Pfeil rechts

D
Guten Tag liebes Experten-Team!

Ich möchte meine Frage kurz fassen. Habe seit einigen Jahren Agoraphobie mit Panikattacken, gen. Angststörung, Depressive Phasen und noch einige Ängste bezüglich Krankheiten und Medikamenten.
Nun konnte ich die Agoraphobie in den letzten Monaten super gut mit Konfrontationsübungen, Entspannung und Bewegung soweit besser, dass ich zumindest in Begleitung raus konnte und sogar kleinste Wege allein machen konnte.
Bis ich vor vier Wochen mitten in der Stadt eine so starke Panikattacke bekam, dass mein Mann ein Taxi rufen mußte, damit wir nach Hause kamen. Seither kann ich nur noch mit argen körperlichen Symptomen raus gehen (aber nur wenn ich unbedingt muß!) und habe sogar wieder Probleme damit, allein daheim zu bleiben, was vorher ging. Die Symptome haben sich auch daheim wieder stärker eingestellt. Auch die Angstgedanken im Alltag haben sich verschlimmert. Bin echt fassungslos deswegen und habe keine Erklärung dafür.
Ich verstehe das nicht, und hoffe, dass Ihr mir eine Antwort geben könnt? Warum ist das so plötzlich alles wieder so schlimm? Habe das Gefühl, dass ich nun wieder von fast ganz vorne beginnen muß.
Herzliche Grüße und vielen Dank, dass es Euch hier gibt!!
dunklerauenwald

07.02.2011 12:42 • 09.02.2011 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo dunklerauenwald,

es ist sicherlich schwer, eine solche Reaktion zu verkraften. Ungewöhnlich ist das aber nicht. Vielleicht kannst Du es sogar als Signal nehmen, aus dem Du etwas wichtiges lernen kannst. Deine Fortschritte waren schön und Du hattest schon einiges geschafft. Aber Du warst erst am Anfang Deines Weges. Davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Bis das Gehirn auf neue Muster stabil umschaltet, dauert länger und bedarf viel anderer Erfahrungen, die Angst zu bewältigen. Deine Fortschritte waren noch fragil. Das siehst Du daran, dass Du noch immer viel Unterstützung durch andere gebraucht hast. Da kann es manchmal reichen, dass es an einem Tag nicht so gut geht (aus ganz anderen Gründen) - und schon schaltet das Gehirn, weil es Gefahr wittert, wieder auf das alte Angstmuster um. Oder irgendein Reiz an diesem Tag, den Du gar nicht bewusst wahr genommen hast, hat das alte Muster wieder ausgelöst.

Wichtig ist deshalb nun, dies zu akzeptieren, keine falschen Schlüsse daraus zu ziehen und schlichtweg wieder an die Arbeit zu gehen, Was einmal geklappt hat, klappt auch wieder. Lass nicht die Angst über das Macht erlangen, was Du jetzt zu tun hast. Tue es trotz der Angst !
Wichtig ist mir noch, weil Du nichts über eine Therapie gesagt hast, Dir unbedingt eine Verhaltenstherapie zu raten. Deine Symptomatik ist komplex und wohl stark verankert. Das solltest Du nicht alleine und ohne professionelle Hilfe zu verändern versuchen. Da Du schreibst, dass Dich diese Probleme schon einige Jahre begleiten, solltest Du Dir auch eine stationäre Therapie in einer spezialisierten Fachklinik überlegen, die in der Behandlung von Angststörungen erfahren ist. So kann man viel besser und intensiver die Probleme angehen, um dann später ambulant weiter zu arbeiten.

Hier einige Adressen, von denen uns Patienten Gutes berichtet haben. Dies kann natürlich nur eine subjektive Auswahl sein:

Klinik Berus.Orannastr.55.66802 Überherm-Berus

Psychosomatische Klinik Windach-Ammersee,Schützenstr.16,86949 Windach

AHG Klinik für Psychosomatik,Kurbrunnenstr.12, 67098 Bad Dürkheim

Vogelsbergklinik,Jean Berlit Str.3l, 36355 Grebenhain

Klinik Roseneck.Am Roseneck 6. 83209 Prien

Psychosomatische Fachklinik Bad Pyrmont,Bombergallee 10,31812 Bad
Pyrmont

Ich wünsche Dir alles Gute

Bernd Remelius

09.02.2011 21:54 • #2





Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag