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Hallo Zusammen,
erstmal kurz zu mir: ich bin weiblich, 30 Jahre, habe zwei Kinder (7 J. und 1J.) .

Ich habe mich nie sonderlich verrückt gemacht, weder bei mir, noch bei meinem Mann und Kindern und auch bei anderen (Freunden und Fremden) bin ich immer sehr ruhig und fokussiert (ich bin Sani und Ausbilder Erste Hilfe / habe doch etwas an Fachwissen intus).

So nun aber fällt mir seit ein paar Wochen auf, dass ich mich wahnsinnig schnell verrückt mache und ständig denke, dass ich etwas haben könnte . ich rede da mit niemandem drüber, weil ich keine Lust auf blöde Kommentare habe und mein Mann nimmt mich auch nicht recht ernst.

Vor zwei Wochen war dann ein ganz komischer Fall. Folgender:
ich erst im linken Unterarm Schmerzen und die Hand bizzelte, als die aufhörte zu bizzeln, fing die rechte Hand an. da das über Stunden ging, rief ich beim Arzt an und die wollten, dass ich gleich komme, mein Mann sagte erst: geht nicht ich muss gleich weg zur Arbeit (obwohl der Verdacht auf ein Herzproblem im Raum stand), da die Dame am Telefon drauf bestand, dass ich gleich komme, blieb er doch erstmal zu Hause bei den Kindern.
Auf dem Weg zum Doc fing dann auch noch mein Bein mit Fuß an zu bizzeln und taub zu werden.
EKG war aber vollkommen unauffällig, Lungen sind auch gut. ich bekam Blut abgenommen um die Schilddrüsen zu testen. da der Arzt recht entsetzt sagte: . . , du hast aber auch ganz schön abgenommen. deswegen dachte er an eine eventuelle Schilddrüsenfehlfunktion, da ich auch recht viel esse. er rechnete gleich mein BMI aus, welcher bei 18 liegt (bin 167 und wiege knapp 52 kg). und als ich ihm gesagt hab, dass ich erst nach dem abstillen abgenommen hab (Ende Januar) und dann ziemlich schnell, fand er das sehr komisch, da man ja normal während der Stillzeit abnimmt. und während dieser hab ich kein Gramm abgenommen. er meinte, dass vielleicht auch meine Hormone komplett durcheinander geraten sind, deswegen vielleicht die Gewichtsabnahme. und ich soll täglich Magnesium nehmen.
Das Ergebnis der Schilddrüsen: Werte sind im mittleren Normalbereich.

Und ich denke oft, dass was nicht stimmt, z. B. spüre ich meinen Herzschlag seit kurzem sehr extrem, vor allem bei Ruhe. ich habe häufig Durchfall, Schwindel und Übelkeit (jedoch hab ich meist nur einen Blutdruck von 90 - 100 / 60 - 70)

Ich weiß nicht, ob ich einfach verrückt werde, mich mittlerweile einfach nur selbst besser oder genauer wahr nehme (mein ganzes Leben lang habe ich sehr wenig auf eigene Bedürfnisse geachtet und mich immer um alles und jeden anderen gekümmert), vielleicht auch, weil ich ehrenamtlich im PSNV (Psychosoziale Notfallversorgung) tätig bin, oder weil in kurzer Zeit zwei Bekannte (eine davon meine Nachbarin aus Kindertagen) schwer erkrankt sind (Krebs und Leukämie), oder ob es einfach ist, weil der Stress mit dem Baby nachlässt. ?
Zur Erklärung: Mein Kleinstes war der Inbegriff eines Schreikindes. Jeden Tag schrie es mehrere Stunden am Tag (dag ging 6 Monate) und es knodderte nicht (und tut es immer noch nicht) es wird immer direkt geschrien. es ging 9 Monate zu niemandem, nur zu mir und brauchte immer Aufmerksamkeit (es schreite, wenn ich mich nur 2m entfernte). nun ist es 1 Jahr und 4 Monate jung, seit etwa 4 Monate wird es immer besser und ich hab auch zwischendurch mal wieder kurz Luft zum Atmen.
Generell habe ich selbst das Gefühl, dass ich nur noch für meinen Mann, Kinder und Haushalt lebe. vielleicht habe ich auch einfach das Gefühl für mich selbst verloren. ?

