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Rastaman
Hallo,

es ist mir etwas peinlich, über meinen Zustand zu schreiben. Meine Verwandten und auch die Ärzte sind auch schon total entnervt oder wollen mich vernhalten.
Ich bin jetzt 45 Jahre alt und männlich.
Seit Jahrzehnten plagen mich die unterschiedlichsten Symptome, Schmerzen und Zustände, meistens ohne dass was gefunden wurde.
Meistens dreht und drehte es sich um meine Eingeweide. Vor ca. 20 Jahren hatte ich öfters Blut im Stuhl. Das versetzte mich derart in Panik, dass ich sprichwörtlich halbverrückt wurde(Panik, Angst(vor schlimmer Krankheit, Krebs), Depressionen, etc.).
Meine damalige Hausärztin schickte mich zur Darmspiegelung. Die Verordnung alleine machte es mir psychisch noch schlimmer. Als die Untersuchung vorbei war -natürlich ohne Befund(ok, eine kleine Reizung wurde erkannt), ging es mir schlagartig besser. Woher das Blut aber stammte, konnte aber nicht festgestellt werden. Hämorrhoiden hatte ich keine. Jahre später war wieder Blut zu sehen. Diesmal ging ich zu einer Proktologien. Natürlich wieder mit Angst und Panik. Und es wurde tatsächlich was gefunden: Eine Analfissur, die wohl auch manchmal blutet. Dieser Riss bleibt mir übrigens bis heute, ich komme damit eigentlich gut klar.
Ich springe nun in der Zeit etwas weiter vor. Nach einigen Blutvorkommnissen hatte ich auch wieder Darmspiegelung. Natürlich ohne besonderen Befund. Bei der letzten wurde eine leichte Divertikulitis gefunden, aber nicht besonders schlimm.
Zu den Spiegelungen kamen auch zwei CTs. Diese selbstverständlich auch ohne aufregenden Befund. Es wurden eben ein paar Divertikel gefunden, und ja, ich soll ein verkürztes Sigma haben.
Neben dem Problem mit dem Darm, hatte und habe ich auch welche mit dem Magen. Es fing an einer scheinbar anderen Stelle an: Ich hatte vor ca. 15 Jahren einen anhaltenden Husten und ging zum Lungenarzt. Dieser konnte natürlich nichts feststellen. Er fragte mich aber, ob ich ab und an Sodbrennen habe. Dieses konnte ich bejahen. Er verschrieb mir Omeprazol und der Husten und das Sodbrennen waren Vergangenheit. Leider blieb ich auf dem Omeprazol hängen, so dass ich im Laufe der Jahre starke Nebenwirkungen ausbildeten(Bauchschmerzen, Muskelschmerzen, Hautprobleme, Durchfall, etc.).
Da ich nun immer wieder Probleme mit dem Magen hatte und habe(verstärktes Sodbrennen(?), Magenschmerzen, Schmerzen in Brust, Rachenentzündungen, sogar wieder Husten), bekam ich mehrere Magenspiegelungen verpasst. Gefunden wurde, wie immer, fast nichts. Einmal war eine leichte Rötung in der Speiseröhre zu sehen, das andere Mal eine leichte Gastritis und ein paar Polypen, die wohl vom Omeprazol kommen. Einmal wurde eine Hernie erkannt, das nächste mal wieder nicht, und dass vom selben Arzt(!).

O.k. Sorry, dass ich schon so viel geschrieben habe. Ich hoffe, dass nervt nicht so.

