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Hallo zusammen,
hätte nicht geglaubt, dass ich mich nochmal hier anmelde. Aber zur Zeit ist es echt schwierig, und ich weiß nicht mehr so recht weiter. Spielt der Kopf verrückt oder der Körper?

Das Thema hat angefangen Mitte 2022. Damals hatte ich über den Zeitraum von 3 - 4 Tagen extremen Durst, habe viel (Wasser) getrunken und musste natürlich deswegen auch oft zur Toilette.
Da es in meiner Familie einige Diabetes Typ-2-Erkrankungen gab, bin ich damals zum Arzt und habe mich komplett durchchecken lassen. Ergebnis: Nix. Alles top in Ordnung.
Die Symptome waren dann auch weg und ich habe die ganze Sache schnell vergessen.

Dann, Mitte 2023, gab es wieder so eine Phase mit extremem Durst. Ich bin sogar nachts aufgewacht, weil ich einen trockenen Mund hatte und etwas trinken musste. Habe dann gedacht: OK, beim letzten Mal war ja nix gewesen, wahrscheinlich wieder nur was Psychosomatisches. Es ging dann auch nach ein paar Tagen wieder weg.

Im Herbst 2024 hatte ich dann Herzrasen, wieder gepaart mit starkem Durst. Da es mehrere Tage andauerte, bin ich zum Arzt. Wieder komplett durchgecheckt, wieder alles in Ordnung. Keine Auffälligkeiten. Er hat sogar die Schilddrüse und die Niren gecheckt, sogar mit Ultraschall sich das angeschaut. Nix, was irgendwie Grund zur Sorge hätte geben können.
Gut, dachte ich. Also wieder nur was Psychosomatisches.

Jetzt, Anfang 2025: Schon zum zweiten Mal dieses Jahr so eine Phase mit extremem Durst. Und diesmal (Mai 2025) dauert sie schon 8 Tage an. Hinzu kommen auch leichte Bauchschmerzen - und Hungergefühl. Sogar kurz nach den Mahlzeiten. Das kann ja eigentlich nicht sein. Dass man kurz nach dem Essen schon wieder Hunger hat.

Naja, ich konnte nicht widerstehen und habe dann doch mal Google befragt. Hätte ich bleiben lassen sollen. Ist ja klar, dass ich jetzt Panik schiebe wegen Bauchspeicheldrüsenkrebs usw. Das merkt man ja erst, wenn es zu spät ist.
Zu Diabetes Typ 2 passen die Symptome eigentlich nicht. Klar, der Durst passt. Aber ich fühle mich nicht abgeschlagen, eher aufgekratzt. Ich kann kaum schlafen und bin wie in Alarmbereitschaft, elektrisiert. Auch ist meine Verdauung irgendwie beschleunigt. So dass ich wiederum glaube, es könnte was mit der Schilddrüse sein. Aber ich schwitze nicht übermäßig.

Ich weiß gerade nicht mehr weiter.

Bin m, 43, eigentlich fit, wiege 58 kg bei 1,69 m, war nie übergewichtig, rauche nicht, trinke keinen Alk. (oder nur extrem selten, mal Sekt zum Anstoßen bei einer Geburtstagsfeier) und bewege mich regelmäßig, steige immer Treppen, morgens 50 Liegestütze usw.

Die Sache macht mich irgendwie fertig. Ich werde wieder einen Arzttermin vereinbaren. Es lässt mir keine Ruhe.
Vielleicht hat jemand ähnliches erlebt.
Herzliche Grüße,

18.05.2025 00:46 • 22.05.2025 #1


8 Antworten ↓


Das kenne ich zu gut. Hatte eine Zeit lang abends immer extrem Durst und musste die halbe Nacht aufs Klo. Das du ständig auf die Toilette musst erklärt sich durchs viele trinken das ist ja logisch. Es gibt aber Phasen wo der Körper eben mehr Flüssigkeit braucht, auch ich habe alles untersuchen lassen da es in der Familie Diabetes gab, alles ohne Befund zum Glück. Hast du den ganzen Tag über Durst oder zu einer bestimmten Zeit?

A


Angst vor Diabetes / Krebs

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@sevens Da Du das ja nun seit Jahren von Dir kennst und in einem Forum für psychische Erkrankungen bist, wäre meine Frage erstmal, bist Du denn in psychologischer Behandlung?
Hier kann vermutlich kaum jemand etwas bezüglich körperlicher Erkrankungen anhand einer Beschreibung der Symptomatik diagnostizieren und wenn Laborwerte und körperliche Untersuchung nichts krankhaftes zeigen, dann dürfte zumindest akut auch nichts vorliegen.

