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Erstmal Hallo zusammen

vielleicht stelle ich mir erstmal vor.
Ich bin Chriss, 35 und komme aus dem hohen Norden.
Begleitet werde ich von dieser Krankheit nun schon seit etwa 19 Jahren; mal mehr - mal weniger.
Und nun bin ich (wieder) hier in diesem Forum gelandet und halte es für eine sehr gute Idee damit anzufangen, sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können. Dennoch ist es erschreckend und gleichermaßen faszinierend wie oft ich mich hier selbst wiedererkenne und einfach nur denke Hast du das geschrieben, als du schlafgewandelt bist?!

Entstanden ist dies alle dadurch, dass innerhalb eines kurzen Zeitraumes viele meiner Familienmitglieder (u.A. auch an Krebs) verstorben sind. Alle die mir Nahe standen. So richtig damit umzugehen wusste ich nicht wirklich. Trauerbewältigung wäre der richtige Schritt gewesen; jedoch war ich grade mal 14 und die Unterstützung. Verbesserungswürdig.
Trigger

Ich vermisste sie alle schrecklich und wusste mir nicht anders zu helfen, als einen Suizidversuch zu unternehmen, damit ich sie alle wieder um mich rum habe. Dadurch, dass ich mit Kraft sämtlicher Schutzengel überlebt habe, folgte der erste von insgesamt 3 stationäre Aufenthalt.

Ganze 8 Wochen stationär mit vielen Höhen und Tiefen. Eine Folgetherapie wurde angeboten und auch wahrgenommen. Jedoch, und ich könnte mir noch heute so dermaßen in den Allerwertesten treten, brach ich diese nach 5 Sitzungen ab, da es vorrangig und das Thema Verhältnis zum Vater ging. Erst Jahre später habe ich dann verstanden, dass das alles hätte aufgearbeitet hätte müssen, damit alles anschließende vielleicht gar nicht passiert wäre, denn zwei Jahre später, sprich mit 16, gingen dann die Panikattacken los. Samt Hyperventilieren etc.pp. Meine erste Panikattacke werde ich auch niemals vergessen - ich saß am Laptop und habe meinen Großeltern ein PC Spiel gezeigt. Von Sekunde zu Sekunde merkte ich, dass ich ein immer stärkeres, ungewohntes, ja fast ekelhaftes Gefühl bekam; mein Herz begann etwas schneller zu schlagen und ich wollte Blutdruck messen, was ich auch tat. In dem Moment war ich kaum noch aufnahmefähig und hörte nur irgendwas mit 200 zu irgendwas. Dann ging es los - keine Luft mehr bekommen, direkt auf den Balkon um irgendwie etwas atmen zu können. Der Notruf wurde gewählt und da wir direkt gegenüber wohnten ging alles verdammt schnell. Vitalwerte, Blutzucker, alles in bester Ordnung. Psychosomatische Störung; das kann durchaus mal passieren Ich bekam 2 Tabletten zur Beruhigung und alles war wieder in Ordnung. Der erste Schock meines Lebens, der mich selbst betraf. So nahm es seinen Lauf und ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft ich in dieser Zeit gestorben bin.
Der Kehlkopf wurde größer (also normal, ich wurde älter und bin auch natürlich gewachsen) - Zack! Panikattacke. So zog es sich eine Zeit lang durch bis es von ganz alleine Verschwand. Cooooole Sache. Also bitte. wofür eine Therapie!? Der nächste große Fehler, denn selbstverständlich kamen sie irgendwann zurück. So kamen die nächsten stationären Aufenthalte 2011 und 2016. Seit 2016 nehme ich auch die gleichen Medikamente. Die ich dann zwischendurch (3 mal meine ich) eigenständig abgesetzt und wieder angesetzt habe. Der nächste große Fehler.
Empfehle ich wirklich absolut NIEMANDEN! Macht das nicht ! Niemals! Nein! Denkt nicht mal darüber nach ohne das mit dem Arzt abzusprechen und/oder austherapiert zu sein.
Ja, wenn man so will habe ich teilweise mit meiner Psyche Russisch *beep* gespielt und habe krachend und mit Bravour verloren. Ich bin und war nicht der Stärkere von uns beiden, aber ich weiß und bin mir sicher - Irgendwann werde ich es sein und ich werde ein super Verhältnis mit meiner Psyche haben. Vielleicht ist es auch einfach eine Liebe zur Hypochondrie und doch will ich sie definitiv loswerden. Sie ist ein Teil von mir und ich habe sie akzeptiert, aber es ist an der Zeit, dass sie akzeptiert, dass Eskalation und ständige Angst und Panik uns nicht auf einen Nenner bringt.

