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C
hallo liebe experten!
ich bin 16 und leide an der sozialen phobie (vorleseangst, rotwerden, sprechen vor vielen menschen oder gruppen), sowie an zittern auf festen z.b. beim trinken und essen oder wenn ich sehr aufgeregt bin und mit jemanden rede, fangen die lippen an zu zittern. diese probleme habe ich noch nicht so lange, dass mit der vorleseangst fing in der 9 klasse an.
kann es daran liegen, dass ich meine mutter mit 9 jahren verloren habe und dass sich so negativ auf meine psychik ausgewirkt hat, dass ich unter der phobie leide? ich war noch nie in behandlung und weiß auch nicht ob mir das helfen wird, solche techniken wie hypnose und autogenes training lehne ich ab. könnten sie mir rat geben welche möglichkeiten es gibt, damit das besser wird?

10.06.2008 13:32 • 12.06.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Callina,

ob Deine sozialen Ängste mit dem Tod Deiner Mutter zusammenhängen, kann ich Dir aufgrund der wenigen Informationen, die ich im Rahmen eines solchen Forums erhalte, nicht eindeutig beantworten. Als alleinige Ursache halte ich dies aber eher für unwahrscheinlich. Natürlich ist ein solches schmerzliches Ereignis aber immer eine große Belastung - besonders in dem Alter, in dem Du das erleben musstest. Das bedeutet meist auch eine große Verunsicherung, jetzt ohne die Unterstützung der Mutter auskommen zu müssen, die Zukunft ist irgendwie ins Schwanken geraten und möglicherweise wird auch das eigne Selbstbewusstsein tangiert.

Bei einer sozialen Angst kommt in der Regel aber immer eine Angst vor negativer Bewertung durch andere hinzu, und dass dies dann als Katastrophe erlebt wird, dass man es ständig erwartet und das eigene Selbstbild wenig positiv ist und die nötige Selbstsicherheit fehlt.

Du solltest Dir auf jeden Fall Unterstützung holen, da in Deinem Lebensalter noch viele Weichen für Deine Persönlichkeitsentwicklung gestellt werden und dabei natürlich die Entwicklung eines positiven Selbstbildes und selbstsicheren Verhaltens wichtig ist.

Möglichkeiten für Dich sehe ich darin, dass Du z.B. eine psychologische Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern in Anspruch nehmen könntest. Dies ist kostenlos und Du musst nicht gleich den Schritt über Krankenkasse, Arzt und Psychotherapeut gehen, wenn Du dies im Moment nicht willst. Solche Beratungsstellen gibt es in der Regel in jeder Stadt.
Zusätzlich wäre eventuell ein Selbstsicherheitstraining ratsam, in dem Du in einer Gruppe von Menschen mit ähnlichen Problemen selbstsicheres Auftreten üben kannst. Solche Trainings werden oft über Volkshochschulen oder als Präventionskurs von Krankenkassen angeboten.

Empfehlen kann ich Dir zusätzlich die beiden folgenden Selbsthilfebücher: 1. Wolf/ Ängste verstehen und überwinden, PAL Verlag sowie
2. Frei von Angst und Schüchternheit: Soziale Ängste besiegen - ein Selbsthilfeprogramm von Barbara Markway (Autor), Gregory Markway (Autor), Beltz Verlag

Ich hoffe, ich konnte Dir einige Anregungen geben und wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Veränderung.

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius

12.06.2008 15:30 • #2





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