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T
Hallo,

ich leide unter sehr starker Angst vor dem Auto fahren. Nun, da ich - wegen meines Lebensgefährten berufsbedingt - mit ihm aufs Land gezogen bin wird das Fahren hier unumgänglich werden. Heute muss ich zB zu einer Firma für einen Probetag, die etwas über 20km entfernt ist, ich muss dort alleine mit dem Auto hinfahren und seit heute morgen habe ich deshalb schon Magenschmerzen, kalt-schwitzige Hände und extremes Herzklopfen. Ich bin die Strecke gestern schonmal abgefahren, habe dabei allerdings so extrem gezittert, dass ich meine Füße nicht richtig still halten konnte und war nach dieser einen Fahrt so extrem geschafft, dass ich erstmal ne Pause brauchte.

Ich will dieses Gefühl endlich loswerden, denn in Zukunft - vor allem, wenn ich diesen Job bekommen sollte - bin ich täglich auf ein Auto angewiesen und es gehört nunmal einfach zum Leben dazu! Aber diese Angst davor macht mich bald wahnsinnig, ich weiß einfach nicht mehr weiter - am liebsten würde ich hier sitzen bleiben und das ganze abblasen, was ich meiner Zukunft zu liebe aber natürlich nicht machen kann!

Nun weiß ich nicht genau, wie ich das ganze überwinden kann. Soll ich einfach regelmäßig fahren um Routine zu bekommen und so versuchen, die Angst zu überwinden? Soll ich einen Psychologen aufsuchen? Ich wohne seit 3 Monaten in Österreich und habe absolut keine Ahnung, wie das hier mit Therapien läuft, ob diese von der Krankenkasse bezahlt werden oder nicht. Denn eine Therapie, für die ich selbst aufkommen muss kann ich mir derzeit absolut nicht leisten..

Meine größte Angst ist einfach, in einen Unfall verwickelt zu werden, ich habe ständig diese Gedanken daran, dass mir sowas irgendwann passieren wird und ich krieg sie nicht los. Die Straße ist für mich ein absolutes Gefahrengebiet und ich weiß nicht, wie ich mich beruhigen soll.

Schonmal vielen Dank
Tearchen

10.03.2010 12:02 • 10.03.2010 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Tearchen,

Dein spürbarer Wunsch, der Angst nicht klein bei zu geben, kann jetzt eine gute Motivation sein, sich ihr zu stellen. Das wird nicht ohne Konfrontation, d.h. immer wieder fahren, gehen. Das würde ich an Deiner Stelle erst einmal ohne Therapeut versuchen. Mach Dir immer wieder klar, dass Du es wirklich willst und weshalb. Beginne jetzt - wenn möglich - mehrmals am Tag zu fahren - geplant zu bestimmten Zeiten. Zuerst kürzere Strecken, dann zunehmend längere Strecken - immer zumindest so lange, bis die Angst während des Fahrens zumindest ein wenig weniger wird. Das Du die geschilderten Gefühle dabei hast, ist völlig normal und wird auch erst mit der Zeit besser werden.
Was Du weiter tun musst: erlerne ein Entspannungsverfahren - am besten mit einer CD, z.B. Progessive Muskelentspannung (im PAL Verlag erhältlich). Dann über , nachdem Du Dich einigermaßen entspannt hast, in der Vorstellung das Autofahren möglichst realistisch und versuche dabei durch Entspannungsübungen, die Anspannung nicht größer werden zu lassen oder zu verringern.
Arbeite an Deinen Erwartungen, was passieren könnte und ersetze sie durch reaistischere Gedanken. Dabei kann Dir das Buch von Dr. Doris Wolf, Ängste verstehen und bewältigen aus dem PAL Verlag als Arbeitsmaterial helfen.

Wenn Du das alles konsequent machst, sollte eine deutliche Verbesserung innerhalb von 2-3 Monaten möglich sein.

Hilft das nicht ausreichend, dann solltest Du im Internet nach Fahrschulen recherchieren, die sich auf Angst beim Autofahren spezialisiert haben. Die bieten oft auch ein Intensivtraining z.B. über eine ganze Woche an.

Herzliche Grüße und viel Erfolg

Bernd Remelius

10.03.2010 16:35 • #2





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