Diesmal bin ich ganz sicher schwer Krank und meine Psyche spielt mir aber DIESES MAL definitiv keinen Streich Doch nein, ich glaube nicht und doch ist die Psyche um ein so Vieles stärker als ich gegenankämpfen kann; nicht ansatzweise.
Dabei war alles in Ordnung - ich habe einen fantastischen Job mit tollen Kollegen und einen super Arbeitgeber, der mir absolutes Verständnis für meine Situation entgegenbringt; habe gerne gearbeitet, mich innerhalb kürzester Zeit hochgearbeitet und doch. geht seit April gar nichts mehr. Den Job habe ich zwar noch, jedoch ist die Beförderung zumindest vorrübergehend storniert worden und ich starte irgendwann wieder bei 0 - zumindest sobald ich wieder arbeitsfähig bin. Die Konzentration ist an dieser Stelle das Problem. Selbst diese Worte hier grade niederzuschreiben ist wahrlich nicht leicht, da ich immer wieder abschweife sobald auch nur das kleinste Symptom auftaucht.
Ich habe 2 wundervolle Kinder, für die ich einfach alles tun würde. Beide erfüllen mich mit Stolz, geben mir den Lebenswillen und zeigen mir immer wieder, wie schön die Welt sein kann. Von Papa´s dunklem Kapitel wissen beide nichts und ich versuche es so gut es geht vor ihnen zu verstecken; meist gelingt mir das ganz gut.

