Pfeil rechts
1

M
Hallo ihr Lieben,

ich glaube das ich (zumindest Zeitweise?) unter einer Angststörung leide.

Ich war schon immer ein recht ängstlicher Mensch wahrscheinlich auch Neurodivers.

Vor 5 Jahren kam der erste große Fall nach der Geburt meines ersten Kindes und fast gleichzeitigen Tod meiner Mutter. Da hatte plötzlich extrem Angst vor HIV. Ich hatte mich auch damals an sehr viele Psychologen gewandt leider war die Wartezeit bei min 1,5 Jahren. Manche hatten gar keine Wartelisten mehr und mich gleich weiter geschickt. Damals habe ich mir selbst heraus geholfen. Ich habe mich gründlich informiert und konnte so quasi eine Verhaltenstherapie machen. Das war hart aber tatsächlich nützlich. Soweit ging es mir jetzt sehr lange sehr gut.


Nun ist es plötzlich an Neujahr wieder aufgetreten. Ich habe plötzlich große Angst vor dem Borna Virus, dabei leben wir nichtmal in Bayern sondern in NRW daher dürfte ich theoretisch gar nicht damit in Berührung kommen.
Ich gehe davon aus das dies jetzt durch den enormen Stress kam den wir ausgesetzt waren/sind. (Leben mit Kindern mit Behinderung sowie dem unglaublichen Kampf im System + nun leider noch anderen Sachen die man ontop verkraften muss)

Ich habe mich auch diesmal wieder an diverse Psychologen gewandt mit leider ähnlichen Aussagen. Bei einer Psychologin habe ich sogar direkt ein erstgespräch bekommen, leider aber auch ernüchternd zwar hat sie Verständnis aber die Therapie kann frühestens in 8-12 Monaten beginnen. Solange bin ich auf mich gestellt. Leider fällt es mir viel schwerer diesmal weil es so wenig wissenschaftliche Sachen zu dem Thema bzw auch nicht recht bekannt ist wie es überhaupt zur Infektion kommt. Trotzdem versuche ich jeden Tag daran zu arbeiten. Ich kann auch noch einem normalen Alltag nachgehen aber diese Gedanken sind einfach extrem anstrengend und auch oft sehr konstruiert.

Sorry für den langen Text. Nun zu meiner eigentlichen Frage: hat hier jemand Tipps wie man besser daraus kommt? Leider haben wir nur sehr wenig Zeit weil die Kinder Vollzeit Pflege benötigen. Bei uns ist auch nur einer berufstätig und wir haben soweit leider keine Entlastung durch Kindergarten oder Verwandte.

Danke fürs lesen und evtl. Tipps

04.02.2024 14:47 • 06.02.2024 #1


6 Antworten ↓


F
Leider habe ich keine Tips, lese aber mal mit. Ich bin auch auf der Suche und bekomme nur absagen von Therapeuten, da selbst die Wartelisten überfüllt sind …

04.02.2024 16:03 • #2


A


Angststörung - hat jemand Tipps

x 3


M
Ja das ist wirklich schwierig mit den Plätzen

04.02.2024 23:21 • #3


Reconquista
Zitat von Move_33:
Nun ist es plötzlich an Neujahr wieder aufgetreten. Ich habe plötzlich große Angst vor dem Borna Virus, dabei leben wir nichtmal in Bayern sondern in NRW daher dürfte ich theoretisch gar nicht damit in Berührung kommen. Ich gehe davon aus das dies jetzt durch den enormen Stress kam den wir ausgesetzt waren/sind. (Leben mit Kindern mit Behinderung sowie dem unglaublichen Kampf im System + nun leider noch anderen Sachen die man ontop verkraften muss)

