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Darius
Also eine kurze Geschichte zu mir. Ich habe mit 18 eine bakterielle Wunde in meinem Mund gehabt und danach angefangen zu googlen bevor ich zu einem Arzt bin. Bis heute der größte Fehler meines Lebens. Bekam sofort Todesangst nach den vorgeschlagenen Suchergebnissen und die zog sich trotz unzähliger Arztbesuche ein ganzes Jahr hin, bevor man mich endlich in eine Klinik einwies. Allerdings da schon wegen einer schweren Depression die aufgrund der langen meist unterdrückten panische Angst eine folgestörung der wegen der Hypochondrie ausgelösten angststörung und ptbs war. Ich war Drehtürpatient in einer Klinik, weil weder Medikamente noch Psychotherapie oft ernsthaft angeschlagen haben. Jetzt 10 Jahren nach diesem einschlagenden Hypo-Ereignis, zig verlorener Jobs, dem beziehen von EU Rente und einem oft lange bleibenden Angstgefühl und ständige Sorgenschübe wegen wirklich allem und jeder Kleinigkeit, bin ich ratlos wie ich in diesem Leben noch durchhalten soll. Ich bin doch noch so jung und ziehe nächsten Monat um. Ich möchte wieder arbeiten, Freunde finden, wieder Filme schauen können ohne den Fokus woanders zu haben, wieder mehr Liebe als Angst in der Welt hochhalten. Es wäre echt schön zu hören, von jemandem der hier ähnliche Erfahrungen oder halt einfach auch andere und das ganze gemeistert hat. Mir wären alle Kommentare und Meinungen wirklich willkommen! Das erstmal kurz zu mir.

29.07.2023 10:26 • 29.07.2023 #1


3 Antworten ↓


Patri21
Hallo Darius,

viele dieser Symptome und Zustände die du hast, sind uns hier auch bekannt. Wichtig sind kleine Schritte die dich in die Normalität bringen. Was du als erstes brauchst ist eine(n) gute(n) Psychotherapeuten. Du musst diese Person vertrauen können, damit ihr daran arbeiten könnt. Kurzfristig kannst du deinen irrenden Schweinehund besiegen indem du z.B. jeden Tag 20-30 Minuten joggst. Nach einigen Wochen wirst du weniger Ängste haben. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Danach musst du gemeinsam mit deinem Psychotherapeuten Schritt für Schritt dich mit bestimmten Situation konfrontieren und dich langsam an normale Ereignisse gewöhnen. Und das geht alles nur in kleinen Schritte. Aber nur so wirst du es besiegen. Meiner Meinung sind psychopharmaka nur für schwere Fälle die dich mehr anders behandelt werden können. Aber im Bett zu liegen und Tabletten reinzuschmeissen und hoffen es das irgendwie besser wird, ist schwierig.

Es ist dein Leben und nur du kannst es verändern. Dein Wille zählt und viel Geduld!

Hilft dir das ein wenig?

LG
Patri

29.07.2023 11:07 • #2


A


Hallo neu hier, Hypochondrie und Angst

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Darius
@Patri21 ich danke dir ! 3 ja das mit dem Joggen habe ich gestern tatsächlich auch versucht und es hat ein wenig geholfen. Aber den richtigen Therapeuten hierfür zu finden ist echt schwierig. Ich habe eine Therapeutin doch sie hat nur alle 3 Wochen Zeit leider, und ich habe das Thema Hypochondrie immer nur kurz angesprochen, vielleicht muss ich da das nächste mal stärker drauf eingehen. Dein Beitrag hat mir sehr geholfen!

29.07.2023 11:18 • #3


Patri21
@Darius Ich bin auch sehr hypochondrisch und ich weiß was es im Alltag bedeutet.

Aber das einzige Ziel ist es sich bewusst zu werden, dass man keine Angst vor dem sterben haben soll. Wenn man das schafft, dann ist man auch nicht so panisch vor Krankheiten. Den eines ist klar, irgendwann stirbt man sowieso. (ich weiß dummer Spruch, aber es wirklich so).

Mein Bruder ist z.B. das komplette Gegenteil von mir. Er sagt mir immer, dass das Leben so kurz ist, dass es sich nicht lohnt über die Angst zum sterben nachzudenken. Er meinte, überleg mal du liegt irgendwann mal im Sterben (hoffentlich im hohen Alter) und der einzige Gedanke der dich belastet, wieso habe ich mein ganzes Leben damit verbracht um über diesen Moment Angst zu haben, dass jetzt nicht mehr vermeidbar ist. Also genieße dein Leben!

29.07.2023 12:42 • x 1 #4




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