Natürlich wäre dann die Angst vor einer Erkrankung etwas, dass dann zu bearbeiten wäre, wobei es die Frage wäre, was es Dir nutzt, wenn jemand lediglich sagen kann, dass er etwas ähnliches hatte und entweder eine körperliche Erkrankung der Grund war, oder eben nicht?

Du hältst Dich fit und ernährst Dich offenbar gesund. Mehr kannst Du ja fürs leibliche Wohl nicht machen. Für die Psyche gäbe es neben professioneller Hilfe, natürlich auch einiges, dass man in Eigenregie tun könnte und darauf liefe es bei einer professionellen Hilfe im Endeffekt auch hinaus, denn die bekommt man ja ohnehin nicht ewig.

Die Frage wäre dann, was kannst Du für Deine Psyche tun und ob Du dafür Tipps bräuchtest, weil Dir selbst nichts in den Sinn kommt, was hilfreich sein könnte?

Zitat von sevens:
Das merkt man ja erst, wenn es zu spät ist.

Das stimmt nicht, habe ich Heute Morgen noch gelesen. Starke Oberbauchschmerzen, extreme Abnahme, Übelkeit, Erbrechen, sind die ersten Anzeichen. Viele Menschen übergehen diese Symptome, weil sie sich nichts dabei denken.

Du wurdest aber schon gründlich untersucht und es war nichts festzustellen. Denk nicht immer gleich an Krebs und bitte nicht googeln.

@Flousen
Es ist eher zu bestimmten Zeiten, meistens nach dem Essen und Abends. Mein Mund fühlt sich so trocken an, dass es kaum auszuhalten ist. Aber ich bin definitiv nicht dehydriert oder so. Das würde man ja merken. Konzentrationsschwäche, schlaffe Haut. Ist nicht der Fall. Ich nehme auch keine Medikamente, die entwässern.

@Disturbed
Ich kenne das Problem schon lange. Seit ich mich erinnern kann, habe ich Angst vor Krankheiten. Da ich sehr neugierig bin und auch als Kind schon viel gelesen habe (damals, als es noch kein Internet gab), wusste ich natürlich schon früh von so fiesen Sachen wie Krebs und HIV. Ich kam schnell an den Punkt, an dem ich jedes kleine Wehwehchen als terminale Erkrankung deutete. Das ließ dann irgendwann nach, man wird ja erwachsen. Aber ich weiß, dass ich anfällig bin für so etwas. Es genügt zum Beispiel, wenn ich irgendwo zufällig ein Gespräch zwischen zwei Leuten im Bus aufschnappe, bei dem es darum geht, dass jemand plötzlich an Leukämie erkrankt ist. Oder dass ich irgendwo eine Überschrift lese, dass ein bestimmter Hirntumor Wesensveränderungen verursachen kann. Dann fängt die Gedankenspirale an, wenn ich nicht aufpasse. Irgendwann dreht sich alles nur noch um Leukämie und Hirntumoren und ich suche regelrecht nach Anzeichen dafür. Bis ich denke: Ja, dieses komische Nasenbluten neulich. Oder diese Gliederschmerzen gestern Morgen. Oder die Migräne. Wenn man das alles zusammen betrachtet, kann es eigentlich nur was Schlimmes sein!

Spätestens dann fällt mir aber auf, wie unsinnig diese Denkweise ist. Und dann kann ich mich meistens daraus befreien, indem ich sage: Ich bin erstens kein Mediziner und zweitens war ich schon so oft davon überzeugt, tödlich erkrankt zu sein, und ich lebe schließlich immer noch. Also, ich weiß mir durchaus zu helfen und mich aus dem Gedankenkarusell zu befreien.

Aber ich rutsche eben auch schnell wieder in sowas rein, wenn es ganz neue Symptome gibt, die ich bisher selten oder noch nie hatte. Dann liegt der Fehler darin, dass ich mich exzessiv damit beschäftige. Wie ein Detektiv im Fernsehen, der solange nicht aufgibt, bis er den Fall gelöst hat. Im Internet findet man ja alles an Wissen. Außer eben die Expertise eines Mediziners, wie man es anwenden muss, um eine Krankheit wirklich zu diagnostizieren.
Falls ich mich irgendwann für eine Psychotherapie entscheiden sollte, würde ich mir auf jeden Fall wünschen, an meiner Einstellung zu Krankheiten zu arbeiten.

Zitat von sevens:
Falls ich mich irgendwann für eine Psychotherapie entscheiden sollte, würde ich mir auf jeden Fall wünschen, an meiner Einstellung zu Krankheiten zu arbeiten.

