19:10 • #3





Dr. Reinhard Pichler