Aber was ist denn jetzt das Aktuelle?
Alles fing mit meiner bereits vierten Corona Infektion an. Ja, tatsächlich 4 Mal schon. 3 Mal habe ich so gut wie nichts davon gemerkt, ganz abgesehen von einem zweitem Strich auf dem Test. Die vierte. So schlecht ging es mir in meinem ganzen Leben noch nicht. Ich muss aber dazu sagen, dass ich auch noch nie eine echte Grippe hatte und man sagte mir, dass es sich eben genau so anfühlt. Es ging mir einfach 3-4 Tage richtig schlecht. Da dachte ich noch Alles okay; danach biste halt wieder fit! Nervt, aber passt schon! Ja, aber nix da. Folgeerscheinungen. Paukenerguss mit anschließender Tubenbelüftungsstörung. Harmlos. Nervt, aber generell harmlos. Aber nein. meine Psyche hat sich da etwas Besonderes für mich ausgedacht - Du bekommt ganz sicher sogar eine Hirnhautentzündung und gehst direkt drauf!
Ja, natürlich ist es nicht passiert. Es war ja nicht unbehandelt und ich hab's auch nicht verschleppt. Als das zweite Ohr sich auch noch belegte, bin ich zum B-Arzt. Ja, Mittelohrentzündung ! 10 Tage Antibiotikum - viel Spaß und gutes Gelingen. Gesagt getan - Psyche: Kannste knicken, Junge! Google mal, ob das wirklich bei viralen Infekten hilft Machte ich - Ergebnis : ernüchternd. Klar wusste ich, dass ein Antibiotikum nicht gegen Viren hilft, aber Ärzte wissen bestimmt was sie tun. Durchgenommen. Ohren immer noch belegt. Naja. gehste nochmal zum B-Arzt erklärst deine Sorgen bzgl. der Hirnhautentzündung. Dumme Blicke und Ohrentropfen waren das Resultat. Gut, gehste halt zum HNO Arzt (hätte ich sowieso machen müssen, aber bekomm da mal einen Termin Jedenfalls hatte ich da wirklich noch einen Paukenerguss. Supiklasse. Übungen gemacht. wird nicht besser. Hausarzt. 2-3 Tage. okay. Ja tatsächlich. Irgendwann knackte es laut und zack. es knackte immer. . Fantastisch, aber so wurde es täglich besser und mittlerweile hör ich wieder ganz normal - Gott sei dank.
Dann kam ne Magengeschichte dazu. Quatsch. die war sogar vor Corona. verzeiht mir. Auf jeden Fall hatte ich immer wieder Sodbrennen; hab ich mir nix bei gedacht (ja, da gings mir psychisch noch gut) und mir Rennie besorgt. Passt schon.
Abends liege ich im Bett, und ja genau DAS war der Auslöser, lese die BILD über mein Smartphone und es gibt einen Artikel, dass Krebs mehr geheilt werden kann. Coole Sache - lies mal durch. Ja, dumm. In dem Artikel gabs eine Liste mit Symptomen, welche Krebs bedeuten können und was soll ich sagen. NATÜRLICH stand da ständiges Sodbrennen. Das war der Knackpunkt, der mich dahingebracht hat, wo ich jetzt wieder stehe. Völlig am Zeiger gedreht. Selbstverständlich habe ich Magenkrebs! Was denn bitte sonst? Eine lächerliche Gastritis/Magenschleimhautentzündung? Bestimmt nicht! Mein Körper will nur den Krebs! Ja doch. es war eine Magenschleimhautentzündung. Habe ich dem Arzt geglaubt? Natürlich nicht, denn Dr. Google hats mir doch bestätigt! Hallo? Dumm. Googlet NIEMALS eure Symptome! Geht zum Arzt und wenn euch das Ergebnis nicht reicht holt euch eine Zweitmeinung oder bittet um noch genauere Untersuchung aber Googlet niemals!
Also eben nochmal (zum gleichen) Arzt - nochmal gecheckt. Da ist kein Krebs. Ernährung und Gastritis sind die Stichwörter. Na gut, okay. Pantoprazol eingeschmissen. konnte ich leider nicht ab. Mundtrocken- und extreme Übelkeit waren das Ergebnis. Aber hey. das Sodbrennen war weg. Kurzzeitig. Natürlich heilt eine Gastritis nicht innerhalb nicht mal einer Woche. Also gings wieder los und was soll ich sagen. Die Speiseröhre entzündete sich durch die Säure. Kann passieren, tut weh, nervt, aber geht wieder weg, wenn's behandelt wird. Aber nein. Speiseröhrenkrebs ist doch viel gut als sowas langweiliges. bitte. Also wieder zum Arzt (Er betreut mich schon seit 12 Jahren, kennt meine komplette Geschichte und weiß wie er mit mir umzugehen hat), er die schnauze voll und sagt Wir machen einen Gesundheitscheck; haben wir noch nie - wird Zeit Was soll ich euch erzählen. Blutbild - Top; alles Weitere - Top! Lt. seiner Aussage (ja, es sind Momentaufnahmen, ich weiß) lässt das Blutergebnis auf ein langes Leben schließen, wenn ich mich um mich und meine Gesundheit kümmere! Cooooole Sache, glücklich wie Sau. Nebenbei habe ich das Sodbrennen sowie die Speiseröhrenentzündung/Reizung mit Omeprazol in den Griff bekommen - da gab es zum Glück keine Nebenwirkungen.
Ja, und dann kam Corona Part 4.
Wie gesagt. Es war alles Top; keine (nennenswerte) Angstzustände mehr, alles im Griff gehabt und dann reichte ein einzige doofer Artikel in der BILD. Ich kann euch nur nochmals den Rat geben, dass ich sowas wirklich zumindest versucht zu meiden, um euch nicht selbst bekloppt zu machen.