Jetzt zu meinen aktuellen Problemen.
Vor ca. drei Monaten fing es an. Ich verspürte einen extremen Schmerz im Unterbauch, genau über der Blase. Der Schmerz ging weg, ein extremer Harndrang kam. Ich musste teilweise alle zehn Minuten aufs Klo. Es kamen oft nur kleinste Mengen, aber ich musste.
Ein paar Tage später fingen neue Schmerzen an, mich zu peinigen. Es tat (wirklich) brutal im Unterbauch und der Leiste weh. Meistens oberhalb der Blase. Dazu kam, dass ich nachts Wasserlassen musste, dass danach mit extremen, langanhaltenden Blasenkrämpfen quittiert wurde.
Ich war so verzweifelt, dass ich einen Urologen aufsuchte. Der machte Ultraschall und Urinuntersuchung. Gefunden wurden etwas Bakterien im Urin. Ich bekam also ein Antibiotikum. Die Sache wurde aber nicht besser. Jetzt gingen die Schmerzen sogar in die Oberschenkel und an beiden Seiten den Bauch hinauf. Ich lief also wieder zum Urologen und der sagte zu mir, dass er mir nicht helfen könne, er sei nicht für mich zuständig.
Also was machte ich? Ich suchte mir einen anderen Urologen, diesmal eine Ärztin. Die machte wieder Ultraschall, Urin- und Spermauntersuchung. Heraus kam, dass ich Darmbakterien im Urin und Sper. hatte. Was folgte, war wieder eine Antibiotikabehandlung. Natürlich ohne Erfolg. Die Schmerzen und der Harndrang blieben unvermindert. Die Ärztin tippte in Folge auf Prostataprobleme. Ich lies also den PSA-Wert bestimmen. Dieser war natürlich total o.k. (bei ca. 0,5).
Nun wusste die Urologin nicht mehr weiter. Aber das letzte Mittel war eine Blasenspiegelung. Diese wurde daraufhin von einem Kollegen durchgeführt, wahrscheinlich macht sie das bei Männern nicht selbst. Die Untersuchung war extrem unangenehm. Beim Durchtritt des Endoskops durch den Schliessmuskel blieb mir die Luft weg, furchtbar. Und was wurde gefunden? Was denn schon? Nichts, ausser einer leichten Rötung der Harnröhre, wahrscheinlich durch den ewigen Harndrang.
Das Irre nun: Die Schmerzen und der Harndrang verschwanden vollständig. O.k. ab und an hab ich noch mehr Harndrang, vor allem wenn ich ausser Haus bin. Aber es ist ertragbar.
ja, was ich vergass: Die ganze Zeit dachte ich, ich hätte Blasenkrebs. Ich googelte wie ein Irrer nach den Symptomen, durchforstete (Krebs-)Foren, usw.. Es war wirklich schlimm, denn die Symptome passten dazu!

Jetzt weiter. Seit Ihr noch dabei. Wenn nicht, mich wunderts nicht. Es ist doch der *beep* Wahnsinn.

Vor ca. sechs Wochen gings an anderer Stelle los: Ich bekam plötzlich viel Schleim im Hals. Ich musste ständig Räuspern und Husten. Nach ca. zwei Wochen kamen Schmerzen in der Speiseröhre hinzu (hinterm Brustbein). Mich machte das natürlich wieder total irre. Ich googelte nach den Symptomen. Was kam heraus? Speiseröhrenkrebs! Ich sah mir also die Symptomliste dazu an und fand u.a. auch folgendes: erhöhter Speichelfluss. Ein paar Stunden später ging es los: Ich bekam einen dermass starken Speichefluss, dass mir der Sabber aus dem Mund lief.
Was machte ich also nun? Was denn schon! Ich ging zum Arzt. Diesmal ein HNO. Ein kompetenter Mann, ich war schon mal bei ihm. Auch menschlich o.k.. Was fand er? Er fand sogar was! Einen geschwollenen Kehlkopf. Er meinte, dass käme vom Reflux der Magensäure, er wusste von meiner Vorgeschichte. Er schickte mich also zu einer Magenspiegelung. Was kam heraus? NICHTS! Keine Entzündung, keine Hernie, alles o.k.!
Was geschah danach? Der Speichelfluss ging zurück. Ich habe ihn nun eher selten erhöht, mir ist der Mund wieder eher trocken.