Gestern hatte ich wieder ein verrücktes Erlebnis, ich hatte zwischen den Augenbrauen ein kleines Pickelchen, welches ich unüberlegt ausdrücken wollte. Es wurde dabei gelb, doch es kam nicht raus und ich hatte schiss dass er sich nach innen öffnete und las nur gruseliges Zeugs im Internet. Also telefonierte ich mit dem Bereitschaftsarzt, dieser wollte es sich lieber mal anschauen (da es nun etwas dick ist). als er das sah, sagte er direkt: ach das ist nichts schlimmes, war ja nur ein Pickel und da wird nichts passieren. trotzdem mach ich mich heute wieder verrückt, ob nicht doch noch die im Internet zu lesende Hirnhautentzündung eintritt und bilde mir ein, dass meine Adern auf der Stirn heute dunkler sind, als sonst (man sieht bei mir überall die Adern sehr stark).

Habt ihr eine Idee, was los ist mit mir? Und ob ich mir vielleicht einfach weniger Gedanken machen soll?

Vielen Dank.

Liebe Grüße und einen schönen Tag euch allen

22.07.2019 10:30 • 22.07.2019 #1


4 Antworten ↓


Es tut mir leid dies zu schreiben aber ich glaube du steckst schon mittendrin in einer Angstkrankung. Ich schreibe dies weil es mir ebenso ging. ich habe meinen Sohn gestillt bis er ein Jahr alt war dann habe ich damit aufgehört und nach ca. drei Monaten ging es mir immer schlechter Gedanken waren schlechter ich war besorgter, negative Gedanken dann erste Angst und panikattacken. Bin dann ewig lange nicht zum Arzt gegangen bis es nicht mehr ging.
Bitte bespreche deine Symptome mal mit einem Psychiater.
Liebe Grüße

A


Stimmt etwas nicht mit mir? Werde verrückt wegen Krankheiten

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Zitat von Onner:
Hallo Zusammen,erstmal kurz zu mir: ich bin weiblich, 30 Jahre, habe zwei Kinder (7 J. und 1J.) .Ich habe mich nie sonderlich verrückt gemacht, weder bei mir, noch bei meinem Mann und Kindern und auch bei anderen (Freunden und Fremden) bin ich immer sehr ruhig und fokusiert (ich bin Sani und Ausbilder Erste Hilfe / habe doch etwas an Fachwissen intus).So nun aber fällt mir seit ein paar Wochen auf, dass ich mich wahnsinnig schnell verrückt mache und ständig denke, dass ich etwas haben könnte . ich rede da mit niemandem drüber, weil ich keine ...


Hallo,

ja, ich habe eine Idee. Du hast eine Angststörung entwickelt.
Mir ging es ähnlich. Die Belastungen werden irgendwann zu viel und die Seele sucht sich ein Ventil.
Du hast sehr viel um die Ohren und dazu noch ein Schreikind gehabt ( kenne ich sehr gut ), die Entlastung kommt zu kurz und der Mann nimmt ( man hat ja immer gut funktioniert ) dann auch die 'wehwehchen' nicht ernst.
Du solltest etwas für Dich tun, Dir Ruhe gönnen und eine Therapie machen, sonst kommst Du vielleicht irgendwann an den Punkt, an dem ich jetzt bin. Dann macht Dir jede körperliche Kleinigkeit Sorgen ( hast Du ja schon an dem Pickel gesehen ), zu mal, wenn man selbst ( wie ich auch ) medizinische Vorbildung hat.
Also, werde aktiv für Dich und Deine Bedürfnisse.

Ich habe vergessen zu erwähnen dass mein Kind auch ein schreikind war von daher schließe ich mich der Meinung von med an...Es war zu viel Stress die letzte Zeit für dich du brauchst jetzt wieder Ruhe und Therapie.

@Onner , schliesse mich meinen Vorrednern an. Ich denke, wir, die bissle Ahnung im Med. Bereich haben, eh sehr mitfühlend sind, mögen nochmals gefährdeter sein, als vielleicht totale Laien.

Gleichzeitig gibt es einfach Grenzen, die wir gerne überschreiten, sie einfach nicht wahrnehmen. Passieren tut dann folgendes, dass wir unbewusst ausgebremst werden, und natürlich erst recht dagegen ankämpfen. Also noch mehr Stress.

Und weisst du was? Ich hatte auch ein Schreikind und 1 Jahr, alle 3 Stunden musste ich aufstehen. Da es das 2. war, war nix mit tagsüber mal ausruhen. Ich war am Ende. Zum Schluss fürchtete ich mich vor dem Erwachen, weil ich extreme Adrenalinschübe dabei hatte.

Zugrunde liegt mein anerzogener Leistungsgedanke, der es nicht erlaubt, überhaupt Schwäche zugeben zu können. Mein riessengrosses Thema, das nie ein Ende haben wird, trotz Therapie.

Also, nicht lange warten, unternimmt schnell was dagegen. Ist das chronisch, wird s richtig problematisch.




Dr. Matthias Nagel
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