Aber was ist aktuell?
Aktuell habe ich Darmkrebs. Wahrscheinlich nicht, aber die Psyche sagt DOCH!
Symptome? Ja, die gibt es zuhauf. Ich habe, natürlich, in der BILD von einem Fall einer jungen Dame gelesen, die Dickdarmkrebs hat. Traurig, passiert, aber ist wahrscheinlich geheilt. Sie hatte Blähungen. Und wer hat einem Tag, nachdem er den Artikel gelesen hat Blähungen? Ja richtig. ich natürlich. Also. nicht wirklich Blähungen. Alles ist eigentlich im grünen Bereich, aber es ist schon öfter als sonst sag ich mal. Denke ich. ne. weiß ich. Es ist schon öfter. Aber natürlich kanns auch stressbedingt sein, da es komischer Weise erst nach dem Artikel aufgetreten ist. Dazu muss ich sagen - es stinkt nicht; tatsächlich gar nicht! Gott sei dank Soweit so gut. Damit zum Arzt: Es KANN eine leichte Lactoseintolleranz sein; laktase nehmen, gucken ob´s besser wird; hat aber nichts mit Krebs zu tun Es fasziniert mich, dass er das einfach mittlerweile direkt dazu erwähnt. Hingenommen, Laktase natürlich nicht ausprobiert. sei´s drum. Jetzt vor kurzem habe ich Blut beim Abwischen entdeckt. Nicht im Stuhl selber, sondern nur auf dem Papier. Das war mein Beweis. Doch nein, tatsächlich hatte ich, zugegebener Weise durchs schwitzen, eine ganz, ganz kleine Stelle da hinten unten, die minimal Blut abgesondert hat. Passiert, nicht schlimm; doof, aber was willst machen. Eingecremt mit Mirfulan und nach 2 Tagen war der Spuk vorbei. Aber leider nur Symptomatisch. Die Psyche bleibt dabei. Jetzt habe ich zusätzlich nämlich noch Schmerzen rechtsseitig im Bauch. Vielleicht, ja vielleicht, ist es der Darm der arbeitet, denn ich muss dazu gestehen, dass mein Lebensstil alles andere als gesund ist. Er passt nicht im Geringsten zu meiner Hypochondrie. Ich rauche zurzeit wie ein wahngeistiger durch den Stress, ich ernähre mich hauptsächlich ungesund und ja natürlich weiß ich, dass es alles Risikofaktoren sind und dennoch schaffe ich es in meiner aktuellen Situation nicht es zu ändern.
Wegen des Blutes war ich bei meinem Arzt. Er hat alles erfragt und mit größter Kompetenz mir erklärt, dass Darmkrebs ziemlich unwahrscheinlich bzw. die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering sei, da ich zu jung bin und nicht familiär durch diese Krankheit vorbelastet bin. Auch das Blutbild, das Abtasten, nichts spricht dafür, dass es Darmkrebs ist. Eine Hämorrihdenuntersuchung habe ich abgelehnt, da mir das fürs Erste reichte. Heute morgen dann war der Stuhlgang dünner als sonst (wahrscheinlich). Dies führte dazu, dass ich den ganzen Tag googlete (gut oder? ich rate euch es nicht zu tun, und mache das Gegenteil) in der Hoffnung irgendwas zu finden, Darmkrebs auszuschließen. Wird man nicht. leider nicht. Ich hab den Stuhlgang heute morgen zum dokumentieren fotografiert und jemanden gezeigt. 2 Leuten. völlig normal wurde mir gesagt. Natürlich schießt meine Psyche quer und erzählt mir das Gegenteil, da ich ja definitiv lt Dieser erkrankt bin. Ich bin mir ja der ganzen Tatsachen bewusst, dass Stuhlgang nicht immer gleich aussieht, dass nicht jeder Schmerz Darmkrebs bedeutet, dass Wunden tatsächlich bluten (wahnsinn ) und dass meine Psyche mir höchstwahrscheinlich einen Streich spielen möchte.