Aber jetzt....am Abend nach Spiegelung bekam ich seltsame Schmerzen unter und unterhalb der rechten Rippenbogens. Sie wurden immer schlimmer und griffen auch auf die andere Seite über. Was tat ich? Ich googelte wie ein Weltmeister nach den Symptomen: Ja, Schmerzen unterhalb des rechten Rippenbogens, das kann nur Leber- oder Gallenkrebs sein. Da ich zudem hellen und teilweise grauen Durchfall sah und vermehrten Stuhlgang hatte und noch habe, konnte es wohl auch Bauchspeicheldrüsenkrebs sein!
Ich ging also zu meinem Hausarzt. Er machte Sono und grosses Blutbild. Sono war wiederholt o.k.. Nur das Blutbild nicht. Ich hatte eine erhöhte BSG(Blutsenkung), bei 30, normal sollen max. 15 sein. Die Leberwerte waren etwas erhöht, aber wirklich nur etwas.
Mich machte das anscheinden aber trotzdem total verrückt und die Schmerzen wurden abermals stärker. Ich ging also wiederholt zum Doc. Er fand nichts und sagte zu mir geradeaus: Herr B., sie sind gesund, das CT voe einem halben Jahr zeigte auch nichts, die Blutsenkung ist zwar etwas erhöht, aber das ist nicht besorgniserregend. Ich möchte Sie in den nächsten Wochen hier nicht mehr sehen!
Was nun? Die Schmerzen bleiben, gestern waren sie mittig im Oberbauch so extrem, dass ins Krankenhaus wollte...

O.k. zur Zeit mache ich eine Ernährungsumstellung und treibe Sport, da ich stark übergewichtig bin(ca. 160kg, bei 193cm).
Aber damit habe nach Beginn der Bauchschmerzen angefangen.

Was soll ich nur machen? Jetzt habe ich verstärkten Stuhlgang(letztends fast schwarz, nun wieder heller), manchmal mit Durchfall, übelriechend. Zudem bin schnell ermüdet, mir kribbeln Hände und Füsse und sie werden kalt. Bauchschmerzen scheinen sich nun in den mittleren und unteren Bauch zu verlagern.

Versteht das einer? Ich denke, ich bin reif für die Klapse.

Ich bedanke mich für Eure Antworten und entschuldige mich nochmals für den Roman.


Euer Rastaman

03.09.2018 17:26 • 08.09.2018 #1


11 Antworten ↓


Uropanoel
Zitat von Rastaman:
Ich hatte eine erhöhte BSG(Blutsenkung), bei 30, normal sollen max. 15 sein


Bei Männer bis 20, meiner war 2016, 100/110.

03.09.2018 17:47 • #2


A


Somatisierungsstörung Krebstangst Dr Google-Wahnsinn

x 3


guteFee
Ok, jetzt ist mir etwas schwindlig .
Hast Du wirklich nicht übertrieben?

Nein, Spaß bei Seite!

Aber an deiner Beschreibung kann man ganz deutlich sehen, wie stark die Macht der Gedanken ist.

Kaum liest Du was von irgend einem Symptom, schon leidest Du genau unter Diesem.

Ich frage mich gerade, müsste das nicht umgekehrt genau so funktionieren?

Ich suche mir gleich mal eine schöne Geschichte raus.

03.09.2018 18:05 • #3


Rastaman
Hallo Uropanoel,

Dein Wert war aber wirklich hoch. Kennst Du die Ursachen dafür?


Hallo guteFee,

ich wünschte echt, ich würde übertreiben. Aber es ist tatsächlich so, wie geschrieben. Ich bin wohl ein wandelndes Symptom.
Zur Zeit machen mich die Schmerzen echt fertig, das Essen macht nicht mal mehr Spass.

Bestimmt funktioniert das mit den Gedanken auch im positivem Sinne. Nur bei mir scheint das nicht zu klappen.
Das mit den Speichelfluss und Speiseröhrenkrebs war echt der negative Knaller.
Bist Du eigentlich auch von derartigen Sachen betroffen?

03.09.2018 18:59 • #4


kopfloseshuhn
Hast du denn je mal über eine vernünftige Psychotherapie nachgedacht?

03.09.2018 20:14 • #5


D
Zitat von kopfloseshuhn:
Hast du denn je mal über eine vernünftige Psychotherapie nachgedacht?



Ich kann da nur zustimmen. Das sollte der erste Schritt sein den du machen musst.
Ich habe auch Wanderschmerzen gehabt, teilweise immer noch und Ärzte Marathon abgehalten.
Erst durch eine Therapie wurde es besser

04.09.2018 00:08 • #6


Rastaman
Hallo Michael,

Danke für Deine Antwort. Leider haben die Therapeuten monatelange Wartezeiten. Ich werde mich da wohl gedulden müssen.

