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F
Hallo! Ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen! Ich glaube ich leide an depressionen. Hatte magersucht, dann fingen zwangsläufig irgendwann darauf bezogene depressionen an ( ständiges weinen ohne grund, antriebslosigkeit,keine freude mehr usw.) therapie wegen essstörung brach ich ab nach schon 2 wochen in der klinik in der ich war. Essgestört bin ich noch immer,aber nicht mehr bedrohlich. kopf kämpft noch damit nix zu essen ,aber ich esse, und nehme die probleme im kopf die entstehen so zu sagen hin! nur werden die verstimmungen und das gedankengemache immer schlimmer und auch ohne grund bin ich teilweise weinerich,schlecht drauf und auch zeitweise sehr schnell agressiv. jetzt habe ich nach langer zeit angefangen zu arbeiten,und bin dauer schlecht drauf,könnte schon weinen wenn ich aufwache und weiß ich muß zur arbeit, kann kaum nachts schlafen weil ich denke ich muß wenn ich einschlafe gleich raus usw. habe ängste wie alles zu verlieren, freund ,familie ( gerade weil sie nicht verstehen wie ich manchmal ticke, sie können es natürlich nicht nachvollziehen). Ich komme mir oft sogar einfach unnormal vor. Ich weiß nicht was ich habe, sind es nun richtige depressionen oder nur leichte verstimmungen?? mal ist es besser mal ganz schlecht...derzeit leider ziemlich schlecht! Ich denke mir oft, dass ich einfach möchte das diese gefühle nie wieder kommen,dass sie einfach weg gehen und weg bleiben.

08.01.2009 00:48 • 08.01.2009 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo flubby,

ich kann mir gut vorstellen, dass Du Dir wünschst, all die unangenehmen Gefühle mögen doch verschwunden sein. Das wird aber leider ein frommer Wunsch bleiben, weil Gefühle sich erst verändern, wenn man die Ursachen oder die Bedingungen, die zu den Gefühlen führen, verändert hat. Das können Probleme sein, die man hat, allein oder im sozialen Kontakt. Das können innere Einstellungen und Denkweisen sein. Das können falsche Erwartungen oder Ziele oder keines von beidem sein. Hier bist Du sicherlich noch auf der Suche. Das und nichts anderes zeigen Deine Gefühle an. Diese Gefühle sind nicht Deine Feinde, sondern wertvolle Signalgeber, dass Du etwas verändern mußt.

Was Du schilderst, klingt sehr eindeutig nach einer depressiven Entwicklung. Ich möchte Dir deshalb unbedingt raten, professionelle Hilfe anzunehmen - je früher, um so besser. Dabei solltest Du zwei Wege parallel gehen: 1. mache einen Termin bei einem Fach(!)arzt für Neurologie und Psychiatrie und kläre mit ihm, ob eine medikamentöse Behandlung sinnvoll ist. Bei Depressionen wissen wir heute, dass meist eine Kombination aus medikamentöser Behandlung und Psychotherapie am wirkungsvollsten ist. Dann sind Depressionen recht gut zu behandeln. Und wir haben heute gut verträgliche und wirksame Antidepressiva.
2. Suche Dir eine Behandlungsmöglichkeit bei einem Psychotherapeuten. Da kannst Du direkt hingehen oder mit einer Überweisung (z.B. durch den Facharzt oder Deinen Hausarzt).
Wichtig ist, dass Du nicht länger versuchen solltest, das alles allein mit Dir auszumachen. Ich hoffe, Du kannst mir und meiner Erfahrung hier vertrauen und nimmst ernst, was ich Dir sage.

Zum Schluss: Du siehst, dass Du in Bezug auf Deine Essstörung weiter gekommen bist und etwas geschafft hast ! Sei stolz darauf und nimm meine Gratulation dafür entgegen.
Andererseits zeigt, dass die Abnahme dieser Symptome nicht alle Deine Probleme gelöst hat. Jetzt wird deutlich, dass da noch mehr ist, was bearbeitet werden muß. Sonst würdest Du Dich freuen können und nicht Depressionen entwickeln. Das ist gut, weil es zeigt, dass Dein Gefühlssystem noch gut funktioniert und Dir zeigt, dass Du noch eine größere Veränderung vor Dir hast.

Dabei wünsche ich Dir viel Erfolg und grüße Dich herzlich.

Bernd Remelius

08.01.2009 12:12 • #2





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