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K
Hallo
Ich weiss nicht ob ich richtig bin.Ich versuche es einfach mal.Letzten Samstag muste nach elf Jahren unser Hund eingeschläfert werden.Da wir nicht wusten was mit dem Hund passieren sollte,meinte der Arzt das der Hund gegen eine geringe Gebühr da bleiben könnte.Da unser Hund unerwartet starb,konnten wir nicht lange darüber nachdenken,zumal ja auch Wochenende war.Ich habe mich dann ein paar Tage später schlau gemacht was mit unserem Hund dann passiert.Jetzt wo ich es weiss komm ich damit gar nicht klar.ch denke daran wenn ich aufstehe oder bevor ich einschlafe.Zurückholen und sie beerdigen kann ich sie nicht.Dafür ist es zu spät.Ich dachte ja immer das die Tiere verbrannt werden was nicht stimmt.
Ich werde nun den Gedanken nicht mehr los,was mit unserem Hund in der Abdeckerei passiert ist.Einen Therapeuten kann ich nicht aufsuchen,da ich wegen einer Angsterkrankung vor einem Jahr meine letzte Therapie beendet habe.Die krankenkasse würde das jetzt nicht zahlen.
Grüsse Kathi

13.12.2007 08:48 • 13.12.2007 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Katharina,

das ist traurig mit Deinem Hund, der Dir wohl sehr viel bedeutet hat. Und ich denke, dass Du im Augenblick ziemlich um ihn trauerst, so als hättest Du einen lieben Menschen verloren.

Dabei geht es ja - wenn Du ehrlich darüber nachdenkst - nicht so sehr um Deinen toten Hund selbst, sondern mehr darum, wie Du mit seinem Tod und der damit verbundenen Trennung fertig wirst. Es geht um Loslassen.

Dein Hund ist, gleich wie er nach seinem Tod behandelt wurde, wieder in das Universum eingegangen, hat seinen Platz im ewigen Kreislauf der Natur eingenommen, so wie es jedem Lebewesen auf dieser Welt geht.

Du aber konntest wohl nicht richtig Abschied nehmen. Vielleicht machst Du Dir auch Vorwürfe, etwas falsch gemacht zu haben. Das mag alles richtig sein, aber es ist nun mal so. Wichtig ist es, nicht so hart zu sein mit Dir selbst. Wir alle sind Wesen, die nicht perfekt sind und Fehler machen. Die sollten wir uns aber irgendwann auch verzeihen.

Abschied nehmen kannst Du noch nachholen, wenn Dir meine Ideen nicht zu abstrus vorkommen und Du auf einige davon eingehen willst. Wenn Dir Dein Hund so viel bedeutet hat, dann nimm noch einmal richtig Abschied von ihm. Schaue Dir z.B. nochmal Bilder von ihm an, aber verbrenne sie dann alle bis auf eines, das Du besonders magst und aufheben willst. Das Verbrennen der anderen Bilder - oder wenn es Dir leichter fällt auch nur eines Bildes - soll ein Zeichen sein, das Du Abschied nimmst und den Tod Deines Hundes jetzt wirklich akzeptieren willst - zuerst in Deinem Kopf, später auch mit Deinen Gefühlen. Nimm die Asche und suche Dir einen schönen Platz, um Deinen Hund endgültig und so, wie es wichtig ist für Dich, zu begraben. Wenn Du willst, kannst Du auch ein kleines Kreuz oder ähnliches zum Erinnern aufstellen. Wünsche ihm, dass es ihm gut geht, wo immer er auch jetzt sein wird. Nimm bewusst Abschied von ihm und lasse Deine Gefühle zu. Dann kehre auch bewusst in Deinen Alltag zurück - jetzt ohne Deinen Hund. Und wenn Du weinen musst, dann lasse es zu, weine so lange und so oft, wie es sein muss. Das gehört zum Abschied nehmen dazu.

Dazu brauchst Du m.E. keine Therapie, das ist Deine Aufgabe, die Du auch schaffen wirst, wenn Du sie anpackst und trotz aller Trauer bewältigst. Und das wirst Du ! Denn die Natur - oder wer auch immer - hat uns die Möglichkeit gegeben, zu trauern, damit wir Abschied nehmen können von Bindungen, die in unserem Leben wichtig waren, wenn sie einmal nicht mehr existieren.


Lieben Gruß

Bernd Remelius

13.12.2007 17:53 • #2





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