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Hallo zusammen,

nach langem, stillem Mitlesen hab ich mich dazu entschlossen, mich auch anzumelden, da ich nicht mehr weiter weiß.
Zuerst zu mir: Ich bin 34 Jahre, momentan schwanger und bereits seit zwei Jahren auf der Suche nach einem Therapieplatz, da ich seit ca. 8 Jahren unter extremer Krankheitsangst leide. Meistens betrifft die Angst mich selbst. Hier kann ich mich (mal mehr, mal weniger schnell) meistens wieder beruhigen. Nur in Ausnahmefällen suche ich einen Arzt auf (in den letzten Jahren ist das erst 2 Mal passiert). In letzter Zeit konzentriert sich meine Angst aber auch auf meinen Mann. Momentan habe ich große Angst, dass er Mundhöhlen- oder Rachenkrebs hat. Er hat starke Parodontitis (diagnostiziert!) und war seit 5 Jahren nicht mehr beim Zahnarzt. Nach ewigem Diskutieren hat er sich nun endlich einen Zahnarzt gesucht und für Ende Juli einen Termin für das Erstgespräch bekommen. Er war jahrelang starker Raucher, hat aber vor mehr als 5 Jahren aufgehört. In meiner hypochondrischen Vorstellung wird er beim Erstgespräch vom Zahnarzt direkt an die MGK-Chirurgie überwiesen, weil er wahrscheinlich Mundkrebs hat. Seine Parodontitis-Symptome überschneiden sich natürlich auch mit Symptomen von Mundhöhlen- oder Rachenkrebs. Ich bin mir so sicher, dass das eintreffen wird. Ich sehe mich schon, wie unsere Welt zusammenbricht und ich unser Kind allein großziehen muss. Ich halte das alles nicht mehr aus und weiß nicht, was ich machen soll.

Habt ihr eine Idee?

05.06.2025 13:01 • 06.06.2025 #1


9 Antworten ↓


@keksin ich würde Dir eine Therapie empfehlen.
Ja, Du wartest seit Jahren auf nen Therapie Platz.
Bezahl es lieber privat und du kannst schnell anfangen.

A


Angst vor Krankheiten erstreckt sich auf Partner

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Hallo Keksin
herzlich willkommen!
Ich habe leider keinen konkreten Rat für dich.
Im Grunde weißt du ja selbst, das eine Parodontitis und Krebs in der Mundhöhle weit, weit auseinander liegen.

Ich kenne selbst so viele Leute mit dieser Erkrankung - das ist eine Sch...Krankheit ( wie jede!) aber nicht die konkrete Krankheit ist das Problem , sondern deine Ängste und Befürchtungen.

Ich selber kenne dies auch alles nur zu gut und meine Angst erstreckt sich auch auf die Menschen in meiner Umgebung. Ich befürchte immer das Schlimmste, wobei ich bei Anderen mutiger und optimistischer empfinde als bei mir selbst.

Im Grunde solltest du deine ganzen Energien auf deine Erkrankung verwenden und alles nehmen und versuchen was helfen kann : Therapie, Umstellung /Änderung der Ernährung, mehr oder andere Bewegung/ Sport, bestimmt auch eine notwendige Änderung einiger Lebensumstände - wenn möglich.

Nach vielen Jahren der Krankheitsangst, weiß ich, dass es die EINE Lösung nicht gibt !

Es gibt aber vieles das man tun kann um langfristig stabiler zu werden und dann auch immer öfter mal angst - und sorgenfreie Zeiten zu erleben und zu genießen.

Wenn Du hier lange mitgelesen hast , ( habe ich auch) dann wirst du auch bemerkt haben, dass die TN die sich weiterentwickelt und ihre Ängste mehr unter Kontrolle haben, viele kleine Schritte tun mussten.
Teilweise eben auch ganz banales ( anders essen zum Beispiel, Tag neu strukturieren) oder manchmal auch was Großes : Job aufgeben oder was ganz Neues machen, Beziehung beenden.....