Meiner Meinung nach wäre eine Therapie angeraten. Aber selbst in einer Therapie musst letztlich Du die Arbeit leisten um Deine Gedanken in geordnete Bahnen zu bringen. Der Therapeut kann Dich nur unterstützen, indem er Dir Möglichkeiten nennt und Werkzeuge an die Hand gibt, die Du dann anwenden kannst, wenn Du willst. Therapie ist immer auch ein Verlassen der eigenen Komfortzone und das ist bisweilen unangenehm und sie zeigt einem bisweilen einen Spiegel auf, der schmerzliches hervorruft. Darauf muss man gefeasst sein und sich drauf einlassen. Kein Therapeut kann einfach einen Schalter im Hirn des Klienten umlegen und gut. Falls Du also selbst nichts an Dir und Deiner Einstellung ändern willst oder Dich nicht bereit fühlst, dass anzugehen, wird eine Therapie vielleicht auch nicht funktionieren. Zu Beginn einer Therapie wird immer die Frage nach dem was Du erreichen willst gestellt. Es ist also auf jeden Fall gut, wenn man da ein Ziel nennen kann. Denn nur an einem Ziel lässt sich dann messen, ob sich Erfolge einstellen, die ja auch mal nur Teilerfolge sein können und selbst wenn das Hauptziel noch fern wäre, könnte man zumindest lernen, damit umzugehen, das es so ist, wie es ist.

Ich dachte irgendwie, ich kann damit umgehen. Zumal ich ja diese ganze Angst-Mechanik schon lange kenne von den Herz-Geschichten. Jahrelang hatte ich Herzangst, also Angst vor Herzinfarkt, Kammerflimmern, Herzstillstand usw. Ich war so fixiert darauf, dass ich bei jeder kleinsten Veränderung (Herz schlägt schneller, Herz schlägt langsamer, Herz schlägt unregelmäßig, Herzschlag ist spürbar, Herzschlag ist nicht spürbar ...) total fertig war. Im EKG war dann immer alles OK. Man hat irgendwann einen leichten Bluthochdruck festgestellt, der wahrscheinlich familiär bedingt ist und gegen den ich ein gutes Medikament erhalten habe. Herz ist also kein Thema mehr gewesen. Es ging mir prima die letzten 10 Jahre.

Und jetzt diese Sache mit der möglichen Diabetes (oder anderen Stoffwechselerkrankung). Es macht mich ratlos, fast verrückt. Weil nichts einen Sinn ergibt. Ich grabe mich durch Fachartikel, aber nichts passt zusammen. Zeigt das jetzt, dass es nur Einbildung ist oder dass es eben etwas Seltenes ist?

Neuerdings habe ich schlagartig Hunger nach dem Essen. Also, nicht einfach irgendwie ein klein wenig Hunger, sondern ein krasses Hungergefühl im Magen. Aber seltsamerweise ohne den Drang, tatsächlich etwas zu essen. Keine Ahnung, wie man das nennen könnte. Und warum nach dem Essen? Das dauert eine halbe Stunde an. Natürlich reagiere ich dann, mir wird kalt, ich glaube auch, dass ich ein wenig geschwächt bin. Aber vielleicht nur, weil ich Panik bekommen habe? Wenn das Hungergefühl weg ist, ist alles wieder gut, mir wird wieder warm. Als wäre nichts gewesen. Ich verstehe das nicht. Ich meine, wenn es nur die Psyche wäre, hätte das doch nicht solche konkreten körperlichen Auswirkungen? Und warum sollte es dann so schnell wieder weggehen?
Auf der anderen Seite, wenn es eine Unter- oder Überzuckerung wäre (wie soll es direkt nach dem Essen zu einer Unterzuckerung kommen?), also wenn es eine Überzuckerung wäre, dann würden ja die Symptome nicht passen. Müde oder abgeschlagen fühle ich mich nicht, eher völlig aufgekratzt. Und übel ist mir auch nicht. Höchstens vielleicht etwas schwindelig. Aber auch nicht wirklich.
Also doch vielleicht eher ein seltener Tumor, der irgendwelche falschen Enzyme ausschüttet? Oder richtige Enzyme zur falschen Zeit?

Zitat von sevens:
Ich meine, wenn es nur die Psyche wäre, hätte das doch nicht solche konkreten körperlichen Auswirkungen

Ja warum sollte das die Psyche sein, wenn Du damit nichts anfangen kannst. Dann bleibt Dir nur ein Ärzte Marathon um herauszufinden was es ist. Wenn am Ende alle Fachrichtungen durch sind und dann nur noch die Fachrichtung Psyche übrig wäre, dann wäre es wohl nur die Psyche gewesen.




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