Als ich hier heute dann wieder komplett aufgelöst und gänzlich neben mir gesessen habe, wusste ich, dass es ab sofort kein weiter so; das wird schon geben kann. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und habe mich für eine stationäre Aufnahme angemeldet, in einer Klinik die auf Hypochondrie spezialisiert ist. Die stellen mich erst körperlich auf den Kopf und wenn wirklich nichts ist (wovon wir doch mal ausgehen ) konzentrieren sie sich zu 100% auf die Psyche. 70% Heilungschance bei Hypochondrie. 70% ist viel, aber eben nicht 100%. Ich gehe positiv an die Geschichte ran , warte händeringend auf den Anruf, aber ich bin mir dennoch bewusst, dass ich das eben nie wieder loswerde. Ich werde lernen damit umzugehen wie eingangs erwähnt sowie ein gutes Verhältnis mit meiner Psyche führen ,aber zu 100% heilen. nein. nicht nach 19 Jahren fast unbehandelt bzw. immer nur kurzzeitige Therapien und damit verbundene Heilung. Da bin ich halt auch realistisch und ich denke, dass das der beste Weg ist an die Sache ranzugehen. Ich hab jetzt so viel durch. Dauerhafte Angst zu sterben, was sich dann zur Hypochondrie entwickelt hat; starke Depressionen; HIV Phobie, Herzneurose. Alles war meine Psyche und klar, kann es irgendwann sein, wenn ich so weitermache, dass es nicht mehr die Psyche ist. Aber selbst dann kann man immer noch kämpfen. Und ich denke, dass was wir hier alle im Forum mit unserer Psyche erleben, macht uns einfach unfassbar stark


In diesem Sinne - einen schönen Abend euch

20.06.2023 22:02 • 23.06.2023 x 1 #1


4 Antworten ↓


Angstmaschine
Ich Moin!

Da ist ja ne ganze Menge zusammengekommen und das liest sich für mich wie eine „ganz normale“ Hypochonder / GAS Karriere.

Ich hoffe Du bist mir nicht böse, aber hiermit hast Du mir einen kurzen Ausflug ins Reich der Fantasie geschenkt:
Zitat von Chrischa88:
Ich hab den Stuhlgang heute morgen zum dokumentieren fotografiert und jemanden gezeigt. 2 Leuten

Ich stelle mir das grade vor, beim Bäcker in der Schlange: „Ach entschuldigen Sie. Finden Sie mein Stuhl sieht normal aus?“

Aber so war es wohl nicht (hoffe ich).

Gleichwohl kenne ich sowas natürlich und die absolut feste Überzeugung, dass es „diesmal aber wirklich was ernstes“ ist.

Bei solchen Ängsten oder wenn es richtig Panik und Todesangst ist, verliert man auch alle Hemmungen. Ich hab mir bei einem „Schlaganfall“ vor Panik mal die Klamotten vom Leib gerissen. Zwar nur obenrum, ist aber auch nicht jedermanns Sache…

Hypochondrie lässt sich aber eigentlich wirklich gut behandeln und hier im Forum wirst Du jede Menge Gleichgesinnte finden..

21.06.2023 01:15 • x 2 #2


A


Die liebe zur Hypochondrie/ Krebsangst /ggf TW

x 3


Icefalki
Das Problem bei Ängsten ist die fehlende innere Sicherheit. Manche brauchen dann die Bestätigung von aussen, andere flüchten lieber vor der Aufmerksamkeit anderer.