Hallo liebe Move_33,
ja natürlich sind der enorme Stress und die ständige Mühe, alles richtig zu machen, der Grund für deine Ängste/Paniken. Du kommst da nicht durch noch mehr Aufgaben (schnell einen Therapieplatz finden z. B.) heraus sondern durch zwei Dinge: Erstens durch Sachlichkeit; Du hast es ja selbst schon erwähnt, du hast Angst vor einem Virus, obwohl du in einer Gegend lebst, in der er nicht oder kaum auftritt. Durch die Versachlichung kannst du aus den extremen Ängsten eine Menge Energie abfließen lassen (weit weg von dir). Du machst schon alles so gut du kannst und dadurch bist du geschützt. Du musst kein Übermensch sein. Zweitens: Erholungszeiten - egal wieviel es zu tun gibt, du musst dir täglich zur gleichen Zeit, zwei oder drei Mal, eine halbe Stunde Ruhe, Erholung, Stille, keine Aufgabe, nur im Sessel sitzen, die Beine hochlegen, niemand darf dich dann stören, einbauen. Du weißt selbst am besten, wann und wie du diese kurzen Ruhezeiten (zwanzig Minuten können auch reichen) in den Tag fest einbauen kannst. Die tägliche Regelmäßigkeit ist wichtig, dann hast du auch etwas, worauf du dich freuen kannst. Da musst du auch deutlich und kompromisslos sein: keine Störung! Allein dies gibt dir so viel Kraft (die jamim Dauerstress ständig abfließt). Oft hat man Ausreden: das geht nicht, ich kann doch nicht X alleinlassen, ich muss erreichbar sein, ich muss, ich muss, ich muss. NEIN! Musst Du nicht. Du musst dich zuerst um dich kümmern, damit du dich auch um andere kümmern kannst (was ja anstrengend genug ist). Eventuell auch ein, zwei Aufgaben an jemand anderen abgeben, er wird es gerne übernehmen, damit du wieder Luft holen und Kraft schöpfen kannst. Aber das musst du auch erklären, damit es andere verstehen, sie können es nämlich nicht von außen sehen (nur wenige können das). Also: 1. Versachlichen und 2. Ruhezeiten für Dich. Beides wird dich ganz schnell wieder besser draufbringen. Therapien, Medikamente usw. kannst du später immer noch nutzen, wenn du das möchtest.
Liebe Grüße

06.02.2024 15:40 • #4


M
@Reconquista

Besten Dank für deine Nachricht. Die baut mich tatsächlich etwas auf

Ich denke das tatsächlich der enorme Stress sowie das ich mal wieder weit über meine persönlichen Grenzen gegangen bin wahrscheinlich Auslöser für die jetzige Situation sind. Anzeichen gab es lange und genügend ich hätte nur auf meinen Körper hören müssen. Wieder ein learning für die Zukunft.

Danke für die Tipps ein paar davon haben wir bereits umgesetzt und mein Mann übernimmt ein paar Sachen für mich. Er unterstützt mich zum Glück gut und lebt auch zum Glück meine ängste nicht mit, also wäscht sich jetzt nicht die Hände wenn ich gerade wieder einen komischen Gedanken habe. Manchmal auch schwierig aber genau so ist es ja richtig.

Auszeiten versuchen wir gerade immer mal wieder einzubauen muss sich aber erst finden. Ich habe nun auch erstmal von vielen Dingen losgelassen die uns so sehr gestresst haben. Das tut alles gut und die Angst wird minimal stetig besser. Es ist halt ein sehr langer Prozess.

Ich hoffe das ich die Therapie nicht mehr deswegen benötige. Möchte es aber definitiv dennoch ausprobieren. Medikamente würde ich gerne so lange es geht meiden. Bei mir wirkt alles immer irgendwie sehr stark. Sogar pflanzliche Mittel spüre ich oft stärker.

06.02.2024 18:13 • x 1 #5


Reconquista
Zitat von Move_33:
@Reconquista Besten Dank für deine Nachricht. Die baut mich tatsächlich etwas auf Ich denke das tatsächlich der enorme Stress sowie das ich mal wieder weit über meine persönlichen Grenzen gegangen bin wahrscheinlich Auslöser für die jetzige Situation sind. Anzeichen gab es lange und genügend ich hätte nur ...

Das klingt doch gut. Bleibe am Ball: für dich, deine Ruhe und Kraft. Toll, dass du so einen Mann hast und ja, er macht es richtig.

06.02.2024 18:18 • #6


Reconquista
Zitat von Move_33:
wahrscheinlich Auslöser für die jetzige Situation sind.

Ganz sicher, nicht „wahrscheinlich“. Es liegt nicht an dir, wenn du Panik/Ängste usw. bekommst. Du bist nicht „schuld“ daran.

06.02.2024 18:21 • #7





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag

Youtube Video

Dr. Matthias Nagel