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Lieber Myrtus,

ich war von Anfang an Mobbingopfer auf der Stelle auf der ich noch heute nach 5 Jahren als zweite Chefarztsekretärin sitze. Die 1. ist definitiv dumm, aber auch sehr dreist:
de.wikipedia.org/wiki/Dreistheit

Als erstes habe ich überlegt mit ihr zu sprechen: das hatte sich dann sowieso ergeben, weil sie immer dreister wurde und da habe ich in ihren Augen erkannt, dass sie das freute. Plötzlich sah ich in ihr das Kind, was im Sandkasten sitzt und den anderen die Förmchen klaut und sich dann kaputt lacht, wenn einer weint.
O.k.: da musste ich wieder feststellen, dass ich naiv davon ausgehe, dass jeder Mensch Mitleid und Empathie empfinden kann.

Der nächste Schritt war mein Chef: er wirkte verständnisvoll, wirkte völlig überrascht und schien sich sofort mit mir solidarisch zu erklären. Er versprach für Ordnung und Sitte zu sorgen und legte mir die Pfote versönlich auf die Schulter. Das machte ein wohliges Gefühl, aber dabei blieb es auch leider. Der zunächst subjektive Verdacht, dass er das Gespräch versanden ließ erhärtete sich später durch objektive Fakten.

Nach einer ausführlichen Recherche im Internet beschloss ich zum Betriebsrat zu gehen. Dort hatten wir ein Dreiergesrpäch und der Chef wurde auf verbindliche Aussagen über konkrete Schritte festgenagelt. Nun leben wir in einer angesapnnten Koexistenz, aber wir leben alle

20.06.2010 10:16 • #21


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Lieber Myrtus TEIL II:

da Du diese BR-Möglichkeit nicht hast:

Krank melden ist o.k., wenn es der kurzfristigen Entlastung dienen kann. Aber die Gefahr eine Arbeitsplatzphobie zu entwickeln ist megagroß.

Schaue Dich jetzt nach Alternativen um: selbst wenn es derzeit noch nicht ganz ansteht, eröffnet es Dir potentielle Möglichkeiten aus der Falle zu entkommen.
Die Botschaft: ja, es gibt alternative Jobangebote und ich kann gehen, wenn ich es will.

Den Mobbern direkt zu begegnen ist nicht so der Brüller: sie zeigen sich zunächst beindruckt, werden aber gleich drauf massiver.

Der Chef allerdings kann so nicht agieren, denn er hat den Betriebsfrieden zu wahren und eine Sorgfaltspflicht obendrein. Sobald Du Dich an ihn wendest, solltest Du allerdings konkrete Forderungen haben. Mobbing ist ein Straftatbestand und keine Sandkastenärgerei.

Das schlimmste was Dir blühen kann: Dein Ärger bricht unmittelbar hervor und Du wirst zum Täter (Kündigung...), Deine Ängste führen zur dauerhaften Krankheit, Du bist so gehemmt, dass Du immer häufigere Fehler machst. Das ist der Lauf der Mobbingabstiegsphase: früh Aussteigen! AUSHALTEN muss das Niemand und es ist absolut nicht ratsam.

20.06.2010 10:23 • #22





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