Aber - und das stimmt mich immer optimistisch: es geht.
Man muss so nicht bleiben, man muss sich nicht tatenlos ertragen.

Ich mache grad auch eine etwas wackelige Phase durch ( Herz!) aber ich versuche auch da raus zu kommen.
Du bist nioch so jung ! Das ist auch eine große Chance. In dem Alter hat man so viel Energie und Kraft.
Nutze die mal für die notwendigen Veränderungen und fange an : irgendwo , irgendwie. Muss nichts großartiges sein.

Dein Mann hat 100pro keinen Krebs im Mund.
Du kannst also deine ganze Energie für dich verwenden.
Und er kann zusammen mit seinem Zahnarzt versuchen, diese echt ätzende Erkrankung zu behandeln.

Ich wünsche dir (und ihm) alles Gute !

Zitat von Luce1:
@keksin ich würde Dir eine Therapie empfehlen. Ja, Du wartest seit Jahren auf nen Therapie Platz. Bezahl es lieber privat und du kannst schnell ...

Nicht jeder hat die finanziellen Mittel dafür.

Man könnte auch zur DAK wechseln und dort nachfragen wegen VeoVita. So kam ich innerhalb 3-4 Monaten zu einem Therapeuten - zwar online aber das ist mir völlig egal (via Video Sprechstunde quasi)

Zitat von keksin:
Ich halte das alles nicht mehr aus und weiß nicht, was ich machen soll.

Habt ihr eine Idee?

So wie Du Deine Gedanken in die Richtung bringst, das Dein Mann etwas schlimmes hat, ja eigentlich das schlimmste, kannst DU Deine Gedanken auch wieder weg davon bringen und denken, das alles gut wird. Du weißt nichts, es sind alles Vermutungen und Spekulationen, warum immer das schlimmste denken? Mach mal und denke was anderes, das wird Dir gut tun.

Ich denke auch, dass du schnellstmöglich etwas gegen diese Ängste tun solltest. Ich würde die Krankenkasse anrufen und die Eile schildern im Hinblick auf die bevorstehende Geburt. Und so wie @sial sagte, nutze alle Ressourcen die du hast und geh lieber gefühlt mit „Kanonen auf Spatzen“ - so eine komische Formulierung, by the way. Suche nach Therapie, nutze Therapie online, folge Insta Accounts die sich mit Krankheitsangst beschäftigen, suche eine Gruppe in deiner Nähe. Alle vermeintlich kleinen Dinge, mach es. Irgend etwas oder die Summe der verschiedenen Dinge wird greifen. Alles Gute dir!

Vielen Dank für eure Antworten. Ich bin tatsächlich seit zwei Jahren auf der Suche nach einem Therapieplatz, den die Krankenkasse übernimmt und stehe schon auf Wartelisten. Mehr als das hatte sich aber nicht ergeben. Ich hab gestern beschlossen, die Therapie selbst zu zahlen und auch eine relativ günstige Therapeutin in meiner Nähe gefunden. Kennenlerngespräch ist am nächsten Dienstag. Dann muss ich das eben selbst investieren. Außerdem hab ich mich in der Stadtbibliothek angemeldet und dort ein paar Bücher zum Thema Angst ausgeliehen.

Ich hoffe wirklich sehr, dass mir das irgendwie hilft, bin aber einigermaßen optimistisch. Vielen Dank

@sial Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Du hast Recht: Ich verwende meine Kraft jetzt auf mich und die schei.!

liebe @keksin ich drücke Dir alle Daumen, dass die Chemie zwischen Dir und Deiner neuen Therapeutin stimmt. Toll Deine Initiative eine auf eigene Faust zu suchen sowie Bücher in der Stadtbibliothek zum Thema Angst auszuleihen. Ich denke
übrigens auch nicht, dass Dein Mann Krebs hat. Kenne viele Menschen mit Paradentose ( inklusive mich selbst) die
glücklicherweise nur diese Krankheit haben. Man kann aber auch dagegen etwas tun mit guter Zahnpflege.

A


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Dr. Matthias Nagel
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