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Hallo, ich leide an einer besonderen Form der Zwangsstörung. Sie bezieht sich auf das Denken an sich. In meinem Kopf entsteht oft die abstruse und teils lächerliche Befürchtung, dass ich Gedanken, die sich in mir aufdrängen nicht mehr vergessen kann. Der Zwang dreht sich quasie permanent um diese angst und ich kann oft nichts weiter tun, als diesen Zustand zu ertragen. Ich fange dann an, mir zu überlegen, wie ich die Gedanken nicht mehr denken muss oder wie das „Vergessen“ an sich überhaupt funktioniert. Dieser Vorgang ist meistens mit extremem inneren Stress verbunden und geht mit Konzentrationsproblemen als auch Stellenweise mit Hypervigilanz-Symptomen einher. Um die Dringlichkeit meiner angelegenheit schriftlich zu dokumentieren und damit meine Probleme nicht ins Lächerliche gezogen werden, sei gesagt, dass mich dieser innere Zwangsimpuls im Leben stark beeinträchtigt und in der Vergangenheit auch vieles sehr kompliziert für mich hat werden lassen.

Ich habe in der Vergangeheit kaum Verständnis erhalten, weder von meinem sozialen Umfeld noch von sogenannten „Experten“. Deshalb wollte ich mich mal an dieses Forum wenden, da hier das Thema Zwang ja anscheinend häufiger thematisiert wird und erfragen, ob es eventuell Menschen wie mich gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und sich in einer vergleichbaren Situation befinden. Das Hauptproblem bei mir: Es hört nie ganz auf und es kann zu jeder Zeit schlimmer werden. Ich muss deshalb starke Einschränkungen im Leben in Kauf nehmen und kann gewisse arbeiten oder Tätigkeiten, die ein höheres Maß an Konzentration und Verantwortung erfordern, nicht mehr nachgehen.

Heute 15:40 • 02.12.2025 #1


3 Antworten ↓


@MEWO
Hier kannst du vollkommen frei von deinen Problemen erzählen.
Hast du schon mal Medikamente gegen deine Zwangsgedanken bekommen?
SSRIs oder das NL Sulpirid kann bei Denkzwängen helfen, aber das müßtest du mit einem Psychiater besprechen. Bist du in Behandlung? Therapie?
Medikamente allein sind meist nicht zielführend, aber sie können die Denkspirale unterbrechen.

A


Ich habe eine Zwangsstörung

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Der Zwang handelt oft nicht rational, sondern macht sein eigenes Ding, so wie er es für nötig hält. Beispiel: Eine junge Frau stellt ihren Kinderwagen kurz ab und lässt ihren Dobermann neben dem Kind „aufpassen“. Plötzlich bricht die Frau im Laden zusammen und wird sofort ins Krankenhaus gebracht. Aber niemand kümmert sich um das Kind. Der Hund könnte es verhungern lassen, denn er versteht das nicht anders: Alles, was dem Kind zu nahe kommt, ist für ihn eine Bedrohung. Sein Fokus verfehlt das eigentliche Ziel.

So ist es auch in unserem Kopf. Zwangsgedanken oder -handlungen geschehen nicht grundlos, aber oft zu unserem Nachteil. Die Frage ist: Wie können wir die Herrschaft über sie zurückgewinnen? Manchmal hilft es, sich dessen bewusst zu werden und dem Zwang wie einem eigenen Wesen zu begegnen – einem Wesen, das treu und zuverlässig ist, nur eben in die falsche Richtung geht.

Zitat von MEWO:
In meinem Kopf entsteht oft die abstruse und teils lächerliche Befürchtung, dass ich Gedanken, die sich in mir aufdrängen nicht mehr vergessen kann. Der Zwang dreht sich quasie permanent um diese angst und ich kann oft nichts weiter tun, als diesen Zustand zu ertragen. Ich fange dann an, mir zu überlegen, wie ich die Gedanken nicht mehr denken muss oder wie das „Vergessen“ an sich überhaupt funktioniert.

Vielleicht hilft Dir das?
https://www.psymag.de/16735/vergessen-e.../view-all/




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