Ein kleines Update nun: Es sind wieder Symptome hinzugekommen: Mein Urin ist sehr dunkel und mein Stuhlgang fettig.
Ich habe nun einen neuen Hausarzt, der gleich auf Probleme mit der Bauchspeicheldrüse getippt hat. Er hat Sono gemacht, konnte aber
wegen viel Luft nichts sehen. Komisch, mein Ex-Arzt konnte anscheinen ziemlich viel sehen, oder lügte er mich an?
Nach dem Ultraschall wurde Blut abgenommen, Ergebnisse am Montag mit Arzttermin.
Er schickte mich sogleich zur CT, die notfallmässig ohne Kontrastmittel gemacht wurde, da keine Laborwerte vorlagen.
Der Radiologe konnte nichts finden, meinte aber, dass er Strukturen, wie Tumore, erst ab einer grosse von 1-1,5cm sehen könne.
Kleine Sachen, Strukturen(Gallengänge) und Gallensteine könne er nur mit Kontrastmittel sehen.
Nun zurück zum Hausarzt. Der meinte nun, dass wie die Laborwerte abwarten müssen. Falls sich daraus nichts ergeben sollte, soll ich nochmals eine CT mit
Kontrastmittel machen. Denn seiner Meinung nach, könnte ich eine (chronische) Pankreasentzündung oder einen Stein im Gallengang auf Höhe des Pankreas haben. Naja, der Radiologe meinte aber, dass er eine normale Entzündung des Pankreas auch nicht mit Kontrastmittel sehen könne.
Was bleibt sind die extremen Schmerzen(gestern Abend wäre ich fast an die Decke gegangen ) und die neuen Symptome mit dem Urin und Stuhl.
Laut Hausarzt können aber gerade diese Symptome nicht psychosomatisch sein!

Es ist einfach zum Mäusemelcken und Davonlaufen


Schöne Grüsse

Rastaman

07.09.2018 14:29 • #7


Schlaflose
Zitat von Rastaman:
Er hat Sono gemacht, konnte aber
wegen viel Luft nichts sehen. Komisch, mein Ex-Arzt konnte anscheinen ziemlich viel sehen, oder lügte er mich an?


Man hat nicht immer so viel Luft im Bauch, dass man nichts sehen kann. Wahrscheinich hatte dein Ex-Arzt gerade einen Tag erwischt, wo keine oder nur wenig Luft die Sicht versperrte.

07.09.2018 14:46 • #8


Rastaman
Naja, der neue Arzt meinte auch, dass er durch meine Fettschwarte nichts sehen kann. Mein Ex-Arzt konnte es anscheind ganz gut. Bin ich doch wieder an einen Pfuscher geraten?
Jetzt habe ich auch dauernd hohne Puls über 100. Wird immer besser.

08.09.2018 13:03 • #9


P
Hallo Rastamann,

habe gerade deinen ersten Post gelesen.

Das mit der Blase, Leiste, Oberschenkel etc. hatte ich auch 12 Monate. Mal ein paar Wochen da, mal nicht. 3 Urologen. ALLE Untersuchungen durchgestanden. ALLES ohne Befund. Immer.

Und jetzt kommts.....

Bei mir hatte alles mit dem Rücken zutun. Über dem Popo sitzen links u. recht 2 Muskeln.....

Wenn die Verspannen haben Männer solche Probleme. Hatte ich gut mit einem Mass. (sehr hart) im Griff. Ich merke es wieder, wenn ich wochenlang nix dem Ball gemacht habe.

Und auch meine Darmschmerzen/Bauchschmerzen kommen vom Rücken.

08.09.2018 14:04 • #10


Rastaman
Hallo Pawel,

das hört sich bekannt an! Hast Du dir einfach Mass. verschreiben lassen? Und von welchem Arzt? Hattest Du auch Blasenkrämpfe?

08.09.2018 18:45 • #11


P
Zitat von Rastaman:
Hallo Pawel,

das hört sich bekannt an! Hast Du dir einfach Mass. verschreiben lassen? Und von welchem Arzt? Hattest Du auch Blasenkrämpfe?


Hey. Nein. Alles alleine ausprobiert.

Nach jedem Toilettengang hat es sich angefühlt wie ein Krampf in der Harnröhre/Blase. Inkl. 30-40 mal Pipi machen in 24h

Gluteus Medius heißt der Muskel glaube ich (ohne nachzuschauen)

08.09.2018 18:50 • #12


A


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