Aber all diesen Menschen fehlt diese innere Gewissheit, dass alles gut ist, oder wird. Und wenn man das mal weiss, kann man daran arbeiten, zumindest so, dass man einigermassen mit klarkommen kann.

21.06.2023 10:10 • x 1 #3


marialola
Ich kenne das, die Angst resultiert ja aus der Unsicherheit. Und leider kann kein Mensch der Welt uns Sicherheit geben. Beispiel Flugangst. Kein Therapeut kann garantieren, dass der Flieger beim nächsten Flug nicht abstürzt, richtig?
Nur, Flugangst habe ich nicht, ich liebe das Fliegen und denke gar nicht daran, dass das Teil abstürzt, weil es sehr unwahrscheinlich ist. Nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Punkt. Genieße den Flug.
Bei Krankheiten ist es fieser gestaltet. Kein Therapeut kann mir versichern, dass ich nicht an der gefürchteten Krankheit sterbe. Das ist das Problem. Man kann Vorsorge betreiben, gesund leben, aber es gibt keine Sicherheit. Und deswegen könnte mir kein noch so kluger Therapeut da heraushelfen.
Das perfide dabei ist, dass die Leute, die ich kannte und die therapeutisch tätig waren und privat gute Gespräche mit mir führten, selbst erkrankten und gerade ist eine durch und durch starke und optimistische Medizinerin, trotz modernster Behandlung, qualvoll gestorben. Das hat mich aktuell wieder extrem hinuntergezogen.
Es macht mir Angst, dass alle Menschen die ich kannte und die so qualvoll umgekommen sind, sehr gesundheitsbewusst lebten, sehr regelmäßig zum Arzt gingen und später die besten Therapie erhielten.
Wer also kann einem da noch sagen, du musst keine Angst haben, alles wird gut?
Das ist doch das Problem.
Im Moment erscheint mir die Welt so, dass die Zahl schwer Erkrankter in meinem Umfeld höher ist, als die der Gesunden. Und da soll man keine Angst haben?
Was mir geholfen hat ist, dass ich inzwischen abgestumpft bin.
Ich habe zu oft sehr lange in dem Zustand gelebt, dass ich sicher, absolut sicher war, bald sterben zu müssen. Oft durch dumme Sprüche von Ärzten.
Wenn man dann einmal schon mit dem Leben abgeschlossen hatte, war das mit einer Akzeptanz verbunden, das ist sehr grausam, wenn man glaubt, im nächsten Jahr tot zu sein.
Aber wenn man das überstanden hat, stumpft man erst einmal ab und hat weniger Angst.
Vielleicht hilft es einigen, die ständig neuen Symptome zu ignorieren und zu sagen „ach, ihr schon wieder, heute mal im neuen Gewandt? Ihr könnt mich mal, ist doch egal“
Tut mir leid, wenn ich nichts Erbaulicheres beitragen kann.

23.06.2023 10:54 • x 1 #4


Arbuzzig
Finde mich da wieder.
Hatte früher nie angst vor krankheitennoder ärzten, untersuchungen.
Dann kanen die wechseljahre, stress und unverdaute krisen hoch und seitdem habe ich auch die idee tödlicher krankheiten.
Grade seit gestern wieder richtig schlimm, heute ust ein symptom besser geworden dafür habe ich einen aufgedrehten darm.
Ich höre auf zu atmen und verspanne total. Hws und bws finden das ganz toll und zahlen es mir heim. Tinnitus auch.
Weine nur wenn ich alleine bin aus angst den partner zu vergraulen. Würde gerne drüber reden und weiss aber nicht mit wem.
Wahrscheinlich bräuchte ich auch einen klinikaufenthalt,wenn ich es nicht bald auf die reihe kriege.
Versuche mich jetzt mit gartenarbeit abzulenken.

23.06.2023 14:04 • #5





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